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27. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 30.03.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
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LEIPZIG IST BEREIT FÜR DIE SAISON – 3:0 SIEG GEGEN TEL AVIV

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Leipzig - (19.07.2015) Nach einem überzeugenden Match steht ein verdienter Sieg dank Toren von Selke, Ilsanker und Khedira zu Buche. Eine Woche vor Saisonstart sind das taktische Grundgerüst und die Wunschelf von Ralf Rangnick zu erkennen.

Trainingsspiel mit Folgen
Bereits 17:30 Uhr trafen die beiden Hälften des Leipziger Kaders in einem 45-minütigen Trainingsspiel aufeinander. Dabei wurde der eine Teil des Teams von Achim Beierlorzer und der andere von Zsolt Löw bertreut. Am Ende konnte sich die Beierlorzer-Elf mit 3:1 durchsetzen, für die Tore sorgten die Neuzugänge Selke und Orban sowie Forsberg und Sebastian. Leider zog sich einer der Gewinner der Vorbereitung, Nils Quaschner, bei einem Zusammenprall einen Cut am Auge zu und musste vom Feld, für ihn wurde Mauer eingewechselt.

1. Halbzeit
In den ersten 45 Minuten gegen Tel Aviv spielte die vermeintliche Stammelf. Dass hieß: Nukan statt Sebastian in der Innenverteidigung, Ilsanker & Kaiser als Doppelsechs, Forsberg & Sabitzer eine Reihe weiter vorne im offensiven Mittelfeld. Noch weiter vorne stürmte Poulsen neben Selke.

Das Team formierte sich in einem 4-2-2-2, welches bei – selten vorkommendem – gegnerischen Ballbesitz ganz klassisch mit zwei Viererketten verteidigte. Auffällig, jedoch nicht überraschend, war das konsequente Pressing. Im Mittelfeld wurde ein gegnerischer Spieler mit Ball am Fuß sofort von mehreren Leipzigern "überfallen", auch der Torwart wurde permament von einem unserer beiden Angreifer angelaufen. So konnte sich Tel Aviv kaum befreien und verlor immer wieder schnell den Ball.
Denselbigen konnte RB dann nach acht Minuten im Tor versenken. Nachdem ein Freistoß von Jung geklärt werden konnte, wurde seine darauffolgende Ecke von Selke per Kopf ins Netz befördert. Auch zwei Minuten später stand Jung wieder als Standardschütze bereit. Nach einer interessanten Freistoßvariante (zwei eigene Spieler verdecken den Ball) ging sein Schuss in der 11. Minute knapp vorbei.

Die Hausherren spielten druckvoll weiter und kamen in der 28. Minute zur nächsten dicken Gelegenheit. Eine etwas zu ungenaue Hereingabe von Poulsen konnte Forsberg nicht sauber verarbeiten. Kurz darauf betätigte sich dann Rechtsverteidiger Teigl als Stürmer. Erst lief er sich schön im Strafraum frei, sein Schuss in der 31. wurde jedoch abgewehrt. Den Abpraller konnte er dann unter Bedrängnis ebenfalls nicht im Tor unterbringen.

Es dauerte über eine halbe Stunde, ehe der bis dahin beschäftigungslose Coltorti eine Existenzberechtigung als Keeper bekam. Einen harmlosen Distanzschuss in der 33. Minute konnte er sicher halten. 10 Minuten später brauchte er bei einem Eckball von Tel Aviv etwas Glück, als die Latte ein Kopfballtor verhinderte. Das waren die einzigen beiden nennenswerten Offensivaktionen der Gäste.
Leipzig hingegen machte weiterhin Druck und wurde dafür kurz vor dem Pausenpfiff noch belohnt. Nachdem Torwart Harush nur zur Mitte klären konnte, staubte der aufgerückte Ilsanker zur 2:0-Halbzeitführung ab.

2. Halbzeit
In der Pause wurde bis auf Coltorti komplett durchgewechselt. Dabei gab es einen kleinen Rollentausch. Während in den ersten 45 Minuten der letzte Saison als Stürmer eingesetzte Marcel Sabitzer im Mittelfeld spielt, fand sich Mittelfeldspieler Bruno nun im Sturm wieder. Rangnick selbst äußerte sich dazu, dass die Aufstellung "nicht rein zufällig war". Das kann man durchaus als Indiz für die Startelf gegen den FSV Frankfurt werten.

Leipzig zog sein System weiter durch. Das führte zu zwei weiteren Chancen kurz nach Wiederanpfiff. In der 50. verfehlte Hierländer nach einer Hereingabe von Gipson das Tor. Drei Minuten später war ein Fallrückzieher von Bruno zwar technisch formvollendet, ging aber leider nur an die Latte. Danach verflachte das Match zusehends. Auf Leipziger Seite fehlte beim Pressing die Intensität und das Timing der ersten Hälfte. Dazu kamen Ungenauigkeiten beim Spielaufbau. Weitere Torchancen waren dementsprechend Mangelware.

Da auch die Absicherung gegen Konter nicht mehr richtig funktionierte, wurde nun der Erstligist aus Israel gefährlicher. Dass weiterhin die Null stand, hatte man Coltorti zu verdanken. Der grätschte erst deutlich vor seinem Strafraum dem gegnerischen Stürmer den Ball vom Fuß. Den nachfolgenden Schussversuch in der 61. Minute klärte er immer noch weit vorm Strafraum mit seiner Brust.
In der 68. Minute bekamen dann noch drei Nachwuchskräfte Spielzeit. Strauß und Barylla rückten für Kalmár und Hierländer ins offensive Mittelfeld. U17-Spieler Dominik Franke ersetzte Skopintcev als Linksverteidiger. Abgesehen von diesem Dreifachwechsel passierte lange Zeit nichts Erwähnenswertes. Kurz vor Abpfiff setzte dann Rani Khedira den Schlusspunkt unter die Partie, als er nach einer Ecke von Bruno den Ball mit einem sehenswerten Volley zum 3:0-Endstand verwandelte.


Fazit
In der Innenverteidigung der ersten Elf erhielt Nukan den Vorzug vor Sebastian. Gegen einen schwachen Gegner blieb er unauffällig, konnte aber seine Zweikampfstärke andeuten. Die Außenverteidiger rückten bei Ballbesitz häufig aus der Abwehrkette weit nach vorne und schalteten sich immer wieder in Angriffe ein. Dabei war Teigl wie gewohnt der offensivere gegenüber Jung. Auf der linken Seite war dafür Forsberg ein Aktivposten, welcher häufig für Gefahr sorgte. Sabitzer als sein Gegenpart im offensiven Mittelfeld blieb hingegen blass. Er spielte ungenau und konnte seine Stärken im Mittelfeld nicht zeigen.

Die Rolle der Beiden (in der 2. Halbzeit erst von Kalmár & Hierländer, ab der 68. von Strauß & Barylla ausgefüllt) ist schwer zu beschreiben. Die Spieler auf diesen Positionen müssen sehr flexibel spielen, sind weder klassische Spielmacher noch klassische Flügelspieler. Das Einrücken ins Mittelfeld zum kontrollierten Kurzpassspiel gehört ebenso zum Repertoire wie schnelle Angriffe über Außen, das situative Eindringen in den Strafraum und das Einrücken in eine zweite Viererkette vor der eigenen Abwehr bei gegnerischem Ballbesitz.

Bei eigenem Ballbesitz war zu beobachten, dass nur einer der beiden Sechser bei den Innenverteidigern blieb, der andere hingegen aufrückte. Da auch einer der zwei Angreifer regelmäßig auf die Flügel oder nach hinten auswich, um sich am Aufbauspiel zu beteiligen, sorgte dies in Verbindung mit den aufrückenden Außenverteidigern immer wieder für Überzahlsituationen im Mittelfeld. Insbesondere in Halbzeit 1 war dabei eine hohe Variabilität im Spielaufbau zu beobachten. Gefälliges Kurzpassspiel und schnelle Angriffe über die Außen wechselten sich ab mit vereinzelt eingestreuten hohen Bällen. Dies führte immer wieder zu Durchbrüchen in Richtung Strafraum und ermöglichte etliche gefährliche Abschlüsse. Leider ging nach dem Wiederanpfiff diese Variabilität etwas verloren. Hier war zwischen den beiden Aufstellungen ein Qualitätsunterschied in der Mittelfeldbesetzung zu erkennen.

Obwohl als Angreifer aufgeboten, war Massimo Bruno häufig im Mittelfeld zu finden. Er bot sich viel an und war sehr umtriebig, auch wenn ihm bei seinen Pässen und Abschlüssen die letzte Präzision fehlte. Dass er trotz seiner Stärken nur in der 2. Elf spielte, verdeutlicht, welche Qualität Ralf Rangnick gegebenenfalls von der Bank bringen kann. Damit einher gehen auch taktische Optionen, mit denen man sich an Gegner und Spielstand anpassen kann. Während ein Doppelsturm Selke/Poulsen mehr Durchschlagskraft im Strafraum verspricht, hätte man mit einem Bruno als spielmachenden Angreifer mehr Kontrolle im Spielaufbau.

Eine weitere Option ist die des sogenannten Box-to-Box-Spielers, als welcher Khedira in den letzten 45 Minuten zu sehen war. Dabei spielt ein zweikampf- & kopfballstarker Sechser gegen den Ball als Abräumer vor der eigenen Abwehr, rückt bei bei eigenem Ballbesitz aber in Richtung des gegnerischen Strafraums auf. Gegen sehr tiefstehende Mannschaften kann er dort seine Stärken eher einbringen als beim Absichern gegen vereinzelte Konterstürmer. Auch bei Ilsanker war diese Spielweise ansatzweise zu beobachten. Gegen Mannschaften mit mehr Pressing im Mittelfeld könnte dafür eher Kaiser als offensiverer der zwei Sechser seine Qualität mit dem Ball ausspielen.

Es bleibt die Frage im Raum stehen, ob unser Pressing auch gegen spielstarke Mannschaften wie Freiburg und Lautern so effektiv sein wird. Die Israelis schienen in dieser Hinsicht kein Gradmesser zu sein.
Eine schöne Notiz am Rande sind die zwei Tore nach Ecken  – sogar drei, wenn man das Trainingsspiel dazu zählt. Die Stärke bei Standards kann in unserer Liga den Unterschied ausmachen zwischen einem dreckigem 0:0 und einem Sieg.
Zu guter Letzt kann man nach dem gestrigen Tag feststellen, dass sich RB Leipzig derzeit eigentlich nur selbst schlagen kann.

Trainingsspiel
RB Leipzig I:
Bellot – Hierländer, Orban, Nukan, Jung – Kaiser, Ilsanker – Sabitzer, Forsberg – Selke, Poulsen (TR:Beierlorzer)
RB Leipzig II: Gulácsi – Teigl, Sebastian, Klostermann, Skopintsev – Demme, Khedira – Strauß, Kalmár – Quaschner (13. Mauer), Bruno (TR: Löw)
Tore: 1:0 Selke (2.), 2:0 Orban (26.), 3:0 Forsberg (38.), 3:1 Sebastian (41.)

Testspiel Tel Aviv
RB Leipzig (1.Halbzeit):
Coltorti – Teigl, Orban, Nukan, Jung – Kaiser (C), Ilsanker – Forsberg, Sabitzer – Poulsen, Selke
RB Leipzig (2.Halbzeit): Coltorti – Gipson, Sebastian (C), Klostermann, Skopintsev (68. Franke) – Khedira, Demme – Kalmár (68. Strauß), Hierländer (68. Barylla) – Bruno, Mauer
Hapoel Tel Aviv: Haroush – Verta, Abu Abid, Gotlib, Scheimann – Pintilii, Lingane, Safuri, Altman(C) – Yehezkel, Bumbe
Tore: 1:0 Selke (9.), 2:0 Ilsanker (45.). 3:0 Khedira (87.)
Zuschauer: 5.519
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

dabdab


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