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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
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DER RUMPLIGE STATIST(IKER) – DIE SPIELER IN DER EINZELKRITIK – 1860

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Leipzig - (14.08.2014) Ein furioser Auswärtsauftakt erwartete die ungefähr 2000 mitgereisten Leipziger. 1860 blieb über weite Strecken des Spiel zu harmlos und musste sich schließlich verdient 3:0 geschlagen geben. Unsere Spieler in der Einzelkritik.

Spielsystem
Das im Vorfeld zum Duell der Philosophien hochstilisierte Spiel sollte einen klaren Sieger sehen. Das Pressing und Umschaltspiel unserer Leipziger war Grundlage aller drei Tore. Die Löwenoffensive agierte insgesamt zu fehleranfällig und sichtlich beeindruckt vom aggressiven Auftreten der Gäste und kam so nur selten zur Entfaltung. Dazu stand die Monizelf nicht tief gestaffelt, was Durchbrüche erleichterte, auch diesmal waren Teigl und Poulsen dabei federführend. Dazu sorgte die Rückkehr von Kimmich für mehr Bewegung im Spiel und brachte einen weiteren hervorragenden Zweikämpfer für den in diesem Sinne im Mittelfeld eher blassen Thomalla. Die Überladung der rechten Seite durch den kombinationssicheren Kimmich und die verbesserte Abstimmung mit Khedira sorgten für eine klare Dominanz auf dem Spielfeld.

Einzelkritik
Bellot: Erneut wenig zu tun und daher kaum zu kritisieren. Mit nur neun Torschüssen auf seinen Kasten in den ersten zwei Spielen wohl auch der Keeper mit der größten Freizeit. Als mitspielender Torhüter dafür aber  präsent und nur bei hohen Bällen etwas verbesserungsbedürftig. Seine soliden Leistungen und Coltortis Heilungsverlauf haben Rangnick scheinbar überzeugt, doch nicht nochmal an der "Torhüterfront" tätig zu werden, die aufgerufene Ablöse für Grahl tat wohl ihr übriges…

Teigl: Steigerte erneut seinen Top-Speed und war wieder zweitschnellster Spieler des Spieltags. Seine Explosivität war der Schlüssel zum Elfer wie auch zum 3:0. Teilt sich dabei das Spiel gut ein, so dass er auch noch am Ende zu Sprints in der Lage ist, legte mit 24 Sprints trotzdem die meisten aller Spieler hin, gemessen an der Spielzeit hierbei nur von Morys übertroffen. Führte 28 Duelle (drittbester Wert nach Poulsen und Kimmich) und war von den sprintschwachen Löwen (141 zu 194) schwer unter Kontrolle zu bekommen. Dazu Spieler mit den meisten Ballberührungen im Bullenkader. Tolle Entwicklung, ohne die er unseren Aufstiegshelden Heidinger wohl auch nicht auf die Bank hätte verdrängen können.

Hoheneder: Diesmal, wie von Zorniger angedroht, nicht der Turm der Eckbälle. Dafür mit solider Zweikampfbilanz und dem Ballgewinn vor dem 1:0. Die wenigen Angriffe der Löwen insgesamt zu harmlos, um als echter Härtestest für die Abwehrkette zu gelten.

Sebastian: Verlor erstaunlich viele Kopfballduelle (8 von 11), was ihn insgesamt zum schwächsten Zweikämpfer im Team machte – 20%. Wirkte erneut als Stabilisator und Passgeber in die Breite. Das schnelle vertikale Spiel bleibt ihm weiterhin eher versagt. Dürfte in dieser Beziehung starke Konkurrenz in Compper haben, bemerkenswert seine Ruhe am Ball, wenn das eigene Spiel zu hektisch wird.

Jung: Ging erneut weite Wege und glich das rechtslastige Spiel gut aus. Wurde von den Löwen defensiv wenig gefordert, konnte sich offensiv als Absicherer trotzdem nur selten in Szene setzen, passt aber als ausgewogener AV derzeit sehr gut zur Spielanlage.

Khedira: Verbesserte sich im Vergleich zum Aalenspiel in quasi jeder Beziehung. Deutlich bessere Abstimmung als spielgestaltender Sechser. Half beim Austarieren der Rechtslastigkeit des Spiels. Zeigte die für das Lückenstopfen nötige Zweikampfeffizienz und war hier mit 80% bester Feldspieler, dazu an den ersten beiden Toren beteiligt: Zog vor dem 1:0 in die Mitte und fand Kaiser, der seinen Platz ideal nutzte und spielte vor dem 2:0 nach seinem Ballgewinn einen (zugegeben etwas glücklichen) Pass auf den lauernden Poulsen. In der aktuellen Besetzung dürften Hierländer, Kalmár und Fandrich ordentlich zu knabbern haben.

Demme: Wurde durch Kimmichs Rückkehr und Khediras ansteigende Form entlastet. War nach Kimmich laufstärkster Spieler auf dem Platz und legte auch in der Passeffizienz zu. Überlud gemeinsam mit dem EM-Sieger und Teigl die rechte Seite, während Khedira und Jung absicherten. Verlor erneut erstaunlich viele Zweikämpfe (33,3% Zweikampfquote), war dafür aber an zwei Toren beteiligt, als es galt nach dem Ballgewinn als erste Anspielstation zu dienen (Pass auf den durchbrechenden Khedira vor dem 1:0 und Doppelpass auf Ballgewinner Teigl vor dem 3:0).

Kimmich: Kam, sah und siegte. Laufstärkster Spieler auf dem Feld, zweikampfstärkster Offensivakteur (wenn Khedria als 6er zur Defensive gezählt wird). Seine Rückkehr brachte die Mittelfeldhoheit, die gegen Aalen noch etwas gefehlt hatte. In dieser Form nicht aus der Stammformation wegzudenken. Machte wie Poulsen im Sommer noch einen weiteren Schritt, wobei der Sieg bei der U19-EM sicher eine Rolle spielt. Allein in den Offensivaktionen noch etwas glücklos, als einziger Mittelfeldspieler nicht an einem Tor beteiligt.

Kaiser: Steigerte sich im Vergleich zum Aalenspiel in Sachen Spielanteile und Passquote, dafür gewann er im Angriffsdrittel keinen Zweikampf und konnte nur 23,8% (!) der Duelle für sich entscheiden. Offensiv mit zwei Torschüssen, vier Torschussvorlagen und dem genialen Pass zum 1:0 wieder der umtriebigste Akteur. Als in den Sturm einrückender hoher Pressingspieler weiterhin extrem wichtig für den Spielansatz, der die Löwen nicht zur Entfaltung kommen ließ. Aktuell noch in der Anpassungsphase.

Frahn: Zweites eher schwaches Spiel des Kapitäns. Der verschossene Elfmeter war dabei nicht das einzige Problem. Nur 14 Ballberührungen und eine Zweikampfquote von lediglich 27,3% sprechen ebenfalls Bände. Dazu mit Matchwinner Morys sowie den anderen in Lauerstellung befindlichen Stürmern eine ganze Meute im Rücken. Wiederum eine ausbaufähige Abstimmung mit Poulsen (nur ein Pass untereinander), ging dafür wieder weite Wege (nur Poulsen und er führten als Stürmer auch Zweikämpfe in der eigenen Hälfte) und hatte eine tolle Passquote von 89%. Die Rechts- also Poulsenlastigkeit sowie das laufintensive  Spiel scheinen seine Offensivfähigkeiten etwas zu behindern, mitsamt dem Elfer diesmal keine Torgefahr.

Poulsen: Schon jetzt zum Schrecken der Zweitligaabwehrreihen auserkoren, belohnte sich unser "danish dynamite" Poulsen diesmal für ein erneut überragendes Spiel und trug sich mit dem ersten Zweitligator in die RBL-Annalen ein. Sein eiskalter Abschluss zum 1:0 und der unnachahmliche Durchbruch vor dem 2:0 werden Kagelmacher noch die ein oder andere schlaflose Nacht bereiten. Bestritt zudem erneut die meisten Zweikämpfe (37) und gewann davon sehr ordentliche 23 (absolut ebenfalls Bestwert). Verbesserte seinen Top-Speed um fast 3km/h im Vergleich zum Aalenkick. Wurde diesmal zur rechten Zeit ausgewechselt, bevor der Akku leer war (nur ein Sprint und ein Bodenzweikampf nach dem 2:0). Wird uns hoffentlich weiterhin viel Freude bereiten.

Morys: Fügte sich sehr gut ein und wurde ebenfalls zum Matchwinner. Stand beim Pass von Poulsen, wie auch bei dem durch Teigl eingeleiteten Angriff goldrichtig. Spielte deutlich offensiver als Frahn; die sowieso schon müden Miezekätzchen waren das gefundene fressen für Matze Morys. Jedoch werden erst die nächsten Wochen zeigen, ob er mit seiner aktuellen Kaderposition leben kann, oder ob er sich, wie Zorniger rät, lieber ins gemachte Bettchen in Großaspach legt.

Thomalla: Durfte endlich wieder in seiner angestammten Position spielen und konnte sich dank des fleißigen Teigls auch in die Torschützenliste eintragen. Spielte wie Morys als "Rechtsausleger" und mit 82% Quote auch sehr passsicher. Brachte den Schwung, den Poulsen nach aufreibenden 80 Minuten nicht mehr bringen konnte.

Hierländer: Durfte noch mitspielen, könnte sich seine Rolle im Team jedoch etwas anders vorgestellt haben.

Fazit: Zwei schöne Spiele zum Ligaauftakt. Was sich gegen Aalen andeutete, aber nicht belohnt wurde, bestätigte sich gegen die Löwen. Leipzig ist in Liga 2 angekommen und die Spielphilosophie ist mit quasi der Drittligabesetzung immer noch tragfähig. Auch wenn die Löwen ein dankbarer Gegner waren, so zeigte das 3:0 auch sehr deutlich die aktuellen Stärken RBLs: unbarmherziges Pressing, hohe Laufbereitschaft, schnelles Umschalten und ein funktionierendes Team, das als Basis für gut aufgelegte Einzelspieler dient.

Rumpelstilzchen

Datenquelle: bundesliga.de


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