AUSBLICK AUF LIGA 2 – DIE AUFSTIEGSKANDIDATEN

Leipzig - (31.07.2014) Noch zwei Tage bis zum Start der Zweitligasaison. Viele neue Gesichter erwarten unsere Rasenballer. Im letzten Teil der dreiteiligen Reihe widmet sich RB-Fans.de den Aufstiegsfavoriten.


1. FC Nürnberg
Nach fünf Jahren Zugehörigkeit im Oberhaus mussten die Franken erneut den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. 16 Spieler verließen den Verein – zuletzt Spielmacher Hiroshi Kiyotake. Immerhin konnten durch die Wechsel ca. 18 Mio. € Transfereinnahmen verbucht werden, wovon zum jetzigen Zeitpunkt nur 4 Mio. € reinvestiert wurden. Für ca. 2 Mio. wurde der Auer Topscorer Jakub Sylvestr verpflichtet. Ansonsten wird der Kader ergänzt durch erfahrene Akteure (Neuverpflichtungen: Jan Polak, Robert Koch, dazu die Dagebliebenen Raphael Schäfer und Javier Pinola), "mittelalte Deutschlandneulinge" (Bulthuis, Hovland) und junge, entwicklungsfähige Talente (Schöpf, Füllkrug, Ott, Evseev und dem eigenen Nachwuchstalent und DFB-U19-Abwehrchef Niklas Stark).
Bei Nürnberg ist es wie immer Mannschaften, die einen neuen Kader zusammenstellen müssen: Die Mannschaft muss sich erst einspielen: Je länger dieser Prozess dauer, desto schwieriger wird der Wiederaufstieg. Von den Spielernamen und dem transfermarkt.de-Marktwert sind die Nürnberger DER Aufstiegsfavorit.
Eintracht Braunschweig
Neben Nürnberg der zweite Bundesligaabsteiger. Mit Bicakcik, Davari, Kumbela, Elabdellauoi und Bellarabi hat man fünf Stammspieler der letzten Saison verloren, für die man im Gegensatz zu Nürnberg nur ca. 0,5 Mio. € Ablöse kassiert hat. Mit Hedenstadt und Zuck hat man zwei entwicklungsfähige Spieler vom SC Freiburg ausgeliehen. Dazu gesellen sich mit Gikiewicz, Decarli und Bakenga drei Bundesliga-Neulinge, sowie mit Korte und Kluft zwei Spieler, die in der vorigen Saison noch ausgeliehen waren.
Die Braunschweiger haben im Gegensatz zu den Nürnbergern einen Großteil ihres Bundesligakaders zusammenhalten können und müssen in einer sonst ausgeglichenen Liga als einer der Favoriten gelten.
SpVgg Greuther Fürth
Denkbar knapp, weil ohne Niederlage, verpassen die Fürther den Wiederaufsteig ins Fußball-Oberhaus. Die Mannschaft um Frank Kramer spielte ansehnlichen Offensivfußball – folgerichtig waren sie mit 64 Toren die treffsicherste Mannschaft der vergangenen Saison. Das weckte Begehrlichkeiten, und so konnten Leistungsträger wie Djurdic, Stieber, Mavraj und Brosinski nicht gehalten werden – alle vier werden in der kommenden Saison in der 1.Bundesliga spielen. Zudem gibt es Gerüchte über das Abwandern von Toptorschütze Azemi (Frankfurt) und Linksaußen Baba (Augsburg). Weil auch Ersatzspieler abgegeben wurden, steht der Zähler der Abgänge momentan bei zwölf. Dem gegenüber steht die gleiche Zahl an neuen Spielern, wobei lediglich Rückkehrer Schröck und Innenverteidiger Mohr über reichlich Erfahrung verfügen. Die anderen Neuzugänge, u.a. Stiepermann (Cottbus), Zulj (Salzburg), Przybylko (Köln), Lam (Hamburger SV), sind ausnahmslos jung, talentiert und entwicklungsfähig, sodass der Altersdurchschnitt derzeit bei 22,5 Jahren liegt.
Auf Grund der hohen Fluktuation ist Fürth eine Wundertüte – da Trainer Frank Kramer aber in der Vergangengeit bewiesen hat, dass er Mannschaften formen kann, wird man auf die Franken erneut einen Blick haben müssen.
Fortuna Düsseldorf
Letzte Saison mit dem Unterfangen Wiederaufstieg gestartet, spielten die Rheinländer sogar lange gegen den Abstieg. Nachdem die Trainer Mike Büskens und Lorenz-Günter Köstner entlassen wurden, führte Oliver Reck die Fortuna wieder in ruhigere Fahrwasser. Durch einen starken Schlussspurt landeten die Düsseldorfer schließlich auf Platz 6. Diese Saison soll der Aufstieg gelingen - und die Chancen stehen gut. Für Torhüter Giefer wurde Lars Unterstall verpflichtet. Und auch die weiteren namhaften Neuzugänge (Schmitz (Werder Bremen), Avevor (Hannover 96), Sergio Pinto (UD Levante)) versprechen eine Qualitätssteigerung. Und auch die beeindruckende Fanunterstützung könnte sich als Pfund für die Westfalen herausstellen. Mehr als 35.000 Zuschauer im Schnitt strömten pro Heimspiel in die Esprit-Arena.
Nehmen die Düsseldorfer den Schwung aus der letzten Saison (16 Punkte aus den letzten 6 Spielen) mit in die neue und erfüllen die Neuzugänge die in sie gesteckten Erwartungen, ist die Fortuna ein ganz heißer Anwärter auf die ersten drei Plätze.
1. FC Kaiserslautern
Wie in den letzten zwei Spielzeiten gehört auch der Vorjahresvierte aus der Pfalz zum Favoritenkreis. Die Roten Teufel waren "best of the rest" auch Dank ihres Sturmduos Zoller und Idrissou, beide sind nun aber Geschichte. Dafür sind neue Angreifer und alte Bekannte in der Spur. Mit Lakic meldete sich in der Vorbereitung ein schon vergessen Geglaubter zurück, um an alter Wirkungsstätte einen neuerlichen Anlauf zu nehmen. Dazu verpflichtete Kuntz mit Hofmann einen der gefragtesten Offensivkräfte der Liga und Mugosa aus Mladost.
Mit Formitschow und Schulze gibt es auch für Leipziger zwei alte Bekannte, beide waren beim Schachmatt-Spiel von Pacult auf dem Rasen, als gegen die kleinen Wölfe der Aufstieg flöten ging. Garniert wird dies mit Löwe, der ein Jahr zuvor mit dem CFC den Rasenballern die Butter vom Bot nahm (auch wenn selbige sich damals nicht sonderlich gewehrt haben). Neben den beiden Sturmspitzen haben auch Simunek und Dick den Klub verlassen. Ein mittlerer Kaderumbruch, der ein neuerliches Angreifen an der Spitze durchaus gefährden könnte.
Die Testspiele waren durchwachsen, herausragend der 2:1 Sieg gegen die Salzburger gefolgt von einer knappen Niederlage gegen Mainz und einem Unentschieden gegen Nancy. Ob es für den ganz großen Wurf reicht, bleibt abzuwarten, der schwere Saisonstart wird vielleicht die ersten Hinweise geben.
F-Lion, Roter Brauser & Rumpelstilzchen
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