2:2 – RBL VERGIBT DOPPELTE FÜHRUNG IN ÜBERZAHL

Leverkusen - (18.11.2017) Heißer Tanz in Leverkusen. Trotz zweifacher Führung durch zwei Elfmeter und fast 40 Minuten in Überzahl nehmen die Rasenballer nur einen Punkt mit nach Hause. In Unterzahl war Leverkusen die bessere Elf und bleibt daheim ungeschlagen!


Die Länderspielpause ist vorbei – auf in den letzten Spielblock 2017 und der beginnt mit dem schweren Spiel in Leverkusen. Daheim ist die Herrlich-Elf nämlich herrlich unterwegs und ungeschlagen. Nach erfolgreichen aber auch anstrengenden Länderspielen ließ Hasenhüttl de Nationalspieler Poulsen, Laimer, Bruma und Klostermann draußen. Dazu wärmten auch die angeschlagenen Upamecano und Augustin vorerst die Bank. Die Dauerspieler Sabitzer und Forsberg starteten jedoch.
Leipzig findet zuerst ins Spiel
Unsere Rasenballer fanden schnell ins Spiel und kamen über den agilen Werner sowie Ex-Leverkusener Kampl (der heute Ausnahmsweise Werner als Ziel der Pfiffe ersetzte) früh zu Gelegenheiten. Nach einem feinen Stichpass von Werner war Sabitzer durch, Mehmedi konnte sich nur mit einem Zupfer am Trikot behelfen, um Sabitzer vom Ball zu trennen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Werner sicher zum 0:1 (13.). Nur vier Minuten später hätte der Goalgetter sogar erhöhen können, legte sich aber den Ball nach feiner Forsbergvorlage etwas zu weit vor.
Auch in den nächsten 20 Minuten blieb RBL das bessere Team, zog sich etwas zurück, setzte aber die gefährlicheren Nadelstiche, während Leverkusen fast nur Fernschüsse zustande brachte.
Die Werkself erwacht
Kurz vor Ende der Halbzeit wachte dann der ehemalige Abo-Vizemeister auf. Der starke Baily setzte Brandt ein, der jedoch frei vor Gulácsi den Ball neben das Tor setzte (38.). Kurze Zeit später machte es der Passsgeber besser. Kohr steckte für Baily durch und der vollendete ebenfalls sträflich frei zum 1:1. Vorangegangen war ein Zweikampf von Aranguiz gegen Keita, bei dem die Hintermannschaft der Rasenballer statt weiterzuspielen auf den Pfiff von Osmers wartete. Etwas zu blauäugig…
Pechvogel des Spiels Award
Pause in Leverkusen. Herrlich brachte Henrichs für den verwarnten Mehmedi und der sollte gleich im Fokus stehen. Nachdem Leno bei einer Mehrfachchance bereits geschlagen ist nimmt der Abwehrspieler auf der Linie klar die Hand zu Hilfe. Rot und Strafstoß die logische Folge. Selbigen verwandelte Forsberg mittig unter dem abspringenden Leno zum 1:2. Wer jetzt gedacht hätte, dass RBL in Führung und Überzahl das Spiel nach Hause schaukeln würde, sollte sich getäuscht sehen…
Nimm du ihn, ich hab ihn sicher
Überzahl, Führung, das sollte Stabilität geben, aber das Gegenteil war der Fall. In der Folge spielte fast nur noch Leverkusen. Die Hausherren hatten die besseren Chancen und waren nun richtig „on fire“. RBL dagegen eher im Feuerzeugmodus, der letzte Biss fehlte. Und so kam, was kommen musste … eine Ecke. Nach einigen Ping-Pong Stationen landete der Ball bei Volland, der aus kurzer Distanz vollstreckte (74.). 2:2 und das hochverdient, zu wenig hatten die Leipziger nach vorn zustande gebracht und zu einfach konnte Leverkusen die Angriffe aufziehen.
Die Serie hält
In der Folge schaltete Leverkusen einen Gang zurück, RBL konnte indes auch am Ende keinen entscheidenden Druck auf den Kasten von Leno erzeugen und das Spiel endete mit einem verdienten 2:2 Unentschieden. Kohr foulte am Ende noch Forsberg vom Feld und war mit Gelb gut bedient, es war auch ein Zeichen, dass Leverkusen sich im zweiten Durchgang ins Spiel zurück gekämpft hatte (5 Gelbe). Leverkusen daheim also weiter ungeschlagen.
Fazit: Zu leicht die Butter vom Brot nehmen lassen, nach dem zweiten Elfmeter lief nicht mehr viel zusammen. Leverkusen spielte in Unterzahl besser als mit elf Mann und erkämpfte sich einen Punkt gegen am Ende zahnlose Leipziger. Ein Knackpunkt sicher auch die Herausnahme Keitas, nach der RBL die Kontrolle im Mittelfeld verlor. Insgesamt ein extrem aufwändiges (jeweils fast 250 Sprints und 650 intensive Läufe) und ausgeglichenes Spiel (Ballbesitz, Zweikämpfe, Torschüsse). Vielleicht war RBL auch gedanklich schon in Monaco, die gestern ebenfalls Unentschieden spielten.
So verpasst Leipzig die Chance, sich etwas abzusetzen und Bayern zieht davon (was sowieso eher nicht unser Problem ist). In Monaco müssen die Rasenballer nun deutlich länger auf Topniveau spielen. Die 20 Minuten nach dem 2:1 gegen 10 Leverkusener extrem schwach von Leipzig.
Statistik
Bayer 04 Leverkusen: Leno – Bender, Tah, Wendell – Mehmedi (46. Henrichs), Kohr (86. Bellarabi), Aranguiz, Bailey – Havertz, Brandt – Volland (90.+1 Retsos)
RB Leipzig: Gulácsi – Bernardo, Orban (C) (68. Upamecano), Konaté,
Halstenberg – Keita (55. Augustin), Demme – Kampl, Forsberg (84. Bruma) – Sabitzer, Werner
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: 0:1 Werner (13.), FE, 1:1 Bailey (44.), 1:2 Forsberg (54.) HE, 2:2 Volland (74.)
Torschüsse: 13 / 12
Gewonnene Zweikämpfe: 48,8% / 51,2%
Ballbesitz: 49,8% / 50,2%
Angekommene Pässe: 80,2% / 82,8%
Laufweite: 111,2 km / 114,7 km
Sprints: 247 / 247
Intensive Läufe: 658 / 646
Fouls: 20 / 15
Ecken: 2 / 1
Abseits: 4 / 2
Gelbe Karten: Leno, Wendell, Bender, Mehmedi, Kohr / Augustin, Orban
Rote Karte: Henrichs (52. Handspiel)
Zuschauer: 29.280 (ca. 1.300 Leipziger)
Rumpelstilzchen
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- 2017/18
- Auswärtsspiel
- Bayer 04 Leverkusen
- Emil Forsberg
- Hinrunde
- Leverkusen
- Naby Keita
- Saison 2017/2018
- Timo Werner
- Unentschieden