Was LVZ-Reporter Guido Schäfer exklusiv via Twitter vermeldete, wurde kurze Zeit später offiziell vom Verein bestätigt. RB Leipzig und Cheftrainer Alexander Zorniger gehen ab sofort getrennte Wege! Für den Erfolgscoach übernimmt U17-Trainer Beierlorzer bis auf Weiteres.

Nach den Treuebekundungen von Sportdirektor Rangnick in den letzten Wochen, kam die  Entscheidung bereits nach einem Spiel doch etwas überraschend. Nach Vereinsangaben erfolgte die Trennung einvernehmlich. So wurde der Trainer informiert, dass es ab Sommer eine Veränderung auf seinem Posten geben würde, woraufhin Zorniger einen sofortigen Schnitt als vorteilhaft erachtete. Neben der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit solcher Aussagen, auch wenn Zorniger als Charakter durchaus so tickt, stellt sich trotz allem die Frage, warum der Schwabe noch das Trainingslager in Doha leitete / leiten durfte, um dann nach dem ersten Spiel in 2015 seinen Hut zu nehmen. Wie dem auch sei, uns bleibt nichts anderes übrig als Danke zu sagen. Danke für zweieinhalb unvergessliche Jahre. Danke für zwei Jahre in denen es steil bergauf ging!

Nachdem sich Oral und Pacult mit überschaubarem Erfolg an der Regionalliga abgearbeitet hatten, gelang Zorniger der lang ersehnte Sprung in die 3. Liga. Die gesamte Saison blieb die Mannschaft ungeschlagen, gekrönt von zwei packenden Relegationsspielen gegen die Sportfreunde Lotte. Vor allem das Rückspiel am Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück wird wohl allen Fans für immer in Erinnerung bleiben. Und auch eine Liga höher, setzte die Zorniger-Elf zum Höhenflug an. Die Klette Darmstadt wurde durch eine bemerkenswerte Siegesserie in der Rückrunde auf Distanz gehalten und vor heimischer Kulisse in die Knie gezwungen. Die Krönung folgte dann am 3. Mai 2014. Mit einem 5:1 gegen Saarbrücken wurde vor fast ausverkauftem Haus der Aufstieg in die 2. Liga perfekt gemacht. Und auch zu Beginn der Zweitligasaison wussten die Roten Bullen zu überzeugen.

Alex Zorniger war ein Typ, ließ sich nicht verbiegen. Machte sich in der Medienlandschaft nicht nur Freunde und war stets gerade heraus. Die Konsequenz nun seinen Hut zu nehmen vielleicht folgerichtig, wenn man den Charakter Zornigers bedenkt. Gerade weil der Verein nicht mehr mit ihm zu planen schien und die Ergebnisse nach einem guten Saisonstart immer öfter nicht zu den eigenen Ansprüchen passten. Sicher waren die letzten Monate wenig zufriedenstellend, konnten in den letzten dreizehn Spielen nur drei Siege eingefahren werden. Dieser erster Ansatz von Krise war es nun, der die größte Lawine seit dem Antritt Rangnicks 2012 ins Rollen brachte und dies obwohl der Sportdirektor bis zum Auespiel nicht müde wurde, von einer Bilanz in der Sommerpause zu sprechen.

Vielleicht war es auch der stressige Job, der Zorniger in den letzten Jahren auch sichtbar zugesetzt hat und seine Entscheidung, gerade im Hinblick auf den Sommer, erleichterte. Warum jetzt noch zusätzlichen Stress und Aufstiegsdruck, wenn man im Sommer im jeden Fall gehen muss?

Für Zorniger wird nun U17-Trainer Beierlorzer interimistisch übernehmen und soll laut Vereinsaussagen bis auf Weiteres im Amt bleiben. Ob ein neuer Trainer erst im Sommer bzw. schon in den nächsten Wochen kommt, ist noch offen. Sein Name höchstwahrscheinlich: Thomas Tuchel. Bis dahin soll Beierlorzer die Mannschaft führen. Der gebürtiger Erlanger führt mit seinem Team die U17-Bundesliga souverän an und absolvierte wie Zorniger die Ausbildung zum Trainer als Lehrgangsbester mit der Note 1,0.

Uns bleibt nun nur noch DANKE zu sagen! DANKE für zwei unglaubliche Aufstiegsjahre. DANKE Alexander Zorniger. Andere müssen erst nachweisen, dass sie es besser können als du, im Gegensatz zu anderen hinterlässt du einen großen Fußabdruck hier in Leipzig! Viel Glück und viel Erfolg, wir hoffen dich irgendwann wieder hier zu sehen, vielleicht wie angekündigt ja als Trainer eines anderen Bundesligisten! Auch Alex bedankte sich via Fanbetreuer nochmal bei den Fans.

F-Lion

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