PREMIERENPARTIE GEGEN PORTO
 
 
Leipzig - (17.10.2017) Im dritten Spiel der Champions League Gruppenphase trifft RB Leipzig auf den Futebol Clube do Porto. Nach einem durchwachsenen Start mit einem Punkt aus zwei Spielen brauchen die Leipziger unbedingt einen Sieg, um ihre Chancen auf das Achtelfinale zu wahren.
 
 
 
Der Gegner
Gegründet im selben Jahr wie der VfB Leipzig, nämlich 1893; ist der FC Porto einer der  sogenannten "Os Três Grandes" (großen Drei) in Portugal. Mit den beiden Hauptstadtclubs aus Lissabon verbindet ihn dabei eine innige Rivalität, mehr noch als gegenüber dem Lokalrivalen Boavista. Sie waren seit Gründung der ersten portugiesischen Liga 1934 durchgehend in selbiger vertreten. Dabei holten sie insgesamt 27 Meisterschaften und gewannen 16 Mal den Pokal, was sie nach Benfica zum portugiesischen Fußballverein mit den zweitmeisten nationalen Titeln macht. Auf europäischer Ebene konnten sie je zweimal die Europa League und die Champions League gewinnen. Einer dieser Titelgewinne gelang ihnen in Deutschland, wo sie 2004 in Gelsenkirchen das Champions League Finale gegen den aktuellen Gruppengegner Monaco für sich entscheiden konnten.
Der amtierende Vizemeister, der auch unter dem Spitznamen "die Drachen" firmiert, ist mit 22 Punkten aus 8 Ligaspielen blendend in die Saison gestartet und hat in der Champions League nach der unerwarteten Heimniederlage gegen Besiktas bei einem beeindruckenden 3:0-Auswärtssieg in Monaco seine Stärke gezeigt.
Die Defensive
Im Tor steht der ehemalige spanische Nationaltorhüter Iker Casillas. Der 36-jährige ist eigentlich recht gut mit dem Ball am Fuß, kommt aber trotzdem nur auf sehr wenige Pässe pro Spiel. Das liegt schlicht daran, dass Porto in der einheimischen Liga sehr selten unter starkem Druck ist und die Abwehrkette nicht darauf angewiesen ist, einen mitspielenden Keeper einzubeziehen.
Vor ihm spielen die beiden extrem kopfballstarken Innenverteidiger Marcano und Felipe. Felipe steht manchmal etwas tiefer als der schnellere Marcano, ist dafür aber der bessere Passgeber aus der Defensive heraus. 
Als Außenverteidiger spielen links der offensivstarke Alex Telles und rechts in der Regel Ricardo Pereira. Telles ist ein Außenverteidiger, der sowohl die defensiven als auch die offensiven Aspekte des Spiels auf der Außenbahn sehr gut beherrscht. Er hat einen starken linken Fuß, bereitet die meisten Torschüsse im ganzen Team vor und ist eine wichtige Stütze im Aufbauspiel von Porto. Gleichzeitig ist er im Spiel gegen den Ball ein zweikampfstarker Verteidiger. Ricardo Pereira auf der rechten Seite ist offensiv einen Ticken besser und dribbelstärker, hat dafür aber auch – auf hohem Niveau – einige Defizite im Defensivverhalten. Meist spielt Porto mit einem einzelnen Sechser, auf dieser Position ist Danilo Pereira gesetzt. Er kommt auf eine hohe Anzahl an Ballkontakten, dabei zeigt er gleichzeitig eine sehr hohe Passsicherheit. Seine Quote von 89% ist nochmal ein Stück besser als zum Beispiel die von Demme mit 83%.
Die Offensive
Sozusagen der Motor in Portos Passspiel ist der Zehner Óliver Torres. Der Spanier kommt nach Innenverteidiger Felipe auf die meisten Pässe pro Spiel und stellt dabei regelmäßig seine technischen Qualitäten unter Beweis. Er ist ein sehr effektiver Spielmacher, dessen Pässe auch im letzten Drittel sehr häufig beim Mitspieler ankommen. Er ist räumlich und spielerisch die zentrale Figur der Mannschaft, wobei er mit dem Ball am Fuß auch leichte Körperkontakte dankend annimmt und so Freistöße rausholt. Er kippt für den Spielaufbau häufig ab, teilweise auf eine Höhe mit dem defensiven Mittelfeldspieler Danilo Pereira. Er ist sehr schnell und kann auch mit seinem schwächeren linken Fuß gut passen und schießen. 
Als Linksaußen ist der algerische Nationalspieler Brahimi gesetzt. Er ist ein Flügelspieler, der es liebt, ins Dribbling zu gehen. Allerdings positioniert er sich für einen Flügelspieler in einer offensiven 3-2-Staffelung manchmal untypisch und rückt zentral ein. Dann ist der hochaufgerückte Linksverteidiger Telles der einzige Spieler auf der offensiven linken Außenbahn, während Brahimi zentral in der gegnerischen Hälfte seine Kombinationsstärke und Ballsicherheit zur Geltung bringen kann. Sein Äquivalent auf rechts ist der mexikanische Nationalspieler Jesús Corona. Er konnte seine Qualität diese Saison noch nicht im selben Maße wie Brahimi zeigen und war zuletzt entweder erster Kandidat für einen Wechsel bzw. fand sich auf der Bank wieder. Dann spielten auf seiner Position entweder Otávio als positionsgetreuer Ersatz oder mit Marega einer, der eher zentraler Stürmer als offensiver Mittelfeldspieler ist.
In der Regel spielt Marega aber auf seiner angestammten Position, nämlich als zweiter Stürmer. Er kann seinen Körper gut einsetzen sowie Bälle gut festmachen und halten. Dazu ist er schnell, dribbelstark und insgesamt im Angriff ein gutes Allroundpaket.
Als erste Spitze ist der Kameruner Aboubakar gesetzt. Auch er vereint wie Marega mehrere Qualität als Angreifer. Die beiden sind als Stürmer technisch beschlagen, ballsicher und sehr variabel. Sie weichen auf die Außen aus und seltener auch nach hinten, um so Verteidiger herauszuziehen und Räume zu schaffen.
Die Spielweise
Porto versucht ganz viel mit Flachpässen im Mittelfeld zu lösen. Dabei kommt ihnen zu Gute, dass sie wie erwähnt in der einheimischen Liga gegen schlechtere Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte selten unter starkem Druck sind. Es wird interessant zu sehen, wie gut ihr Aufbauspiel gegen eine Pressingmannschaft wie Leipzig funktioniert. Dass Porto es grundsätzlich auch gegen starke Mannschaften kann, haben sie auswärts gegen Sporting und Monaco bewiesen. Sie wollen sich grundsätzlich mittig in den Strafraum kombinieren, wobei die technischen Fähigkeiten ihrer Stürmer von Vorteil sind. Gelegentlich streut man auch lange Bälle auf die Außenspieler ein oder greift gegen eine massive Strafraumverteidigung auf Halbfeldflanken zurück. 
Sie vermeiden Distanzschüsse, sondern wollen unbedingt in den Strafraum eindringen und dann aus sehr guten Schusspositionen abschließen.
Ihre gesamte Offensivreihe hilft geschlossen beim Verteidigen. Die Außenspieler sind sehr fleißig in der Rückwärtsbewegung und auch die beiden Stürmer schalten sehr schnell den Rückwärtsgang ein, wenn sie bei Ballverlust in der Nähe des ballführenden Spielers sind.
Bedingt durch die individuelle Qualität von Telles und Brahimi ist ihre linke Seite besser besetzt und dementsprechend die Seite, über welche die Portugiesen häufiger ihre Angriffe vortragen. 
Vom etwas unglücklich verlaufenden Heimspiel gegen Besiktas abgesehen zeigten die "Drachen" bisher in allen Saisonspielen eine überzeugende Leistung und sind gut in Form. Nichtsdestotrotz ist RB in der Lage, mit seinem Pressing dem Gegner seinen Stil aufzuzwingen, das hat gerade die Partie gegen Dortmund bewiesen. Eine ähnliche Leistung wird nötig sein, um gegen Porto den dringend benötigten Heimsieg zu schaffen.

Das Stadion zum Hexenkessel machen!
Unsere Leipziger
Nach dem Sieg gegen den BVB herrscht eitel Sonnenschein an der Pleiße, im wörtlichen und auch im übertragenen Sinne. Aber nach dem Spitzenspiel ist vor dem Spitzenspiel und so musste der herausragende Erfolg bei den Borussen schnell ad acta gelegt werden.
Hasenhüttl hat nach dem BVB Spiel mehr denn je die Qual der Wahl. Mit Bruma, der schon seit Wochen heiß auf das Spiel sein soll und wohl spielen dürfte sowie Kampl und Bernardo gibt es neue und alte ernstzunehmende Alternativen. Werner steht kurz vor einer Rückkehr und auch Demme und Orban dürften mit den Hufen scharren. Dazu soll Klostermann wieder fit sein und Vorlagengott Forsberg drängt nach Schonung ebenso zurück ins Team. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet.
Möglicherweise nicht dabei sein wird indes Pechvogel Ilsanker, der beim BVB nicht seinen besten Tag erwischte und mit angebrochenem Zeh nicht am Abschlusstraining teilnahm.
Offiziell ist das Spiel ausverkauft, es gibt jedoch noch einige Restkarten in der Ticketbörse. Über 40.000 Leipziger und Portugiesen werden also für einen würdigen Rahmen sorgen, wenn der Italiener Paolo Tagliavento heute Abend das Spiel anpfeift.
Wer beim dritten Champions League Spiel unserer Rasenballer nicht dabei sein kann, der hat wie immer die Möglichkeit dem Spiel mit unserem RB-Fanticker zu folgen. Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit, den Bullenfunk zu nutzen. Das Team von RB-Fans.de wünscht unseren Messestädtern wie immer maximalen Erfolg! Auf zum ersten CL-Dreier!
dabdab
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