GLÜCKSBRINGER KLEEBLATT?

Leipzig - (11.12.2014) Das letzte Hinrundenspiel führt die Leipziger ins Frankenland. Bei Greuther Führt soll der lange ersehnte zweite Auswärtssieg gelingen.


Die Pflanzengattung Klee ist weit
verbreitet und verfügt über symbolträchtige Blätter. Während das dreiblättrige
Kleeblatt für Dreifaltigkeit steht, gilt das vierblättrige bis heute als
Glücksbringer. Der Legende nach, nahm Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies als
Andenken ein vierblättriges Kleeblatt mit, wonach nun jeder Besitzer eines
solchen Blattes ein Stück vom Paradies mit sich trägt.
Es ist vielleicht ein gutes Omen, dass die Leipziger am Freitag bei den
Kleeblättern aus Fürth zu Gast sind, denn ein Blick auf die nackten Zahlen
stimmt wenig optimistisch. Den letzten Sieg in der Fremde feierten die Roten
Bullen bei 1860 München. Vor 18 Wochen, im Hochsommer und in kurzen Hosen.
Seitdem sammelten die Messestädter in sechs Auswärtsspielen magere drei Punkte.
Von den letzten drei Spielen in der Ferne, gingen zwei verloren. Zudem gelang
den Rasenballsportlern auswärts seit knapp 300 Minuten kein Treffer mehr. Unter
diesen Voraussetzungen ist es doppelt schmerzhaft, dass die Alternativen im
Sturm am Freitag rar sind. Während Terrence Boyd mit einem Kreuzbandriss bis
zum Saisonende ausfällt, muss Daniel Frahn gelbgesperrt zuschauen. Darüber
hinaus ist der Einsatz von Yussuf Poulsen (Oberschenkelprobleme) mehr als fraglich.
Vertraut unser Trainer weiter auf Matthias Morys? Steht Ante Rebic zum ersten
Mal in der Startelf? Oder zaubert Zorniger mit Georg Teigl wieder ein Ass aus
dem Ärmel? Bis zur Bekanntgabe der Aufstellung darf gerätselt werden, wer in
Franken für die Leipziger Tore sorgen soll.
Durch das Fehlen von Frahn, ist unser Trainer auch im Mittelfeld zu personellen
Rochaden gezwungen. Während Kaiser sehr wahrscheinlich wieder auf die Position
hinter den Spitzen rutschen wird, gibt es für die freiwerdende Position an der
Seite von Demme und Khedira gleich mehrere Optionen. Kalmar, Fandrich und
Hierländer haben hierbei wohl die besten Chancen. Darüber hinaus dürfte der
wiedergenesene Teigl für Heidinger in der Startelf stehen:
Coltorti – Teigl, Hoheneder, Compper, Jung – Khedira, Demme, Kalmar – Kaiser-
Morys, Rebic
Unser Gegner hatte nach dem denkbar knapp verpassten Aufstieg in der Relegation gegen den HSV einen enormen personellen Aderlass zu verzeichnen. Gleich 17 Spieler verließen die Fürther. Darunter die Leistungsträger Baba, Djurdic, Stieber, Mavraj und Brosinski, die allesamt ins Fußball-Oberhaus wechselten. Demgegenüber stehen 19 Zugänge, wobei die Kleeblätter vorwiegend junge Talente verpflichteten - keine leichte Aufgabe für Trainer Frank Kramer. Aufgrund der hohen Fluktuation galten die Fürther vor der Saison als absolute Wundertüte. Vor dem Abschluss der Hinrunde sind die Fürther als Tabellenneunter absolutes Mittelmaß. Fünf Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber, zudem wurden die Punkte sechs Mal geteilt. Auch das Torverhältnis von 22:22 könnte ausgeglichener nicht sein. Gerade im heimischen Stadion am Laubenweg zeigten sich Fürther zuletzt in keiner guten Verfassung. Während sich die Franken gegen unseren Mitaufsteiger Heidenheim mit einem torlosen Remis begnügen musste, gab es gegen den KSC (0:3) und FSV Frankfurt (2:5) zwei herbe Niederlagen. Generell sind die Leistungen der Kleeblätter sehr unkonstant und von der Tagesform abhängig. Den erwähnten Pleiten stehen überzeugende Siege gegen Nürnberg im Derby (5:1) und gegen Aufstiegsaspirant Kaiserslautern (2:1) zu Buche. Man darf gespannt sein, welches Gesicht die Franken am Freitag zeigen.
Für das Gastspiel bei Greuther Fürth wünschen wir dem Team um Alex Zorniger
viel Erfolg und die lang ersehnten drei Auswärtspunkte. Im Vorverkauf wurden bisher 500 Karten an Leipziger verkauft. Die kurzfristigen Reiselustigen bekommen noch an der Abendkasse ihr Ticket. Wer die Mannschaft am
Freitag nicht im Frankenland unterstützt, kann die Partie via Liveticker, Bullenfunk oder Sky verfolgen. Auf dass uns die Kleeblätter Glück bringen.
F-Lion
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