LEIPZIG LÄSST DIE WÖLFE HEULEN UND STÜRMT AUF PLATZ 3
Wolfsburg - (17.10.2016) Fast schon ein Traditionsduell für eingefleischte RBL-Fans – allerdings das erste Gastspiel in der Autostadt. Nach einem verschossenen Elfer war es Forsberg selbst, der seinen Fehler mit einem sehenswerten Treffer wieder ausbügelte. 1:0-Sieg und damit weiter ungeschlagen auf Platz 3!
Never change a winning team – naja, vielleicht ein bisschen, dass könnte zumindest Hasenhüttls Ansatz gewesen sein. Gegen die zuletzt, zumindest was die Zahl der Abschlüsse angeht, aktiven Wolfsburger setzte er auf den Defensivriegel Demme und Ilsanker, Keita ging dafür auf die Bank. Auch Kaiser blieb wie gegen Augsburg draußen, die Formation hieß Sabitzer, Forsberg und Werner, Poulsen im Sturm – zumindest bis zur 15. Minute, als Sabitzer nach einem Zweikampf umknickte und verletzt vom Feld musste – bitter! Für ihn kam Kaiser ins Spiel.
Bis dahin gehörte die Anfangsphase eher den Hausherren – anders als auf den Rängen, wo die RBL-Fans fast durchgängig den Ton angaben. Draxler und Vieirinha stellten Gulácsi jedoch vor keine großen Probleme bzw. zielten am Tor vorbei. Kurz nach der Auswechslung dann der „Bock des Spiels“ – in doppelter Hinsicht. Erst ließ sich Casteels auf ein Laufduell mit Werner ein, sah den kürzeren und foulte unseren Duracellhasen vom Dienst, dann setzte Forsberg den fälligen Elfmeter „spektakulär“ mehr als einen Meter neben den Kasten – von 10 Elfmetern (höchster Wert seit gut 30 Jahren) an diesem Wochenende der fünfte, der nicht ins Netz ging (Bundesligarekord).
Trotzdem war es in der Folge vorbei mit der Wolfsburger Herrlichkeit. So übernahmen unsere Leipziger immer mehr das Ruder. Poulsen (mit 5 Abschlüssen umtriebigster Angreifer) und diverse Freistoßsituationen (Kaiser, Forsberg) brachten indes keine echte Gefahr. Auf der Gegenseite bleib Stegmanns Pfeife nach einem Zweikampf zwischen Bernardo und Gomez stumm, trotz heftiger Proteste der Gastgeber und Europameister Vieirinha schoss erneut am Kasten vorbei. Mit einem umkämpften 0:0 ging es daher in die Pause.
Im zweiten Durchgang dann fast schon Einbahnstraßenfußball der Rasenballer. Den Wolfsburgern fiel es schwer in Tornähe zu kommen, geschweige denn zu Abschlüssen. Viele Flanken und eine aufmerksame Hintermannschaft um Kapitän Orban machte die meisten Bemühungen zu Nichte und wie zuvor gegen andere Gegner wie Köln, den BVB und Gladbach zeigte die Hasenhüttl-Elf, dass sie es perfekt verstand, die Goalgetter und Motoren des Spiels der Gegner aus dem Match zu nehmen. Draxler und Gomez fanden fast nicht statt, Träsch hatte seine liebe Mühe Angriffe einzuleiten.
Kein hochklassiges Spiel, dafür mit vielen Fouls (am Ende 38) und ordentlichen Zweikämpfen. Wenn es mal gefährlich wurde, dann vor Casteels Kasten, während Poulsen weiter mit dem Abschlussglück ein wenig hadert, erlöste ausgerechnet Forsberg RB Leipzig. In der 70. Spielminute ließen ihm die Wolfsburger im Rückraum viel Platz, der Schwede zog aus rund 20 Metern ab und schlenzte die Kugel unhaltbar ins Netz – das erste RBL-Tor von außerhalb des Strafraums in dieser Saison.
Danach versuchte Wolfsburg nochmal etwas mehr, einmal musste Gulácsi noch eingreifen, aber die Wölfe blieben wie in den Partien zuvor zahnlos. In der 87. hatte der eingewechselte Burke noch das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber allein vor Casteels, so musste sich RBL mit Platz 3 „begnügen“.
Fazit
Gut 3.000 Leipziger sorgten für Heimspielatmosphäre in Wolfsburg. Am lautesten waren die Gastgeber noch nach dem Ende des Spiels, als sie ihr Team mit Pfiffen in die Kabine schickten. Hecking wackelt nach diesem Fehlstart enorm, Leipzig erfreut sich weiterhin an Hasenhüttl, der mit seiner Elf nicht das beste Spiel ablieferte, jedoch erneut mit den bisherigen Tugenden punktete (mannschaftliche Geschlossenheit, extreme Laufbereitschaft, schwer auszurechnende Offensive).
Platz 3 nach 7 Spieltagen, im Quartett mit Bayern, Köln und Hoffenheim weiter ungeschlagen und mit dem Sieg Kölns Debütantenrekord aus dem ersten Bundesligajahr gebrochen. Analog zur Beschreibung Burkes gilt auch für das Team: The sky is the limit! In Leipzig ist daher weiter das Honigkuchenpferd die beliebteste Gesichtsmaske...
Statistik
VfL Wolfsburg: Casteels – Träsch, Bruma, Knoche, Rodríguez – Seguin (59. Henrique), Gustavo (C, 77. Mayoral) – Vieirinha (63. Brekalo), Arnold, Draxler – Gomez
RB Leipzig: Gulásci – Bernardo, Orban (C), Compper, Halstenberg – Ilsanker, Demme – Sabitzer (15. Kaiser), Forsberg (87. Keita) – Werner, Poulsen (80. Burke)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 0:1 Forsberg (70.)
Torschüsse: 10 / 13
Ballbesitz: 52,1% / 47,9 %
Zweikampfquote: 46,5% (86) / 53,5% (99)
Passquote: 75,4% (304) / 73,4% (251)
Laufweite: 112,4 km / 117,7 km
Intensive Läufe: 633 / 696
Sprints: 195 / 221
Ecken: 7 / 4
Abseits: 2 / 3
Fouls: 20 / 18
Gelbe Karten: Casteels (1), Arnold (2) / Halstenberg (1)
Zuschauer: 30.000 (ca. 3000 Leipziger)
Rumpelstilzchen
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