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34. Spieltag 1. Bundesliga
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PRO & CONTRA – MUSS RB LEIPZIGS DEFENSIVE WIRKLICH NICHT VERSTÄRKT WERDEN?

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Leipzig - (30.06.2014) RBL-Trainer Zorniger kündigte an, die Defensive des Aufsteigers nicht verstärken zu wollen. Eine richtige Entscheidung? Wir betrachten Pro und Contra

Pro
Mit lediglich zwölf Gegentoren in 19 Spielen, stellte RB Leipzig die zweitbeste Defensive der Rückrunde. Zehn Mal blieb das Team von Trainer Zorniger dabei gänzlich ohne Gegentreffer. Nach einer löchrigen Abwehr, die dringend verstärkt werden muss, klingen die nackten Zahlen jedenfalls nicht. Und auch ein zweiter Blick auf die Defensive der Roten Bullen verdeutlicht, dass Verstärkungen trotz der nun höheren Spielklasse nicht notwendig sind.

Abseitsfallen und Zuteilungen sorgen dafür, dass im Abwehrverbund eine eingespielte Formation besonders wichtig ist. Mit Heidinger, Sebastian und Hoheneder waren drei Positionen der Viererkette in der vergangen Spielzeit wie in Stein gemeißelt. Um die vierte Stelle stritteten sich Jung und Teigl. Während der ehemalige Frankfurter furios in die Saison startete und später abbaute, hatte der Winterneuzugang aus Österreich zu Beginn sichtbar mit der ungewohnten Position des Außenverteidigers zu kämpfen, wurde zu Saisonende aber immer sicherer. Mit Franke und Willers verfügt der Trainer zudem über solide Innenverteidiger, die zuletzt meist in der Schlussphase eingewechselt wurden, um die Ergebnisse über die Zeit zu retten. Vor allem mit Willers könnte in seiner zweiten Saison bei RB Leipzig zu rechnen sein. Knüpft der ehemalige Kapitän der Sportfreunde Lotte an die Leistungen bei seinem Ex-Verein an, ist dem "brutalen Leader" (O-Ton Zorniger) in der kommenden Spielzeit auch mehr als nur die Jokerrolle zuzutrauen. Komplettiert wird der Abwehrverbund von Mikko Sumusalo, einem Quasi-Neuzugang. Der Finne wechselte bereits im Winter von Helsinki nach Leipzig, laborierte aber lange Zeit an einer Verletzung, weshalb er noch nicht richtig Fuß fassen konnte. Mit einer vollständigen Saisonvorbereitung dürfte aber auch der finnische Nationalspieler (drei Einsätze, ein Tor) Ansprüche auf einen Stammplatz stellen.

Zudem kann das Argument der fehlenden Erfahrung ins Reich der Fabeln verwiesen werden. Sebastian Heidinger bringt es auf 35 Zweitligaspielen, Anthony Jung hat zwar erst zehn Spiele in der 2. Liga absolviert, dafür aber bei der Frankurter Eintacht im Trainingsbetrieb schon reichlich Profiluft geschnuppert. Trotz seines jungen Alters, kam Geog Teigl schon 70 mal in Österreichs Eliteliga sowie 9 Europapokaspielen zum Einsatz. Mikko Sumusalo kann auf 79 Spielen in der finnischen Eliteliga sowie 13 Europapokalspiele und drei Länderspiele zurückblicken. Niklas Hoheneder bringt es neben 13 Spielen für den KSC auf 31 und 75 Einsätze in der 1. Liga Tschechiens bzw. Österreichs. Zudem kam Hoheneder 16 mal im Europapokal zum Einsatz. Tim Sebastian lief 58 mal in der ersten und 92 mal in der zweiten Liga auf. Lediglich Willers und Franke sind völlig unerfahren, wenn es um Einsätze auf gehobenem Niveau geht.

Und auch ein Argument neben den nackten Zahlen ist nicht unerheblich: Die Spieler, welche den Aufstieg überhaupt erst ermöglicht haben, sollten als "Dank" zumindest die Chance bekommen, sich in der höheren Spielklasse beweisen zu dürfen. Gnadenloser Leistungssport hin oder her.

Contra
Sicher, mit nur 11 Gegentoren nach dem Jahreswechsel stellte RB eine der besten Rückrundenverteidigungen der Drittligageschichte, aber reicht das bereits aus, um ohne Verstärkungen in die neue Zweitligasaison zu gehen?

Unter 40 Gegentore (relativer Richtwert, wenn man oben mitspielen will, mit Paderborn ist in den letzten sechs Jahren nur ein Team mit über 40 Gegentoren aufgestiegen) kassierten Neulinge mit passablen Aufstiegsdefensiven (<20 in der Drittligarückrunde) nur in vier von zehn Fällen (Düsseldorf 09/10, Aue 10/11, Braunschweig 11/12 und KSC 13/14), von denen lediglich die Eintracht und der KSC auf neue Stammspieler in der Abwehr verzichteten. Gänzlich ohne Veränderungen brachten also nur 20% der Topdefensiven auch in der zweiten Liga eine gute Leistung.

Aktuell verfügt RB über eine erquickliche Kaderbreite. Vier Innen- und vier Außenverteidiger stehen Zorniger zur Verfügung. Ein Blick ins Detail, offenbart jedoch verschiedene Probleme:

Franke und Willers wussten letzte Saison nicht zu überzeugen und haben den Kampf um die Stammplätze zu Recht gegen Hoheneder und Sebastian verloren. Beide sind nicht die schnellsten und waren in der Hinrunde zwischen 10-30% schlechter in den Zweikämpfen als ihre Kollegen in der Rückrunde. Dazu verfügen beide nicht über Zweitligaerfahrung und hatten bereits in der 3. Liga Probleme, sich im Stamm zu etablieren. Über das Talentalter sind sie ebenfalls hinaus.

Hoheneder und Sebastian sind zwar erfahren und haben die Rückrunde sehr solide über die Runden gebracht, ein hoher Konkurrenzdruck herrschte jedoch nicht. Zudem waren ihre letzten Ausflüge in die zweite Liga nicht von Erfolg gekrönt. Sebastian stieg mit Hansa ab und Hoheneder wurde als Buh-Mann beim KSC im Winter ausgemustert, ein Hinrundenerbe, was dem KSC so schwer im Magen lag, dass er schließlich abgestiegen ist.

Auf den Außenpositionen verfügen wir mit Heidinger nur über einen unumstrittenen Stammspieler, der trotz Umschulung zum AV dort hervorragende Leistungen abgeliefert hat. Jung hatte in der Mitte der Saison Probleme und verlor seinen Stammplatz, konnte sich aber wieder heran kämpfen. Vorletzte Spielzeit verpasste er beim FSV Frankfurt allerdings den Sprung in den Zweitligastamm und absolvierte nur zehn Pflichtspiele für die Erste.

Sumusalo ist die große Unbekannte, bisher war er verletzt und konnte in der Saisonendphase nicht mehr in Erscheinung treten. Gemessen an den letzten Transfers von finnischen Spielern in die Bundesligen, wird es auch für Sumusalo kein leichter Weg. Von Ring (HJK > Lautern), Pohjanpalo (HJK > Bayer > Düsseldorf), Mero (Lahti > Gladbach) und Kauko (Lahti > FSV Frankfurt), konnte sich nur letztgenannter als Stammspieler etablieren, allerdings war der FSV letzte Saison in der unteren Tabellenhälfte beheimatet.

Bei Teigl bleibt weiterhin fraglich, ob der Sprung nach Deutschland ein erfolgreicher ist und ob er die nötige defensive Stabilität für die Außenverteidigerposition mitbringt.

Allenthalben einige Fragezeichen, besonders in der Innenverteidigung wäre ein Spieler mit Perspektive wünschenswert gewesen, der die gestandenen Kräfte eher unter Druck setzen kann. Auf Außen gehen wir mit Heidinger und dem System einer aus drei in die Saison. In Anbetracht der Strategie der Risikominimierung, die derzeit im Zentrum und Sturm gefahren wird, wo sich ebenfalls die Qualität der Kaderbreite letzte Saison als zu dünn herausstellte, verwundert es ein wenig, dass in der Abwehr kein Bedarf gesehen wird. Zumal diese Saison, in der in zwingender Durchmarsch noch weniger erwartet wird als in der letzten Spielzeit, perfekt gewesen wäre, um neue und junge Kräfte ans Team heranzuführen.

F-Lion & Rumpelstilzchen


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