LEIPZIG ENTFÜHRT DREI PUNKTE AUS BIELEFELD

Bielefeld - (21.11.2015) Nach über acht Stunden brach Selke seinen Torbann und beendete gleichzeitig die Bielefelder Serie ohne Gegentor (sechs Stunden). In einem ausgeglichenen Spiel hielt Coltorti die Null fest, während Goalgetter Selke die mitgereisten Fans feiern ließ und Leipzig auf Platz 1 zurückballerte.


Die erste Überraschung lieferte bereits der Vorabend des Spiels, Rangnick ließ Bruno und Sebastian in Leipzig. Beide könnten am Sonntag beim ersten Spiel gegen DDR-Serienmeister BFC Dynamo bei der U23 in Markranstädtzum Einsatz kommen. Zurück in der Startelf indes Klostermann, Forsberg und Orban, die Gelbsperren, Verletzung oder Länderspielstrapazen überwunden hatten. Gegen die Remis-Könige aus Bielefeld wollte Rangnick mit der bestmöglichen Elf auflaufen.
Pfeifkonzert & Stotterstart
In der Heimstatt des 11Freunde Chefredakteurs hatte man sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, bei Leipziger Ballbesitz ertönte in den ersten 15 Minuten ein stetiges Trillerpfeifenkonzert, ein Lärm ähnlich dem der aus Südafrika bekannten Vuvuzelas erfüllte die Alm, bei dem beide Teams mit Konzentrationsschwächen zu kämpfen hatten. Die Folge war, dass es in der ersten Viertelstunde keine Torchancen zu sehen gab, danach kamen jedoch die Gastgeber besser ins Spiel und zu einigen aussichtsreichen Chancen, die aber von Coltorti und dem Pfosten entschärft werden konnten.
Selke stellt das Spiel auf den Kopf
Gerade als der geneigte Rasenballsportfan sich die Halbzeitpause sehnlichst herbeizuwünschen begann, drehten die Roten Bullen plötzlich auf. Zuerst vergab Sabitzer eine 100% Chance, dann wurde Selke mustergültig von Demme eingesetzt und tunnelte Hesl zum 1:0. Bis zum Pausentee gaben nun die Gäste den Ton an, hätten sogar noch auf 2:0 erhöhen können (Forsberg), das wäre jedoch zu viel des Guten gewesen. War zuletzt die Chancenverwertung zu bemängeln, so genügten nun die wenigen herausgespielten Szenen zur Führung. Dazu hatte Selke das Bielefelder Bollwerk durchbrochen (über sechs Stunden ohne Gegentor) und selbst zum ersten Mal seit acht Stunden wieder für RB Leipzig eingenetzt.
Ausgeglichene zweite Hälfte
Im zweiten Durchgang bot sich ein Spiel auf Augenhöhe, Ballbesitz, Chancen und Zweikampfquote hielten sich die Waage. Später wechselte Rangnick die Nationalspieler Forsberg, der heute größtenteils glücklos agierte und Selke aus, für sie kamen Jung und Poulsen. Die größte Chance sollte jedoch Ilsanker haben, der bei einem Gegenzug freistehend an Hesl scheiterte. Zur Absicherung folgte später noch Khedira für Dauerläufer und Torvorbereiter Demme, allein am Spielstand sollte sich letztendlich nichts mehr ändern, auch wenn Coltorti kurz vor Ende nochmal eingreifen musste.
Fazit
Ein Spiel in dem Bielefeld durchaus den, für sie so üblichen, Punkt hätte mitnehmen können, wie schon gegen Freiburg und Bochum zeigte sich die Elf von Norbert Meier als unangenehmer Gegner. Dank einer starken Phase am Ende der ersten Halbzeit, eines kaltschnäuzigen Abschluss von Selke, der damit seinen und des Gegners Torbann brechen konnte und eines überragenden Coltorti, siegte Leipzig auf der Alm und entführt drei Punkte aus Bielefeld. Da St. Pauli zeitgleich in München mit 2:0 abgefertigt wurde, grüßt der einzig wahre Rasenballsport erneut von der Tabellenspitze. Freiburg kann jedoch morgen noch vorbeiziehen.
Insgesamt ein ausgeglichenes und besonders in der Anfangsphase durchwachsenes Spiel unserer Leipziger, die später zwar aufdrehten, die ganz große Leistungssteigerung im Vergleich zum enttäuschenden Kick gegen Kaiserslautern jedoch verpassten. In zwei Monaten wird aber kein Hahn mehr danach krähen, dann zählen letztlich nur die drei Punkte!
Unser Fanticker zum Nachlesen, inklusive Trainerstimmen.
Statistik:
Arminia Bielefeld: Hesl – Dick, Salger, Börner, Schuppan – Behrendt (85. Ulm), Schütz – Hemlein (46. Müller), Junglas (66. Görlitz), Nöthe – Klos
RB Leipzig: Coltorti – Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg – Kaiser, Ilsanker, Demme (84. Khedira) – Sabitzer, Selke (74. Poulsen), Forsberg (66. Jung)
Tore: 0:1 Selke (40.)
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Schüsse: 9 / 8
Ballbesitz: 47,4% / 52,6%
Zweikämpfe: 53,4% / 46,6%
Angekommene Pässe: 265 (67,1%) / 314 (70,4%)
Fehlpässe: 130 / 132
Laufweite: 113,2 km / 119,5 km
Sprints: 196 / 214
Ecken: 2 / 6
Fouls: 14 / 13
Gelbe Karten: Salger / Kaiser (4)
Zuschauer: 18.664 (ca. 700 Leipziger)
Rumpelstilzchen
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