Nachdem 2014 bereits die Bennewitzer den Fanverband verlassen hatten, zogen nun zwei weitere Fanclubs nach: die L.E. Bulls und die Leipziger Ballerei. Möchte man die aktuellen Vorgänge positiv beschreiben, so könnte man sagen: Es herrscht ein Kommen und Gehen. Denn gleichzeitig stellten sich am vergangenen Freitag mit den Lecrats, #taLEntfrei, Leipzig Fanatics und den Rabauken vier neue Fanclubs vor, über deren Aufnahme auf der nächsten Sitzung entschieden werden soll.

Zentrales Thema war diesmal die Aufarbeitung der Ereignisse in Aue. Dabei ging es einerseits um die bekannten Entgleisungen der Heimseite (Banner, Pauseninterview, …), in deren Folge Rasenballfanbetreuer Enrico nicht nur zahlreiche Mails von RB-Fans bekam, sondern auch einige Entschuldigungsschreiben aus Aue, von Fans, die sich von diesen Vorkommnissen distanzierten. Aktuell geht es in Aue wohl hoch her und man darf gespannt auf die Strafe des DFB sein, die sich gewaschen haben dürfte.

Auffällig wurden leider nicht nur die Heimfans, sondern auch Gästeanhänger. Offenbar die selben paar Leute, die bereits in Nürnberg mit „Zigeuner“-Rufen vorstellig wurden, brachen diesmal „Juden“-Rufe aus sich heraus. Erfreulicherweise zeigten zahlreiche RB-Fans Courage und stellten die Antisemiten zur Rede. Dabei kam es allerdings auch zu Auseinandersetzungen, die leicht hätten körperlich eskalieren können. Im Fanverband ist man sich einig, dass auch in Zukunft rassistischen und sonstwie menschenverachtenden Rufen und Sprechchören entschieden begegnet werden muss. Nach Möglichkeit sollte auch stets Enrico benachrichtigt werden, damit dieser gegebenenfalls die Ordner zum Handeln auffordern kann.

Ein im Vergleich dazu harmloses, aber nach wie vor leidiges Thema waren die Fahnen, die ausdauernd im Gästeblock geschwungen wurden sowie die (mangelnde) Kommunikation von Schwenkern und Beschwerern untereinander. Auf einen grünen Zweig kommt man vorerst wohl nicht. Alle Seiten rufen zu Toleranz auf, definieren diese allerdings ziemlich unterschiedlich (Rücksichtnahme vs. Privileg der Dauersupporter/Allesfahrer). Zu Auseinandersetzungen kam es darüber hinaus auch, weil einzelne Leute filmten und andere Leute dies wiederum nicht wollten. Rechtlich ist die Sache klar: Wer zu einem Fußballspiel geht, muss damit leben, gefilmt und fotografiert zu werden. Einzig Porträtaufnahmen sind in der Regel nicht gestattet. Allerdings sei einerseits darauf verwiesen, dass beispielsweise in den Videos der Red Aces sowieso sämtliche Personen unkenntlich gemacht werden und andererseits darauf, dass eine freundliche Bitte, die Kamera nicht direkt ins Gesicht zu halten, doch respektiert werden sollte.

Capo Sebastian berichtete schließlich noch von einem Gespräch der Fanvertretung mit Vertretern des Vereins. Thema war dabei u.a. wieder einmal der mögliche Ausbau von Sektor B zu einem reinen Stehplatzblock sowie die Erweiterung mehrere Sektoren Richtung Spielfeld. So viel ist zumindest klar: Zu diesem Thema ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Zudem wurde berichtet, dass Fanbetreuer Enrico mittlerweile einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten hat. Darüber hinaus findet die Saisoneröffnungsfeier zur Spielzeit 2015/16 am 15.7. auf dem Gelände am Cottaweg statt.

Loch

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