KLAUSS ERSETZT VOGEL – EIN KOMMENTAR
Leipzig - (17.01.2016) Viele haben es schon so oft vorhergesagt und doch kommt es unvermittelt. Tino Vogel wird zum Saisonende den Trainerposten für die U23 verlassen. Sein Nachfolger Robert Klauß ist kein Unbekannter am Cottaweg.
Tino Vogel. Seine Aufgabe: Aufsteigen
Wenn es um Tino Vogel geht, dann fangen die Fans der ersten Stunde schnell an in Schwarz-Weiß-Bildern zurückzudenken. An die ersten Saison 2009/10 in der Oberliga. Draußen in Markranstädt. Alles noch neu, an ein Trainingszentrum am Cottaweg war noch gar nicht zu denken. Tino Vogel war der erste Trainer dieses neuen Projektes. Seine Aufgabe: Aufsteigen. In der Premierensaison bereitete diese Aufgabe Tino Vogel keine Probleme. Souverän punktete sich das hochkarätig besetzte Team durch die Oberliga und stieg auf. Mit dem Feingefühl des Profisports wurde Tino Vogel dann zum Geburtstag mitgeteilt, dass er in den Nachwuchs versetzt wird. Sein neues Team: Die U19. Seine Aufgabe: Aufsteigen. Wie wichtig ein Aufstieg der U19 in die Bundesliga war, zeigt sich in diesen Tagen. Toptalente werden im U19-Bereich verpflichtet. Aus allen Leistungszentren Deutschlands und darüber hinaus. Die U19 sollte die wichtige Funktion als Sprungbrett für die erste Mannschaft einnehmen. Hier scheiterte Tino Vogel klar und landete am Saisonende zwischen dem SC Staaken und den Reinickendorfer Füchsen auf Platz 6. Tino Vogel bekam wieder ein neues Team: Die U23. Die Aufgabe: Aufsteigen. Tino Vogel beerbte den heutigen SFV-Stützpunkttrainer David Bergner, der zuvor mit einem Patchworkteam aus der Bezirksliga aufgestiegen war. Mit einem Team aus Nachwuchskickern, Spielern des insolventen FC Sachsen Leipzig und externen Verpflichtungen startet die U23 als einer der Aufstiegsfavoriten, verpasste das Ziel aber klar. Es sollte erst beim dritten Anlauf klappen. Tino Vogel stand dabei nie wirklich in Frage. Dem Aufstieg in die Oberliga folgte der wichtige Regionalligaaufstieg. Die aktuelle Saison zeigt zwar ihre Höhen und Tiefen. Die Ursachen dafür allein beim Trainer zu suchen, ist jedoch zu einfach. Ein Mix aus permanenten Kaderwechseln oder Anpassungsproblemen in der Liga spielten hier ebenfalls eine Rolle.
Robert Klauß – Ein sympathisches Märchen
30.08.2009. Vor 2.515 Zuschauern führt der von Tino Vogel trainierte Oberliganeuling mit 2:1 gegen Halberstadt. 83. Minute. Tino Vogel schickt seinen Einwechselstürmer zur Seitenlinie. Der Name des Rasenballers: Robert Klauß. Zum neuen Saison soll Robert Klauß nun die U23 übernehmen. Vom Einwechsler zum U23-Trainer. Fußballromantik pur. Der ehrgeizige, gebürtige Eberswalder studierte von 2005 bis 2011 Sportwissenschaft an der Uni Leipzig und schloss mit Diplom ab. Danach arbeitete er als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachgebiet Sportspiele, Institut für Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Sportarten I. Außerdem bildete er mit Sebastian Kegel das Trainergespann, dass die U15-Talentliga Mitteldeutschland gewann. Zum ersten Mal gelang dies einer anderen Mannschaft als Hertha BSC. 2014 übernahm Klauß als Trainer die U14, bevor er danach, im Zuge der Entlassung von Alexander Zorniger und der damit verbundenen Beförderung von Achim Beierlorzer, die Stelle als U17-Trainer einnahm. Bisher schaffte er es auf 2,08 Pkt/Spiel. Zum Vergleich: Der erfolgreiche Frank Leicht kam bei der U17 auf 2,1 (Beierlorzer 2,41). In der Rückrunde der U17 wird sich der zukünftige U23-Trainer aber noch voll darauf konzentrieren müssen, die Endrunde der Deutschen Meisterschaft zu erreichen. Wenn Robert Klauß im Sommer sein neues Amt annimmt, dann hat der junge Trainer (Baujahr 84) eine neue Herausforderung: Aufsteigen. Schnellstmöglich.
Das Stiefkind U23
In der RB Leipzig-Fußballfamilie fällt die U23 ein wenig ab. Alle Leistungsnachwuchsmannschaften spielen in den höchsten Ligen. Sie spielen am Cottaweg. Sind Gegenstand mehr oder weniger begründeter Transferdiskussionen, wenn Spieler aus Top-Leistungszentren wie Stuttgart, Nürnberg, Hamburg oder Berlin für viel Geld geholt werden. Beim Trainingslager der ersten Mannschaft sind fest dabei: Janelt, Fechner und Touré. Alles verpflichtete U19-Spieler. Nicht so die U23. 3 Jahre Landesliga, dann endlich der Durchmarsch in die Regionalliga, welche eine ordentliche Herausforderung darstellt. Der Anspruch 3.Liga wird nicht mehr so laut formuliert, weil es schwer fällt mitzuhalten, mit den Spitzenteams wie Nordhausen oder Jena. Mit dem neuen Trainer soll sich das ändern und so klingt bei Robert Klauß die moderne RB-Trainerkultur mit. Ob er das einhalten kann, wird sich aber noch zeigen müssen. An der Regionalliga scheiterten schon ganz andere Trainer.
Das Team von RB-Fans.de wünscht Tino Vogel für den Rest der Saison und bei seinen zukünftigen Aufgaben, seien sie im Verein oder auch bei einem anderen Klub, viel Erfolg. Vielen Dank Tino für alles! Mit Robert Klauß hat der Verein eine sympathische Wahl getroffen, auch ihm viel Erfolg in den zukünftigen Monaten und darüber hinaus!
crank
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