AUF GROSSER BÜHNE ERFOLGREICH – DIE U17 BEZWINGT MAINZ 05

Leipzig - (23.06.2014) 2:1. Jubel und Erschöpfung mischen sich nach einem harten Spiel gegen einen guten Gegner. Über 3.400 Leipziger werden Zeugen eines spannendem Halbfinales, mit dem besseren Ende für unsere Leipziger U17.


Nach dem Hinspiel musste der U17 Trainer Frank Leicht den rotgesperrten Dzalto ersetzen. Für ihn rückte Sonnekalb auf die Sturmposition neben Endres. Ansonsten liefen dieselben Spieler, die schon in Mainz ihre Durftmarke setzten, auf und begannen auch diesem Spiel früh ihren Stempel aufzudrücken. Hoch attackieren, Ball gewinnen und schnell umschalten. Es dauerte keine fünf Minuten bis Sonnekalb – nach schönem Umschaltspiel und einem Bock in der Mainzer Hintermannschaft – alleine auf das Tor zugehen konnte, aber seinen Lupfer zu hoch ansetzte. Wenige Minuten später machte es unser Toptorjäger Endres besser. Nach einem ansehnlichen Anspiel des dribbelstarken Marcel Becher versenkte unsere Nummer 9 den Ball im Netz (10.). Jubel auf dem Platz und auf den Rängen. Es war zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung.
Nach dem 1:0 gaben wir das Spiel jedoch immer mehr aus der Hand. Zwar war das Zentrum weiterhin dicht, aber die Mainzer zeigten, dass sie mit Serdar und Mörschel Spieler besitzen, die Dank ihrer individuellen Klasse trotzdem durchbrechen können. Über die komplette erste Halbzeit bekamen die U17 diese beiden Gegner schwer in den Griff. Mit zunehmender Spieldauer blieb das Tempo auf gutem Niveau, aber die Präzision ließ nach. Und so konnte Mainz immer wieder gefährlich kontern und glich auf diesen Weg nach Vorabeit von Serdar durch einem Treffer von Knoell aus (33.). Auch der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt des Spiels nicht unverdient. Chancen waren neben den Toren auch beiderseits vorhanden. So gab Becher einen Schuß aufs Gehäuse ab, der nur knapp daneben ging (20.) und Beiersdorf schlenzte einen Freistoß über das Tor. Aber auch die Mainzer konnten in einer Phase der Überlegenheit ab der 20 Minute immer wieder unsere Defensive in Bedrängnis bringen und reklamierten in der 12. Minute einen Elfer, den ihnen Unger jedoch verwehrte, der Schiedsrichter aus Halle hatte einen guten Blick auf die Situation.
Noch kurz vor der Pause wurde Maximilian Schnabel für den angeschlagenen Robin Sonnekalb eingewechselt und dies obwohl unser Kapitän noch an einem Infekt laborierte. Der Wechsel sollte sich jedoch noch auszahlen. Zuerst waren es aber die Mainzer, die gestärkt aus der Kabine kamen und immer wieder über schnelle Gegenstöße unsere Defensive forderten. Ein Phase in der bei uns wieder Präzision und Konzentration nachließen und das Spiel auf der Kippe stand. Aber die Jungbullen überstanden diese Minuten und zeigten sich ab der (50.) wieder auf Augenhöhe. Nun sahen 3.418 Zuschauer eine U17 Begegnung auf gutem Niveau in der beide Seiten den Sieg für sich hätten verbuchen können. Unsere U17 versuchte über lange Bälle Gefahr zu erzeugen oder wenigstens den zweiten Ball zu erobern. Der Druck wurde höher und nach Fehler in der Mainzer Defensive konnte Endres allein auf den Keeper zugehen und selbigen sogar überwinden. Der Ball rollte gefühlte zehn Minuten Richtung Tor, ehe er im Außenpfosten seinen Meister fand – der Torschrei war schon auf den Lippen der Leipziger... Kurze Zeit später klingelte es dann doch, ein nach einem Abschlag landete der Ball über drei Stationen bei Ur-Leipziger Maximilian Schnabel, der blieb eiskalt und setzt den Ball am Keeper vorbei ins Glück (57.).
Mainz griff nun noch heftiger an. Immer wieder kam es zu gefährlichen Szenen vor Sowades Kasten. Das Mitzittern steigerte sich jede Minute. Wieder Ecke für Mainz, Freistoß für die Gäste. Die Anspannung kulminierte dann in einer Schrecksekunde in der fast das ganze Stadion einmal tief Luft holte. Nach viel Hin und Her im Strafraum kam der Ball zu einem Mainzer, der aus 16 Metern direkt abzog. Sowade konnte den Ball aber noch entschärfen. Die Abwehrschlacht hielt an, aber unsere Nachwuchsspieler konnten sich nun besser befreien und nahmen Zeit von der Uhr in dem sie sich an der gegnerischen Grundlinie im Kleinklein versuchten. Die Uhr tickte unaufhaltsam herunter und die Gäste versuchte noch irgendwie eine Chance zu erspielen. Das gelang jedoch nicht. Nach 80 Spielminuten war das Spiel aus und RB Leipzig steht nun im Finale, um die Deutsche Meisterschaft und erwartet am Freitag (18:00 Uhr) den BVB.
Dazu kamen gestern 11 von 15 Rasenballern aus der näheren Umgebung von Leipzig, zwei weitere von Vereinen des NOFV (Aue, Hertha Zehlendorf) und nur zwei aus den alten Bundesländern (Wiesbaden, Würzburg). Dank schwäbischer Hilfe auf den Entscheiderpositionen also auch ein Sieg des Leipziger Fußballs!
Fazit: Ein Spiel, bei welchem der Zuschauer, beiden Seiten den Respekt zollen sollte, ging letzlich aufgrund der Effektivität an die Hausherren. Mainz zeigte sich über einige Phasen hinweg besser und konnte auch eigentlich verschlossene Räume durch inviduelle Klasse aufbrechen und so immer wieder Gefahr erzeugen. Beide Mannschaften wussten zu überzeugen und zeigten, was auf diesem Leistungsniveau möglich ist. Da aber irgendjemand so ein Spiel gewinnen muss, können sich nun unserer Nachwuchskicker auf ein Finale um die Deutsche Meisterschaft freuen. Am Freitag, den 27.06 um 18 Uhr in der Red Bull Arena, zu Gast wird der BVB sein, die trotz Hinspielniederlage Hertha BSC eindrucksvoll mit 4:0 in die Knie zwangen. Um massenhafte Anwesenheit wird gebeten, das U19 Finale fand heute beispielsweise vor über 14.000 Zuschauern in Hannover statt. Rekordbesuch für ein U17 Meisterschaftsfinale sind 10.000 Zuschauer (mehrfach), zuletzt aufgestellt im Stadion Rote Erde 1999, als der BVB (mit Odonkor) gegen Stuttgart (mit Kuranyi) verlor. Zielsetzung: Das können wir auch!
Im Finale würde bei Gleichstand am Spielende, anders als im Halbfinale, erst einmal eine Verlängerung folgen. In den vergangenen 15 Jahren gab es im U17-Finale kein Elfmeterschießen, zuletzt Dortmund gegen Stuttgart 1998, zugleich der letzte Sieg des BVB im B-Juniorenbereich, es folgten fünf Finalniederlagen der Dortmunder. Abseits der Hertha hat bisher noch kein NOFV Verein nach der Wende eine deutsche Juniorenmeisterschaft erringen können. RBL Kapitän Frahn war vor genau 10 Jahren nah dran, scheiterte aber mit Cottbus am heutigen RBL U17 Trainer Frank Leicht und seinen Stuttgartern (u.a. mit Sami Khedira).
Haltet euch also den Freitag Abend frei und lasst eine perfekte Saison
mit unzähligen Titeln ausklingen. Unterstützt das Team noch einmal so großartig
wie am Sonntag und helft mit dieses Finale zu einem ganz Besonderen zu machen. Ein Finale hier in Leipzig – um die Deutsche
Meisterschaft. Das wird es so schnell nicht wieder geben.
RB Leipzig: Sowade – Börner, Reichel, Vogel, Franke – Geister, Wagner (C), Beiersdorf (70. Barylla) – Becher (78. Winkler) – Endres (80. Rosin), Sonnekalb (38. Schnabel)
FSV Mainz 05: Müller – Breitenbach, Flühr (62. Weissmann), Ech Chad, Leinhos, Andreas (C), Herr (72. Gansmann), Serdar (72. Yüksel), Knoell, Mörschel, Kern (60. Petermann)
Tore: 1:0 Endres (10.), 1:1 Knoell (33.), 2:1 Schnabel (57.)
Schiedsrichter: Marcel Unger (Halle)
Gelbe Karten: – / Serdar, Andreas
Zuschauer: 3.418
crank & Rumpelstilzchen
Foto: U. Beyer
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