DRITTE LIGA IST SCHÖN, TROTZDEM WIRD’S ZEIT FÜR UNS ZU GEHEN

Leipzig - (17.03.2014) Der Start in die Rückrunde geriet zum Fiasko. Die Antwort war umso beeindruckender. Sechs Siege in Folge. Sechs Spiele ohne Gegentor, trotz erheblichen Personalengpässen – und die Serie ist noch nicht beendet.


Erfurt, Wiesbaden, Kiel, Elversberg, Stuttgart und nun Osnabrück – die Liste der Geschlagenen der vergangenen Wochen ist mehr als vorzeigbar. Gegen die rot-weißen Thüringer begann das Spiel noch zäh und es bedurfte erst einer Kunstflugschusseinlage von Dominik Kaiser, um die Führung zu bejubeln. Daniel Frahn schraubte diese per Elfer nach oben und weil auch nach Willers roter Karte nach Handspiel nix mehr anbrannte, bejubelte man die ersten drei Punkte 2014.
Das folgende Heimspiel gegen Wiesbaden war ein denkwürdiges. Die Leipziger spielten überragend, zündeten ein Offensivfeuerwerk bei gefühlten 90% Ballbesitz. Es war das beste Spiel von RBL – zumindest für 30 Minuten, dessen einziger Wermutstropfen die mickrige Chancenverwertung war. Und doch wurde es am Ende nochmal eng: Vuigundica scheiterte per Kopf an Teigls selbigen und Benjamin Bellot hielt den Ball nach Hoheneders Luftloch fest.
Und plötzlich lief es: In den drei kommenden Spielen erwies man sich als treffsicher (jeweils doppelt) und hatte hinten einen starken Benjamin Bellot (Paraden auf der Linie gegen Kiel) bzw. das nötige Glück (Gyasi (Elversberg) per Kopf an die Latte) oder beides (Doppelparade von Bellot inkl. Lattenkopfball von Riemann (Stuttgart).
Und wenn man einmal oben steht, man fünf Spiele in Folge ohne Gegentor und verlustpunkfrei bleibt, dann ja dann, kommt auch gegen ein mindestens gleichwertiges Osnabrück das nötige Glück dazu: Da vergibt der Gegner freistehend eine 100%ige; köpft den Ball 10 cm zu tief, sodass der Torwart doch noch den Ball abwehren kann; trifft abermals nur die Latte und als alle denken die Gegentorlos-Serie reißt, kommt plötzlich ein Tim Sebastian daher – das Ende ist bekannt.
Anhaltende Treffsicherheit, Stabilität in der Defensive, eine gute Portion Glück und das Ganze gepaart mit einem unglaublich gut supportendem Fanblock. Es gibt derzeit keinen Grund, warum die Erfolgsserie reißen sollte. Wenn sie nicht bald reißt, steht am Ende der Aufstieg in Liga 2.
Der (letztjährige) Aufstiegskracher „Vierte Dritte Liga war schön, Zeit für uns zu gehen“ wollte am vergangenen Sonntag noch nicht so richtig zünden. Zu groß schien der Aberglaube, bei der knappen 1:0-Führung könnte ja doch noch etwas schiefgehen.
Ich bin mir sicher, wenn wir übernächsten Mittwoch bei Flutlichtatmosphäre in der 80. Minute gegen Spitzenreiter Heidenheim 1:0 führen, wird der Kracher wieder angestimmt. Und diesmal wird er bis in die letzte Ecke des Waldstraßenviertels vernehmbar sein.
Ich freu mich drauf.
Roter Brauser
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