REVANCHE GEGEN AUGSBURG UND ALTE BEKANNTE

Leipzig - (28.09.2016) Nach dem magischen Heimspiel gegen Dortmund und der gerechten Punkteteilung gegen Gladbach folgt nun das Bundesliga-Tagwerk um Punkte im heimischen Stadion. Der einzig wahre Rasenballsport empfängt den FC Augsburg.


Eigentlich passt Augsburg gerade so gar nicht. Zu schön war der Auftakt in die Bundesliga. Ungeschlagen, Platz 7, ausverkaufte Heimspiele und viel Freude begleiteten die Auftaktspiele von RB Leipzig. Bevor man sich nun kollektiv auf die Schulter klopfen darf, kommt mit Augsburg noch einmal harte Arbeit. Dabei darf sich die Hasenhüttl-Elf zwar erstmals als Favorit präsentieren, trotzdem stellt Dirk Schuster wieder einige schwierige Aufgaben.
Sieben Punkte sprechen für einen guten Saisonauftakt, dabei darf man aber auch gern festhalten, dass die Fuggerstädter mit Darmstadt und Werder gegen Mannschaften gewannen, die eher im Tabellenkeller einzuordnen sind. Den beiden Siegen stehen die Niederlagen gegen Mainz und Wolfsburg gegenüber. Besonders interessant ist aber das Spiel der Augsburger in Leverkusen, die ähnliche Pressing und Gegenpressingansätze haben. Das Spiel endete 0:0 und zeigte bekannte Muster von Dirk Schuster.
Augsburg mit dem Darmstadt-Gen
Als ich mir das Spiel der Augsburger in Leverkusen anschaute, leitete der Kommentator das Spiel mit den Worten ein: „Dirk Schuster hat den Augsburgern das Darmstadt-Gen eingepflanzt“. Das Spiel zeigt, er sollte Recht behalten. Darmstadt-Gen, was heißt das?
Dirk Schuster lässt seine Viererkette hinten sehr eng stehen und verdichtet das Zentrum davor. Eine Besonderheit dazu ist die Manndeckung der gegnerischen Außenverteidiger durch die eigenen offensiven Außen. Das kann zu einer Fünfer oder Sechserkette führen. Zum einen kann so verhindert werden, dass durch Schnittstellenpässe und Grundlinienläufe die letzte Reihe überspielt wird. Zum anderen ermöglicht die Manndeckung auf den Außen ein schnelles und intensives Pressing wenn der gegnerische Außenverteidiger angespielt wird. Eine Spielsituation, welche auch bei dem typischen Rangnick System das Pressing auslöst. Neu vielleicht, dass Augsburg nur auch schon den Aufbau aggressiv anlaufen und versuchen, dort den Ball zu erobern. Das ist jedoch sehr situativ und wenn dies nicht klappt, lässt sich die Mannschaft wieder in das beschriebene defensive Schema zurückfallen. Trotzdem ließen die Augsburger einige Chancen zu, verursachten einen Elfmeter und konnten nur mit viel Glück den Punkt entführen.
Die Schwachstelle der Augsburger ist die eigene Abschlussschwäche. Aus 67 Chancen der Augsburger folgten gerade einmal 4 Tore. (RB Leipzig: 66/9). Gut ins Bild passt dabei, dass mit Stafylidis (Freistoß und Distanzschuss) und Gouweleeuw (nach Ecke) drei der Treffer von Abwehrspielern erzielt worden. 67 Chancen heißen aber auch, dass es einen offensiven Plan gibt. Gerade Stafylidis auf der linken Seite schaltet sich immer wieder in die Offensive ein. Baier und Verhaegh treiben das Spiel immer an und versuchen die Vorderleute in Szene zu setzen. Die Aufgabe für die Rasenballer wird es sein gerade diese drei Spieler früh zu stören, um erst gar keine Gefahr aufkommen zu lassen.
Demme, Keita oder Kaiser?
Dresden, Hamburg und Köln. Drei Spiele bei denen abzusehen war, dass die Leipziger mehr Ballbesitz haben werden und stets gab es Änderungen. Während die Startelf gegen Dortmund und Gladbach sich nur auf der Klostermannposition änderte, stellte sich bei den weiteren Spielen immer die Mittelfeldfrage. So auch dieses Mal. Nach den Problemen in der ersten Hälfte gegen Köln, dominierte das Leipziger Mittelfeld weitestgehend die zweite Hälfte. Gerade Keita zeigte sich sehr aktiv, antizipierte gut und trieb das Spiel immer wieder an. Gut möglich, dass auf diesem Stand aufgebaut werden soll und Keita und Kaiser starten. Zu erwarten ist auch, dass Poulsen in die Startelf rückt, um die defensive Ordnung der Augsburger zu stören. Da neben Papadopoulus auch der Einsatz von Forsberg fraglich bleibt und Werner bei eingangs erwähnten Spielen nie in der Startelf stand, könnte es also zu einer Premiere kommen: Dem Startelfeinsatz aller drei Mittelfeldstars. Ilsanker und Demme als gewohntes Doppelsechs-Pärchen, Keita und Kaiser als die Halbraum-Zehner und Sabitzer mit Poulsen im Sturm.
Egal welcher Startelf Hasenhüttl vertraut, sie wird eine schwere Aufgabe bekommen. Enge Räume und eine gut sortierte defensive müssen bespielt werden und das lag den Leipzigern bisher noch nicht. Wir dürfen gespannt sein, welche Lösungen sich Hasenhüttl einfallen lässt.
Sonst so?
Die Nebengeräusche um das Spiel sind angenehm ruhig. Teigl kommt immer noch gern nach Leipzig, Hinteregger traut RB Leipzig die Meisterschaft und sich und den Augsburgern den Abstieg zu und am Rande des Spiels wird die Initiative 60plus einen Stadionschal anbieten, also ein paar Euro mehr mitbringen, sowie erneut eine Aktion starten.
Gut 33.000 Karten sind verkauft, also noch reichlich Platz Familie, Freunde oder Fremde mit ins Stadion zu ziehen. Augsburger sind keine da. War aber bei den Pokalspielen zuvor auch ohne dezidierten Boykott nicht großartig anders.
Trivialstatistik: Zweimal traf man bereits im DFB-Pokal aufeinander. Augsburg gewann beide Spiele. Darüber hinaus hat Augsburg seit 2012 kein Freitagsspiel mehr gewonnen.
Wer am Freitagabend nicht im Stadion dabei sein kann, für den ist unser Fanticker wieder LIVE dabei und berichtet über alle Ereignisse auf und neben dem Feld. Alternativ bieten sich auch der Bullenfunk oder Sky an. Das RB-Fans.de-Team wünscht unserer Mannschaft um Trainer Ralph Hasenhüttl wie immer alles Gute, maximalen Erfolg und den nächsten Sieg!
crank
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