TIMO WERNER UND MARIUS MÜLLER WERDEN ROTE BULLEN!

Leipzig - (14.06.2016) Es ist vollbracht, Timo Werner wird ein Roter Bulle. Der Stuttgarter unterschreibt bis 2020 und wird mit 10 Millionen Euro + Bonuszahlungen der teuerste Transfer der jungen Vereinsgeschichte. Zudem wurde auch der Transfer von Torhüter Marius Müller (22) von Kaiserslautern verkündet.


Lange Zeit wurden die Gerüchte um Werner heiß diskutiert, seit dem 14.06. ist der Wechsel nun fix. Der gebürtige Stuttgarter verlässt nach dem überraschenden Abstieg des VfB seine Heimat und schließt sich unserer Mannschaft an. Damit ist der zweite Transfer für die BL-Debütsaison unter Dach und Fach. Es ist der erste Hochkaräter, denn Werner gilt als Ausnahmetalent und wird nicht umsonst unser teuerster Neuzugang. Doch unser Klub hatte noch eine Überraschung parat: Auch Keeper Marius Müller wird ein Roter Bulle und wechselt aus der Pfalz in die Messestadt. Der 22-jährige unterschreibt einen Dreijahresvertrag und soll die Konkurrenzsituation im Tor beleben. Mit Müller ist also nun auch gleich der dritte Transfer fix. Doch auf was für Spieler können wir uns da freuen? – Wir wollen euch unsere beiden Neuzugänge kurz vorstellen.
Jung und erfahren – Gibt es doch im Fußball?
Timo Werner hat trotz seiner 20 Jahre schon eine Menge Bundesligaerfahrung vorzuweisen. 95 BL-Einsätze, 6 im DFB-Pokal, 1 Mal Europa-League – damit rangiert Timo kaderintern gleich mal auf dem zweiten Platz hinter dem 31-jährigen Marvin Compper. Das hat jedoch einen einfachen Grund: unser Neuzugang hält bei seinem Heimatverein aus Stuttgart so ziemlich jeden Rekord mit dem Begriff "jüngster" im Titel. Jüngster Bundesliga – Doppeltorschütze aller Zeiten, jüngster eingesetzter Spieler in einem Pflichtspiel und jüngster Bundesligatorschütze für den VfB Stuttgart, jüngster Spieler mit 50 absolvierten Bundesligaeinsätzen. Früh übt sich. Davor durchlief Werner alle Jugendmannschaften der Schwaben, nachdem es ihn bereits 2002 zum VfB zog. Ebenso war der schnelle Stürmer auch stets Nationalspieler in seiner Altersklasse und spielte in allen U-Mannschaften des DFB. Der 1,80m große Angreifer kann sowohl im Zentrum als Mittelstürmer agieren, als auch auf den Außenpositionen spielen. In seinen 95 Bundesligaeinsätzen traf Werner 13 Mal und bereitete weitere 10 Tore vor, allein 6 Tore und 4 Vorlagen stammen dabei aus der abgelaufenen Saison, in der er 33 Spiele absolvierte. Der aktuelle U21-Nationalspieler, der Olympia wohl absagen wird, weil er sich auf RB konzentrieren möchte, ist ein schneller Stürmer, der mit seiner Athletik schon manchen Verteidigern Sorgen bereitete. Trotzdem konnte er jedoch den Abstieg seines Teams nicht verhindern. Hört man sich im Stuttgarter Umfeld um, schien seine Entwicklung nach Meinung einiger zu stagnieren. Besonders technische Schwächen und die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wurden ihm vorgeworfen. Timo ist jedoch erst 20 Jahre alt, was bei dieser Diskussion gerne übergangen wird – da kann noch gar nicht alles perfekt sein. Auch die Ablöse mit 10 Millionen Euro plus Bonuszahlungen ist – trotz Transferrekord – fair und gerechtfertigt. Ein derart erfahrenes Talent bekommt man wohl aus kaum einer anderen großen Liga für unter 15 Millionen Euro. Der Stuttgarter Abstieg spielte uns dabei wohl ebenso in die Karten wie der Umstand, dass Rangnick fast alle seine früheren Förderer aus der VfB-Nachwuchsabteilung bereits nach Leipzig gelotst hat – Timo hat betont unbedingt weiterhin im Fußball-Oberhaus bleiben zu wollen. Wahrscheinlich so sehr, dass er es nicht mehr abwarten konnte: Noch vor der offiziellen Bestätigung der Vereine äußerte sich der Stuttgarter zu seinem Wechsel.
Von der Pfälzer Nummer 1 zum Dreikampf in Leipzig – Konkurrenz im Kasten
Der zweite Neue des Tages ist Marius Müller. Die Nummer eins des 1.FC Kaiserslautern wechselt also ebenfalls in die Messestadt und kostet unseren Klub zwischen einer und zwei Millionen Euro. Ein stattlicher Preis, denn Müllers Vertrag wäre nächstes Jahr ausgelaufen, sein Marktwert wird derzeit auf gur eine Millionen Euro taxiert. Der Transfer kommt eher überraschend, hatte Rangnick sich zuvor wohl um andere Kaliber wie Horn oder Leno bemüht – so wirkt Müllers Verpflichtung eher wie ein Trostpreis. Jedoch gibt es sicher "schlimmere" Alternativen als den 22-jährigen Lauterer. Müller stand die letzte Saison als unangefochtene Nummer eins im Tor der Pfälzer und war somit einer der jüngsten Stammkeeper der Liga. In 33 Partien spielte er 9 Mal zu Null. Zuvor konnte der gebürtige Heppenheimer in der zweiten Mannschaft der Lauterer überzeugen. In 60 Spielen behielt er 24 Mal eine weiße Weste – das sind starke 40% aller Matches. Unser Sportdirektor Ralf Rangnick verspricht sich menschlich und spielerisch viel von Müller. Er soll den Konkurrenzkampf im Tor weiter beleben – damit wird aus dem Zweikampf von Coltorti und Gulácsi ein Dreikampf. Da Bellot den Verein möglicherweise verlässt, könnte außerdem ein Kaderplatz frei werden. Marius soll sich mit Gulácsi wohl einen Kampf um den Platz zwischen den Pfosten liefern, Coltorti wird sich eher mit der Position des dritten Torhüters begnügen müssen – ist aber als Charakter im Team unverzichtbar. Ob sich einer der drei oder die drei Genannten in der 1. Bundesliga auszeichnen können, wird sich zeigen. In Kaiserslautern blieb Müller nicht frei von Kritik. Fußballerisch ist er sicher nicht der Beste, was im modernen Spiel jedoch immer unabdinglicher wird. Weiterhin war Müller in Lautern auch ab und an für einen Lapsus gut. Besonders bei Torhütern sind Erfahrung und Spielpraxis natürlich enorm wichtig – die konnte er in der Pfalz bisher nur in einem Jahr als Stammkeeper sammeln. Talent ist dennoch unbestritten da und auch FCK Torwartausbilder Gerry Ehrmann war stets voll des Lobes für seinen Schützling, dessen Talent einem Trapp in nichts nachstehen soll. Der 1,93m große Torverhinderer hat starke Reflexe auf der Linie und war auch deshalb ehemaliger Jugendnationalspieler, wenn auch nur kurz. Man nimmt sich auf der Torhüterposition in Leipzig anscheinend auch die Zeit, hofft auf eine starke Entwicklung – entweder von Müller oder Gulácsi. Ob das schlussendlich für die Bundesliga reicht und wer den Konkurrenzkampf für sich entscheidet, werden wir sehen.
Wir wünschen natürlich beiden Neuen eine wunderbare und erfolgreiche Zeit in der schönsten Stadt der Welt – Viel Glück Marius und Timo!
FM7
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