DAS SPITZENSPIEL ZUM JAHRESABSCHLUSS! – UNSERE BULLEN ZU GAST IN MÜNCHEN

München - (20.12.2016) Es ist das Highlight im letzten Spiel des Jahres. Unser RBL reist am Mittwoch (20 Uhr) zum Rekordmeister nach München und greift die Spitze an. Mit 7.500 Fans im Gepäck und der Leipziger Wand im Rücken kommt es am 16. Spieltag zum Bundesliga-Kracher!


Das furiose Ende eines irren Jahres – Mia san Leipzsch
Man hätte es sich nicht schöner ausmalen können. Ein verrücktes Jahr gipfelt am kommenden Mittwoch im Spitzenspiel um Platz eins gegen den Bundesliga-Krösus aus Bayern. Als Leipzig-Fan kann man sich nur die Augen reiben. Das Jahr 2016 startete für uns noch in Liga zwei. Gegen Sandhausen, Duisburg und Co zeigten unsere Jungs mal bessere, mal schlechtere Leistungen und erkämpften sich in einem spannenden Saisonendspurt den Aufstieg in das deutsche Fußball-Oberhaus. Ein gutes halbes Jahr später steht man auf dem zweiten Tabellenplatz, punktgleich mit dem größten und erfolgreichsten Verein, den der deutsche Fußball kennt. Und nun geht es gegen genau diesen Verein am vorletzten Spieltag der Hinrunde darum, wer an der Tabellenspitze ins neue Jahr rutscht.
Als die Spielplan-Ansetzungen veröffentlicht wurden, konnte man sich als Leipziger freuen, dass man zum Jahresabschluss ein solches Highlight genießen kann. Viele erhofften sich den Bayern vor allem in der Rückrunde vielleicht in die Meisterschafts-Suppe spucken zu können. Doch jetzt geht es für uns in diesem Spiel nicht um die Goldene Ananas, sondern es wird ein Match zweier direkter Konkurrenten. Beide Teams haben bereits 9 Punkte Vorsprung auf dem Tabellendritten aus Hoffenheim, der zweite Tabellenplatz ist uns bis zum Hinrunden-Ende nicht mehr zu nehmen. Die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl hat sich diesen Leckerbissen redlich verdient, zeigte streckenweise den unterhaltsamsten Fußball der Liga und kann eigentlich am Mittwochabend nicht verlieren.
Wir haben unser Hinrunden-Soll mehr als erfüllt, jetzt kommt die Kür. Mit einem starken, neuen Trainer, einer großen Portion Euphorie und einer jungen, hungrigen und talentierten Mannschaft flog unser Verein durch die Bundesliga und etablierte sich schneller als man auch nur vermuten konnte. Wie nachhaltig und langfristig der Erfolg ist, wird die Zeit zeigen. Unser Ex-Trainer Alexander Zorniger hat uns Demut gelehrt. Jeder erkennt, dass die Verantwortlichen einen Plan haben und gute Arbeit leisten, aber der neue „Bayernjäger“ sind wir sicher noch nicht. Dazu kann ein starkes halbes Jahr nicht reichen. Jedoch können wir uns am kommenden Spieltag erstmals persönlich vorstellen. Akzeptiert wird man in der Bundesliga sowieso nur durch gute Spiele, nicht durch große Worte – so viel hat die Hinrunde gezeigt. Jetzt haben wir die Chance einen vorsichtigen Gruß Richtung Süddeutschland zu schicken. „Servus Uli, mia san Leipzsch.“
Aufsteiger gegen Rekordmeister – Erster gegen Zweiter
Wie groß die Diskrepanz beider Mannschaften noch sein sollte, zeigt schon ein Blick auf die Marktwerte: 582,25 Mio Euro ist der amtierende Meister und Pokalsieger laut transfermarkt.de wert, 81,78 Mio Euro unser RBL. Obwohl uns ja gern ein verschwenderisches Geld-Handling nachgesagt wird, ist der Abstand zu FCB oder BVB noch enorm. Im Kern steht bei Ralph Hasenhüttl das Team auf dem Platz, welches zuletzt noch in Liga zwei kickte. Verstärkt durch Werner, Keita und Bernardo (ohne Verletzung würde für ihn wohl Klostermann spielen), die es aus der Riege der Neuzugänge in die Stammformation schafften. Am Mittwoch wird es aber nicht um Marktwerte gehen, sondern um die stärkere Teamleistung, wie auch Ralf Rangnick auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie betonte: „Um in München etwas zu holen, müssen wir am absoluten Leistungslimit spielen. Von der individuellen Qualität her ist es der beste Gegner, gegen den wir bislang angetreten sind. Aber je mehr jeder Bayern-Spieler das Gefühl hat, gegen elf Leipziger gleichzeitig zu spielen, umso größer ist unsere Chance, etwas mitzunehmen.“
Vom Momentum her dürften unsere Jungs vielleicht sogar vorn liegen. Nach der ersten Saisonniederlage gegen den FC Ingolstadt schlug die Hasenhüttl-Elf souverän die Hertha aus Berlin im Topspiel des Zweiten gegen den Dritten. Der erhöhte Druck der vorherigen Wochen konnte so abgeschüttelt werden, zudem ist das Team wie erwähnt nicht in der Bringschuld. Niemand erwartet wirklich einen Sieg gegen den FC Bayern, auch wenn die Mannschaft eine Klatsche kassieren sollte, geht die Welt in der Messestadt nicht unter. Der Druck liegt bei den Münchnern. Zwar gewannen die Bayern die letzten fünf Pflichtspiele, die krasse Dominanz der letzten Jahre stach dabei aber nicht hervor. Am vergangenen Spieltag quälte man sich eher zu einem 1:0-Erfolg gegen mutig aufspielende Darmstädter. Außerdem hat der Rekordmeister bereits ein Prestigeduell gegen Dortmund mit 0:1 verloren. Nichtsdestotrotz ist unser nächster Gegner in dieser Saison zuhause noch ungeschlagen, sowohl in Bundesliga, Pokal als auch Champions League.
Einfach wird es also keinesfalls werden. Die Tagesform kann entscheiden, wie gut wir unser aufwendiges Spiel auf den Platz bringen und die Bayern nerven können. Sollte es nicht gelingen, als geschlossenes Team über sich hinauszuwachsen wie gegen den BVB, dann wird der 16. Spieltag eine langweilige Angelegenheit. An München sind schon viele Mannschaften, die sich zu gute Chancen ausrechneten, einfach abgeprallt.
Personalsorgen zum unglücklichsten Zeitpunkt – Alt gegen Jung
Unser Trainergespann muss am Mittwoch vielleicht kreativ werden. Das Heimspielfinale gegen Hertha hat Spuren hinterlassen. Mittelfeld-Motor Naby Keita (muskuläre Probleme im Oberschenkel) ist ebenso wie Marcel Halstenberg (Probleme im Hüftbeuger) fraglich für das Match in München. Ob die verletzungsgeplagte Abwehr noch einen Ausfall verkraftet, darf bezweifelt werden, denn die Langzeitverletzten Marvin Compper (Kapselband-Verletzung), Kyriakos Papadopoulos (Eingriff im Knie), Lukas Klostermann (Kreuzbandriss) und Ken Gipson (Sprunggelenksfraktur) fallen auch weiterhin aus. Für Halstenberg könnte Bernardo links hinten auflaufen und Schmitz auf die Rechtsverteidiger-Position rücken. Noch schwerer würde jedoch der Ausfall von Naby Keita wiegen. Der 21-jährige hat sich zweifelsohne zu einem Leistungsträger entwickelt. Der Mann aus Guinea besticht durch seine Zweikampfstärke und sorgt durch seine Dribbelkünste stetig für Gefahr. Wir können nur hoffen, dass die medizinische Abteilung ihr Bestes gibt, um beide fit zu bekommen. Fällt Keita tatsächlich aus, würde Dominik Kaiser wohl starten.
Mögliche Aufstellung: Gulácsi – Schmitz (Bernardo), Orban, Ilsanker, Bernardo (Halstenberg) – Kaiser (Keita), Demme – Forsberg, Sabitzer – Werner, Poulsen
Bei den Männern von der Säbener Straße liest sich die Personalsituation entspannter. Den Bayern fehlen „nur“ die Langzeitverletzten Boateng (Schulter-OP), Coman (Außenbandriss) und Green (Muskelbündelriss). Kurzfristige Ausfälle hat Carlo Ancelotti bislang nicht zu beklagen. Wer im Starensemble des Tabellenführers letztendlich aufläuft, scheint beim Blick auf die Namen eigentlich egal. Man sollte damit rechnen, dass Robben und/oder Ribery in die Startformation rücken. Im Vergleich zum Darmstadt-Spiel startet wohl auch Lahm für Rafinha rechts hinten. Interessant wird, ob Ex-Leipziger Joshua Kimmich zu Einsatzzeit gegen seinen ehemaligen Klub kommen wird. Doch nicht nur für ihn ist es eine besondere Begegnung. Auch unser Trainer Ralph Hasenhüttl hat eine Vergangenheit beim Rekordmeister. Der Österreicher spielte selbst zwei Jahre bei den Bayern-Amateuren und beendete seine aktive Karriere dort.
Mögliche Aufstellung: Neuer – Lahm, Martinez, Hummels, Alaba – Thiago, Vidal – Robben (Costa), Müller, Ribery – Lewandowski
Außerdem trifft Mittwochabend auch der älteste Bundesliga-Kader (zusammen mit dem FC Augsburg) auf den jüngsten Kader. Es ist also ein Duell der Generationen. Der titel-gespickte Altmeister gegen frischen, jungen Bundesliga-Wind. Die geballte Tradition gegen den Newcomer-Klub. „Das spannendste ist sicherlich, dass am Mittwoch, die jüngste auf eine der ältesten und die bundesliga-unerfahrenste auf die wohl erfahrenste Bundesliga-Mannschaft trifft. Nach dem bisherigen Saisonverlauf traue ich uns vieles zu. Wenn wir mit den Tugenden aufwarten, die uns auszeichnen, können wir auch mit jedem Ausgang des Spiels leben.“, meint Rangnick dazu. Ob das auch ein Zweikampf der Zukunft wird, steht in den Sternen. Wir haben es in der Hand.
7.500 Fans reisen zum Jahresabschluss mit nach Bayern und werden die Leipziger Wand bilden. Wir wünschen uns, dass ihr der Münchner-Schickeria so richtig einheizt und dem Team eine unvergessliche Auswärtsfahrt beschert, es ist ja schließlich Weihnachten. Schiedsrichter der Partie ist Felix Zwayer (Berlin). Wer leider nicht mitfahren kann, für den ist unser Fanticker wieder LIVE dabei und berichtet über alle Ereignisse auf und neben dem Feld. Alternativ bieten sich auch der Bullenfunk oder Sky an. Das RB-Fans.de-Team wünscht unserer Mannschaft um Trainer Ralph Hasenhüttl wie immer alles Gute, viel Erfolg und ein wahres Fußballfest vor der besinnlichen Zeit! Legt uns ein ordentliches Paket unter den Baum, Jungs!
FM7
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