DUELL DER SUPERLATIVE – DIE RACHE DES DOSENSTERNS
Leipzig - (05.03.2016) Die Wochen der Wahrheit kommen. Binnen 30 Tagen geht es gegen Freiburg, Nürnberg und Bochum, bestätigen unsere Leipziger weiter ihre Form, so stünde dem Aufstieg danach wohl wenig entgegen. Freiburg eröffnet am Montag den Reigen der Spitzenspiele.
Das beste was die Liga derzeit zu bieten hat: Tabellenführer gegen Herbstmeister, stärkste Auswärtsmannschaft gegen erfolgreichstes Heimteam (zumindest bis zu diesem Spieltag, denn Nürnberg ist gestern vorbeigezogen), beste Abwehr gegen den stärksten Angriff mitsamt erfolgreichstem Torjäger, Bundesligaabsteiger gegen Aufstiegsaspirant. Mehr Superlative geht momentan in Liga 2 nicht.
1:1 im Hinspiel
In der Hinrunde endete ein mitreißendes Spiel, in dem RBL insgesamt die größeren Chancen hatte (27:11 Torschüsse, davon 6:4 aufs Tor) mit 1:1. Petersen brachte Freiburg mit einem nicht unhaltbaren Flachschuss in Front, Selke glich in der zweiten Halbzeit nach einer Demmevorlage sehenswert aus. Weitere Bullen-Chancen machte ein überragender Schwolow im Gästekasten zunichte. Damals hatte Leipzig den größeren Druck, befand sich auf Platz 4 der Tabelle und hatte nach dem Spiel fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Bochum, Freiburg grüßte damals wie heute vom zweiten Tabellenplatz. Seit diesem Spieltag hat RBL in 16 Spielen 40 Punkte eingefahren und sich auf den Platz an der Sonne geschoben, Freiburg indes kam im selben Zeitraum auf 30 Zähler.
Spitzenspielmodus
Deutlich werden die Unterschiede nicht zuletzt in den Spitzenspielen. Während Freiburg bisher nur das erste Spiel gegen eine Mannschaft aus den Top-6 der Liga gewinnen konnte (gegen Nürnberg 6:3 am Eröffnungsspieltag), war RBL zweimal gegen Braunschweig und in den Hinspielen gegen Bochum und Nürnberg erfolgreich. Einzig St. Pauli scheint für beide Teams Gift zu sein – jeweils 0:1 Niederlagen, was die Hanseaten zum erfolgreichsten Team der Direktvergleiche macht (14 Punkte in 7 Spielen), Leipzig folgt dahinter (13/7).
Rangnicks Bilanz
Streich und Rangnick spielten bisher nur einmal im Männerbereich gegeneinander. Das Hinspiel endete bekanntlich 1:1, dafür hat Rangnick in seiner langen Trainerkarriere bereits 16 Mal gegen Freiburg gespielt, Bilanz: 8 Siege, 4 Unentschieden und 4 Niederlagen, dabei gelang ihm mit jedem seiner Teams mindestens ein Sieg gegen die Breisgauer. Nur gegen sechs Teams holte er bei mindestens zehn oder mehr Spielen mehr Punkte. Nach dem Rückspiel wird er allein gegen Bremen und Bayern häufiger angetreten sein.
Rückrundenform
Bis auf das Spiel gegen Paderborn konnten unsere Messestädter gemessen an der Anzahl herausgespielter Chancen und der Spielanteile, alle Partien für sich entscheiden, einzig gegen St. Pauli reichte dies erneut nicht zu einem Punktgewinn, alle anderen Ansetzungen des neuen Jahres (wie auch der Rückrunde) konnten wir siegreich bestreiten. Was RBL zum besten Rückrundenteam, nicht nur in Bezug auf die Punkte, sondern auch was Tore und Gegentore anbelangt, macht. Freiburg verlor im selben Zeitraum bereits die Spitzenduelle gegen Bochum und Nürnberg sowie die Partie gegen Düsseldorf, obwohl sie sich fast immer ein Chancenplus erarbeiteten. Immerhin wurden die letzten beiden Spiele sehr souverän gewonnen. Kaiserslautern war quasi chancenlos und gegen Bielefeld zeigte sich die SCF Offensive vor dem Tor eiskalt.
Druck, wir brauchen Druck
Während in der Hinrunde noch Leipzig den größeren Druck hatte, sitzt momentan den Freiburgern die Mannschaft der Stunde im Nacken. Nürnberg punktet und punktet... und punktet, ist seit der Hinrundenniederlage in Leipzig ungeschlagen und nach dem Sieg gegen Kaiserslautern gleichaufmit den Breisgauern, dabei in bestechender Form - ein Punktverlust würde den SFC in einen offenen Zweikampf mit den formstarken Franken um Platz 2/3 werfen. Der größere Druck lastet also diesmal erneut auf der Heimmannschaft.
Kadersituation – Südwestdeutschland
Die Breisgauer haben ihre Top-Offensive im Winter weiter verstärkt, Nielsen und Niederlechner bedeuten praktisch Overkill in der 2. Liga, dazu sind Philipp und Petersen wieder genesen und können jetzt in den Aufstiegskampf eingreifen. Was natürlich auch bedeutet, dass es ein echtes Hauen und Stechen um die Positionen in der Startelf gibt. Gegen Bielefeld kamen beide Rekonvaleszenten noch von der Bank, Nielsen hingegen fehlte verletzt. Insofern könnte es auch gegen RBL auf Guedé und Niederlechner hinauslaufen, bei Bedarf kann Streich jedenfalls ordentlich nachlegen. Bei diesem Angriff wundert es dann nicht, dass Freiburg die beste Verwertungsquote der Liga hat und sich viele Großchancen erspielt. Über 15% der Torschüsse treffen ins Ziel, zum Vergleich: bei RBL sind es nur gut 9%, obwohl die Rangnickelf mit Abstand die meisten Chancen herausspielt.
Auf der anderen Seite leidet unter der Offensive auch ein wenig die Defensivarbeit. Nach Nürnberg hat Freiburg die meisten Gegentore der Topmannschaften kassiert und in den Spitzenspielen gemeinsam mit Nürnberg die meisten Gegentreffer hinnehmen müssen (14 – Leipzig und St. Pauli dagegen nur 5). Dazu ist Abwehrchef Torrejón (neben Mike Frantz und Guedé der „alte Hase“ im Team) für Montag fraglich, auch im Hinspiel fehlte er verletzungsbedingt.
Die Rasenballsportler
Einfach ist er nicht, der Weg in die Startelf. Selke, Nukan und Bruno auf der Bank, das gibt es in dieser Form selten in Liga 2 (maximal Petersen und Philipp in Freiburg wären vergleichbar, wobei dies auch verletzungsbedingte Gründe hatte). Auch gegen Freiburg wird Rangnick höchstwahrscheinlich auf seine Stammelf setzen, in der aktuell nur wenige Positionen zur Disposition stehen. Während Jung gegen Heidenheim noch den Vorzug erhielt, dürfte Halstenberg gegen Freiburg zurück ins Team kommen. Im Zentrum wirkte Ilsanker nach überstandener Verletzung noch nicht bei 100%, ob er in der Doppelspielwoche erneut antreten wird, ist zumindest fraglich. Mit Bruno oder Khedira hat man zwei mögliche Ansätze, um ihn zu vertreten. Sonst sind keine Änderungen zu erwarten, auch wenn Rangnick des Öfteren mit dem Gedanken spielt als Doppelspitze Selke UND Poulsen aufzubieten.
Die dunkle Seite der Macht
Die Freiburger-Fans haben sich zum Spiel etwas ganz Besonderes ausgedacht, einen Filmteaser, der die Rasenballer zum Dosenimperium und die Freiburger als Jedi und Rebellen porträtiert. Eine rundum gelungene Vorschau. Aber wie wir alle wissen, gehören auch Rückschläge zum Rebellendasein, wurde der „Dosenstern“ mehr als einmal erfolgreich zum Einsatz gebracht. Auch dem Rebellenstützpunkt auf Freiburan könnte ein ähnliches Schicksal blühen, denn „The Fors“ und „Darth Ralf“ sind mit der dunklen Seite. Also schließt auch ihr euch der dunklen Seite der Macht an – rot-weiß sind unsere Farben! Nachdem das Dosenimperium mit Freiburan fertig ist, werden Hoth und Tatooine wie blühende Gärten im Vergleich zum Breisgau wirken...
Über 300 Fans werden zu dieser fantechnisch eher suboptimalen Anstoßzeit in Freiburg erwartet. Ein Spitzenspiel, das logischerweise live auf Sport1 zu sehen sein wird. Trotzdem benötigt das Team eure Unterstützung, wer also kurzfristig doch noch in den Südwesten düsen kann, es gibt noch Karten an den Tageskassen. Sonst stehen euch wie gewohnt natürlich unser Liveticker sowie der Bullenfunk zur Verfügung. „Darth Ralf“ und dem Dosenimperium von Imperator Bullpatine viel Erfolg – Nieder mit der Rebellion!
Rumpelstilzchen
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https://www.rb-fans.de/artikel/20160305-vorbericht-freiburg.html




























