RB LEIPZIG EMPFÄNGT SANDHAUSEN – REVANCHE IM SAISONENDSPURT

Leipzig - (14.04.2016) Nachdem unsere Rasenballer am Montag in Düsseldorf den fränkischen Ausrutscher nutzen konnten, ist man diesen Freitag (18:30 Uhr) selbst in der Pflicht. Können unsere Jungs vorlegen und den Druck auf die Konkurrenz erhöhen?


Leipziger haben eine offene Rechnung – Vorlegen angesagt
Vor knapp einem Jahr, am 24.04.2015 um genau zu sein, erlebte die noch junge RBL-Historie einen ihrer Höhepunkte: Durch ein Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit sorgte Bullen-Keeper Fabio Coltorti für einen 2:1-Erfolg gegen Darmstadt. Alle flippten aus, die Arena bebte und – nicht zu vernachlässigen – die Aufstiegshoffnung lebte. Der direkte Konkurrent aus Darmstadt wurde geschlagen und der Abstand auf den drittplatzierten KSC betrug nur 5 Punkte bei noch vier ausstehenden Spielen. Euphorie machte sich breit in der Messestadt. Der Dämpfer folgte nur eine Woche später: In Hamburg musste man sich dem FC St. Pauli 0:1 geschlagen geben. Der Aufstieg rückte wieder in größere Ferne, aber es war noch alles drin und man konnte – ebenfalls an einem Freitag – im heimischen Stadion gegen Sandhausen vorlegen. 90 ernüchternde Minuten, 3 Bouhaddouz-Treffer sowie ein Thiede-Tor und eine grottenschlechte Leistung später wussten alle (die Mannschaft offensichtlich schon 90 Minuten vorher): Aus, Ende, Finito. Kein Aufstieg dieses Jahr.
Die Ausgangslage knapp ein Jahr später ist aus Leipziger Sicht deutlich besser. Nach dem Sieg im Montagsspiel gegen Düsseldorf konnte man den Abstand auf Nürnberg auf sechs Punkte ausbauen und ist punktgleich mit dem Sportclub aus Freiburg am oberen Ende der Tabelle. Keines der anderen Top-Teams spielt am Freitag, also könnte man sich zumindest für kurze Zeit wieder an die Tabellenspitze schrauben. Besonders wenn man bedenkt, dass die Franken, bei denen zwei Stammkräfte gesperrt fehlen, mit einer Heimniederlage gegen den Tabellenletzten im Gepäck nach Karlsruhe reisen, würde ein Sieg der Roten Bullen hohen Druck ausüben. Sollte unser Team mit einem 9-Punkte-Vorsprung auf den dritten Platz – bei noch 12 offenen Punkten – aus dem Spieltag gehen, kann Ralf Rangnick etwaige Erstliga-Trainer schon fast offiziell vorstellen.
Starke Hinrunde scheint vergessen – SVS im Abwärtsstrudel
Bei den Kurpfälzern ist die Ausgangslage eher so "sonnig" wie das für Freitag angesagte Aprilwetter. Die graue Maus der zweiten Liga ist nach nur 7 Punkten aus 12 Spielen das schwächste Rückrundenteam. Dabei gelangen den Sandhäusern lediglich 8 Treffer, wohingegen SVS-Keeper Marco Knaller schon 22 Mal ins eigene Netz greifen musste. In 7 der letzten 8 Partien verließ man als Verlierer den Platz, zuletzt 3 Mal in Folge. In der Fremde konnten die Schwarz-Weißen schon seit November keinen Sieg mehr einfahren, zudem ist man mit 21 Gegentoren das anfälligste Team, wenn es um Standards geht. Bei diesen Zahlen fragt man sich, warum die Sandhäuser nicht abgeschlagen am Ende der Tabelle verharren und als Tabellendreizehnter immer noch beruhigende 8 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz für Liga 3 haben. Der Grund ist jedoch leicht gefunden: Die überraschend starke Hinrunde.
In den ersten 17 Partien dieser Saison mischten die Kurpfälzer die Liga auf und bewarben sich eher dafür, ein Wort im Aufstiegsrennen mitsprechen zu dürfen, als um den Klassenerhalt bangen zu müssen. 8 Siege, 5 Unentschieden und nur 4 Niederlagen bei grad mal 20 Gegentoren sammelte der SVS in der Hinrunde – Platz 5! Dabei sollte man nicht vergessen, dass den Sandhäusern wegen Verstößen gegen Vorschriften der Lizensierungsordnung auch noch 3 Punkte abgezogen wurden. Rechnet man den Kurpfälzern diese an, steht sogar der dritte Platz nach Ende der Hinrunde zu Buche. Das Hinspiel hat unsere Mannschaft übrigens trotz der starken Form des Gegners mit 2:1 gewonnen. Die Treffer damals erzielten Kaiser und Halstenberg, nachdem man – üblicherweise – 0:1 in Rückstand gegangen war. Torschütze für die Sandhäuser war wieder einmal Bouhaddouz.
Obwohl das Polster auf die Abstiegsränge noch groß genug sein sollte, steht der SVS unter Druck, den negativen Trend zu durchbrechen, wenn man nicht doch noch Probleme bekommen möchte. Trainer Alois Schwartz äußerte sich dazu wie folgt: „Es ist natürlich schwierig, wenn man in so einen Abwärtsstrudel hineingerät. Diesen müssen wir jetzt aufhalten und wollen in den letzten fünf Partien noch mindestens sieben Punkte holen, um die magische 40 Punkte-Marke zu erreichen. Das ist unser Ziel.“ Gut, dass man auch noch 7 Punkte holen kann, wenn man erst nächste Woche damit beginnt...
Poulsen fraglich – Vorsicht vor Bouhaddouz
Bei den Roten Bullen hat sich Doppeltorschütze Yussuf Poulsen gegen die Fortuna eine schwere Prellung im linken Schultergelenk zugezogen und ist für die Partie am Freitag fraglich. Für ihn könnte sein kongenialer Sturmpartner Davie Selke in die Startaufstellung rücken. Damit würde das am Montag so gut funktionierende Sturmduo zwar vorerst wieder verletzungsbedingt aufgelöst, jedoch ist Yussufs Ersatzmann in der aktuellen Form zumindest ein qualitativ gleichwertiger Ersatz. Weiterhin sah Hinspiel-Torschütze Marcel Halstenberg in Düsseldorf die 5. Gelbe Karte und ist gegen Sandhausen gesperrt. Er wird aller Voraussicht nach von Anthony Jung ersetzt. Auch weitere Startelfänderungen sind möglich und hängen davon ab, wie Ralf Rangnick das Mittelfeld zusammenstellt. Bruno könnte nach einer eher durchwachsenen Leistung wieder auf der Bank Platz nehmen, wodurch Kaiser eine Reihe nach vorn rückt und der in Düsseldorf starke Ilsanker auf der Sechs startet.
Mögliche Aufstellung: Gulácsi – Klostermann, Orban, Compper, Jung – Demme, Ilsanker – Forsberg, Sabitzer, Kaiser – Poulsen (Selke)
Bei den Gästen fallen die beiden Verteidiger Tim Kister und Philipp Klingmann gelbgesperrt aus. Außerdem fehlen Kevin Kratz (Knochenödem), Manuel Stiefler (Kreuzbandriss), Moritz Kuhn (Knochenödem), Erik Zenga und Robert Zillner (Meniskusriss) verletzungsbedingt. Fraglich ist auch der Einsatz von Ranisav Jovanovic. Der Routinier fehlte bereits gegen Bielefeld mit Oberschenkelproblemen und wird schmerzlich vermisst, da der 35-jährige mit 6 Toren (3 Vorlagen) zweitbester Torschütze der Kurpfälzer ist, zusammen mit Andrew Wooten (ebenfalls 6 Tore, 3 Vorlagen). Die Lebensversicherung der Schwarz-Weißen ist allerdings der dritte Topstürmer im Kader von Alois Schwartz – Aziz Bouhaddouz. Wie erwähnt zeigte der Deutsch-Marokkaner schon vergangene Saison seine Qualität gegen unser Team und schnürte einen Dreierpack in der Red Bull Arena. Mit insgesamt 9 Treffern und 5 Vorlagen ist er der Topscorer des SVS und der Hauptgrund, weswegen wir unseren Gast am Freitag auf keinen Fall unterschätzen dürfen.
Mögliche Aufstellung: Knaller – Thiede, Olajengbesi, Hübner, Paqarada – Kulovits, Linsmayer – Vollmann, Bieler – Wooten, Bouhaddouz
Bisher wurden über 24 000 Tickets für die Partie am Freitag verkauft, da geht also noch was. Wir fordern natürlich wieder dazu auf, die Mannschaft im Saisonendspurt so laut wie möglich zu unterstützen und den Weg ins Stadion zu finden. Wer es am Freitag jedoch nicht ins Stadion schafft, für den ist unser Fanticker wieder LIVE dabei und berichtet über alle Ereignisse auf und neben dem Feld. Alternativ bieten sich auch der Bullenfunk oder SKY an. Das RB-Fans.de-Team wünscht unserer Mannschaft um Trainer Ralf Rangnick wie immer alles Gute und viel Erfolg!
FM7
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