POULSEN NICHT ZU STOPPEN – ZAHNLOSE MIEZEKÄTZCHEN GERATEN 3:0 UNTER DIE HUFE

München - (10.08.2014) Furioser Auswärtsauftakt für unsere Rasenballer. Ein stark aufspielender Poulsen nimmt die Löwen auseinander. Frahn verschießt Elfer, aber Poulsen, Morys und Thomalla treffen zum 3:0 Sieg.


Wie zu erwarten, veränderte Zorniger sein Team nur auf einer Position. Für den ausbaufähigen Thomalla kam U19-Europameister Kimmich zurück ins Team. Auf den anderen Positionen vertraute unser Chefcoach der Mannschaft, die Aalen klar beherrscht hatte, dabei aber torlos blieb. Auf der andere Seite musste Ex-Salzburg Trainer Moniz den verletzten Vallori ersetzen und brachte dafür Wittek, dazu verzichtete er im Mittelfeld auf Adlung, für ihn kam Steinhöfer, der ebenfalls einst in Salzburg kickte. Sonst blieb es bei der Mannschaft, die trotz 2:0 Führung und Überzahl noch 3:2 in Kaiserslautern baden ging.
Im Duell der Spielphilosophien traf Moniz Ballbesitzfußball auf die zornigen Pillenjäger und gleich von Beginn versuchte RB, mit starkem Pressing die Löwen unter Druck zu setzen. Die Monizelf war davon beeindruckt und kam kaum zu geordneten Offensivaktionen. In der ersten Halbzeit sollten die Gastgeber folgerichtig nur über Standards gefährlich werden. Die Rasenballer waren besonders über die erneut stark aufspielenden Teigl und Poulsen gefährlich, die auch schon gegen Aalen zu den besten auf dem Platz gehörten.
In der 12. Minute war es dann soweit, Teigl wurde zum wiederholten male steil geschickt und diesmal wusste sich Wittek nur mittels eines Fouls zu helfen, ein klarer Elfer war die Folge. Capitano Frahn trat an, Geschichte zu schreiben - spielte jedoch lediglich einen Rückpass zu Kiraly: einer der schlechtesten Elfmeter seiner Karriere! So mussten die fast 2000 mitgereisten Leipziger weiter auf den ersten Zweitligatreffer warten. Die Erlösung folgte kurz vor der Pause: Kaiser hebelte die Abseitsfalle der Sechziger sehenswert aus, Poulsen hatte freie Bahn und ließ Kiraly keine Chance. 1:0 für RB Leipzig und von den Rängen schallte es: "Hier regiert der RBL!".
Nach 2:6 Torschüssen ging es mit der verdienten Halbzeitführung in die Kabine, die Löwen insgesamt zu harmlos. Moniz reagierte mit den Einwechslungen von Adlung und Tomasov (seines Zeichens ein Vorgänger von Rebić im "Amt" der kroatischen Nachwuchshoffnung des Jahres) für die blassen Außenverteidiger Steinhöfer und Wittek. Die Chancen sollten jedoch erneut unsere Bullen liefern. Wieder wurde Poulsen freigespielt, nagelte das Spielgerät jedoch an die Unterkante der Latte (47.).
Der TSV wurde jetzt stärker und kam zu besseren Chancen als noch im ersten Durchgang. Erst rettete Hoheneder und erzielte dabei fast ein Eigentor, die folgende Ecke setzte Kagelmacher neben das Tor (60.). Zuvor hätte Frahn alles klar machen können, nahm den Ball jedoch, wohl in der Annahme im Abseits zu stehen, schlecht an. Für ihn war in der 64. Minute Schluss, Morys ersetzte den erneut eher glücklosen Kapitän und der zuletzt schon häufiger abgeschriebene ehemalige Großaspacher sollte es allen zeigen. Nach einer feinen Einzelaktion von Poulsen, der Kagelmacher wie einen Schuljungen aussehen ließ, stand der Relegationsheld goldrichtig und staubte zum 2:0 ab – es war seine erste Ballberührung!
Wer nun einen Sturmlauf der Löwen erwartet haben sollte, sah sich getäuscht. Weiter spielte sich viel im Mittelfeld ab. Zwar schossen die Löwen noch zwei Tore, beide zählten jedoch wegen Abseitsstellungen zurecht nicht. Den Deckel drauf machte dann Thomalla, nach einem Ballverlust im Mittelfeld schaltete Teigl schnell um, setzte Morys ein, der wiederum für Thomalla auflegte. Der ehemalige Hoffenheimer war für Poulsen gekommen und staubte ebenso wie Morys zuvor ab. 3:0 – was für ein beeindruckender Sieg in München!
Fazit: Pressing schlägt Ballbesitz. Die Löwen über das gesamte Spiel zu zahm. Außer Kontern gegen die hochstehende Bullenabwehr und Standards war von der Monizelf wenig zu sehen. Auf Seiten der Rasenballer sollte der erneut furios aufspielende Poulsen den Unterschied ausmachen. Zu keiner Zeit war er von der Löwenabwehr und insbesondere seinem Gegenspieler Kagelmacher unter Kontrolle zu bringen, erzielte das 1:0 und bereitete das 2:0 unnachahmlich vor. Morys und Thomalla zeigten beim 3:0 ihre Jokerqualitäten. Die Abwehr um Hoheneder wurde kaum gefordert und Bellot strahlte durchaus die Ruhe eines Großen seiner Zunft aus. Insgesamt ein verdienter Sieg unser Rasenballer, die von fast 2000 Fans frenetisch gefeiert wurden.
Statistik zum Spiel:
TSV 1860 München Kiraly – Steinhöfer (46. Adlung), Schindler, Kagelmacher, Wittek (46. Tomasov) – Bedia, Sanchez, Weigl – Leonardo, Okotie, Wood
RB Leipzig: Bellot – Teigl, Hoheneder, Sebastian, Jung – Kimmich, Khedira, Demme (85. Hierländer) – Kaiser – Poulsen (78. Thomalla), Frahn (C) (64. Morys)
Tore: 0:1 Poulsen (39.), 0:2 Morys (68.), 0:3 Thomalla (83.)
Besondere Vorkommnisse: Kiraly hält Foulelfmeter von Frahn (13. – Foul an Teigl)
Gelbe Karten: Sanchez, Kiraly, Weigl / Demme (1)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: 32.000 (ca. 2000 Leipziger)
Rumpelstilzchen
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