"ALLERLETZTE AUFSTIEGSCHANCE" DIE FÜNFTE

Leipzig - (20.03.2015) Sieben von neun möglichen Punkten sammelte RB Leipzig aus den letzten drei Spielen. Greifen die Roten Bullen eventuell doch noch ins Aufstiegsrennen ein? Das Duell bei Mitaufsteiger Heidenheim ist - wieder einmal - die letzte Chance.


Es ist der 5. Oktober 2013. RB Leipzig gastiert am 12. Spieltag als Drittligaaufsteiger beim Tabellenführer FC Heidenheim. Das Motto des Spiels ist beim Blick auf die Tabelle schnell gefunden: Spitzenspiel!
Die Mannen um Fabian Franke, Sebastian Heidinger, Christian Müller, Henrik Ernst, Timo Röttger, Matthias Morys und Daniel Frahn machen ein klasse Spiel. Frahn nutzt einen Fehler der Heidenheimer Verteidigung und trifft zum 1:0, wenig später vollendet Dominik Kaiser den vielleicht am schönsten herausgespielten Treffer der gesamten Saison. RB springt an diesem Nachmittag auf Platz drei und lässt uns alle vom Aufstieg träumen. Am Ende der Saison sollen beide Mannschaften verdientermaßen aufsteigen.
22. März 2015. Das große Wiedersehen der 3. Liga-Topteams der Vorsaison. Die vierte Begegnung gegen die Heidenheimer, dem Auswärtserfolg folgten zwei Unentschieden in der heimischen Arena. Ein echtes Spitzenspiel ist es diesmal nicht, interessant aber alle mal. Doch wie sollte diesmal das Motto lauten? Zuletzt hatten wir Betitelungen wie „die letzte Aufstiegschance“ in Braunschweig, die „letztmalige Minimalchance auf den Aufstieg“ gegen Union, die „allerletzte Chance auf den Aufstieg“ beim KSC und die „wer dieses Spiel verliert, ist raus aus dem Aufstiegsrennen“ gegen Düsseldorf. Hmm, also wäre wohl alles unter „die definitiv endgültig allerletzte Aufstiegschance“ in Heidenheim. Machen wir uns nichts vor, egal ob noch jemand dran glaubt oder nicht, ein bisschen rechnen wir alle.
Doch wie knackt man diese Heidenheimer um die Träumereien am Leben zu halten? Fakt ist, dass die Truppe von Trainer Frank Schmidt aus ihren ersten acht Heimspielen 18 Punkte holte. Starke Ergebnisse wie das 1:1 gegen Kaiserslautern, das 3:0 gegen Nürnberg und das 5:0 gegen Bochum untermauerten die Heimstärke und die Offensivpower um Schnatterer, Niederlechner und Leipertz. Zudem stand die Abwehr um Wittek, Heise und Strauß sicher und ließ nur wenige Gegentore zu.
Im achten Heimspiel fertigte der FCH den SV Sandhausen mit 3:0 ab. Die Verteidigung stand sicher und die Torschützen waren die drei offensiven Perlen des FC’s von 1846 - Schnatterer, Niederlechner und Leipertz. Nicht wenige träumten in Heidenheim vom zweiten Aufstieg in Folge, allerdings ging ihnen Ende November die Puste aus. Die nächsten drei Heimspiele gegen Aalen, Braunschweig und Karlsruhe wurden jeweils mit 0:1 verloren und auch das vierte gegen Düsseldorf sollte mit 1:2 an die Gäste gehen. Auswärts wiederum konnten jeweils drei Punkte aus München und Nürnberg entführt werden, um nur wenige Wochen später mit 1:4 in Bochum zu verlieren.
Die Waffe der Heidenheimer ist ihre Kompaktheit. Schmidt hat eine sehr gute Mannschaft geformt, die jedem Gegner große Probleme bereiten kann. Allerdings ist sie in der Offensive zu leicht auszurechnen. Nahezu alles liegt auf den Schultern von Schnatterer und Niederlechner. Seit dem sich die Gegner auf beide einstellen konnten, läuft es bei Heidenheim und den beiden nicht mehr. Beide standen in den elf Spielen nach Sandhausen von Beginn an auf dem Platz, beiden gelang in diesen Spielen jeweils nur noch ein Tor (in den vorherigen 14 Spielen jeweils 7 bzw. 8). Es ist also klar, dass unsere Verteidiger diese beiden und Robert Leipertz aus dem Spiel nehmen müssen, um erfolgreich zu sein.
Auf der anderen Seite haben wir unsere eigenen Stärken wieder gefunden. Endlich wird wieder Fußball gespielt. Damari und Forsberg beleben unser Offensivspiel deutlich. Bei beiden hat man das Gefühl, dass der eigene Torerfolg nur eine Frage der Zeit ist. Auch unsere Innenverteidiger lassen die Ausfälle von Compper und Sebastian derzeit fast vergessen. Zudem haben Kaiser, Kimmich und Poulsen zur richtigen Zeit ihre Form und Körpersprache wiedergefunden. Und auch die Stürmer konnten in Person von Poulsen zum ersten Mal im neuen Kalenderjahr jubeln. Demnach hat unser Trainer wenig Grund seine gegen Düsseldorf siegreiche 4-4-2-Formation zu verändern. Lediglich auf Teigl muss gelb-gesperrt verzichtet werden, weshalb auf der Ostalb folgende Startelf wahrscheinlich ist:
Coltorti - Jung, Rodnei, Klostermann, Demme - Kimmich, Kaiser, Hierländer, Forsberg - Damari, Poulsen
Für das Gastspiel in Heidenheim wünschen wir dem Team um Achim Beierlorzer viel Erfolg und den mitreisenden Fans viel Spaß. Wer die Fahrt zum Mitaufsteiger nicht antritt, kann das Spiel wie immer via Bullenfunk und Liveticker verfolgen. Darüber hinaus steht natürlich auch wieder sky zur Verfügung.
mike shinoda
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