ERSTER MATCHBALL: RB LEIPZIG ZU GAST AN DER KÜSTE

Rostock - (24.04.2014) Nach der riesigen Fussballparty gegen die hessischen Verfolger, besteht nun in Rostock die Chance, den Aufstieg klar zu machen. Erforderlich sind drei Punkte von der Küste und Erfurter Unterstützung.


Die Zweitliga-Lizenz ist "so gut wie sicher", der Sekt kühlgestellt, aber der Blick nach Rostock trotzdem ernst wie eh und je. Noch ist RB nicht durch und obwohl bereits gut 37.000 Leipziger den gefühlten Aufstieg in der Bullenarena feierten, wartet noch einen gutes Stück Arbeit auf die Zorniger-Elf. Die Darmstädter und vor allem Topstürmer Stroh-Engel haben nach der Niederlage ganz schön gestutzt, aufgegeben haben sie aber bei weitem noch nicht, so dass jeder Patzer von den Leipzigern gnadenlos ausgenutzt werden könnte. Ohne die nötige Konzentration bei dem Restprogramm kann so etwas auch locker mal passieren. Vor allem das anstehende Duell gegen die Hanseaten aus Meck-Pomm wird aus drei Gründen alles andere als ein Spaziergang:
1. Hansas Kampf um den DFB-Pokal
Im Halbfinale des Lübzer Pils Cup (Landespokal Mecklenburg-Vorpommern) setzte es für den FCH eine 1:2-Niederlage gegen Oberligist 1. FC Neubrandenburg 04. Trainer Bergmann musste gehen, da auch in der Liga das Schiff nach vier sieglosen Spielen langsam unterging. Unter Interimscoach Roelofsen ging es nicht sehr viel besser weiter, aber nach der Verpflichtung von Dirk Lottner als neuer Trainer und nach dem Sieg gegen Elversberg zuletzt, keimt Hoffnung auf, den vierten Platz noch erreichen zu können. Dieser berechtigt an der Teilnahme am DFB-Pokal, welcher erst einmal eine Menge Geld in den hochverschuldeten Verein spülen würde. Der Fussballgott müsste es aber dann schon sehr gut mit der Kogge meinen, wenn das tatsächlich klappen soll, denn momentan steht Wiesbaden mit 52 Punkten, und damit fünf mehr als Rostock, auf eben jenem Platz. Theoretisch ist es aber noch möglich und welcher echter Seemann gibt da schon auf?
2. Neuer Trainer, Fans und Motivation
Der bereits erwähnte Dirk Lottner hat zwar schon bereits gegen Burghausen für den typischen „Neuen-Trainer-Schwung“ gesorgt, aber sein Heimdebut erfolgt erst noch. Um sich gleich bei den eigenen Fans beliebt zu machen, wäre ein Sieg gegen den Favoriten aus Leipzig die beste Methode. Deren Unterstützung ist aber auch schon so garantiert, denn die DKB-Arena wird voll werden. RB wird mit einer unangenehmen Stimmung klar kommen müssen, da vor allem in Rostock das „Produkt“ aus Sachsen auf ganz wenig Gegenliebe treffen wird. Schon im Hinspiel spielte der Support der Hanseaten eine tragende Rolle, von der sich die damaligen Gastgeber als solche schon beeindrucken ließen. Nun im eigenem Zuhause wird noch eine Schippe draufgelegt, der raue Wind wird auch im Stadion Einzug finden.
3. Hansa weiß, wie man gegen RB gewinnt
Es war für Rostock der Sprung von Platz zehn auf Platz fünf, als der Sieg gegen RB am 23.11. letzten Jahres gelang. Blacha und Plat sorgten für eine 0:2-Führung, während Kaisers Anschlusstreffer nicht mehr für eine Wende reichte. Hansa zeigte eine dominante Leistung gegen planlose Leipziger und so wurden die drei Punkte von den über 4.000 Rostockern unter den 23.400 Zuschauern gefeiert wie der Sieg des Europapokals. Danach schwamm die Kogge einfach so auf der Euphoriewelle weiter, gewann auch die drei Spiele danach und klopfte an die oberen Ränge mehrmals an. Mit ähnlicher Leistung der Mannschaft und noch größerer Unterstützung der Fans könnte sich das kleine Wunder auch wiederholen.
Nun soll das keine Aufzählung von Argumenten für eine Niederlage von RB sein, denn ein Punkt liegt ja mal ganz klar bei uns: Wir spielen momentan einfach den besseren Fussball und lassen uns den zweiten Platz nicht mehr nehmen. Zu groß ist die Euphorie in Leipzig, zu groß ist die Chance. Vier Punkte Abstand auf den Drittplatzierten drei Spiele vor Schluss sind gut, vier Punkte Abstand zwei Spiele vor Schluss ist aber noch besser und sieben Punkte bedeuten den Aufstieg. Dafür müssen aber am Freitag aber schon Kammlott und seine Erfurter Kollegen am Darmstädter Böllenfalltor gleich dreifach punkten. Ob sie das schaffen, kann in einem hr-Livestream verfolgt werden.
Zurück zu unserem Spiel: Von der Rostocker Startelf letzten Novembers sind beim letzten Spiel gegen Burghausen fünf Spieler übrig geblieben. Vor allem in der Abwehr wird immer noch auf Radjabali-Fardi, Ruprecht und Weidlich gebaut, während Mendy ins Mittelfeld vorgerückt ist. Blacha, der im Hinspiel das 0:1 schoss, führte auch im letzten Spiel die Hansa zum Sieg und ist mit 10 Toren der beste Schütze auf Deck. Der Zweitbeste namens Savran musste eine Gelbsperre absitzen und hat schon mal für RB die Kanonenrohre geputzt, er wird am Samstag wieder an Stelle des jungen Ioannidis spielen. Fehlen wird nach unsportlichem Verhalten und einer gelb-roten Karte Manfred Starke.
Neben den Langzeitverletzten Ernst und Müller stehen Zorniger dagegen alle Mittel zur Verfügung. Getreu dem Motto "Never change a winning team" wird sich sowohl die Besatzung des rot-weißen Dampfers, als auch deren Formation kaum ändern, so dass auch der Held des letzten Spieles, Anthony Jung, wieder vom Anfang an auf dem Platz steht. Für den zuletzt etwas schwächelnden Sebastian könnte maximal Franke einspringen und Teigl wäre auch eine Option. Trotzdem wird vermutlich alles beim alten bleiben:
Coltorti - Heidinger, Sebastian, Hoheneder, Jung - Kimmich, Demme, Fandrich - Kaiser - Frahn, Poulsen
Also auf ins nördliche Gefilde, wo der sichere Aufstieg zum ersten Mal in greifbarer Nähe ist, sollte Darmstadt am Freitag patzen. Unsere Jungs sind extrem heiß auf das Spiel und werden alles geben, genauso wie die etwa 1.000 mitreisenden RB-Fans. Und neben der Wahrung des Abstandes auf Darmstadt geht es ja auch ein klein wenig um Revanche für die herbe Heimniederlage gegen die Kogge vor fünf Monaten.
Dafür wünschen wir dem Team um Alexander Zorniger viel Erfolg und den im Sonderzug mitreisenden Fans viel Spaß. Wer die Fahrt an die Küste nicht auf sich nimmt, kann das Spiel wie gewohnt im Liveticker und Fanradio verfolgen. Für Forumsmitglieder steht zudem der Chat zum Meinungsaustausch bereit. Zudem ist das Spiel im MDR-Fernsehen sowie im Livestream zu sehen.
DrSchuh
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