AUSWÄRTS GEGEN BAYER 04 LEVERKUSEN.
Leipzig - (17.11.2016) Lasst euch nichts erzählen von anderen Highlights an diesem Spieltag der Bundesliga. Das wahre Spitzenspiel findet morgen statt und wir werfen einen Blick darauf.
Damals Chefbulle in Salzburg
Im Frühjahr 2014 funkelte ein wenig Magie durch Salzburg. Nichts schien die Österreicher aufhalten zu können. Guardiolas Bayern wurde im Test klar bezwungen, Amsterdam furios aus der Euroleague geworfen und in der Liga dominierte man mit einem Klassenunterschied. Die Fußballwelt war begeistert. Bei dieser Mannschaft kam alles zusammen. Eine Philosophie nach Ralf Rangnick, die von Spielern wie Mané, Kampl oder Ilsanker umgesetzt werden konnte und einen Trainer, der alles zusammenführte: Roger Schmidt.
Roger Schmidt und Bayer Leverkusen
Natürlich weckte das Begehrlichkeiten,
unter anderem in Leverkusen, die einen Trainer suchten, der modernen
Fußball spielen lässt und dafür Chancen bot mit denen Salzburg
einfach nicht mithalten konnte. Es folgten zwei Jahre in denen es
immer wieder auf und ab ging. Es wurde probiert, geändert und
transferiert bis Ende der letzten Saison Leverkusen in den letzten 9
Ligaspielen 8 Siege holte. Dementsprechend waren die Erwartung an
diese Saison groß und Experten dichteten der Werkself sogar
realistische Meisterschaftschancen an. Schließlich blieben alle
wichtigen Spieler und punktuell konnten passende Hochkaräter wie
Volland und Baumgartlinger verpflichtet werden.
Der Start verlief trotzdem, wie gewohnt
mit einem Auf und Ab. Wobei Leverkusen oft viel richtig machte, aber
sich durch arge defensive Fehler selbst um den Lohn brachte.
Auch, wenn seit dem überraschenden Ausscheiden gegen Lotte im Pokal
nun drei Siege eingefahren werden konnten, ist der Aufschwung noch ein
zartes Pflänzchen. Schließlich waren die Siege gegen Mannschaften
die eben selbst reichlich Ergebnissorgen zu verzeichnen haben. Wie zum Beispiel
Tottenham die seit 7 Spielen nicht mehr gewannen oder Wolfsburg, die
seit Saisonstart weit unter den Erwartungen laufen.
Die Anlagen der Leverkusener und des
einzig wahren Rasenballsports machen Vorhersagen für das Spiel
morgen kaum möglich. Zu wild sind beide Teams beim Spiel gegen den
Ball als das klar wäre, wo welches Team stabil aufbauen kann. Dabei
verfolgen beide Mannschaften das Ziel das Zentrum zu kontrollieren
und die Halbräume zu bespielen. Schlüsselspieler der Werkself sind
dabei Charles Aránguiz, dessen Einsatz noch fraglich ist und der absichernde
Baumgartlinger dahinter. In der Breite bietet sich Wendell als
Außenverteidiger immer wieder für den Spielaufbau an. Die Offensive
ist natürlich großartig besetzt. Mehmedi, Kampl, Brandt, Kießling
und Chicharito sind jederzeit in der Lage Chancen durch Dribblings,
viel Tempo und exakte Schnittstellenpässe zu kreieren und Fehler
auszunutzen.
Seit dem Frühjahr 2014 ist einige Zeit vergangen und wieder gibt es viel Lob. Diesmal ist es der einzig wahre Rasenballsport der unaufhaltsam scheint. Dabei gibt es viele Ähnlichkeiten zu Salzburg 2014. Das 4-2-2-2 mit zwei technisch starken Halbspur-Zehner. Der Fokus auf die Halbräume und das straffe Gegenpressing. Gulasci im Tor und Ilsanker als Balleroberer. Leverkusen wird sehr gut wissen, was auf sie zukommt, weil sie eben Roger Schmidt haben.
Schmale Bullen-Bank - was macht Hasenhüttl?
Natürlich wird auch RB Leipzig gut vorbereitet in die Partie gehen. Ralph Hasenhüttl fand bisher zu jedem Spiel eine Ausrichtung, die dem Gegner Probleme bereitete. Das Team stellt sich dabei quasi selbst auf. Weiterhin klafft auf der Rechtsverteidigerposition eine Lücke , die Stefan Ilsanker sicherlich wieder füllen wird. Dadurch bleibt auch im defensiven Mittelfeld kaum Auswahl und so werden wohl Naby Keita und Diego Demme den Kampf um das Mittelfeld führen. Da Leverkusen hoch verteidigt könnten lange beziehungsweise Bälle hinter die (nicht immer fehlerfreien) Innenverteidiger der Leverkusener eine Rolle spielen und damit könnte unser Sprinter Timo Werner wieder essentiell sein. Man darf gespannt sein, welche Spielideen beide Teams aufs Feld bringen werden.
Fazit
Für Leverkusen ein Schlüsselspiel, um
den Anschluss an die vorderen Ränge wiederherzustellen, für
Rasenballsport Leipzig eine Fingerzeig für den Saisonabschnitt bis
zur Winterpause. Beide Teams mit ähnlichen Ansätzen und Leverkusen
mit einem Trainer, der sowohl System als auch Spieler (Demme,
Ilsanker, Gulasci) kennt. Alles Zutaten für eine spannende
Begegnung, die vielleicht auch davon leben muss, denn besonders schön
anzusehen wird es wohl nicht werden. Mehr als 1000 Leipziger werden
die Mannschaft vor Ort unterstützen. Sollte alles gelingen, dann
grüßt der einzig wahre Rasenballsport mindestens für eine Nacht
von Platz 1. Wenn das nicht motiviert.
crank
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