RBL WILL ZURÜCK IN DIE ERFOLGSSPUR

Leipzig - (23.10.2014) Endlich wieder Heimspiel! Zweieinhalb Wochen nach dem 1:1 gegen Heidenheim laden die Rasenballsportler wieder in die Red Bull Arena. Zu Gast sind die Bochumer mit Peter, dem Großen(kotz).


„Was Red-Bull-Inhaber Didi Mateschitz und Sportdirektor Ralf Rangnick da machen, machen sie sehr gut. Nur was gemacht wird, finde ich zum Kotzen“, gab Peter Neururer Mitte September via SportBild zu Protokoll und bekräftigte „die können kaufen, wen sie wollen, das hat mit dem Sport, den wir so lieben, nichts zu tun.“Und so kauften die Leipziger in der letzten Transferperiode auch Lukas Klostermann vom VfL Bochum. Dem Abwehrspieler wünschte Neururer „viel Gesundheit und einen neuen Berater.“ Nein, RB Leipzig zählt sicher nicht zu den Lieblingsvereinen des Bochumers Übungsleiters. Das sportlich ohnehin interessante Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, bekommt durch die Aussagen des am häufigsten entlassenen Trainer Europas zusätzliche Würze.
In der letzten Saison knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, haben die Bochumer im Sommer ordentlich auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Stanislav Sestak (Bursaspor), Simon Terodde (Union Berlin), Timo Perthel (Braunschweig), Jan Simunek (Kaiserslautern), Stefano Celozzi (Eintracht Frankfurt), Michael Gregoritsch (St. Pauli) und Marco Terrazzino (Freiburg) wurde namhaftes Personal verpflichtet, das die Abgänge von den ehemaligen Stammspielern Paul Freier, Marcel Maltritz (beide Karriereende), Mirkan Aydin (Eskesehirspor), Felix Bastians (Hertha) und Jonas Acquistapace (Omonia Nikosia) mehr als auffangen sollte. Und so hat der VfL wie erwartet auch nichts mit dem Abstieg zu tun.
Dennoch gleichen die bisherigen Ergebnisse der Bochumer einem Blick ins Kuriositätenkabinett. Während alle sechs (!) Heimspiele 1:1 endeten, erlebte man in der Fremde positive und negative Highlights. Neben zwei 5:1-Kantersiegen in Aue und Frankfurt, kam der VfL beim 1. FC Heidenheim mit 0:5 unter die Räder. Nach gutem Saisonstart zeigt die Formkurve bei den Westfalen eher nach unten. Seit vier Spielen warten die Bochumer auf einen Sieg, wodurch sie vom ersten auf den achten Tabellenplatz durchgereicht wurden. Die „Talfahrt“ des VfL scheint eng mit Ladehemmung ihres Topstürmers verknüpft. Während Simon Terodde an den ersten sechs Spieltagen acht Mal traf und sein Team an die Tabellenspitze schoss, wartet der treffsicherste Angreifer der Liga seit mittlerweile vier Partien auf ein Tor – ebenso lange wie seine Mannschaft auf einen Sieg.
Auch bei den Rasenballsportlern zeigt die Formkurve in den letzten Wochen etwas nach unten. Fünf Punkte aus fünf Spielen entsprechen nicht dem ambitionierten Selbstverständnis von Sportdirektor Rangnick. Trainer Zorniger betont zwar immer die "Ausgeglichenheit der Liga" und weist auf den Status "Aufsteiger" hin. Dass es in der Messestadt bei einem erneuten Misserfolg aber merklich ungemütlich werden könnte, dürfte auch der Trainer ahnen. Es wäre also wichtig mit einem Sieg gleich etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Bei diesem Unterfangen muss Zorniger definitv auf U21-Nationalspieler Kimmich verzichten, der sich im Training einen Außenbandanriss am Knöchel zugezogen hat. Ein Fragezeichen steht hinter Compper. Der Innenverteidiger wurde in Nürnberg verletzungsbedingt ausgewechselt und absolvierte seitdem lediglich Lauftraining. Aufgrund der angespannten Personalsituation in der Defensive werden die Physios alles für die "Punktlandung" tun. Als Alternativen stehen Außenverteidiger Jung und der aus Bochum gewechselte Klostermann bereit. Ein Einsatz von letzterem wäre eine dieser Geschichten, die der Fußball schreibt. Im Tor dürfte Coltorti sein Comeback geben, im Angriff Kapitän Frahn den zuletzt glücklosen Morys ersetzen.
Coltorti – Jung (Heidinger), Commper (Jung) , Sebastian, Teigl – Khedira, Demme, Hierländer - Kaiser – Poulsen, Frahn
Die offensivstärkste und drittbeste Auswärtsmannschaft trifft auf die zu Hause noch ungeschlagenen Leipziger. Neben sportlicher Unterhaltung sollte am Freitag auch auf den Rängen für ein buntes Treiben gesorgt sein. Bisher wurden über 26.000 Karten an den Mann bzw. die Frau gebracht. Neben handverlesenen 240 Tickets für die Bochumer Fans sind für die Partie auch etliche Sponsorenkarten (für Sektor A Oberrang) an die Mitarbeiter von Porsche, dem neuen Premiumpartner von RB Leipzig, ausgehändigt worden. Zum zweiten Mal in dieser Saison wird also die 30.000er Marke geknackt. Wer das Spiel nicht im Stadion verfolgen kann und kein sky besitzt, für den stehen Fanticker und Bullenfunk zur Verfügung. Peter Neururer hat mit seinen Aussagen vor dem Spiel für Aufsehen gesorgt. Aus Sicht der Sachsen könnte er auch nach der Partie wieder einen seiner Gassenhauer bringen: "Wir waren alle vorher überzeugt davon, dass wir das Spiel gewinnen. So war auch das Auftreten meiner Mannschaft, zumindest in den ersten zweieinhalb Minuten."
F-Lion
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