DRECKIG, DRECKIGER ... RB LEIPZIG AUSWÄRTSSIEG!

Karlsruhe - (30.11.2015) Mit Glück, "Krake" Coltorti und einem abgefälschten Sabitzerschuss entführen die Rasenballer erneut drei Punkte aus der Fremde und siegen mit 1:0 im Wildpark. Hartmann entgeht ein Handspiel Comppers, Coltorti entschärfte einen späteren Elfmeter von Diamantakos.


Zu Gast im Wildpark, dort wo auch schon letzte Saison eine "angenehme" Atmosphäre herrschte, gab es auch diesmal wieder einen freundlichen Empfang. Von Flügelbrechen bis Prügelandrohung reichte das martialische Repertoire an Bannern. Niveau ist eben doch eine Handcreme…
Wenig überraschend auch, dass Rangnick erneut auf die Stammelf setzte und dem Team vertraute, dass in Bielefeld nach umkämpften 90 Minuten den Dreier Richtung Leipzig entführen konnte. Immerhin rückte Bruno wieder zurück in den Kader.
Feinstes Novemberwetter, mit Regen und Sturmböen im Spielverlauf, dementsprechend war die erste Hälfte auch stürmisch umkämpft. Karlsruhe erwischte den besseren Start und hätte mindestens einen Handelfmeter bekommen müssen, als Compper in der 11. Minute das Spielgerät im Strafraum klar absichtlich aus der Gefahrenzone baggerte. Die Pfeife Hartmanns blieb jedoch, wie fünf Minuten vorher, als die Situation nicht ganz so klar war, stumm. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit war der KSC am Drücker, sehr langsam kamen die Rasenballer mit der aggressiven und ballsicheren Spielweise der Gastgeber zurecht. Danach konnte man die Badener jedoch besser von Coltortis Kasten fernhalten und kam selbst zu einigen Fernschusschancen bzw. abgeblockten Schüssen.
Mit insgesamt vier Gelben ging es in die Kabine, wobei Hartmann bei der teils hitzigen Partie auch noch einiges unsanktioniert ließ. Bitter dabei die fünfte Gelbe für Kaiser, der damit gegen Duisburg fehlen wird. Rangnick wirkte an der Seitenlinie nicht sonderlich zufrieden, brachte aber in der Halbzeit vorerst keine Neuen. Abseits des klaren Elfmeters entwickelte sich nach dem stürmischen Karlsruher Beginn eine relativ ausgeglichene Partie.
Die zweite Halbzeit brachte dann endlich den Elfmeter für den KSC. Der bis dahin schon unglücklich agierende Compper brachte Diamantakos zu Fall. Der Gefoulte trat selber an und fand in der "Krake" Coltorti seinen Meister, wobei sein Schuss auch eher ein Rückpass war. Auch im zweiten Durchgang gaben die Gastgeber zunächst den Ton an. Doch erneut verlagerte sich das Spiel nach der starken Anfangsphase des Gastgebers wieder auf die Zone zwischen den Strafräumen.
20 Minuten vor Ende ließ dann Sabitzer die mitgereisten rund 200 RBL-Fans jubeln. Kaiser war an der Mittellinie zu Fall gebracht worden und flankte den ruhenden Ball Richtung Strafraumkante, dort verlängerte Stoll per Kopf direkt auf Sabitzer, der direkt aus 18m abzog. Sein Schuss wurde von den Stollen eines KSC-Kickers abgefälscht und senkte sich ins Torwarteck.
Die knappe Führung verteidigten die Rasenballer dank Coltorti und der Abschlussschwäche von Hoffer, der kurz vor Schluss einen aussichtsreichen Schuss über den Kasten setzte, bis zum Ende.
Fazit: Die Serien halten, RBL bleibt montags wie auch auswärts ungeschlagen und schließt mit 32 Punkten zu Freiburg auf. Sechs Punkte Abstand auf St. Pauli bedeuten einen soliden Vorsprung, den man gerne mit in die Winterpause nehmen könnte.
Insgesamt trotzdem ein durchwachsenes Spiel und viel Glück für RB Leipzig, dass Hartmann den klaren Elfer nach Handspiel von Compper nicht gibt und Coltorti den späteren Elfmeter von Diamantakos entschärfen kann. Abseits der Elfer hatte Leipzig jedoch die besseren Chancen (10:15 Torschüsse), weshalb der Sieg auch nicht gänzlich unverdient war.
So bleibt es ein dreckiger 1:0 Auswärtserfolg – Erfolge mit denen man sprichwörtlich aufsteigt, wenn man sie beständig einfährt – und das gelingt Leipzig derzeit. Spielerisch bleibt weiter (viel) Luft nach oben und das große Desiderat mal ein Spiel über 90 Minuten komplett zu dominieren.
Unser Fanticker zum Nachlesen, inklusive Trainerstimmen.
Statistik:
Karlsruher SC: Orlishausen (C) – Valentini, Stoll, Gulde, Kempe – Krebs (81. Sallahi), Meffert – Torres, Barry (88. Manzon), Yamada (72. Hoffer) – Diamantakos
RB Leipzig: Coltorti – Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg – Ilsanker, Demme (90.+2 Nukan) – Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg (63. Poulsen) – Selke (88. Khedira)
Tore: 0:1 Sabitzer (69.)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Schüsse: 9 / 15
Ballbesitz: 52,9% / 47,1%
Zweikämpfe: 55% / 45%
Angekommene Pässe: 317 (72,7%) / 231 (69,2%)
Fehlpässe: 119 / 103
Laufweite: 119,6 km / 120,9 km
Sprints: 208 / 231
Ecken: 7 / 7
Fouls: 15 / 13
Gelbe Karten: Torres, Stoll, Hoffer / Kaiser (5), Ilsanker (6), Halstenberg (3), Compper (1)
Zuschauer: 15.575 (ca. 200 Leipziger)
Rumpelstilzchen
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