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30. Spieltag 1. Bundesliga
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ROLAND GALL UND OTTO SCHLÖRB – WARUM RB-FANS DIESE NAMEN KENNEN SOLLTEN

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Leipzig - (22.03.2017) Der ehemalige Elektrikermeister Roland Gall war ein Mann mit Visionen. Der fußballbegeisterte Thüringer war seit seiner Kindheit Fan der BSG Chemie Leipzig und später des FC Sachsen Leipzig. 2006 suchte der FC Sachsen dringend einen neuen Sponsor, woraufhin der ideenreiche Gall ein Versprechen gab – er werde den Verein bei der Suche unterstützen.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Roland Gall machte sich viele Gedanken über einen neuen Sponsor für seinen Verein und stieß dabei durch einen Freund auf Red Bull Salzburg und den Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. Gall erweist sich als ein Mann der Taten, wenn er einen 10-seitigen handschriftlichen Brief aufsetzt und ihn, mithilfe der Firmenadresse auf einer Red-Bull-Dose, an Mateschitz persönlich schickt. Ungefähr 10 Tage hatte Gall warten müssen, eh tatsächlich eine Antwort aus dem Hause Red Bull eintraf. Diese fiel jedoch negativ aus. Eine Assistentin der Geschäftsführung teilte darin mit, dass man momentan kein Interesse an einem Engagement im deutschen Fußball habe. Doch das sollte tatsächlich der Anfang aller Dinge sein.


Trotz Kernphysiker platzt die Bombe

Im Sommer 2006 tauchte der Name "Sachsen" – und damit auch Leipzig – also erstmals in den Köpfen in Salzburg auf. Im September desselben Jahres sollte die Sache dann Fahrt aufnehmen. Hier kommt Otto Schlörb ins Spiel. Der Kernphysiker übernahm 2004 als Generalbevollmächtigter die Fertigstellung des Zentralstadions in Leipzig. Nach der WM 2006 sollte Schlörb dafür zuständig sein, Profifußball in das schöne Stadion an der Elster zu bringen. Gleichzeitig ist er beim FC Sachsen für die Sponsorensuche zuständig. Und wieder erhält Red Bull Post vom FC Sachsen. In professionellen Unterlagen, die Schlörb persönlich in Salzburg im September 2006 einreicht, sind scheinbar gute Argumente gefunden. Denn Anfang Oktober meldet sich Dany Bahar, rechte Hand von Mateschitz, mit dem Vorhaben, in das deutsche Fußballgeschäft einzusteigen. So kommt es kurz darauf zu einem Treffen zwischen Schlörb, Bahar und Kölmel, dem Leipziger Stadionbesitzer. Alles natürlich sehr diskret gehalten. Noch im gleichen Monat kommt es zu einem erneuten Treffen, die Beteiligten diesmal: Schlörb, Bahar, Kölmel, Mateschitz und dessen Geschäftsfreund Franz Beckenbauer. Letztendlich ist es der "Kaiser" höchstpersönlich, der Mateschitz das WM-Stadion ans Herz legt. Die Verhandlungen nehmen Fahrt auf und der FC Sachsen wird von Experten gründlich unter die Lupe genommen. Doch so schnell die Fahrt begann, so rasant endet sie für den FC Sachsen. Denn im November sickern die Pläne in der Presse durch. Salzburg war verärgert, vornehmlich die Fans des FC Sachsen waren verärgert, der Deal platzt. Funkstille.


Duell der Randleipziger

Zwei Jahre später, im September 2008, nimmt Markus Egger, neuer „General Manager Soccer“ von Red Bull, erneut Kontakt mit Kölmel auf. Das Projekt in Sachsen soll erneut geprüft werden. 2007 war Mateschitz persönlich in Leipzig und hat dabei wohl einen positiven Eindruck gewonnen (die Leipziger sind sich sicher einig: Wie könnte es auch anders sein?!). Die Messestadt geriet immer mehr in den Fokus, aufgrund des leer stehenden WM-Stadions und vor allem der leeren Fußball-Landkarte im Osten Deutschlands. Gesucht wird jetzt allerdings ein Club, der weitestgehend namenlos ist und wenig Anhängerschaft besitzt, um einen neuen Verein aufzubauen. Der FC Meuselwitz, FC Eilenburg und SSV Markranstädt geraten in den Blickpunkt, wobei Kölmel und Schlörb wieder ihre Finger im Spiel haben. Meuselwitz sagt ab, dann kommt Eilenburg an die Reihe. Vor allem das große Trainingsgelände ist ein Pluspunkt. Die Verhandlungen laufen, Verträge sind bereits ausgehandelt, Investitionen in den Verein werden getätigt, da spielt der Fußball nicht ganz wie er soll, der FC Eilenburg steigt ab, der Deal platzt wieder einmal – diesmal im Frühjahr 2009.


Aus dem SSV geboren

Nun also doch der SSV Markranstädt. Im Mai 2009 findet das erste offizielle Gespräch zwischen Markranstädt und Red Bull statt, wo deutlich gemacht wird, dass man die Lizenz von Markranstädt kaufen möchte. RB hatte es eilig, da man schon in diesem Sommer sportlich loslegen wollte und so wird der 19. Mai 2009 als Gründungsdatum des RB Leipzig eingehen. Start ist in Liga 5, die Herrenabteilung samt aller Angestellten wird von RBL für ein Jahr übernommen. Nach einer Saison kehren 2010 die Teams, bis auf die 1. Männermannschaft, zurück zum SSV Markranstädt. Ab der zweiten Saison wird das Team dann punktuell von RB verstärkt und aussortierte Ex-Profis schlossen sich dem SSV Markranstädt an. Auch heute stehen die beiden Vereine in regem Kontakt und Markranstädt bietet nicht zuletzt für einige ehemalige RB-Spieler eine Weiterbeschäftigung.

RB Leipzig würdigt die erste Kontaktaufnahme heute und ernannte Roland Gall 2015 zum einzigen Ehrenmitglied des Vereins, gewährleistete freien Eintritt zu den RB-Spielen und Konzerten in der Arena. Das Jahr 2015 ist gleichzeitig Galls Todesjahr, denn im November stirbt er an der Folge von Leberversagen.

Wesentliche Informationen des Artikels von: Ullrich Kroemer aus dem Buch Aufstieg ohne Grenzen

Döschen94


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