EX-LEIPZIGER UNTERWEGS IM AUSLAND

Leipzig - (03.12.2015) Nicht nur in den deutschen Bundesligen und in der 3. Liga sind ehemalige Rasenballer anzutreffen, auch im Ausland haben schon einige Fuß fassen können oder sind gerade dabei ihre Karriere zu beenden. Erfasst wurden hier nur die jeweils ersten Ligen.


Clemens Fandrich (FC Luzern, 936 Minuten, 18 Spiele, 2 Scorer)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, ab 07/15 beim FC Luzern, nachdem er bereits vorherige Rückrunde an Erzgebirge Aue verliehen war.
Vor wenigen Jahren noch als das nächste Ost-Top-Talent aus Cottbus gefeiert, folgte etwas später das Auslandsengagement. Clemens Fandrich, der es leider nie gänzlich schaffte, mit dem RB Leipzig Kader mitzuwachsen, schlug im Sommer das Angebot von Erzgebirge Aue aus und wechselte in die Schweiz zum dortigen Erstligisten FC Luzern. Für ihn sicherlich unterm Strich ein bisher gelungener Wechsel. Von den 20 Pflichtspielen des Vereins fand er sich 17 Mal auf dem Spielfeld wieder, elf Mal davon sogar in der Startelf. Lediglich die Torbeteiligungen des Berliners lassen noch Luft nach oben: Mit nur zwei Scorern bleibt der flexible Offensivspieler sicherlich auch noch unter seinen eigenen Erwartungen und wurde zuletzt von seinem Trainer – Ex-Nationalspieler Markus Babbel – vorerst auf die Bank beordert, gegen Basel feierte er am letzten Wochenende seine Rückkehr aufs Feld.
Insgesamt kann man Clemens aber zu diesen Schritt beglückwünschen. Die Schweizer "Super League" hat, vor allem getrieben durch Ligaprimus FC Basel, in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen. Hinzu kommt, dass sich mit Tabellenplatz eins bis vier fast die gesamte obere Hälfte der zehn Teams umfassenden Ersten Liga für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Eine gute Basis für einen deutschen Spieler im besten Fußballalter, um sich nochmals in den Fokus der Scouts anderer internationaler Topligen zu spielen. Sein Vertrag gilt vorläufig bis 2017, eine Rückkehr oder ein Wechsel in eine andere Liga auf dem Niveau der 2. oder gar 1. Bundesliga liegt für ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten, sofern er sich in Luzern wieder verstärkt einbringen kann.
Denis Thomalla (Lech Posen, 1.375 Minuten, 26 Spiele, 3 Scorer)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, zwischenzeitlich an den SV Ried ausgeliehen (09/14-06/15), seit 07/15 bei Lech Posen.
Jung, talentiert, Ex-Hoffenheimer – ein typischer Rangnick-Transfer eben, der leider nie in Leipzig warm wurde. Besser lief es dagegen für ihn im Ausland, wo er die für ihn wichtige Spielpraxis sammeln konnte. So zuallererst noch als Leihobjekt beim Österreichischen Erstligisten SV Ried, der sich in der Saison 2014/2015 bereits am 8. Spieltag im tiefsten Abstiegskampf sah. Dort angekommen wurde der junge Pforzheimer sofort zum wichtigsten Baustein, schoss den SV Ried mit 17 Scorerpunkten in 30 Spielen, die er mit einer Ausnahme auch über die gesamten 90 Minuten absolvierte, in das gesicherte Mittelfeld zurück. Trotz dieses guten Leistungsnachweises in der Österreichischen Bundesliga war es allen Parteien klar, dass er zurück in Leipzig, wo bereits mit Davie Selke und Marcel Sabitzer erneut zwei starke Konkurrenten verpflichtet wurden, kaum mehr die Einsatzzeiten wie in Ried genießen würde. Er entschied sich für seine Karriere und mehr Einsätze und wechselte in die polnische Ekstraklasa (1. Liga) zu Lech Posen. Den Club, bei dem einst Lewandowski noch sich seine Sporen verdiente bevor er von Borussia Dortmund gescoutet wurde und wo auch die bereits mit RBL in Verbindung gebrachten polnischen Talente Konwacki und Linetty gegen den Ball treten. Dort gehört er seit Saisonbeginn zum erweiterten Kader, stand in der Championsleague-Qualifikation, in der Europa-League, im polnischen Pokal und mehrmals in Ligaspielen auf dem Platz. Mit drei Scorern in 26 Spielen, darunter jeweils ein Tor in der Qualifikation zur Champions- und Europa League, konnte er aber bisher noch nicht seine Torgefahr aus Österreich auch in Polen nachweisen. Folglich kämpfte Thomalla zuletzt wieder verstärkt um Spielminuten in der Liga und kam in den letzten zehn Ligaspielen nur noch zu kurzen Einsätzen. Ein Erfolgserlebnis wird ihm aber bleiben: der Gewinn des polnischen Superpokals gegen Rekordpokalsieger Legia Warschau.
Omer Damari (Red Bull Salzburg, 826 Minuten, 12 Spiele, 7 Scorer)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, ab 07/15 bei Red Bull Salzburg.
Vor der Ankunft von Selke war er der Toptransfer im Rasenballerdress. Stolze sieben Millionen Euro blätterte Rangnick Anfang des Jahres für Damari auf den Tisch, in Wien werden sicher noch heute einige Handlungsträger mit Schulterklopfen beschäftigt sein… Wie bei den anderen Winterneuzugängen blieb auch für Damari das Zweitligator ein quasi unüberwindliches Hindernis, immerhin standen am Ende vier Torvorlagen zu Buche, für den Aufstieg sollte es dennoch nicht reichen. Damari kann fraglos als einer der technisch besten Angreifer gelten, die bisher in Leipzig das Leder streichelten, nur führte die Leistungsdichte im Sommer zu einer Rückleihe nach Österreich, diesmal ging es aber nach Salzburg. Auch an der Salzach verletzte sich Damari eingangs (wie schon im Leipziger Wintertrainingslager) und fehlte daher gegen Minsk und Malmö. Ein möglicher Grund für das frühe Aus in der EL/CL-Qualifikation für den österreichischen Meister. Nach überstandener Knie- bzw. Fußverletzung konnte der Israeli vier Tore in der Liga erzielen und drei auflegen, seit Mitte Oktober herrscht jedoch Ladehemmung bei Damari. Wie es für Leipzigs derzeit einzigen Leihspieler weitergeht, steht noch in den Sternen. In Salzburg wird gerade alles wieder auf links gedreht, Peter Zeidler wurde beurlaubt. Und in Leipzig? Da hat er mit Selke, Poulsen, Sabitzer und Forsberg starke Konkurrenz, gut möglich, dass er auch nach dem Sommer weiter in Salzburg bleibt, denn offensive Neuzugänge gehen bei Rangnick ja immer… Immerhin konnte er im Oktober gegen Belgien sein Comeback bei der Nationalmannschaft feiern, auch wenn es trotz gutem Start für Israel am Ende nicht für die EM-Qualifikation reichen sollte.
Yordy Reyna (Red Bull Salzburg, 678 Minuten, 14 Spiele, 4 Scorer)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, ab 07/15 bei Red Bull Salzburg.
Auch Reyna sollte im letzten Winter das Blatt noch zugunsten von Leipzig wenden, wie dies endete, wissen wir alle. Der flinke Angreifer wurde extra von Rangnick aus der Grödig-Leihe losgeeist und kam letztlich auf fast 700 Zweitligaminuten. Im Sommer erfolgte dann die Rückkehr nach Salzburg, wo er anfangs von den Ausfällen von Damari und Soriano profitierte und im Sturm einen Stammplatz hatte. Mit vier Scorerpunkten blieb die Ausbeute überschaubar und so rückte er, nachdem Soriano und Co. wieder genesen waren, ins zweite Glied. Seit Ende August kam der, einst für 1,5 Millionen Euro von Allianza Lima gekaufte Reyna, in der Liga lediglich zu rund 90 Einsatzminuten. Zu wenig für den Peruaner, der auch in der Nationalmannschaft seit über zwei Jahren auf Treffer Nummer Drei wartet. Eine erneute Leihe oder ein vollständiger Abgang (Vertrag bis 2017) ist durchaus im Bereich des Möglichen.
Smail Prevljak (Red Bull Salzburg/FC Liefering, 1.125 Minuten, 18 Spiele, 12 Scorer)
Bis August 2014 bei RB Leipzig, ab 08/14 beim FC Liefering bzw. bei Red Bull Salzburg.
Sturmtank Prevljak ereilte wie Venuto und Pires das Schicksal der DFB-Regularien, die es Nicht-EU-Ausländern untersagen für eine Zweitvertretung in Regional- und Oberliga eingesetzt zu werden. Daher wechselte er nach dem gelungenen Bundesligaaufstieg mit der U19 noch kurz vor Ende der Transferfrist Ende August 2014 nach Liefering. Hier erzielte er in der Saison 14/15 14 Treffer für die Salzburger Zweitvertretung und kam auch für RBS einmal zum Einsatz. Seit dem Sommer gehört er fest zum Kader der Bundesligaelf, spielt jedoch weiterhin meist für den FC Liefering. Für die Elf von Peter Zeidler kam er in sieben Spielen zum Einsatz und erzielte zwei Tore, Höhepunkte sicherlich seine Einwechslung in der CL-Qualifikation gegen Malmö, auch wenn er dort nicht für den so wichtigen Treffer sorgen konnte, sowie die Tore gegen die Wiener Austria und gegen den SV Horn im Pokal. Für Liefering sammelte er in elf Spielen erneut zehn Scorerpunkte und gehört zudem seit März dieses Jahres zum Stammkader der bosnischen U21. Der Trend zeigt trotz starker Konkurrenz nach oben für Prevljak, eine Leihe zu einem ambitionierteren Klub wäre möglicherweise der nächste logische Schritt.
Roman Wallner (SV Grödig, 696 Minuten, 15 Spiele, 5 Scorer)
Bis August 2012 bei RB Leipzig, 09/12-06/14 beim FC Wacker Innsbruck, ab 07/14 beim SV Grödig.
Österreichs Fußballer des Jahres 2001 verabschiedete sich nach der Ernennung von Zorniger zum neuen Trainer wieder Richtung Heimat, der Goalgetter war dem neuen Übungsleiter nicht aggressiv genug beim Spiel gegen den Ball und rutschte so von Wunschspieler (Pacult) schnell Richtung Bankspieler (Zorniger) ab. Zurück im Land der Berge schloss er sich dem zehnmaligen österreichischen Meister aus Innsbruck an, für den er zwei Jahre am Ball blieb und im August 2013 sein insgesamt 100. Bundesligator erzielen konnte. Aber auch seine 25 Scorer in der Liga in zwei Jahren halfen am Ende nicht, der FC Wacker trat im Sommer 2014 den Gang in die zweite Liga an. Daraufhin wechselte Wallner zum SV Grödig, der vor den Toren Salzburgs spielt. Für die Flachgauer erzielte der nunmehr 33-jährige in zwei Spielzeiten und 25 Erstligaspielen acht Scorerpunkte, zuletzt lieferte er zwei Vorlagen im Derby gegen seinen Ex-Verein aus Salzburg und lief 2014 auch in der EL-Qualifikation auf. Gemeinsam mit den ehemaligen Leipzigern Venuto und Schlager, die über den Umweg FC Liefering nun auch in Grödig kicken, belegt Wallner momentan Platz 7 der Tabelle. Wallners Vertrag läuft zum Saisonende aus, dass der Kontrakt, des mittlerweile mehr als Einwechselspieler agierenden Stürmers, verlängert wird, ist eher unwahrscheinlich.
Lucas Henrique Ferreira Venuto (SV Grödig, 1.671 Minuten, 19 Spiele, 9 Scorer)
Bis Juni 2014 bei RB Leipzig, 07/14-01/15 beim FC Liefering, ab 01/15 beim SV Grödig (Leihe), ab 07/15 (fest).
Venuto kam Anfang 2014 gemeinsam mit Pires direkt von RB Brasil nach Leipzig und feierte mit einer überragenden Leistung den Bundesligaaufstieg mit der U19. Nach dem Aufstieg hieß es jedoch Abschied nehmen, wie bei Prevljak ließen es die Regeln des DFB nicht zu, dass nicht-EU-Ausländer für eine Zweitvertretung in der Regional- oder Oberliga antreten. So ging es für das Trio zum FC Liefering, die sich mit den Neuzugängen direkt in der Spitzengruppe festbeißen konnten. Venuto gelangen bis Ende 2014 acht Scorerpunkte, so dass er Anfang 2015 zum SV Grödig in die Bundesliga verliehen wurde. Im Sommer wechselte der vielseitige und abschlussstarke Stürmer fest zu den Flachgauern, wo er mit Wallner und Schlager auf weitere Ex-Leipziger traf und momentan mit sieben Treffern der beste Goalgetter im Team von Peter Schöttel ist. Zuletzt gelangen ihm beide Treffer beim überraschenden 2:1 Sieg gegen Rapid Wien. Dass der mittlerweile 20-jährige Angreifer im Sommer oder zumindest nach Ablauf seines Vertrags 2017 für die größeren Vereine Österreichs oder gar darüber hinaus interessant wird, dürfte als wahrscheinlich gelten.
Alexander Schlager (SV Grödig, 990 Minuten, 11 Spiele, 20 Gegentore)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, ab 07/15 beim SV Grödig (Leihe vom FC Liefering).
Gut ein Jahr hütete Alexander Schlager, der im Sommer 2014 aus Liefering kam, den Kasten der Leipziger U19 und hatte entscheidenden Anteil an der herausragenden Leistung, die die Nachwuchsmannschaft letztlich zur ersten Endrundenteilnahme führen sollte. Die ersten Monate zwar noch abgemeldet, verdrängte er im Oktober 2014 Sowade und Tix und blieb bis zum Saisonende fest im Sattel. Trotzdem sollte es für Schlager danach an der Pleiße nicht weitergehen. Der Schlussmann ging wie so viele Torwarttalente (Dähne, Bredlow, Domaschke) und wechselte zurück nach Österreich, wo er zu Saisonbeginn zum SV Grödig verliehen wurde, da in Liefering schon die nächsten Talente nachgerückt waren (Ati und Miguel). Hier setzte er sich zu Saisonbeginn vorerst gegen seine Konkurrenten Swete und Strasser durch, geriet jedoch nach 19 Gegentoren in neun Spielen (nie zu Null) in die Kritik und wurde zuerst durch Swete, dann durch den erfahreneren Strasser beerbt, die beide deutlich seltener hinter sich greifen mussten. Momentan muss sich Schlager mit Einsätzen in der zweiten Mannschaft der Flachgauer begnügen und hat zudem seinen Platz in den österreichischen Nachwuchsnationalteams eingebüßt.
Pekka Sakari Lagerblom (FC Lahti, 1006 Minuten, 22 Spiele, 2 Scorer)
Bis Oktober 2012 bei RB Leipzig, bis Februar 2013 vereinslos, 02/13-01/14 IFK Mariehamn (1. Liga FIN), 01/14-07/14 Hamarkameratene (2. Liga NOR), 07/14-01/15 Ånge IF (4. Liga SWE), ab 01/15 FC Lahti (1. Liga FIN).
Der ehemalige finnische Nationalspieler machte nach seiner Freistellung eine kleine Rundreise durch Skandinavien. In Mariehamn, wo er Anfang 2013 einen Einjahresvertrag unterschrieb kam er noch am besten zurecht. Bis zum August Stammspieler zog er sich eine Knieverletzung zu und konnte für den Rest der Saison nicht mehr eingesetzt werden. Sein Vertrag wurde nicht verlängert, so dass es ihn in die Norwegische 2. Liga zu HamKam zog, wo er in der Innenverteidigung spielen sollte. Zwar kam er in der Folge dennoch auf seiner gewohnten Position im Mittelfeld zum Einsatz, konnte jedoch den sportlichen Abstieg (Tabellenletzter) und folgenden Lizenzentzug nicht verhindern. Nach dem Sommer schloss er sich für ein halbes Jahr dem ambitionierten schwedischen Viertligisten Ånge IF an. Das Team sollte den Aufstieg – das erklärte Saisonziel – als Tabellenfünfter jedoch klar verpassen. Seit Anfang des Jahres ist Lagerblom nun wieder zurück in seiner alten Heimat, beim FC Lahti, den er elf Jahre zuvor Richtung Bremen verlassen hatte und wo er ausgebildet worden war. Beim finnischen Erstligisten wird Lagerblom nun wohl seine Karriere beenden, ob sein auslaufender Vertrag verlängert wird, ist noch nicht bekannt. Im Team von Toni Korkeakunnas ist er einer der erfahrenen Stützen, auch wenn man HJK Helsinki nicht selbst vom Thron stürzen konnte (die Absicht hatte man durchaus), so gelang dies doch den Newcomern von Seinäjoen JK. Lagerblom erzielte ein Tor (gegen KTP Kotka) und durfte im Sommer gegen die Schweden aus Elfsborg noch einmal kurz Europaleague-Luft schnuppern, wo er im Hinspiel zum 1:1 traf, im desaströsen 0:5 Rückspiel jedoch nicht eingesetzt wurde.
Thomas Dähne (HJK Helsinki, 630 Minuten, 7 Spiele, 13 Gegentore)
Bis Juni 2015 bei RB Leipzig, 07/15 zu HJK Helsinki gewechselt, nachdem er hauptsächlich in der U23 zum Einsatz kam.
Der ehemalige Torwart der Jugendauswahlteams Deutschlands wechselte vergangenen Sommer zum finnischen Rekordmeister HJK Helsinki. Da in Finnland eine Fußballsaison von ca. April bis Ende Oktober geht, verstärkte Dähne das Team vor allem für die Endphase der Saison. Umso bemerkenswerter ist, dass der junge Deutsche im fremden Land gleich fester Teil des Spielekaders der Finnen wurde und sogar in sieben Pflichtspielen das Tor hüten durfte. Schade für ihn: der Einstand misslang kräftig. In seinem ersten Spiel über 90 Minuten – im finnischen Pokalhalbfinale – setzte es eine derbe 1:5 Klatsche gegen Ligakonkurrenten und späteren Pokalgewinner IFK Marienhamn. Aber auch in der Liga wollte es nicht so Recht laufen. Die kommenden Partien, obwohl im Tor gesetzt, konnten allesamt nicht gewonnen werden und in jedem kassierte er mindestens ein Gegentor und musste insgesamt achtmal hinter sich greifen. Sicherlich ein ausbaufähiger Einstand für Thomas Dähne, der mit dem Team das Saisonziel Meisterschaft und somit die Teilnahme zur Qualifikation für die UEFA Championsleague am Ende knapp verpasste. Trotzdem scheinen die Verantwortlichen insgesamt mit ihm zu Frieden zu sein, die im Vertrag verankerte Verlängerungsoption wurde bereits im Oktober gezogen, sodass die Papiere nun bis zum Ende der kommenden Saison (bis 31.12.2016) laufen.
Brisant: In einem jüngst erschienen Interview äußerte sich Dähne rückblickend kritisch über seine Zeit in Leipzig. Unter anderem soll es sei ihm "schwer gemacht worden (sein), sich weiter zu entwickeln". Entsprechende Chancen habe er nun in Helsinki, die er auch wahrnehmen möchte. Sein Ziel lautet dabei, auf lange Sicht wieder in die Bundesliga zurückzukehren.
Ante Rebić (AC Florenz, 397 Minuten, 6 Spiele, 1 Scorer)
In der Saison 2014/2015 vom AC Florenz an RB Leipzig verliehen, ab 07/15 zurück in Florenz.
Ante Rebic, das menschgewordene Missverständnis möchte man fast sagen. Noch mit riesigen Vorschusslorbeeren von der WM direkt in den Kader der Leipziger geliehen, lief bekanntlich an der Pleiße nichts mehr zusammen. Würde man ihm ein Führungszeugnis ausstellen, so wäre manche Phrase von "bemühte sich stets" bis "in Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt" darin zu finden. Kaum verwunderlich also, dass das Kapitel "Leipzig" für ihn nach einem Jahr und ohne das Ziehen einer kolportierten festgeschriebenen in Millionenhöhe Ablösesumme endete. Sicher auch in seinem Sinne. Zurück in Florenz schaffte er es immerhin, nicht gleich wieder verliehen zu werden und bei bisher allen Ligaspielen Teil des Kaders zu sein. Zugegeben, bei der Größe der Bank, die die italienische Liga zulässt, mag auch dies nur ein bedingtes Qualitätsmerkmal sein. Und doch bekam er schon vier Mal die Gelegenheit, die Farben des aktuellen Serie A-Dritten auf dem Rasen zu vertreten, schoss dabei in seinem einzigen Spiel über die vollen 90 Minuten sogar das 1:0 gegen Aufsteiger Frosinone Calcio.
Auch in der Europa-League durfte er bereits für die Fiorentina kicken, verlor aber beim Hinspiel in der Gruppenphase gegen Lech Posen (unter anderem mit Ex-Kollegen Thomalla) in der 90. Minuten die Nerven und foulte einen Gegenspieler rotwürdig. Konsequenz: Sperre bis Ende November, die aber nicht für die Liga gilt. Insgesamt also eine mittelmäßige Entwicklung, die der junge kroatische Nationalspieler nach seinem Weggang genommen hat. Schlussendlich bleibt ihm aber nichts weiter übrig, als sich weiterhin ständig anzubieten und auf Einsatzchancen im A-Kader der Fiorentina zu hoffen, sofern er nicht – wie in Italien üblich – erneut weiterverliehen werden will.
Thixo & Rumpelstilzchen
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