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Leipzig - (27.05.2015) Zehn Spieler hat RB Leipzig zu Saisonbeginn oder in der Winterpause an andere Vereine verliehen. Wie stehen die Chancen, dass sie nach Ablauf der Leihe zurück nach Leipzig kommen? Wir haben uns mit den einzelnen Spielern beschäftigt.
Smail Prevljak (FC Liefering, 2. Liga Österreich – 17 Spiele, 14 Tore)
Der 19-jährige Angreifer wurde zu Saisonbeginn zum österreichischen Ausbildungsteam FC Liefering verliehen, um im Männerbereich Erfahrung zu sammeln. Der Bosnier kam regelmäßig zum Einsatz und traf in 17 Partien 14 Mal ins gegnerische Gehäuse. Eine starke Quote, die auch Adi Hütter bei RB Salzburg registrierte – bislang reicht es allerdings nur zu einem Einsatz in der ersten österreichischen Liga. Ende April zog sich Prevljak jedoch eine Bänderverletzung zu und konnte in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen. Prevljak wurde in dieser Woche zum YoungStar des Jahres der Ersten Liga gewählt.
Prognose: Prevljak wird in das Salzburger Team um Trainer Adi Hütter befördert. Ein weiteres Jahr in Österreich wird dem Mittelstürmer gut tun. Kommt er nach seiner Verletzung wieder in Tritt, könnte er bei RB Salzburg eine gute Rolle spielen. Zuletzt wurde berichtet, dass auch Borussia Dortmund ein Auge auf den Angreifer geworfen haben soll. Für den Profikader allerdings unrealistisch und da die zweite Mannschaft gerade aus der 3. Liga abgestiegen ist, würde auch ein Wechsel hinsichtlich der Weiterentwicklung des Spielers keinen Sinn ergeben.
Fabian Bredlow (FC Liefering, 2. Liga Österreich – 28 Spiele, 9 ohne Gegentor)
Wie Smail Prevljak wurde Bredlow zum FC Liefering verliehen. Dort war er
von Beginn an die Nummer 1 und hütete bis auf eine kurze Unterbrechung
regelmäßig das Tor des Nachwuchsteams. 35 Gegentreffer in 28 Spielen und
neun Mal zu Null sind eine solide Quote für den Torhüter. Er hat einen
wesentlichen Anteil am guten Abschneiden seines Teams in der Liga
(Zweiter).
Prognose: In Liefering hat er optimale Bedingungen, um sich
weiterzuentwickeln. Eine Rückkehr nach Leipzig als Nummer 3 würde nur
Sinn ergeben, wenn Ralf Rangnick keinen neuen Torwart für RB Leipzig
findet.
Marcel Sabitzer (RB Salzburg, 1. Liga Österreich – 50 Spiele, 27 Tore, 21 Vorlagen)
Die Verpflichtung gehörte zu einer der Geschichten, über die sich halb
Europa echauffierte. Da Sabitzer bei Rapid Wien eine Ausstiegsklausel in
seinem Vertrag hatte, die es ihm ermöglichte, kostengünstig ins Ausland
zu wechseln, bezahlte RB Leipzig den Transfer und verlieh ihn direkt
nach Salzburg, weil er für die Kaderplanung in Österreich eingeplant war.
In der Liga trifft Sabitzer wie er will und gehört mit Soriano zu den
Top-Torjägern. Der 21-jährige (!) ist fix auf den Beinen, technisch
versiert und sorgt für viel Torgefahr. Eine Bereicherung für Salzburg
und ein Top-Transfer von Rangnick.
Massimo Bruno (Red Bull Salzburg, 1. Liga Österreich – 39 Spiele, 8 Tore, 8 Vorlagen)
Ralf Rangnick bezahlte 5 Millionen Euro Ablöse an den RSC Anderlecht, nur um in Anschluss das belgische Talent direkt von Leipzig nach Salzburg zu verleihen. Nach gutem Start in die Saison blieb der 21-jährige Mittelfeldspieler allerdings hinter den Erwartungen zurück, kam nur noch selten zum Einsatz und konnte in Salzburg nicht vollends überzeugen.
Prognose: Ähnlich wie bei Sabitzer besteht unser Sportdirektor darauf, dass der Spieler nach seiner Leihe zurück nach Leipzig kehrt. Könnte für ihn auch ein Neuanfang sein. Allerdings: Wenn er sich schon in Salzburg nicht durchsetzen konnte, wird es für ihn in der Messestadt definitiv nicht leichter.
Mikko Sumusalo (Hansa Rostock, 3 Liga – 18 Einsätze, 1 Platzverweis)
Fiel in Leipzig ständig durch Verletzungen aus, bekam keinen Fuß auf den Boden und wurde daher im Winter zum abstiegsbedrohten FC Hansa Rostock in die 3. Liga abgegeben. Ist dort seit dem 23. Spieltag Stammspieler und trug seinen Teil dazu bei, dass die "Kogge" den Klassenerhalt schaffte. Sah im Auswärtsspiel gegen Arminia Bielefeld die Ampelkarte, durfte danach aber trotzdem wieder auf seiner gewohnten Linksverteidigerposition beginnen.
Prognose: Wurde bereits in Rostock nach Saisonende verabschiedet. Etwas überraschend, dass die "Kogge" trotz der Ankündigung, neue Investoren an Bord zu holen, den Stamm-Außenverteidiger nicht halten möchte. Wird demnach nach Leipzig zurückkehren, hat Vertrag bis 2016. Für das Projekt "1. Bundesliga" reicht seine Qualität nicht aus, deswegen könnte er gegebenfalls zurück in seine Heimat wechseln.
Matthias Morys (SG Sonnenhof Großapsach, 3. Liga – 14 Einsätze, 1 Tor)
Mit der Rückkehr in die alte Heimat sollte alles besser werden. Nachdem sich Morys in Leipzig nicht durchsetzen konnte, ließ er sich nach der ersten Halbserie zu seinem vorherigen Arbeitgeber Sonnenhof Großaspach verleihen. Anfangs sah es dabei auch gar nicht so schlecht aus: Am 28. Spieltag erzielte er den Siegreffer gegen Dynamo Dresden und sorgte so für drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Doch seitdem wartet der schnelle Angreifer auf Erfolgserlebnisse, sammelte in 14 Spielen beachtliche acht Gelbe Karten. Immerhin hat sein Verein vorzeitig den Klassenerhalt in der 3. Liga erreicht.
Prognose: Der Vertrag von Morys läuft noch bis 2016. Die SGS würde den Angreifer gerne behalten, Morys wird auch nicht abgeneigt sein. Eine Vertragsauflösung in Leipzig sollte kein allzu großes Hindernis darstellen.
Denis Thomalla (SV Ried, 1. Liga Österreich – 29 Spiele, 10 Tore, 7 Vorlagen)
Der Ex-Hoffenheimer absolviert eine gute Saison in Österreich, scheint beim SV Ried sein Glück gefunden zu haben. Drei seiner acht Tore schoss Thomalla ausgerechnet gegen RB Salzburg und gehört zu den Top-10 der Torschützenliste in der 1. Liga. Mit seinem Team schloss er die Saison im Mittelfeld der Liga ab und konnte die Saison sorgenfrei zu Ende spielen.
Prognose: Leipzig hat genügend kopfballstarke und technisch versierte Stürmer (Poulsen, Boyd, Selke) und wird auf eine Rückkehr von Thomalla verzichten. Allerdings hat der Stürmer noch einen Vertrag bis 2017 in der Messestadt. Auch hier gilt: Vertragsauflösung oder erneute Leihe. Wobei eine Leihe keinen Sinn ergibt, wenn RB sowieso nicht mehr an die Qualität von Thomalla glaubt.
Clemens Fandrich (Erzgeb. Aue, 2. Liga – 12 Spiele, 2 Tore)
Das erste Spiel für seinen neuen Arbeitgeber und gleich ein Sieg gegen den Ex-Verein. Besser hätte der Start für Clemens Fandrich in Aue beim 2:0 Erfolg zum Rückrundenstart gegen die damalige Zorniger-Elf nicht sein können. Der Mittelfeldspieler gehört zu den Leistungsträgern von Tomislav Stipic und kämpfte sich auch nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk wieder zurück in die Startelf. Zuletzt mit starker Form, auch wenn er den Abstieg in die 3. Liga nicht verhindern konnte.
Prognose: RB plant nicht mehr Fandrich. Im Erzgebirge sind sie zwar richtig zufrieden und überzeugt vom 24-Jährigen Kreativspieler, allerdings ist es aktuell noch unklar, ob sich die Veilchen Fandrich in der 3. Liga überhaupt leisten können. Der Vertrag in Leipzig läuft noch bis 2016.
Federico Palacios Martinez (RW Erfurt, 3. Liga – 8 Einsätze, 1 Vorlage)
Etwa 600.000 Euro überwies RB Leipzig im Januar 2014 für Federico Palacios Martinez an den VfL Wolfsburg, um sich seine Dienste zu sichern. Der Stürmer schoss in der U19 der Niedersachsen noch Tore wie am Fließband. Doch seit dem Wechsel ist es vorbei mit der guten Form. In Leipzig ohne Chance, verlieh ihn Rangnick Anfang 2015 zum Drittiglisten RW Erfurt. Spielpraxis sammeln. Doch magere acht Einsätze (davon einmal in der Startelf) und kein einziges Tor belegen, dass die Leihe bisher nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Prognose: Anders als bei anderen Leihspielern wird RB wohl keiner Vertragsauflösung zustimmen, dafür haben die Leipziger zu viel Geld für den 20-jährigen bezahlt. Und das Toreschießen kann er ja auch nicht verlernt haben. Doch wie lange reicht die Geduld von Rangnick noch? Erfurt wird nicht an einer weiteren Leihe interessiert sein, hat den Spieler bereits offiziell verabschiedet. Deshalb muss sich RB nach einem anderen Verein umschauen, der Palacios auf entsprechendem Niveau Spielpraxis gibt.
André Luge (FSV Zwickau, Regionalliga – 14 Spiele, 2 Tore, 3 Vorlagen)
Im Sommer 2014 wurde Luge für eine Saison zum Viertligisten SV Elversberg verliehen. Doch da beide Seiten nicht glücklich miteinander wurden, löste man die Leihe bereits im Januar 2015 wieder auf. Somit war für Luge die Rückkehr zu seiner "alten Liebe" FSV Zwickau geebnet. Seitdem lief es für den Flügelspieler wieder – zwei Tore und drei Assists in 14 Spielen. Den Aufstieg haben die Westsachsen dennoch verpasst.
Prognose: Rückkehr ausgeschlossen, dafür ist in der Vergangenheit zu viel vorgefallen. In Zwickau möchte Luge allerdings auch nicht bleiben. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wohin es den Flügelspieler ziehen wird. Vertrag hat er Leipzig noch bis 2017 in Leipzig, sein Ziel könnte ein ambitionierter Drittligist sein.
Rojiblanco
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