DANKE FÜR ZWEI GEILE JAHRE!

Leipzig - (19.05.2014) Vor knapp zwei Jahren mit einem 1:1 im ersten Heimspiel gegen Union Berlin II in der Regionalliga gestartet, steht seit Anfang Mai der Aufstieg in Liga 2 fest. Zeit für uns, unseren Respekt auszusprechen und "Danke" zu sagen für zwei geile Saisons!


"Alexander wer?", fragten die meisten skeptisch als der neu verpflichtete Sportdirektor Ralf Rangnick im Sommer 2012 einen Trainer nach Leipzig holte, der bis dato nur Insidern ein Begriff war. Ausgerechnet einem Übungsleiter, der bisher lediglich bei Normannia Gmünd und Sonnenhof Großaspach in der Oberliga bzw. Regionalliga Chef-Trainer war, sollte es gelingen, den Profifußball in die Messestadt zurückzuholen?! Die Verpflichtung von Alexander Zorniger darf jedenfalls zum damaligen Zeitpunkt als durchaus mutiger Schritt von Rangnick angesehen werden. Da der Sportdirektor vor der Spielzeit 2012/13 auch RB Salzburg völlig umkrempelte, wären personelle Fehlgriffe eigentlich keine Überraschung gewesen. Aber nicht nur bei Zorniger, sondern auch bei Co-Trainer Tamas Bodog, Sportpsychologe Philipp Laux und Athletiktrainer Tim Lobinger, die den Stab komplettierten, erwies Rangnick ein goldenes Händchen.
Mit dem Duo Zorniger/Rangnick erhielt auch eine neue Fußball-Philosophie bei RB Leipzig Einzug. Die Schwaben legen den Fokus auf Pressing und Gegenpressing, welches schnelle Spieler voraussetzt. Zudem betonte der Sportdirektor immer wieder nur noch "junge, entwicklungsfähige Spieler" zu verpflichten, für die ein Wechsel nach Leipzig der "nächste und logische Karriereschritt" ist. Schon nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass die "alten Recken" wie Pekka Lagerblom und Timo Rost keine Zukunft mehr bei den Rasenballsportlern haben. Trotz Aufbruchstimmung startete die Saison 2012/13 mit einem Dämpfer: Gegen den Regionalligaaufsteiger Union Berlin II reichte es vor heimischem Publikum lediglich zu einem 1:1-Unentschieden. Erinnerungen an die zwei enttäuschenden Jahre unter Oral und Pacult kamen wieder auf.
Fortan konnten wir Fans allerdings beobachten, wie die Spielphilosophie besonders bis zur Winterpause immer stärker verinnerlicht und die schweren Auswärtspartien in Zwickau und Magdeburg überzeugend gewonnen wurden. In der Winterpause nochmals mit Matthias Morys und Clemens Fandrich verstärkt, war bald klar, dass es in dieser Saison nur auf die Relegation ankommt. Zu schwach und unkonstant waren letztlich die Gegner, um eine reelle Chance zu haben. Auf dem Weg zur Relegation gegen den schwersten aller Gegner, die Sportfreunde Lotte, stand das Pokalfinale gegen Chemnitz, wo erneut deutlich wurde, was mit der Spielweise und der Mannschaft möglich ist. Die Aufstiegsspiele gegen Lotte wurden vor über 30.000 Zuschauern zu Hause und mit 2.500 Leipziger Fans in Lotte zu unvergesslichen Partien, die mit einem Sieg in der Verlängerung siegreich gestaltet werden konnten. Leipzig damit seit 10 Jahren endlich wieder in Liga 3!
Der Großteil der Fans hätte sich vor der Saison 2013/14 sicher mit einem Platz im vorderen Mittelfeld zufrieden gegeben. Der Sprung zwischen 3. Liga und Regionalliga war auf und neben dem Platz deutlich. Vereine wie Hansa Rostock waren nun wieder in Leipzig zu Gast. Das wiederum mit jungen Spielern wie Joshua Kimmich und Yussuf Poulsen verstärkte Team, zeigte sich von Woche zu Woche stabiler. Im Vergleich zur Regionalligasaison war dabei immer stärker die Handschrift von Trainer Zorniger zu sehen. Gepaart mit der klaren Spielphilosophie und absolutem Teamgeist spielte sich die Mannschaft nach den beiden Auftaktniederlagen zu Rückrundenbeginn gegen Burghausen und Duisburg in einen Rausch und war fortan auch für die Verfolger aus Darmstadt unschlagbar. Mit dem 5:1 gegen Saarbrücken am letzten Wochenende waren wir sportlich in Liga 2!
Im Gegensatz zum ersten Platz in der Regionalliga waren der Pokalsieg gegen Chemnitz, die erfolgreiche Relegation und auch der erneute Aufstieg in die 2. Liga alles andere als selbstverständlich - auch wenn dies Kritiker auf Grund des vorhanden Geldes gern behaupten. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga hat Zorniger in dieser Saison sein Meisterstück abgeliefert und den Bundesligafußball nach Leipzig zurückgeholt. Hätte dies einer vor der Saison 2012/2013, als mal wieder die vorherige Philosophie über den Haufen geworfen wurde, erzählt, wäre er wohl für verrückt erklärt worden. Anstatt "Alexander wer?" bekommt man heute wie selbstverständlich "Zorniger!" als Antwort auf die Frage nach dem RBL-Trainer.
Wir Fans können uns nur für die geleistete Arbeit von Verantwortlichen und auch Mannschaft bedanken! Die letzten beiden Jahren waren einfach nur geil und machen Lust auf Liga 2. Bei Namen wie 1860 München, Kaiserslautern und auch Aue bekommt man jetzt schon vor Freude Gänsehaut. Für viele Leipziger werden das nach der Saison 1997/1998 des VfB Leipzig die ersten Zweitligaspiele. Vor dem Jahr 2009 hätte wohl niemand mehr gedacht, dass wir dies nochmal in Leipzig erleben können! Einfach nur geil!
Jupp / F-Lion
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