2. LIGA, LEIPZIG IST DABEI! LIGAAUFTAKT GEGEN AALEN!

Leipzig - (31.07.2014) Knapp drei Monate nach dem sportlichen Aufstieg mit einem 5:1 gegen Saarbrücken vor knapp 43.000 Zuschauern ist es nun endlich soweit. Leipzig ist nach 1998 wieder zurück in der 2. Liga!


Wer heute nicht dabei sein kann, hat wie immer die Möglichkeit das Spiel per Fanticker zu verfolgen. Diskussionen zum Spiel gibt es im Chat. Das Fanradio wird es zu dieser Saison nicht mehr geben. Der Betreiber hat sich entschieden offiziell zu werden, so dass das Radio nun unter Bullenfunk.fm mit neuer Besetzung firmiert. Wir wünschen unserem Team viel Erfolg!
Was wurde gefeiert nach dem Aufstieg gegen Saarbrücken? Die Freude, währte aber nur kurz. Das Interview von Mateschitz und der Lizensierungsstreit mit der DFL sorgten für einen kurzzeitigen Schock, der zum Glück durch einen Kompromiss verflog. Die Vorbereitung mit den Highlights gegen Paris St. Germain, Getafe und die Queens Park Rangers machten Lust auf unsere erste Zweitligasaison. Die Vorfreude der Fans ist in jedem Gespräch spürbar. Nun geht es am Samstag 13:00 Uhr in der heimischen Red Bull Arena Leipzig los!
Der Gegner VfR Aalen:
Mit dem VfR (Verein für Rasenspiele) Aalen kommt eine Mannschaft aus Baden-Württemberg in die Heldenstadt, welche in den letzten beiden Saisons als Abstiegskandidat galt, die jedoch souverän auf den Plätzen 9 und 11 sicher die Klasse halten konnte. Mit elf Siegen, elf Unentschieden und zwölf Niederlagen beendeten die Schwaben mit einer fast ausgeglichenen Bilanz die letzte Saison. Über eine Wiederholung des "Ligadurchschnitts" dürften sowohl Verantwortliche wie auch Fans nichts einzuwenden haben.
Durch zwölf Zugänge und ebenso vielen Abgängen hat der VfR einen großen Umbruch hinter sich und steht vor einer ungewissen Spielzeit. Vor allem die Abgänge von Benjamin Hübner, Daniel Buballa und Sascha Traut werden schwer zu kompensieren sein, stellten besagte Akteure nahezu die gesamte Stammformation in der Abwehr. Dementsprechend wurde bei den Neuverpflichtungen das Augenmerk auf Defensivspieler gelegt. Mit Phil Ofosu-Ayeh (vom MSV Duisburg), Sascha Mockenhaupt (1.FC Kaiserslautern II), Sebastian Neumann (VfL Osnabrück), Dennis Chessa (FC Bayern München II) und Arne Feick (Arminia Bielefeld) nahmen die Schwaben gleich fünf Spieler unter Vertrag, die die Lücke der abgewanderten Stammkräfte schließen sollen.
Neben vielen neuen Gesichtern startet Aalen zudem mit einem neuen Spielsystem in die kommende Saison.„Das 4-4-2 ist nicht das System um das es geht. Das ist momentan nicht möglich, weil unser Personal auf das 4-3-3 oder das 4-2-3-1 ausgerichtet ist“, kündigte Trainer Ruthenbeck zum Trainingsauftakt an. Die Vorbereitungsergebnisse waren dabei durchaus beachtlich. So trennten sich die Aalener jeweils 1:1 gegen die Bundesligisten Eintracht Frankfurt und SC Freiburg. Auch wenn Quervergleiche gerade in der Vorbereitungsphase nur bedingt Aussagekraft haben, fällt auch noch ein 2:1 gegen Großaspach auf, gegen die unsere Elf mit 2:3 als Verlierer vom Platz ging. Wichtigster Spieler des VfR ist Leandro Grech, welcher aus dem Mittelfeld die Fäden im Spiel zieht. Auf ihn gilt es besonders zu achten. Möglicherweise fällt er allerdings wegen einem Margen-Darm-Virus auf. Die Chancen stehen laut Trainer Ruthenbeck bei 50:50. Mit Jasmin Fejzic steht ein erfahrener Keeper im Tor der Gäste, welcher unter Torwarttrainer Tomislav Piplica für Bosnien-Herzogowina bei der WM in Brasilien dabei war.
Unsere RasenBallsportler aus der Heldenstadt:
Nach unserer grandiosen Rückrunde sicherten wir uns hochverdient den Aufstieg in Liga 2. Mit den bisher lediglich fünf Neuzugängen Terrence Boyd, Stefan Hierländer, Rani Khedira, Zsolt Kalmár und Thomas Dähne sowie den beiden Nachwuchsspielern John-Patrick Strauß und Smail Prevljak gehen wir im Ligavergleich mit einer geringen Anzahl an Neuzugängen in die Saison. Unter Rangnick und Zorniger wird also weiterhin Kontinuität groß geschrieben, ohne natürlich gezielte Verstärkungen auszuschließen. Alle Leistungsträger konnten dabei gehalten werden, so dass wir mit dem Aufstiegsteam als Basis in die Saison gehen können. Nach zwei Aufstiegen in Folge, ist RB Leipzig in dieser Saison nicht in der Favoritenrolle. Außenseiterchancen sind unserem Team jedoch auch auf Grund der finanziellen Möglichkeiten allerdings einzuräumen. Die Vorbereitungsphase verlief verletzungsbedingt leider nicht ideal, so dass gerade für das Spiel gegen Aalen die Personalsituation zumindest als angespannt bewertet werden muss.
Stammtorhüter Fabio Coltorti zog sich im Training nach dem Spiel gegen Paris St. Germain einen erneuten Innenbandriss im rechten Knie zu. Die Verletzung wird konservativ behandelt und man kann nur für ihn hoffen, dass er wieder komplett fit wird. Der nächste Schock dann durch den Anriss des vorderen Kreuzbandes von Terrence Boyd. Auch er wird konservativ behandelt und mindestens 10 Wochen fehlen. Auf beiden Positionen wird wohl nach Ersatz gesucht. Dieser wird im Spiel gegen Aalen aber noch nicht zur Verfügung stehen. Für längere Zeit werden der ebenfalls am Kreuzband verletzte Henrik Ernst und der weiterhin an einer Achillessehnenreizung leidende Fabian Franke fehlen. Medienberichten zu Folge, wird auf die Verletzung von Franke mit Ex-Nationalspieler Marvin Compper vom AC Florenz (29 Jahre) als neuer linker Innenverteidiger reagiert. Mikko Sumusalo hat das Verletzungspech leider wieder ergriffen. Eine Oberschenkelverhärtung ließ ihn einen Großteil der Vorbereitung verpassen. Auch er wird gegen Aalen nicht dabei sein. Auf Grund von Knieproblemen, wird Clemens Fandrich wohl nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Von einer Virusinfektion ist zum Glück Mittelfeldmotor Diego Demme genesen. Neuzugang Zsolt Kalmár wird gegen Aalen im Normal keine größere Rolle spielen. Lediglich fünf Trainingseinheiten sollten noch nicht für einen Einsatz sprechen. Durch das U19-EM-Finale am gestrigen Abend gegen Portugal (Glückwunsch Jo nochmal an dieser Stelle zum Titel!) wird Joshua Kimmich nicht zur Verfügung stehen. Das Team stellt sich somit so gut wie von selbst auf. Mit Khedira wird dabei voraussichtlich nur ein Neuzugang in der Startaufstellung stehen:
Bellot - Jung, Sebastian, Hoheneder, Teigl - Thomalla, Khedira, Demme - Kaiser - Frahn, Poulsen.
Sebastian Heidinger scheint das Rennen um die beiden Außenverteidigerpositionen verloren zu haben. Gerade im Spiel gegen Getafe konnte er noch nicht an seine tolle Drittligasaison anknüpfen. Mit Denis Thomalla wird, neben unseren beiden Nachwuchsspielern Strauß und Prevljak, die Überraschung der Vorbereitung auflaufen. Vor der Saison so gut wie abgeschrieben, hat er sich einen Platz im Team erkämpft. Inwiefern er diese Rolle ausfüllen kann, wenn Joshua Kimmich wieder dabei ist, Clemens Fandrich seine Knieprobleme überwunden hat und Zsolt Kalmár sich eingespielt hat, bleibt jedoch abzuwarten. Auch in der letzten Saison hatte er gute Phasen, die er allerdings nicht kontinuierlich nachweisen konnte. Kaiser und Demme sind, wenn sie einigermaßen fit sind, eh gesetzt.
Als Enttäuschung der Vorbereitung ist Stefan Hierländer zu sehen. So kam er trotz der Verletzungsprobleme einiger Mitspieler gegen Queens Park überhaupt nicht zum Einsatz. Selbst Nachwuchsspieler John-Patrick Strauß, als auch Außenverteidiger Sebastian Heidinger wurden ihm im Mittelfeld vorgezogen. Von einem Spieler, der vorher bei Salzburg durchaus eine ordentliche Rolle gespielt hat, konnte man sich mehr erhoffen.
Im Sturm ist nach dem Ausfall von Terrence Boyd alles klar. Kapitän Daniel Frahn wird, wie in der letzten Saison, gemeinsam mit Yussuf Poulsen stehen. Letzterer präsentierte sich in der Vorbereitung in hervorragender Form. Bei Frahn wird erneut die Frage sein, ob er seine Torgefahr eine Liga höher beweisen kann. Zuzutrauen ist es ihm in jedem Fall. Federico Palacios hat es weiterhin schwer. Im Sturm passt er scheinbar nicht in das Anforderungsprofil von Trainer Alexander Zorniger und hinter den Spitzen hat er Drittligatopspieler Dominik Kaiser als Konkurrenten. Könnte eine schwere Saison für ihn werden. Durch den Ausfall von Terrence Boyd, erhält er aber vielleicht eine Chance. Matthias Morys hat zwar eine gute Rolle in der Vorbereitung gespielt, in der letzten Saison war er am Ende aber weit weg von einem Stammplatz. Mit starken Leistungen in der Vorbereitung präsentierte sich ebenfalls Smail Prevljak, ob er im Pflichtspielbetrieb aber ähnlich auftrumpft, ist zu bezweifeln. In der LVZ wird bereits über einen weiteren Neuzugang im Sturm spekuliert. Sollte dies stimmen, spricht dies gegen das Vertrauen des Trainerteams in die potenziellen Einwechselspieler.
Im Spiel gegen Aalen spricht auf jeden Fall die Eingespieltheit für uns. Bis auf Khedira, der aber auch nahezu die komplette Vorbereitung mitgemacht hat, kennen alle Spieler die Philososphie von Trainer Alexander Zorniger. Unsere Aufstiegshelden können also zu neuen Heldentaten schreiten und den ersten Zweitligasieg unseres Vereins einfahren. Die Wettervorhersage ist gut, das Stadion mit über 20.000 Zuschauern gut gefüllt und die Stimmen der Fans über die Sommerpause frisch geölt. Gemeinsam heißt es, auf geht's Leipzig!
Jupp
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