DAS TRADITIONSDUELL SCHLECHTHIN! U19 EMPFÄNGT HOFFENHEIM ZUM HALBFINALE

Leipzig - (12.05.2015) Es muss der wahrgewordene Alptraum eines Traditionsfans sein: RB Leipzig empfängt Hoffenheim im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Im Herrenbereich noch in weiter Ferne, wurden die Leipziger unter Rangnicks Ägide zu einer der führenden Talenteschmieden Deutschlands. U19 und U17 stehen jeweils in der Endrunde. Am Donnerstag gastiert die Hoffenheimer U19 in der Arena, der Eintritt ist frei!


Ein unglaublich erfolgreiches Jahr im Nachwuchsbereich geht auf die Zielgerade. Die U23 steht vor dem Aufstieg und Tino Vogel hat mit den jungen Wilden die Oberliga fast genauso dominiert wie ehedem mit den alten Hasen um Neuhaus, Hertzsch und Co. U19 und U17 stehen als Staffelsieger im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Die U16 gehört zur Spitzengruppe der stark besetzten NOFV U17 Regionalliga und auch die U15 bis U13 führen derzeit ihre Ligen an.
Der rasante Sprung an die Spitze: Die Entwicklung, die seit der Amtsübernahme Rangnicks vor nunmehr knapp drei Jahren begann, kann letztlich nur mit rasant umschrieben werden und führte die Leipziger Junioren in die Beletage des deutschen Nachwuchsfußballs. Mit Schrof und Albeck wurden die "Superhirne" der Stuttgarter Nachwuchsakademie nach Leipzig gelotst, dazu viele Nachwuchstrainer hauptamtlich eingestellt und der gesamten Abteilung ein einheitlicher Spielstil eingeimpft. Mit der Fertigstellung des Trainingszentrums dürfte der Grundstein gelegt sein, um in Leipzig auf viele Jahre Spitzennachwuchsfußball zu fördern. Dazu darf man natürlich nicht außer Acht lassen, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, aus ganz Deutschland Spitzentalente nach Leipzig zu holen. Die sorgenvollen Mienen der Nachwuchsverantwortlichen in Magdeburg, Erfurt oder Dresden dürften sich allerdings inzwischen entspannt haben, denn RBL spielt nunmehr in einer ganz anderen Liga und geht, wie bei den Nachwuchstopmannschaften üblich, national auf "Beutefang".
Die Entwicklung der U19: Trotz dieser sehr guten Voraussetzungen und des enormen finanziellen Aufwands, darf man die Leistung der Nachwuchsabteilung nicht klein reden, hier wurden Schwergewichte auf die Plätze verwiesen, die mit ganz ähnlichen Methoden und Möglichkeiten arbeiten (bspw. Wolfsburg). Gerade die Entwicklung der U19 vom quasi unaufsteigbaren Regioteam zum Staffelsieger der Bundesliga Nord/Nordost ist beeindruckend. Frank Leicht, der einen Teil der Mannschaft, letzte Saison noch als U17, zur deutschen Vizemeisterschaft führte, trat im Sommer das Erbe von Aufstiegstrainer Härtel an (der derzeit ja mit dem FCM kurz vor der Relegationsteilnahme steht) und stand vor der schweren Aufgabe die erfolgreiche U17, Neuzugänge und die jüngeren Spielern der U19 zu einem schlagkräftigen Team zu formen. Die U19 agierte unter seiner Leitung auf einem deutlich höheren Niveau, allein schon in Bezug auf die Gegner.
Saisonverlauf: Der Saisonstart verlief denkbar ungünstig. In den ersten drei Heimspielen konnte nur ein Punkt erspielt werden (Gegner waren jedoch keine geringeren als die bisherigen Spitzenteams der Nordost Bundesliga aus Wolfsburg und Berlin). Nach fünf Spieltagen stand das Team von Frank Leicht im gesicherten Mittelfeld und hatte bereits acht Punkte Rückstand auf die Überraschungsmannschaft der Hinrunde aus Braunschweig, die mit fünf Siegen in die Saison gestartet war.
Danach aber fing sich die Leipziger Elf und spielte teils furiosen Fußball. Sinnbildlich dafür sicher die Spiele gegen Werder Bremen (7:0 und 5:1). Auch wenn man sich mit den Spitzenmannschaften die gesamte Saison über schwer tat (0 Punkte gegen Hertha, 1 Punkt gegen Wolfsburg und jeweils 3 gegen Hannover und Braunschweig), so lieferten die U19 Junioren aus Leipzig letzten Endes die konstanteste Leistung ab, schafften es durch eine Serie von neun Siegen aus den letzten zehn Saisonspielen auch, die in der Rückrunde extrem stark aufspielenden Hannoveraner (14 Siege aus den letzten 16 Spielen) auf Distanz zu halten.
Der Südwestmeister: Gegen die Übermannschaft aus dem Südwesten, die ebenfalls stark von Rangnick beeinflussten Hoffenheimer, wird es am Donnerstag ein außerordentlich schweres Spiel. Ein Sieg gegen die Tormaschine aus dem Südwesten, deren Angreifer Ochs und Mees fast nach Belieben trafen und die in der Rückrunde bisher nur einmal ohne Sieg blieb, wäre ein großer Erfolg für unsere Leipziger Jungs. Gerade deshalb braucht das Team unsere Unterstützen, also alle auf ins Stadion, bieten wir der ersten Garde des Leipziger Nachwuchses ein würdiges Rahmenprogramm am kommenden Männertag!
Die Mannschaft: Nicht zur Verfügung stehen Frank Leicht Kreativspieler Marcel Becher sowie die Innenverteidiger Hildebrandt, Geister und Boerner, gerade die Abwehr ist also geschwächt. Seine Staffelsiegermannschaft verfügt dabei über einen relativ klar umrissenen Stamm. Neben Winterneuzugang Mauer gibt es zehn Spieler die ca. zwei Drittel der insgesamt möglichen Einsatzzeit auf dem Feld standen. Zum älteren Jahrgang gehören Goalie Schlager, der heimliche Chef und vielseitig einsetzbare Strauß (zuletzt als RV), der gemeinsam mit Dzalto zweitbester Torjäger im Team ist (je 11 Treffer), dazu noch Reddemann als Innenverteidiger, schon seit 2010 im Klub, sowie Linksverteidiger Sucsuz und Zauberfloh Elvis Osmani, der letzten Winter aus Salzburg kam, seitdem nicht gewachsen zu sein scheint und mittlerweile gut zwei Köpfe kleiner ist als seine Altersgenossen.
Mit Frank Leicht aus dem letztjährigen U17 Vizemeisterkader in die U19 aufgestiegen sind Kapitän Fridolin Wagner (4 Tore), der sich mit den ebenfalls noch zum jüngeren Jahrgang gehörenden Endres (11 Tore), Dzalto (14 Tore) um die Plätze im Sturm streitet. Komplettiert wird die Sturmspitze durch den 98er Ermedin Demirovic (3 Tore), der letzten Sommer aus Hamburg zur U17 kam und nach den Ausfällen von Becher und Hildebrandt hochgezogen wurde.
Im zentralen Mittelfeld agieren derzeit Osmani und Mäder, auf den offensiven Außenbahnen "Urgestein" Barylla sowie Dzalto und Mauer. In der Abwehr spielen wahlweise Vogel oder Reichel neben Reddemann, wobei Vogel zuletzt die Nase vorn hatte.
Spielweise: Die U19 pflegt einen ähnlich kampfbetonten und intensiven Stil wie die Erste bzw. quasi alle Nachwuchsmannschaften. Dabei wird auf körperliche Präsenz, schnelles Umschalten und allgemein eine gute Grundgeschwindigkeit wert gelegt. In diesem Sinne ist das System durchaus fehleranfällig, trotzdem stellt die Mannschaft die zweitbeste Offensive wie auch Defensive der Nordost Bundesliga. Schöne Kombinationen sind durchaus möglich, werden aber im allgemeinen der Umschaltgeschwindigkeit untergeordnet.
Kaderaussichten: Während ein Teil der Mannschaft sicher nächste Saison mit der U23 die ersten Schritte in der Regionalliga gehen wird, könnte man Strauß und Reddemann durchaus noch höhere Weihen zutrauen. Osmani wird es im Herrenbereich aufgrund seiner körperlichen Unterlegenheit schwer haben, auch wenn er nicht leicht in den Griff zu bekommen ist. Schlager könnte durchaus Torwart Nr. 3 werden, so kein direkter Konkurrent zu Coltorti verpflichtet wird. Das Gros der restlichen Spieler wird wohl auch nächste Saison in der U19 antreten. Dzalto und Endres hätten bei einer überschaubareren Situation im Sturm ggf. auch Einsatzchancen, bei der gut besetzten Rasenballeroffensive (wenn auch in der schlimmsten Torflaute der Vereinsgeschichte) werden es beide aber nächste Saison schwer haben.
Das Spiel: Am Männertag - Christi Himmelfahrt um 18:30 wird das Hinspiel in der Red Bull Arena zu sehen sein. Der Eintritt ist frei, es braucht jedoch eine Einlasskarte, die an der Arena, Im Shop am Neumarkt oder direkt vor dem Spiel kostenlos erhältlich sein wird. Geplant ist die Öffnung des A Unterrangs sowie des Gästesektors. Das Rückspiel steigt dann in Hoffenheim am Montag, dem 18. Mai, geplant ist hier eine Übertragung durch Sport1. Gegen den Südwestmeister benötigt das Team von Frank Leicht jede Unterstützung, die es bekommen kann, also alle auf ins Stadion, letzte Saison waren über 7000 beim U17 Finale, das sollte zu schaffen sein! Ein etwaiges Finale würde übrigens beim Sieger des zweiten Halbfinals ausgetragen werden (KSC-Schalke).
Rumpelstilzchen
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