170 Zuschauer trauten sich bei Wind und immer wieder einsetzendem Nieselregen an den Gontardweg um dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Rostock beizuwohnen. Darunter auch die Jungs der „Amateure Crew 12“, die über Monate an einer Choreographie gearbeitet haben und diese kurz nach Anpfiff darboten. Zu sehen waren Spielsituationen der vergangenen Saison, aufwändig gestaltet auf einem übergroßen Banner, das über fast eine komplette Spielfeldlänge auf dem Hügel entrollt wurde und alle Zuschauer dahinter verdeckte. Die Wenigen, die auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes standen, konnten sie sehen und waren beeindruckt. Der Wind sorgte allerdings dafür, das diese Arbeit nur kurz zu sehen war und so hatten die kurzzeitig verdecken Augenpaare allesamt nach knapp einer Minute wieder freie Sicht auf das Spielfeld. Kurz vor dem Anpfiff gab es eine Schweigeminute für den verstorbenen Nachwuchsleiter Thomas Albeck, der auch für die Frauen-Abteilung zuständig war. 

Direkt nach Anpfiff zeigte sich eine RB-Mannschaft, die engagiert und lauffreudig auf das frühe 1:0 drückte. Immer wieder brachten sie den Ball gefährlich an das Gästetor, doch hinein bekamen sie ihn nicht. Rostock verteidigte gut, kam aber bei eigenem Ballbesitz kaum bis über die Mittellinie. RB fehlte im Abschluss die Konsequenz und mit zunehmender Spieldauer nahmen auch die Ideen und die Lauffreude ab, so dass die Rostockerinnen einige Male vor dem RB Tor auftauchten. Die nun nicht mehr so tief stehenden Gäste rückten bei einem schnell gespielten Angriff über Sophie Görners rechte Seite nicht schnell genug zurück und so konnte ihre Eingabe von Shanga Forsberg in der Mitte frei vor dem Tor zur Führung mit dem Pausenpfiff verwertet werden.

Während sich die Zuschauer bei Bratwurst und selbstgemachten Glühwein in der Sportgaststätte wärmten, hatte Trainer Sebastian Popp einiges mit seinen Mädels zu bereden. Denn es hätten mehr Tore fallen müssen. Auch personell stellte er um, Kapitän Lisa Uhlig blieb draußen, für sie kam Lisa Engler. Dennoch zeichnete sich ein ähnliches Bild wie in den ersten 45 Minuten ab. RB war zunächst bemüht, das zweite Tor nachzulegen, ließ aber erneut viele Möglichkeiten liegen. Nach gut 60 Minuten ließ der läuferische Aufwand wieder nach und das Spiel verflachte, es geschah wenig von Belangen und so genügte das Forsberg-Tor aus Halbzeit eins zum zweiten Heimsieg. 

RB-fans.de Experte Martin Hoch: „An so einem Tag muss man einfach mal über den Sieg froh sein und nicht zu sehr mit der Chancenverwertung hadern. Es gibt auch Spiele, da macht man und tut und der Gegner fährt einen Konter und geht mit den drei Punkten nach Hause. Diskutabel ist hingegen der läuferische Aufwand einiger Spielerinnen. Da fehlte es mir sehr an Lauffreude und Schnelligkeit, das Spiel wurde phasenweise zu statisch, man hätte noch viel mehr Chancen erspielen können aber daran wird sicherlich gearbeitet.“

Trainer Sebastian Popp: „Wir sind nach wie vor im Lernprozess, machen in unserer Entwicklung auch Schritte nach vorn aber verglichen mit dem letzten Spiel waren es heute kleine Schritte. Wir werden die Woche wieder drei Mal trainieren, weiter an uns arbeiten um nächste Woche aus Berlin gegen Marzahn zählbares mitbringen zu können.“

Marzahn ist einen Tabellenplatz hinter uns auf Rang 5, hat zwei Punkte weniger aber auch ein Spiel weniger und 12 Tore mehr geschossen. Die Berlinerinnen gewannen gegen Rostock übrigens mit 6:1…

RB Leipzig: Schüller - Pfretzschner, Uhlig (C, 46. Engler), Förster, Frank, Forsberg (85. Zimmermann), Benedetto, Görner, Erdmann (70. Schuster), Topf, Friedrich
Tore:1:0 Forsberg (45.)
Zuschauer: 170 am Gontardweg

Heike Müller / Rojiblanco
Foto: Arielle 
Weitere Informationen zur Saison auf der Facebookseite der RBL-Frauen

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