AUFTAKT OHNE PAUSE – NACH DER HINRUNDE IST VOR DER RÜCKRUNDE

Leipzig - (11.12.2015) Nach der packenden und turbulenten Schlussphase am letzten Spieltag gegen Duisburg steht nun am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FSV Frankfurt der nächste Härtetest an. Dabei ist die Frage, ob unsere Roten Bullen die Serie von drei Siegen in Folge zum Auftakt der Rückrunde ausbauen oder ob die Frankfurter erneut Punkte aus der Red Bull Arena entführen können.


Orals Rückkehr nach Leipzig – Auswärtsstarke Frankfurter
Bereits zum zweiten Mal vor der offiziellen Winterpause kommt es in dieser Saison zum Duell der Rasenballsportler mit ihrem Ex-Trainer Tomas Oral. Denkt man in Leipzig an die Zeit unter dem nun 42-jährigen zurück, der das Team in der Saison 2010/11 leitete, kommen gemischte Gefühle auf. Der höchsten Niederlage der RBL-Historie gegen Kiel (1:5) steht der Gewinn des Sachsenpokals gegen den Chemnitzer FC und somit die erste Qualifikation für den DFB-Pokal gegenüber. Nach Zwischenstationen in Ingolstadt und Fulham (als Co-Trainer von Felix Magath) kehrte Oral zum letzten Spieltag der Saison 14/15 zu seinem alten Arbeitgeber nach Frankfurt zurück, wo er sofort die Klasse hielt und seitdem mit den Männern vom Bornheimer Hang durchaus zu überraschen weiß. Besonders auswärts kann der Trainer mit aramäischen Wurzeln eine sehr gute Bilanz vorweisen und belegt mit nur 5 Gegentoren in der Ferne passenderweise Platz 5 der Auswärtstabelle. Unsere Bullen sollten am Sonntag also vor unseren Gästen gewarnt sein.
Die Spitze im Visier – Vorsicht vor Kontern
Da die Freiburger zeitgleich zum Spiel unserer Mannschaft in Nürnberg gastieren, könnte ein Heimsieg zum Rückrundenauftakt den Sprung an die Tabellenspitze bedeuten. Zuerst muss man sich allerdings mit der unangenehmen Spielweise der Frankfurter auseinandersetzen, die meist in einem 4-2-3-1 System mit doppel-6 agieren und versuchen werden, aus einer geordneten Defensive heraus über das Konterspiel für Gefahr zu sorgen. Dass den Hessen dies nicht immer gelingt, zeigt die Statistik: Mit nur 171 Schüssen ist der FSV das Schlusslicht der Liga, ebenso brachte man die wenigstens Flanken in den Strafraum des Gegners. Jedoch konnte unter Oral die Defensive der einstigen Schießbude der Liga gefestigt werden (mit 53 Gegentreffern Schlusslicht der letzten Saison). Schon im Hinspiel (1:0 aus Leipziger Sicht) offenbarten unsere Roten Bullen Probleme mit dem kampfbetonten Spiel der Frankfurter, die in der Kartenstatstik den 3. Platz belegen und auch am Sonntag um jeden Ball kämpfen werden. Dazu spricht die Bilanz der letzten Saison für den FSV, als man sich zuhause ein 0:0 erkämpfte und in der Rückrunde beim 0:1 Dank eines Patzers von Coltorti sogar drei Punkte aus der Red Bull Arena entführte. Der Knackpunkt des Spiels wird darin liegen, inwiefern es die Kicker aus der Messestadt schaffen, ihr Offensivspiel durchzudrücken und Konter weitestgehend zu verhindern. Am letzten Spieltag gelang es den Rasenballsportlern erst zum zweiten Mal in dieser Saison mehr als 2 Tore zu erzielen – und das größtenteils in den letzten 5 Minuten. Auf der anderen Seite hat man gegen Duisburg gesehen, wie schnell man zurückliegen kann, auch wenn sich der Gegner nicht viele Chancen erspielt. Es liegt auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit vor unserem Team, bis man am 3. Advent vom Platz an der Sonne winken könnte.
Rotation in der Defensive – Verletzungspech unter der Woche
Ralf Rangnick muss am Sonntag neben dem Langzeitverletzen Terrence Boyd auch auf Marvin Compper und Lukas Klostermann verzichten, beide fallen mit einem Muskelfaserriss wohl bis Jahresende aus. Für Compper rückt voraussichtlich der Kopfball-Torschütze des letzten Wochenendes, Atinc Nukan, in die Startaufstellung. Interessant wird, wer rechts hinten den Vorzug erhält. Die erfahrenere Lösung: Teigl kam zuletzt in der U23 eher im Mittelfeld zum Einsatz, wäre derzeit aber wohl die wahrscheinlichste Wahl, da Gipson schon heute Abend mit der U23 agiert. So sind als Alternativen auch Anthony Jung oder Marcel Halstenberg denkbar, möglich ggf. auch Demme, dessen Position im Mittelfeld an Kaiser gehen könnte. Weiterhin sind Davie Selke und Marcel Sabitzer für das Spiel am Sonntag fraglich, nachdem sie im Training unter der Woche mit kleineren Blessuren zu kämpfen hatten. Ihr Einsatz entscheidet sich kurzfristig.
Es gibt allerdings auch Positives zu vermelden: Nach seiner Gelbsperre kehrt Dominik Kaiser zurück in die Mannschaft. Da Yussuf Poulsen nach seinem überzeugenden Auftritt am letzten Sonntag voraussichtlich in der Startaufstellung bleibt, müssen entweder Demme oder Ilsanker für unseren Kapitän weichen.
Mögliche Aufstellung: Coltorti – Teigl, Orban, Nukan, Halstenberg – Ilsanker, Kaiser – Sabitzer, Forsberg – Poulsen, Selke
Der FSV hingegen kann größtenteils aus den Vollen schöpfen. Bis auf Lazarett-Stammgast Heinrich Schmidtgal und die für Nigerias U23 abgestellte Liverpool-Leihgabe Taiwo Awoniyi stehen Tomas Oral alle Spieler zur Verfügung. Ein besonderes Augenmerk muss auf Top-Scorer Besar Halimi (4 Tore, 2 Vorlagen) liegen, insgesamt ist bei den Hessen aber die Mannschaft der Star: 14 Spieler waren in Liga und Pokal schon an Treffern beteiligt, 10 verschiedene Schützen trafen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Rückhalt der Frankfurter: Keeper Andre Weis nimmt mit 72 abgefangenen Bällen ligaweit Platz 1 ein und rettete den Hessen so schon ein ums andere Mal die Punkte.
Geleitet wird die Partie am Sonntag von Martin Petersen (Stuttgart), der durch das Feuerzeugwurfspiel in Osnabrück "Geschichte schrieb". 18.000 Karten wurden bislang verkauft. Wer es am 3. Advent nicht ins Stadion schafft, für den ist unser Fanticker wieder LIVE in der Red-Bull-Arena und berichtet über alle Ereignisse auf und neben dem Feld. Alternativ bieten sich auch der Bullenfunk oder SKY an. Das RB-Fans.de-Team wünscht unserer Mannschaft um Trainer Ralf Rangnick wie immer alles Gute und viel Erfolg!
FM7
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