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DIE SPIELER IN DER EINZELKRITIK – FC INGOLSTADT 04

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Leipzig - (09.12.2014) Da war sie also doch noch, die erste Heimniederlage der Saison und die zweite im Jahr 2014. Im Spiel zeigten unsere Leipziger zwei Gesichter. Träge und einfallslos im ersten Durchgang sowie stürmisch und druckvoll im zweiten.

Durch die beiden unterschiedlichen Halbzeiten ist eine Bewertung des Spiels zu einem gewissen Teil Einstellungssache. Im ersten Durchgang war das Glas nicht nur halbleer, sondern fast schon ausgetrunken, auch wenn die aktuell übliche Feldüberlegenheit bis tief ins Mittelfelddrittel zu beobachten gab, so resultierten daraus keine Torschüsse - Minusrekord für die Leipziger in dieser Saison. Obendrauf gingen die Gäste aus Bayern verdient in Führung, weil RBL die Aggressivität zu Beginn des Spiels fast vollständig vermissen ließ. Vor dem Tor gab es keinen Zugriff auf den Ball und die kombinationssicheren (und auch sehr laufstarken) Ingolstädter gingen durch den von Demme und Jung sträflich aus den Augen gelassenen Groß in Führung. Eine Führung, die sie ab Mitte der ersten Halbzeit gekonnt verteidigten und erst durch die spätere Druckphase ins Wanken kam. Im zweiten Durchgang fehlte zum Glück letztlich nur die Schaumkrone im Bierglas. Jung und Frahn hatten den Ausgleich auf dem Fuß bzw. Kopf, 14/2 Torschüsse sprachen Bände, die Zweikampfbilanz war positiv und die Passquote lag bei fast 73%. Bis auf einen Kopfball nach Freistoß kam von den Gästen fast keine Offensivaktionen.

Somit also die zweite Heimpleite des Jahres, ausgerechnet im vorletzten Heimspiel und ganz nebenbei bemerkt einzig in den zwei Heimspielen gegen Teams aus Bayern keine Punkte und eines wartet ja noch...

Ingolstadt spielte auch bedingt durch die frühe Führung sehr defensiv und überließ den Messestädtern das Feld, das sie damit Probleme haben, ist hinlänglich bekannt, nicht ohne Grund wurde nur eins von sieben Spielen mit überdurchschnittlichen hohem Ballbesitz gewonnen (gegen äußerst schwache Hamburger), gegen den FCI zeigten die Einwechsler Fandrich und Rebić jedoch, wie es über Ballsicherheit und präzises flaches Vertikalspiel gehen kann, ein Topteam der Liga zu dominieren. Wobei das durch den Schiedsrichter und den Spielverlauf aufgeheizte Publikum durchaus ein unterstützender Faktor der versuchten Aufholjagd war.

Womit wir bei einem der Hauptprotagonisten (zumindest aus Fansicht) des Spiels wären. Unter Patrick Ittrichs Leitung entspann sich das statistisch gesehen unfairste Spiel der Zweitligasaison, ohne das es zu vermehrt bösartigen Foulspielen gekommen wäre, eine kleinliche Linie, die dem Spiel letztlich nicht gerecht wurde und bei der Anzahl von Entscheidungen naturgemäß zu einigen Bewertungsschwächen führte (gerade in der Auslegung der Luftduelle). Ein Schiedsrichter der insgesamt überfordert wirkte, aber abseits der Störung des Spielfluss keine wirklich spielentscheidenden Fehlurteile fällte. Der Frust auf den Rängen war trotzdem nachvollziehbar.

Mit Fürth, Aalen und 1860 warten nun noch drei Gegner auf die etwas dahinsiechende Zornigerelf. Die Ausfälle im Offensivbereich sind aktuell schwerwiegend und fordern gegen Fürth mutige Entscheidungen. Mit dem Elan der zweiten Halbzeit kann RBL jedes Team der Liga dominieren, nur muss man diesen endlich auch wieder auswärts aufs Feld bringen.

Die Kernthemen für die nächsten Spiele und die Rückrunde bleiben klar definiert: wie schafft man es aus dem Ballbesitz (der uns nun wohl immer überlassen wird) mehr Zählbares zu machen und wie kompensiert man die Aushebelung des Pressings durch die kombinationsstärkeren Zweitligaspieler. Defensiv darf sich die Zornigerelf jedenfalls nur wenig Schläfrigkeiten leisten, hat dies diese Saison bisher auch meist sehr gut geregelt, die Häufigkeit, mit der die Gegner mit ihren ersten 1-3 Torschüssen auch ein Tor erzielen, zeigt aber, dass das System nur wenig Fehler verzeiht.

Coltorti: Wieder ließ die Defensive wenig Torschüsse zu (Pauli 7, Sandhausen 5). Von den sieben Torschüssen, waren jedoch vier brandgefährlich. Beim Gegentor von seinen Vorderleuten quasi allein gelassen, war der Aufsetzerschuss von Groß nur schwer für ihn zu halten. Das Fehlen von Poulsen machte sich in einer relativ schwachen Passbilanz von 61,5% bemerkbar (keiner der lange Bälle konsequent erlaufen konnte). Dazu gab es besonders im ersten Durchgang einige Abstimmungsprobleme mit der Innenverteidigung.

Hoheneder: Wieder zurück in der Startelf, da für Sebastian die Hinrunde verletzungsbedingt gelaufen ist. Bis auf die Anfangsphase kaum geprüft, an den Großchancen zu Beginn des Spiels noch am wenigsten beteiligt. Insgesamt trotzdem mit ausbaufähiger Zweikampfquote von 43,3%, aber dafür sehr aktiv - 30 Zweikämpfe waren Spitze in der Abwehrreihe. Solide Passbilanz von 70,5%, besonders im der ersten Hälfte jedoch mit einigen Fehlpässen (10 von 12 insgesamt). Braucht noch ein wenig Zeit, um auf das Vorverletzungsniveau zu kommen, ist aber auf einem guten Weg.

Compper: Statistisch der bessere Innenverteidiger (80% Pass-, 57,9% Zweikampfquote und drei Torschussbeteiligungen), jedoch vor den Großchancen zu Spielbeginn mit einem verlorenen Zweikampf und wenig Zuordnung vor dem Treffer, bei dem er mit Hoheneder die Mitte abdeckte. Die Fehler wurden jedoch anderswo gemacht. Insgesamt eine gute Partie.

Jung: Wieder mal mit der besten Zweikampfquote des Teams (71,4%), starker Laufleistung (11,9 km) und einer der wenigen mit echten Torchancen. Dazu schnellster Spieler des Abwehrverbunds und bei drei verlorenen Zweikämpfen in der eigenen Hälfte auch insgesamt gänzlich ohne Fouls ausgekommen. Hatte es defensiv leichter als Heidinger, da Ingolstadt vornehmlich über die rechte Leipziger Seite agierte. Allerdings beim Gegentor im Verbund mit Demme nicht auf Augenhöhe, als sie Groß entwischen ließen.

Heidinger: Vertrat den angeschlagenen Teigl solide, hatte auf der rechten Abwehrseite auch einiges zu tun und folgerichtig die meisten Ballkontakte in der Abwehr (85, Jung 58 Zweiter). Beim Tor etwas unglücklich, aber auch der einzige der überhaupt in einen echten Zweikampf fand. Mit 12 km zweitbester Leipziger und dazu soliden Pass- (72,1%) und Zweikampfwerten (60,7%). Wahrscheinlich sein bisher bestes Saisonspiel. Dazu wie Jung ohne Foulspiel.

Khedira: Die Rückkehr des Stabilisators wirkte sich zu Beginn des Spiels nicht wie gewünscht aus, konnte bei den schnellen Gegenzügen der Gäste nicht wirklich eingreifen. Im Laufe des Spiels aber solider und einer der wenigen, die nicht im Fokus des Schiedsrichters standen (1 Foul). Insgesamt mit 50% Zweikampf- und 66,7% Passquote ein solides Spiel, das Luft nach oben ließ.

Demme: Laufstärkster Akteur im Rasenballerdress (12,4 km), auch das grundsätzlich nichts Neues. Von den vielen mit Gelb bedachten Spielern noch am ehesten am Platzverweis wandelnd, denn fast keiner führte mehr Zweikämpfe (39, Kaiser und Leckie mit 44). Dazu unaufmerksam vor dem Gegentor, der ebenfalls enorm umtriebige Groß war sein Gegenspieler. Mit vier Torschussbeteiligungen und guten Pass- (73,1%) und Zweikampfwerten (56,4%), aber einer der Kicker, die in Halbzeit Zwei die Wende unbedingt herbeiführen wollten. Bissig und mit viel Einfluss aufs Spiel.

Kaiser: Nicht das Spiel des Mittelfeldfürsts, auch wenn er sich wie die anderen gegen die Niederlage stemmte. Mit 44 Zweikämpfen Spitzenwert unter den Spielern, jedoch konnte er nur 14 davon gewinnen (31,8%). Wie die gesamte Mittelfeldreihe mit wenigen Sprints (12 was auch dem fahrigen und Mittelfeldbasierten Spiel geschuldet war; Demme 9, Khedira 11). Solide Passwerte (70%), aber verhältnismäßig wenig Torschussbeteiligungen (2). Beim Zug zum Tor wurde er diesbezüglich von Fandrich, Demme oder Rebić in den Schatten gestellt.

Frahn: Weiter geht das Experiment Frahn auf der Zehn. Der Capitano interpretiert diese Position weiterhin eher defensiv und laufstark (am Sonntag gar schnellster Leipziger 32,5 km/h) als kreativ, aber seine Umtriebigkeit verschaffte anderen im zweiten Durchgang durchaus Räume, nach seiner Auswechslung und der Gelben Karte für Rebić war ein klarer Bruch zu spüren. Dazu der einzige, der Özcan bezwingen konnte, auch wenn sein Kopfball von der Linie gekratzt wurde. In der ersten Hälfte nicht wirklich besser als seine Vorderleute (weniger Zweikämpfe jedoch bessere Passwerte, aber wenig Offensivpässe), danach eine treibende Kraft im Bemühen um den Ausgleich. In Fürth nun aufgrund seiner fünften Gelben gesperrt und danach wegen der Boydverletzung wohl eher wieder im Sturmzentrum zu finden, was Zorniger dazu zwingen dürfte, nun auf einen kreativeren, aber wohl defensiv etwas schwächeren Spieler auf der Position hinter den Spitzen zu setzen.

Morys: Morys Aufstellung bleibt das große Rätsel der Hinrunde. Auch wenn weder Frahn noch Boyd wirklich sehenswerteres in der ersten Halbzeit geleistet haben als der ehemalige Großaspacher, so blieb Morys erneut mit grausamen Zweikampf- (22,7%) und Passwerten (28,6%) hinter den von Zorniger in ihn gesetzten Erwartungen zurück. Folgerichtig zur Halbzeit für den deutlich besseren Rebić ausgewechselt, auch wenn man fairerweise zugeben muss, dass ihm so eine Steigerungsmöglichkeit nach dem Pausentee versagt bleib, eine Steigerung die quasi allen gelang. Trotzdem bleibt zum Ende der Hinrunde festzustellen, dass mit Morys in der Startelf nur selten gewonnen wurde (eins von sieben Spielen) und er bis auf das 1860-Spiel auch keine herausragenden Leistungen abliefern konnte. Durch die prekäre Lage im Angriff (Boyd verletzt, Poulsen angeschlagen, Frahn gesperrt, Rebić mit Problemen über die volle Distanz) ist seine Aufstellung gegen Fürth trotzdem möglich.

Boyd: Was für ein gebrauchter Tag für den Zyklop. Im Rumpelacker hängen geblieben und mit erneuter Knieverletzung dürfte die Saison für ihn quasi gelaufen sein. Gute Besserung! Bis zu seiner Verletzung aufgrund der Physis stärker als sein Sturmpartner (28,6% Pass- und 23,8% Zweikampfquote), aber ebenfalls ohne echten Zug zum Tor (keine Torschüsse in der ersten Halbzeit) oder mit der Fähigkeit den Ball zu kontrollieren. Die sollte erst mit de Einwechslungen und dem Halbzeitpfiff Einzug halten. Trotzdem verlieren wir mit Boyd einen Spieler, der sich nach seiner Verletzung sehr gut ins Team integriert hatte und drauf und dran war nach Compper und Khedira der dritte Neuzugang mit echtem Stammpotenzial zu werden. Für alle Seiten und allen voran für Boyd extrem schade!

Fandrich: Starker Auftritt des zuletzt ins zweite Glied abgerutschten Fandrich, der einer der Motoren der zweiten Hälfte wurde und sehr gut mit Rebić harmonierte. Seine Ballsicherheit war das Mittel, was uns im ersten Durchgang offensiv fast vollständig abging. Dazu mit soliden Zweikampfwerten (meist ohne Foulspiel und absolut etwas weniger Duellen als Demme, Frahn oder Kaiser) - 53,9% und sehr passsicher, gerade wenn man bedenkt, dass er in der Position hinter den Spitzen größerem Gegnerdruck ausgesetzt war (67,7%), vier Torschussbeteiligungen ebenfalls sehenswert. Zeigte letztlich wie Kalmár vor ihm, dass auf der Bank durchaus Stammelfpotenzial schlummert.

Rebić: Was wurde in den letzten Wochen alles geschrieben, diskutiert und vermutet. Rebić zeigte, was für Qualitäten in ihm stecken, aber er zeigte auch, warum er unter Zorniger einen schweren Stand hat. Extrem gut am Ball, Übersicht, solide Zweikampfführung in der Offensive, aber auch ein fast völliges Desinteresse am Defensivspiel ohne Ball (keine Defensivsprints, nur zwei defensivere Zweikämpfe, beide verloren) und es ist ja hinlänglich bekannt, das dies einen hohen Stellenwert bei der sportlichen Leitung einnimmt. Nach starkem Beginn, ließ er nach der Auswechslung Frahns und seiner Gelben Karte nach (nur drei angekommene Pässe in den letzten 25 Minuten). Die Anlagen bleiben vorhanden, die Umsetzung noch ausbaufähig, allerdings hatte kein Stürmer mehr Torschussbeteiligungen (3).

Poulsen: Kam angeschlagen, weil Zorniger nichts unversucht lassen wollte, die Niederlage abzuwenden und weil Frahn sich in gewohnter Anführermanier aufgerieben hatte (dazu gelbvorbelastet). Allerdings ging der Plan nicht auf. Die Spritzigkeit fehlte und damit Yussufs beste Waffe. Am Ende dann noch Pech, dass das Einhaken des Ingolstädter Abwehrspielers gegen ihn gepfiffen wurde. In Anbetracht der Umstände trotzdem eine solide Leistung, nur sollten wir in der aktuellen Lage lieber keine weiteren Ermüdungsverletzungen riskieren.

Rumpelstilzchen

Datenquellen: bundesliga.desport1.de, ran.de, sportdaten.bild.de


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