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Leipzig - (10.11.2015) Länderspielpause ahoi! Wunden lecken ist angesagt in Leipzig. Während St. Pauli sich ebenfalls vorbeischiebt, betreibt die Messestadt Fehleranalyse. Woran krankte es bei der Niederlage gegen Kaiserslautern und was wären mögliche Lösungsansätze?

Es war ein Tag, an dem so ziemlich nichts gepasst hat. RBL ging gegen Kaiserslautern baden und schüttete das nur kurz in die Arme geschlossene Kind "Spitzenplatz" leichtfertig mit dem Bade aus. Dabei war man doch angetreten, um sein neu gewonnenes "Baby" zu hegen und zu pflegen. Letzten Endes wurde Leipzig aber mal wieder zum Steigbügelhalter für den Aufschwung einer bereits angezählten Elf. Die Mannen von Konrad Fünfstück spielten mit sehr viel Herz und hohem Einsatz und machten so RBL das Leben ungemütlich (nicht zum ersten Mal, dass ein Gegner, der eine derartige Konsequenz an den Tag legte, zum Fallstrick wurde), bezeichnend dabei die starke Anfangsphase, in der Leipzig über die Außenbahnen anfällig war, ein Umstand, der auch im weiteren Verlauf des Öfteren zu Problemen führen sollte.

Am Ende des Tages stand ein nicht unverdienter Sieg der Gäste, die ihre Konter effizient zu Ende spielten und defensiv aussichtsreiche Chancen zu unterbinden wussten. Erstmals seit vier Spielen trafen die Pfälzer wieder und konnten damit ein Abrutschen in Richtung Abstiegsränge abwenden. Leipzig auf der anderen Seite wird in der Tabelle zwei Plätze nach hinten strafversetzt, bekommt als Kuckuckskind den "Relegationsplatz" untergeschoben und verbringt die Länderspielpause auf dem Relegationsplatz. Immerhin bleiben unsere Leipziger jedoch punktgleich mit Tabellenführer Freiburg. Zeitgleich endete die "Zweitligavereinsrekord"-Ungeschlagen- bzw. -Siegesserie Rangnicks.

Begibt sich der geneigte Zuschauer auf Ursachenforschung, so kann er durchaus zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Fehlpässe die den Kontern vorausgingen, mangelndes Aufbauspiel aus dem Zentrum heraus, eine gut gestaffelte Defensive, die mit starker Lauf- und Zweikampfleistung viele gute Ansätze zunichtemachte, problematische Flankenbälle, die fast nie ihr Ziel erreichten, kein Nutzen aus einer großen Zahl von Standards, eine umgestellte und bei Kontern wacklige Abwehrkette, ein Torhüter und ein Stoßstürmer ohne Fortune, schlechte Sprintwerte (bes. im direkten Vergleich war RBL in dieser Spielzeit noch nie so weit weg vom Gegner, wobei mit Teigl bzw. Klostermann auch die Sprintkönige des Kaders fehlten), die einen Hinweis auf die Andeutungen gaben, die Rangnick nach dem Spiel bezüglich der Trainingswoche fallen ließ.

Alles schlecht also? Man darf zumindest festhalten, dass die Ausgeglichenheit der Liga auch vor RBL nicht Halt macht. Dazu fällt es RBL weiter schwer, gegen gut sortierte Mannschaften (und diese Grundtugend bringt an einem normalen Tag fast jeder Zweitligist aufs Feld) aus der eigenen Dominanz heraus eine entsprechende Torgefahr zu entwickeln, ein durch die Bank kontrolliertes Spiel mit einer gesicherten Führung (wie es derzeit fast jeder Mitkonkurrent nachweisen kann) sucht man vergebens. Auf der einen Seite bedeutet dies eine hohe Zahl von Fernschüssen, auf der anderen zeigen sich die Spieler, bei Abschlüssen im Strafraum, nicht abgeklärt genug. Gleichzeitig ist die Rangnickelf jedoch anfällig für Konter bzw. lässt zwar nur wenige, dafür aber hochkarätige, Chancen zu. Gut zu sehen in den letzten fünf Spielen, acht eigene Tore standen hier sechs gegnerischen gegenüber, dies bei einer Gesamtchancenanzahl von 91/46! Die gegnerischen Torhüter werden momentan reihenweise berühmt geschossen: 26 Torschüsse entschärften die Keeper in diesen fünf Spielen, viele davon jedoch auch nicht unbedingt schwer zu halten. Coltorti auf der Gegenseite griff vier (!) Mal rettend ein und sechs Mal hinter sich. Wenn der Gegner also zum Abschluss kommt, dann brennt der Baum!

Stichwort Torhüter, fraglos hätte Coltorti im Betrachtungszeitraum und besonders auch gegen Kaiserslautern auch den ein oder anderen Ball mehr halten könne, beide Tore waren nicht unhaltbar. Letztlich aber bildete er nur das Ende einer Fehlerkette, die bereits weiter vorn, nämlich beim Fehlpass (Compper, Demme) ihren Ausgangspunkt hatte und sich dann nahtlos bis zum Kasten weiterführte. Symptomatisch das 1:0, bei dem kein Leipziger in den Zweikampf fand, hier muss aber auch klar sein, dass viele Zweitligisten über die Qualität verfügen aus einem Ballgewinn gegen einen hochstehenden Gegner, wie RBL einer ist, einen guten und präzisen Konter zu fahren. Insofern darf es dem Gegner nicht derartig leicht gemacht werden, den Ball erst zu gewinnen und hier spielt die ausbaufähige Passeffizienz bzw. die Rollenverteilung bei der Spieleröffnung eine gewichtige Rolle.

Erstens erwischten einige Spieler nicht gerade ihren besten Tag: Halstenberg, Demme, Compper. Zweitens mangelt es aber einigen auch an den grundlegenden Fähigkeiten, um die Rolle des Spielmachers auszufüllen. Das traf gegen Kaiserslautern auf beide Innenverteidiger zu: während Sebastian sowieso seit jeher auf den sicheren Pass geht und neben Risiken somit auch aussichtsreiche Vertikalpässe eher meidet, versucht sich Compper häufiger an einem spieleinleitenden Pass, hat dabei aber eine zu hohe Fehlerquote. Dies setzt sich auch im Zentrum fort, wo Ilsanker momentan ähnlich wie Khedira als defensiver Ballverteiler agiert – so er nicht einen offensiven Ausflug unternimmt, der all zu oft in einen Ballverlust mündet. Während Demme die Rolle des offensiven 8ers zukommt, wobei ihm gerade gegen Kaiserslautern recht viele Fehler unterliefen, auch weil die Gäste aus der Pfalz die Passwege in Richtung offensive Viererkette gut zustellten, mit Wucht umschalteten und mit Przybylko über einen soliden Zielspieler verfügten. Hier fehlt es RBL trotz Dominanz an effizienten Lösungsansätzen und Automatismen; stellt sich auch die Frage, ob die Verschiebung von Kaiser nach Rechtsaußen sich letzten Endes als richtig oder falsch erweisen wird. Kaiser ist und bleibt im Zentrum am stärksten, hat seine Stärken im Passspiel und nicht im 1:1. Gegen Kaiserslautern war Kaiser der zweikampfschwächste Spieler auf dem Platz (25%) und hatte anders als Forsberg oder Sabitzer auch einige Abstimmungsprobleme mit den Nebenmännern. Wobei man das Team durchaus auf dem richtigen Weg wähnte, gerade deshalb kommt der Patzer gegen Kaiserslautern zur Unzeit, warten doch mit den Unentschiedenkönigen aus Bielefeld und dem wieder erstarkten KSC zwei schwere Auswärtsaufgaben.

Als "Sahnehäubchen" läuft Davie Selke derzeit seiner Form hinterher, wartet nunmehr seit fast 500 Pflichtspielminuten auf seinen siebten Treffer und macht derzeit Bekanntschaft mit dem Problem, bei RBL als Zielspieler allein auf weiter Flur zu sein. Frahn und Poulsen grüßen. Bemerkbar machen sich die Probleme nicht zuletzt in der Zweikampfquote, bei der Selke bei den Zweitligakickern mit 20% oder mehr Spielminuten auf Platz 261 von 266 rangiert, auch in der Passeffizeinz befindet sich der U21-Nationalspieler auf den hinteren Rängen!

Zu guter Letzt darf besonders beim Spiel gegen den FCK auch das Fehlen eines Kampfschweins, das vorangeht bzw. eine allgemein lasche Einstellung bemängelt werden (Stichwort enigmatische Trainingskritik). Der FCK kaufte hier besonders in den Anfangsminuten den Rasenballern den Schneid ab und agierte in der Defensive (was fraglos leichter ist) auch mannschaftlich geschlossener als ein Leipzig unter Zugzwang.

Wo liegen also die Ansätze? Zum einen schlug das Fehlen von Orban und Klostermann deutlich zu Buche, wurde die rechte Abwehrseite der Rangnickelf von Fünfstück zügig als Schwachstelle ausgemacht. Zum anderen müssen die Lösungswege und Absicherungen weiter verbessert werden, wenn Risikopässe, dann muss die Defensive besser gestaffelt werden, Stichwort Spieler im Deckungsschatten, aufrückende AV und spielmachende DMs. Dazu ist es fraglich, ob Kaiser als RA eine effiziente Dauerlösung ist, gerade, wenn die tiefere Spieleröffnung dann Ilsanker oder Demme zufällt. Natürlich muss auch weiter an der Abschlusseffizienz gearbeitet werden, es darf nicht sein, dass bei RBL keine 25% der Schüsse auf den Kasten reingehen, während man selbst 60% reinlässt. Auch ging dem Team die mannschaftliche Geschlossenheit ab, die es zuletzt beispielweise in Bochum oder Sandhausen so auszeichnete, hatte man nicht unbedingt das Gefühl, dass das Spiel noch kippen würde. Vielleicht war der ein- oder andere ja schon in Gedanken in der kommenden Länderspielwoche.

RB Leipzig hat jetzt zwei Wochen, in denen man sich – zumindest abseits der Nationalspieler – intensiv mit der Ursachenforschung und der Problemkorrektur befassen kann, ehe es am 21. November in Bielefeld wieder um Punkte geht, bis dahin bleibt die Rangnickelf dank der letzten Siegesserie punktgleich mit Freiburg und St. Pauli, allen obigen Unkenrufen zum Trotz, noch im Soll.

Rumpelstilzchen


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