RBL-FRAUEN UNTERLIEGEN VIKTORIA BERLIN

Leipzig - (16.10.2017) Die RBL-Frauen haben beim Tabellenführer Viktoria Berlin die Überraschung verpasst und Lehrgeld bezahlt. Für Aufregung sorgte indes die harte Gangart der Gastgeberinnen und die Schiedsrichterleistung.


Mit zwei Siegen im Rücken reiste die Popp-Elf nach Berlin und wollte den Spitzenreiter ärgern und vielleicht das eine oder andere Pünktchen aus der Hauptstadt entführen. So begannen sie auch aktiv, agil und bemüht - leider aber ohne Durchschlagskraft und zündende Ideen. Ganz anders Viktoria, die ihre ganze Erfahrung gegen den Liga-Neuling einbrachten und allein schon von der Spielweise her Anschauungsunterricht über die erfolgreiche Spielweise in Liga 3 gaben.
Die Befürworter einer robusten Spielweise würden sagen, die Berliner haben körperbetont agiert und so den Spielfluss der Gäste nicht in Gang kommen lassen. Wir wiederum sagen, die Gastgeberinnen haben gehalten, gezupft und getreten. Es gab viele Nickligkeiten, die von der überforderten Schiedsrichterin nicht geahndet wurden. RB-Fans.de Experte Martin Hoch sieht die Schuld beim NOFV: „Der Verband will auf Biegen und Brechen immer Frauen ansetzen, ganz gleich wie deren Qualität an der Pfeife ist. Ich sage, von mir aus soll doch ein Mann pfeifen – Hauptsache, er garantiert ein faires Spiel.“
RB war spielerisch nicht schlechter, die Tore aber machte Berlin. Sie setzten die Mädels durch cleveres Angriffspressing in der eigenen Hälfte unter Druck und provozierten Fehler. Einen davon nutzt Anja Köhler in der 20. Minute zum 1:0. Wenn es RB gelang, sich aus dem Druck zu befreien und nach vorn zu spielen, ergaben sich auch gute Möglichkeiten. Die beste Chance hatte Shanga Forsberg, als sie sich gut durchsetzte und den Ball an die Latte setzte. Bis zur Halbzeit drängten die Leipzigerinnen vergeblich auf den Ausgleich.
Kurz nach Wiederanpfiff klingelte es aber erneut im RB-Kasten. Hülya Kaya traf in der 47. Minute zum 2.0. Das ohnehin harte Spiel wurde danach sehr zerfahren. Viktoria zog den Härtegrad der Zweikampfführung noch einmal an. Martin Hoch: „Zur Leistung der Schiedsrichter in der 2. Halbzeit fehlen mir teilweise die Worte. Da kam ja nicht mal ein Pfiff bei einem klar gestreckten Bein, das nur gegen den Gegner ging. Absolut unverständlich.“ Pfretzschner, Förster (vermutlich starke Prellung) und Frank (Diagnose offen) verletzten sich in dieser Partie. Ganz im Stile Günter Habermanns ließ die Schiedsrichterin aber weiterlaufen. Pfiffe oder gar Karten gab es kaum. RB versuchte dennoch ein Tor zu erzielen, agierte nun offensiver und spielte mit mehr Risiko. In der Drangphase wurde ein schneller Ball in die Spitze von Viktoria abgefangen und in einem schnellen Konter zum 3:0 Endstand von Hüla Kaya verwertet.
Am Ende nimmt die junge Mannschaft zwei Erkenntnisse mit nach Hause: 1. Um ganz vorn dabei zu sein, muss mit mehr Körperlichkeit gespielt werden 2. Die RBL-Frauen waren nicht wirklich schlechter als der Spitzenreiter. Trainer Sebastian Popp: „Wir haben phasenweise sehr gut mitgehalten, müssen aber weiter an vielen Dingen arbeiten. Das werden wir weiter tun, befinden uns ja noch in der Eingewöhnungsphase und haben nächste Woche gegen den Mitaufsteiger Rostocker FC die Möglichkeit, vor heimischer Kulisse zu punkten.“
Am Sonntag, den 22.10. kommt Tabellenschlusslicht Rostocker FC an den Gontardweg. Eine RB-Fangruppe hat zu diesem Spiel eine lange geplante Choreographie angekündigt. Es lohnt sich also doppelt die Mädels zu unterstützen. Anpfiff ist 14 Uhr, der Eintritt ist frei.
Aufstellung RB Leipzig: Schüller – Pfretzschner (C), Perschneck (82. Schuster), Benedetto, Frank (36. Hedrich) – Görner, Friedrich, Topf, Petters (73. Erdmann) – Forsberg, Förster
Tore: 1:0 Kähler (20.), 2:0 Kaya (49.), 3:0 Kaya (85.)
Heike Müller / Rojiblanco
Foto: Arielle
Weitere Informationen zur Saison auf der Facebookseite der RBL-Frauen
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