LEIPZIGER NATIONALSPIELER – WERNER DEBÜTIERT, FORSBERG TRIFFT!

Leipzig - (29.03.2017) Eine denkwürdige Länderspielpause! Mit seinem Auftritt gegen England hat Timo Werner Leipziger Fußballgeschichte geschrieben. Er ist der erste deutsche A-Nationalspieler im Rasenballerdress! Leider verletzte sich der Neunationalspieler am Oberschenkel.


Timo Werner (Deutschland)
Premiere für RBL, Premiere für Werner: Leipzig hat seinen ersten nachwendischen deutschen A-Nationalspieler. Im Abschiedsspiel für Poldi durfte der momentan erfolgreichste deutsche Bundesligatorjäger nun also als erster Rasenballer echte Nutella-Luft schnuppern.
In einem zähen Kick gegen England war es Poldi selbst, der mit seinem linken Signature-Hammer den 1:0 Siegtreffer schoss und bei seinem Abschied auch von der Offensive (wenn man die so nennen darf) als einziger gesucht wurde. Nicht gefunden wurde dabei Werner, der gut Ansätze zeigte, aber in der 77. mit Muskelbeschwerden ausgewechselt wurde. Wie sich später herausstellte mit Muskelfaserriss.
Ein eher unbekömmliches Debüt also, das nicht nur dazu führte, dass Werner gegen Aserbaidschan fehlte, sondern auch in der anstehenden englischen Woche keine Option ist. Immerhin konnte er gestern bereits wieder seine Runden drehen, nachdem er bei Fußball-Medizin-Guru Müller-Wohlfahrt unter die heilenden Hände gelegt wurde.
Oliver Burke (Schottland)
In diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden Schottlands Nationaltrainer Gordon Strachan und Oliver Burke. Nach einer mannschaftlich überschaubaren ersten Halbzeit gegen Kanada wurde Burke beim Stand von 0:1 herausgenommen und durfte dann zuschauen, wie sich die Schotten zu einem späten 1:1 mühten.
Nachdem er mit dem Zuschauen so gut geklappt hatte, ließ Strachan ihn im Qualifikationsspiel gegen Slowenien gleich auf der Tribüne. Die Highlander siegten durch ein spätes Tor von Joker Martins absolut verdient gegen schwache Slowenen (immerhin mit Kampl und Teufelskerl Oblak) mit 1:0 und wahrten so ihre Restchancen auf eine WM-Qualifikation. Burke also auch im fünften Nationalmannschaftseinsatz torlos, wie in Leipzig seit September … läuft nicht.
Emil Forsberg (Schweden)
The Fors is strong with this one! Der kleine Emil mit seinem 25. Einsatz in der schwedischen Nationalelf und mit seinen Treffern 4&5 im Qualifikationsspiel gegen Weißrussland. Zugegeben, gegen den sieglosen Tabellenvorletzten mussten sich die Schweden keine Beine ausreißen. Forsberg spielte durch und traf per Elfer und Fernschuss doppelt, besonders „sehenswert“ dabei Treffer Nr. Zwei, der Keeper Grobunov direkt durch die Hosenträger kullerte. Schweden jedenfalls auf dem besten Weg, dafür zu sorgen, dass die nächste WM analog zur letzten EM ohne Holland stattfindet.
Danach freute er sich auf ein Duell mit Ronaldo im Freundschaftsspiel gegen Portugal, musste aber von außen zuschauen, wie die schwedische B-Elf einen 0:2 Pausenrückstand in einen 3:2 Sieg verwandelte. Forsberg kommt also frisch zurück und kann somit gegen Darmstadt dafür sorgen, dass er nächste Saison ggf. ganz von selbst gegen Ronaldo & Co. kicken darf.
Péter Gulácsi (Ungarn)
Bevor unser Schweden-Messi gegen Portugal die Bank wärmen durfte, musste unser Torwarthüne Pete bereits mit seiner Nationalelf aus Ungarn den amtierenden Europameister im Rahmen der WM-Quali seine Aufwartung machen. Da nur jeweils die Gruppenbesten und acht besten Gruppenzweiten sich für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifizieren können, war die Mannschaft des deutschen Coaches Bernd Storck angesichts der starken Gruppenkonkurrenz bereits vor Anpfiff etwas unter Punktedruck.
Am Ende hieß es 3:0 für Portugal, das sich sowohl in der Defensive (Ungarn über 90 Minuten ohne nennenswerte Torchance) als auch in der Offensive als eine Nummer zu groß für die Ungarn herausstellte. Keiner der drei Torschüsse war für Gulácsi zu irgendeinem Zeitpunkt haltbar. Ganz klar ein Spiel zum Abhaken aus Sicht des Bullenkeepers, der sich nun auf hoffentlich wieder haltbareres in Leipzig freuen kann.
Stefan Ilsanker
Im fünften WM-Qualifikationsspiel schaffte es der Österreicher erstmals einen Platz in der Startformation seines Nationalteams zu finden, der nach einer herausragenden Saison in Leipzig reichlich verdient war. Mit einem Schuss aus gut 25 Metern zeigt sich unser Defensivallrounder auch in der Offensive mutig. Vom gegnerischen Abwehrspieler abgefälscht, ging dieser Schuss aber am Tor vorbei. Trotzdem vielleicht eine kleine Randnotiz für Ralph Hasenhüttl: Falls in der Offensive wieder einer zu wenig ist, "Ilse" bewältigt sicher auch diese Aufgabe.
Kurz vor Schluss holte sich der 27-Jährige jedoch seine fünfte gelbe Karte ab und darf somit im nächsten WM-Qualispiel gegen Irland nur zusehen. Selbiges tat er für die meiste Zeit auch im Testspiel gegen Finnland. Beim 1:1 wärmte er 80-Minuten lang die Ersatzbank in Innsbruck, bevor er in den Schlussminuten nochmal die Defensive verstärken sollte. Nach zehn unauffälligen Minuten hieß es dann aber auch schon wieder, Koffer packen und ab nach Leipzig.
Marcel Sabitzer
Marcel Sabitzer ist mittlerweile auch für seinen Nationaltrainer Koller unverzichtbar. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien (2-0) war es schließlich "Sabi" der seine Austria auf die Siegerstraße führte. In der 75. Minute fälschte er einen Pass von Arnautovic entscheidend ab und erzielte sein zweites Tor in der WM-Qualifikation. Der Torjubel danach war eine interessante Mischung aus Freude und Wiederholung des Tores. Seinen Mitspielern zeigte er direkt nochmal an: „Hey, ich hab das Ding mit der Schulter gemacht.“
Am Dienstagabend hatte Sabitzer die Aufgabe gegen defensivstarke Finnen für Unruhe zu sorgen und mit seinen Mitspielern ein wenig zu wirbeln. Nach einer eher semi-erfolgreichen Halbzeit verfolgte unser Offensivakteur das Spiel von außen weiter und konnte somit schon mal Kräfte für die Lilien am kommenden Samstag sparen. Fazit: Mission Selbstvertrauen tanken, erfolgreich erfüllt! Die Schlussphase der Saison kann kommen.
Dayot Upamecano (Frankreich U19)
In Leipzig zumeist noch Rotationsspieler, im französischen U19-Kader bereits fester Bestandteil der Innenverteidigung. Für "Upa" standen gleich drei Spiele innerhalb von fünf Tagen im Rahmen der U19-EM Qualifikation auf dem Programm. Und weil sowas ja bekanntlich sehr anstrengend sein kann, hat sich unser junger Franzose kurzerhand entschieden, seinen Spielplan eigenhändig zu kürzen: Nachdem er bereits im Auftaktspiel gegen Bosnien eine 0:2-Niederlage über die volle Distanz erdulden musste, holte er sich kurzerhand zwei Tage darauf im Spiel gegen die U19 von Bulgarien zuerst die Gelbe und in der zweiten Halbzeit dann die Gelb-Rote-Karte ab. Die Bulgaren gewannen das Spiel am Ende in doppelter Überzahl mit 2:1 und Dayot hatte sich für den Rest der Woche eine Erholungspause "erspielt".
Nach einem anschließenden torlosen Remis gegen Israel – ohne Dayot scheint es aktuell besser zu klappen – beendete Frankreichs U19 die Gruppenphase glorreich als Gruppenletzter. Für den Titelverteidiger bedeutet dies, dass die Europameisterschaft diesen Sommer in Georgien ohne ihn stattfinden wird. Ganz schön bitter.
Davie Selke (Deutschland U21)
Endlich wieder ausgiebig Spielzeit für Davie Selke, der Ende letzter Woche auch noch ein ausführliches DFB Interview geben durfte. Fazit: Rückendeckung des Trainers ist das wichtigste im Fußballerleben. In den Freundschaftsspielen gegen England (1:0, 86 Minuten) und Portugal (0:1, komplett) blieb Selke wie zuletzt in Leipzig: Bemüht aber glücklos und daher auch torlos. Wobei sich Kuntz in Qualispielen bisher stets auf Selke verlassen konnte, in den Testspielen ist er schon ganz auf A-Nationalmannschaftskurs.
Die 176 Spielminuten in den Beinen könnten Hasenhüttl dazu bewegen, auf andere Kicker als Werner/Poulsenersatz zu setzen, auch wenn er Selke durchaus weiterhin als Option sieht. Einer aus Selke/Burke/Palacios dürfte jedenfalls gegen Darmstadt starten, Selke in der Pole? Wir werden sehen…
Die RBL-Nachwuchskicker
Fechner (Deutschland U20)
Einziger Rasenballer in der deutschen U20 ist derzeit Gino Fechner. Der Mittelfeldspieler kam einst mit großen Vorschusslorbeeren aus Bochum nach Leipzig. In den beiden Testspielen gegen die Schweiz (1:0 und 1:2) wurde Fechner beim Sieg 20 Minuten vor Ende eingewechselt und spielte bei der 1:2 Niederlage durch. Zurück in Leipzig steht jetzt für ihn der Endspurt mit der U23 an.
Demirovic (Bosnien U19)
Wie auch für Upa standen für Ermedin Demirovic im Rahmen der U19-EM Qualifikation drei Spiele auf dem Terminkalender. Insgesamt verlief die englische Woche für unseren U19-Stürmer (auch zum Leidwesen von Upamecano) etwas erfreulicher. Tapfer absolvierte unser Nachwuchsbulle 264 von 270 möglichen Pflichtspielminuten und erzielte dabei sowohl das 1:0 gegen Frankreich als auch das 1:3 gegen Bulgarien. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage reichen aber am Ende trotzdem nur zu Gruppenplatz Zwei hinter Bulgarien, die sich damit für die Europameisterschaft qualifizieren konnten. Eremdin bleibt zumindest die gelungene Eigenwerbung, die vor dem Hintergrund der U23-Abmeldung sicherlich nochmals an Bedeutung gewinnt.
Chabot & Franke (Deutschland U19)
Sowohl Chabot als auch Franke kamen bei allen drei Pflichtspieleinsätzen der DFB-Auswahl zum Einsatz und sicherten in drei souveränen Siegen den Einzug der Deutschen in die EM-Endrunde in Georgien. Chabot absolvierte dabei alle Spiele über die volle Distanz in der Innenverteidigung während Franke auf seiner angestammten Position in der linken Verteidigung nur im ersten Spiel gegen Zypern vorzeitig ausgewechselt wurde.
Placheta & Wojtkowski (Polen U19)
Beide Spieler traten im Rahmen der EM-Qualifikation für die U19 Nationalmannschaft ihres Heimatlandes Polen an. Placheta wurde dabei in allen drei Spielen eingesetzt, blieb jedoch beim 1:0 Erfolg gegen die Türkei, der 0:2 Niederlage gegen Kroatien und der 1:3 Niederlage gegen Polen ohne Torerfolg. Wojtkowski zog sich im ersten Spiel gegen die Türkei schon nach 33 Minuten ein Wadenbeinbruch zu und wird daher wohl den Rest der Saison fehlen. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung!
Dauter (Deutschland U18)
Marc Dauter, sonst ebenso im Mittelfeld der Roten Bullen aufzufinden, absolvierte zwei Freundschaftsspiele mit der U18 von Trainer Schönweitz. Beide Male ging es gegen die U18 aus Frankreich (ein Remis, eine Niederlage) und beide Male kam Dauter ohne Torbeteiligung zum Einsatz.
Kühn, Ludewig, Abouchabaka, Majetschak (Deutschland U17)
Mit gleich vier Nachwuchsspielern stellen die Roten Bullen einen Löwenanteil der U17-Nationalspieler Deutschlands. Und alle vier kamen auch in den drei Siegen der U17-EM Qualifikationsspielen vom 23.-28.03 zum Einsatz. Die jungen Wilden aus Leipzig zeigten sich dabei in herausragender Form. So schoss allein Angreifer Abouchabaka vier Tore in zwei der drei Siege, während "Maje" allein beim 10:1 Erfolg gegen Armenien 6 Scorer (1 Tor, 5 Assist) erzielte. Die U17 ist damit für die Endrunde in Kroatien qualifiziert, die vom 3.-19. Mai ausgetragen wird.
Krauß, Rücker, Hartmann (Deutschland U16)
Für die U16 von Deutschland standen lediglich zwei Freundschaftsspiele gegen Italien im Rahmen eines Lehrganges an. Alle drei Bullen wurden in beiden Spielen eingesetzt und Stürmer Hartmann schoss beim 4:1 Sieg zwei der Tore.
Rumpelstilzchen / Thixo / emi.rbgt.39
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