GUTE UND SCHLECHTE ERINNERUNGEN – BREMEN ZU GAST!

Leipzig - (24.11.2017) Vom Papier her eine recht klare Sache möchte man meinen – Der Tabellendritte spielt gegen den Sechszehnten. Die "Grün-Weißen" schrieben zuletzt Negativrekorde. Nun gelang am letzten Wochenende gegen Hannover 96 der Befreiungsschlag.


Nach den kräftezehrenden Spielen gegen Leverkusen und Monaco steht nun erneut ein interessantes Bundesligamatch an. Rein Tabellarisch betrachtet spielen wir diesmal gegen einen aktuellen "Abstiegskandidaten", der jeden Punkt dringend braucht. Unbedingt "als Sieger vom Platz gehen!" hieß es vorige Woche bei den Grün-Weißen. Das wünschen sich beide Teams auch für diese Begegnung. Aus unserer Sicht – Nichts ist gefährlicher als einen angeschlagenen Gegner zu unterschätzen, der gegen den Abstieg und ums Überleben kämpft! Diese schmerzvolle Erfahrung musste zuletzt Hannover 96 machen. Mit Moral und Leidenschaft entdeckte unser Gast von der Weser beim klaren 4:0 Heimsieg seine Offensivqualitäten wieder und schickte somit eine ernstzunehmende Botschaft voraus.
Gegner Bremen wiedererstarkt
Werder Bremen, ein klangvoller Name und einst ein Aushängeschild mit internationalen Ambitionen, erlebt in diesem Jahr ein Déjà-vu, in dem wieder eine schlechte Hinrunde gespielt wird. Nach der Entlassung von Trainer Alexander Nouri übernahm Florian Kohfeldt das Zepter, und versucht neben viel Optimismus auch die spielerische Linie besser zu betonen. Kohfeldts Premiere bei der Eintracht aus Frankfurt ging indes nur knapp daneben, als man in der letzten Minute noch das 1:2 hinnehmen musste. Gegen Hannover 96 konnte der erste Dreier eingefahren werden und fand dabei wieder zu seiner alten Stärke zurück. Leichte Bauchschmerzen bereitet uns nun die Annahme, dass wir die Nächsten an der Reihe sind und der Gast die neue Euphorie mit ins Spiel nimmt.
Werder zeigte sich bis dato als enorm sturmschwach – erst 4 Treffer gelangen in 11 Spielen. Dann auf einmal schlugen die Grün-Weißen vehement zu – inkl. Max Kruse mit einem Dreierpack. Fin Bartels gelang am letzten Wochenende sein zweiter Saisontreffer und Junuzović ist eine weitere starke linke Sturmspitze. Schlechte Erinnerungen gab es beim letzten Aufeinandertreffen, damals im Weserstadion, als man mit 0:3 verlor und Junuzović das zwischenzeitliche 1:0 erzielte. Nun ist das Offensivspiel wieder erwacht – dank auch der Systemumstellung des Neutrainers Kohfeldt. Mit einer Wiederkehr zum 4-4-2 verschob man erfolgreich die Mannschaftsteile zur altbekannten "Werder-Raute". Aus einem sicheren Abwehr- und Mittelfeldpressing wurde das schnelle und erfolgreiche Umschaltspiel der letzten Rückrunde wiederbelebt.
Das Defensivverhalten zeigt sich bis dato recht ansprechend. In 6 Auswärtspartien ließ man erst 5 Gegentreffer zu und spielte dabei 4 Mal Unentschieden. Insgesamt konnte man einen Gegentreffer weniger hinnehmen (14) als unsere Roten Bullen (15) – viermal stand am Ende die Null.
Mögliche Aufstellung
Pavlenka –
Augustinsson, Moisander, Veljkovic, Gebre Selassie –
Delany, Bargfrede, M.
Eggestein –
Junuzović –
Kruse, Bartels
Sabitzer Ausfall kompensieren
Vielleicht kann Naby Keïta wieder mit seinen individuellen Künsten torgefährlich der Mannschaft helfen, so wie vor einem Jahr beim 3:1 Hinspiel, als er zwei Tore besteuerte. Gegen AS Monaco konnte er seine Fähigkeiten mit seinem ersten Champions-League-Tor vorab beweisen. Es bleibt aber insgesamt zu hoffen, dass Er wie auch das gesamte Team die tolle Leistung von Monaco nun gegen Werder Bremen in der Bundesliga wiederholen kann. Besonders die Qualität der vielen Neuzugänge ist gefragt und bietet uns in der neuen Saison mehr Variabilität und Unberechenbarkeit, was für den Gegner schwer einzuschätzen ist. Hier wird es jetzt besonders wichtig sein, den Ausfall von Marcel Sabitzer kompensieren zu können (Schulterverletzung).
Ebenfalls noch nicht ganz sicher fit für Werder sind Poulsen, Halstenberg und Kampl, die allesamt am Donnerstag kürzer treten mussten. Für sie stünden Augustin, Bernardo und Demme in den Startlöchern. Für Pechvogel Sabitzer dürften Bruma oder – so fit – Kampl auflaufen.
Unsere Stärke ist weiterhin das Offensivspiel, aber auch der zunehmende Ballbesitz. Das Ziel muss es sein gegnerische Standards erfolgreicher zu verteidigen, das eigene Angriffsspiel kreativ zu gestalten, individuell darin seine Qualitäten abzurufen, aber auch im Zusammenspiel den Torabschluss zu suchen. Im Gegensatz dazu wird es wichtig sein dass schnelle Umschaltspiel der Bremer zu unterbinden, indem man im eigenen Offensivspiel die Ballverluste vermeidet, so dass die Hanseaten keine Nadelstiche durch Konter setzen können. Hier stechen die Offensivspieler Kruse, Bartels und Junuzović besonders heraus. So gesehen war das Champions-League-Spiel in Monaco rundum eine gelungene Generalprobe.
Mögliche Aufstellung
Gulácsi
– Bernardo (Klostermann), Orban, Upamecano, Halstenberg (Bernardo) – Keita,
Demme – Kampl (Bruma), Forsberg – Augustin (Poulsen), Werner
Beide Mannschaften treffen nun mit viel Selbstvertrauen und geschwollener Brust am Samstag aufeinander. Im gegenseitigen Duell steht es nach Sieg und Niederlagen Eins zu Eins – Ausgang offen? – Trotzen wir den vorhergesagten nass-kalten und regnerischen Wetter am Samstag. Wer gern unsere Mannschaft unterstützen möchte, der kann noch Karten online über dem Ticket-Shop, der Ticketbörse oder an den bekannten Verkaufsstellen erwerben. Für Diejenigen, die nicht dabei sein können, gibt es auch die Möglichkeit die Partie im Liveticker oder über dem Bullenfunk zu verfolgen.
oligei
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