GELINGT RBL AUF INTERNATIONALER BÜHNE DAS NÄCHSTE AUSRUFEZEICHEN?
Leipzig - (07.03.2018) Auch auf internationaler Bühne wartet keine leichte Aufgabe auf die Hasenhüttl-Elf. Mit Zenit St. Petersburg empfängt man eine Champions- und Europa League bekannte Mannschaft, mit dem ebenso erfahrenen Trainer Roberto Mancini zum Achtelfinalhinspiel in der Red Bull Arena.
Wir dürfen gespannt sein wie sich unsere Leipziger Jungs nach vier sieglosen Spielen und vor heimischen Publikum erneut präsentieren. Denn mit dem Unentschieden gegen Borussia Dortmund zuletzt konnte ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht werden. Als Voraussetzung für ein Weiterkommen in der Europa League wäre ein Hinspielerfolg jedefalls immens wichtig, denn Zenit hat sich in der vergangen und in dieser Saison als sehr heimstark erwiesen. Nicht zuletzt wurde die Europa League Gruppe souverän als Tabellenführer gewonnen – mit fünf Siegen und einem Unentschieden, mit einem Toreschnitt von 3:1 Treffern je Partie. Auch das aus der Champions League Phase abgestiegene Celtic Glasgow konnte zuhause vor 50.500 Zuschauern im Sechszehntelfinale mit 3:0 besiegt werden, wodurch Zenit sich für das Achtelfinale souverän qualifizieren konnte. Die Generalprobe am letzten Wochenende misslang hingegen etwas, nachdem es gegen Amkar Perm in einem Kartenfestival nur zu einem 0:0 reichte und man dadurch den zweiten Tabellenplatz in der russischen Premier League verlor.
Unsere jungen Bullen aus der Messestadt konnten nach drei
Pflichtspielniederlagen zwar endlich wieder einen Zähler verbuchen, sind aber
mit dem Unentschieden gegen Borussia Dortmund auch schon seit vier Spielen ohne
Sieg. Nun hat man die Chance auf europäischer Bühne einen wichtigen Schritt nach
vorn zu machen und zugleich mit dem vierten Heimspiel in Folge für einen versöhnlichen Abschied zu sorgen. Nach den letzten
Heimpleiten gegen Neapel und Köln und dem Unentschieden gegen Dortmund wird der
Druck auf die Hasenhüttl-Elf nicht gerade kleiner. Unserem Trainer steht die Schwere der Aufgabe ins Gesicht geschrieben, zumal drei Tage später die nächste
schwere Auswärtshürde in Stuttgart bevorsteht und die Wahl des eingesetzten
Personals in Anbetracht der Rotation und Belastungssteuerung nicht die Einfachste zu sein scheint. Wiederum vier Tage später steigt das Rückspiel in
St. Petersburg und nur weitere drei Tage später das Spitzenspiel gegen Bayern
München. Wo also gilt es also den Fokus zu legen? Stellt Trainer Ralph
Hasenhüttl gegen Zenit St. Petersburg seine stärkste Elf auf, um in dem
Wettbewerb so weit wie möglich zu kommen? Reicht die Kadergröße zur Rotation
ohne Leistungsabfall und haben unsere Mannen noch genügend Körner im 3 bis 4 Tages-Rhythmus,
um mit den ganz Großen mithalten zu können? Es steckt viel Überraschungspotential
in dieser Phase.
Zenit mit besten Bedingungen
Unser Achtelfinalgegner hat uns einiges voraus und sich
seit vielen Jahren auf internationaler Bühne etabliert. St. Petersburg konnte
in dieser Zeit in der Champions- wie auch in der Europa League wichtige
Erfahrungen sammeln. Es gelang dabei sogar die Gruppenphase in der CL zu
überstehen, ehe man in den KO-Spielen ausschied. Siege beim FC
Porto, bei Benfica Lissabon und in Dortmund oder ein Unentschieden
daheim gegen Atletico Madrid, zeigen, dass Zenit kein Leichtgewicht ist. Die letzten zwei Spielzeiten trat man hingegen in der
Europa League an, wurde stets Gruppensieger mit fünf Siegen aus sechs Spielen. Dagegen war nach dem Sieg im UEFA-Cup 2008 für Zenit meist im Achtelfinale des europäischen Wettbewerbs Schluss, nur einmal erreichte man das Viertelfinale.
Mit einem Großsponsor, dem gleichen wie bei Schalke 04, erhielt man fortan die nötigen Mittel, um im Trainerstab wie auch in der Spielerqualität zu investieren. Letztendlich errichtete man auch ein hochmodernes Stadion (über 930 Millionen Euro Baukosten) mit über 62.000 Sitzplätzen, wobei auch das Stadiondach geschlossen werden kann. Immerhin kann man einen Zuschauerschnitt von 44.500 vorweisen. Beste Voraussetzungen insgesamt, um etwas Großes und Erfolgreiches aufzubauen und erreichen zu wollen, so dass das Gesamtkonzept dem Unserem sehr ähnelt, aber eben auch um einige Jahre uns voraus ist.
Gleiche Spielphilosophie
Nicht zuletzt ähneln auch die Spielanlage und das Spielsystem der beiden Teams. Dabei greift Trainer Roberto Mancini gern auf das bekannte
4-4-2 mit einer Doppelsechs zurück. Unterstützend hierfür die Spielphilosophie
ausüben zu können, wurden gleich fünf argentinische Neuzugänge zu Saisonbeginn verpflichtet.
Für Emanuel Mammana, Leandro Paredes, Matias Kranevitter, Emiliano Rigoni und Sebastian Driussi wurden
hierfür 71 Millionen Euro locker gemacht und von Spitzenclubs losgelöst. Bis auf Driussi waren bzw. sind alle 5 argentinische Nationalspieler!

Zenit-Trainer Roberto Mancini: Der frühere italienische Nationalstürmer konnte als Trainer in verschiedenen Ländern mit AC Florenz, Lazio Rom, Inter Mailand, Galatasaray Istanbul und Manchester City mehrmals den Pokal gewinnen; wie auch die Meisterschaft mit Inter Mailand und Manchester City. Seit Saisonbeginn übernahm er den Trainerposten in St. Petersburg und liegt mit nur zwei Zähler Rückstand zu Rang 2 in der russischen Premier-Liga aktuell auf dem fünften Tabellenplatz.
Dem Team zeichnet insgesamt eine sehr gute Defensivleistung aus. In den bisherigen acht Europa League Spielen ließ man nur 6 Gegentreffer zu und in der Meisterschaft bei 21 absolvierten Spielen auch erst 13 Gegentore. Mit dem italienischen Nationalspieler Criscito und dem russischen Nationalspieler Smolnikov belegt man erfolgreich die Außenverteidigerpositionen, während in der Innenverteidigung der argentinische Nationalspieler Mammana das Zepter schwingt und ihm zumeist der serbische Nationalspieler Branislav Ivanovic (Champions League-Sieger mit Chelsea) oder der für acht Mill. Euro verpflichtete Slowene Mevlja an der Seite steht. Hier schiebt man vor allem der Erfahrung eine wichtige Rolle zu und findet altersbedingt eine gesunde Mischung zu den gewachsenen Aufgaben.
Im defensiven Mittelfeld agieren die argentinischen
Jungnationalspieler Leandro Paredes und Matías Kranevitter. Anhand der Qualität
lässt es schon erahnen, welche Möglichkeiten sich hier für Trainer Roberto
Mancini bieten, aus einem zweikampfstarken Abwehrverbund möglichst wenig Gefahr
zuzulassen, um nach Balleroberung anschließend ein schnelles Umschaltspiel nach
Vorn zu fabrizieren. Paredes fehlt im Hinspiel gelbgesperrt und dürfte durch den russischen Nationalspieler Kuzyaev ersetzt werden. Über die Außen spielt der agile Emiliano Rigoni und
erlebte 2017 nebenbei sein Debüt in der argentinischen Nationalmannschaft,
während auf der anderen Seite der russische Nationalspieler Aleksandr Erokhin die
Außenbahn flankiert.
Im Sturm hat Trainer Mancini ebenso viel Qualität mit dem
22-jährigen argentinischen Juniorennationalstürmer Sebastián Driussi zur
Verfügung, wie auch mit dem 26-jährigen russischen Nationalspieler Aleksandr Kokorin,
der 10 Ligatore aktuell vorzuweisen hat. Insbesondere auf ihn gilt es aufzupassen. Insgesamt wurden in den 8 Europa
League Spielen 20 Tore geschossen, in den 21 Ligabegegnungen traf man schon 31
Mal. Man ist also gewappnet für das Unternehmen Europa League und möchte gern in
das Viertelfinale einziehen! Nachdem man Celtic Glasgow besiegte, möchte man
nun auch gegen das RB-Team sich durchsetzen. Zur Winterpause blieb man auch
nicht untätig, investierte nochmals 10 Millionen Euro, verstärkte sich mit den russischen Nationalspielern Anton
Zabolotny und Elmir Nabiullin und Spielmacher
Magomed Ozdoev vom Ligarivalen Rubin Kazan.
Mit Zenit Sankt Petersburg erwartet uns also ein wesentlicher Teil der russischen Nationalmannschaft, die im Sommer bei der Heim-WM überzeugen möchten, der mit 4 argentinischen Nationalspielern und Nationalspielern aus Italien, Slowenien und Serbien verstärkt wird. Mit Star-Trainer Roberto Mancini, der zuvor u.a. bei Manchester City, Inter Mailand, Galatasaray Istanbul oder dem AC Florenz war hat man einen erfahrenen Trainer, welcher aus diesen tollen Einzelspielern ein gutes Kollektiv formen kann. Die Probleme in der Liga zeigen aber, dass noch nicht alles funktioniert. Insbesondere in der Defensive präsentiert man sich typisch italienisch gut organisiert, hat jedoch im Offensivspiel noch Probleme. Dafür ist Zenit in der EL das Team mit den meisten Treffern. Es ist also damit zu rechnen, dass Zenit ein Defensivbollwerk aufbauen wird und über Standards bzw. sorgsamen Spielaufbau zum Erfolg kommen will, denn Kontertore sucht man bei Zenit in Liga und EL bisher vergeblich.
Mögliche Aufstellung Zenit St. Petersburg:
Lunev – Criscito, Mammana, Ivanovic, Smolnikov (Mevlja) – Rigoni (Ozdoev), Kuzyaev, Kranevitter, Erokhin – Driussi (Zabolotny), Kokorin
Stärken in der Offensive betonen und ausspielen
Binnen 15 Tagen erleben unsere Fans das vierte Heimspiel in
Folge – "Fußballherz, was will man mehr" möchte man meinen; wenn da nicht eine gewisse
Erfolgslosigkeit in dieser Phase, die frostigen Temperaturen, die
unterschiedlichen Spieltage und Anstoßzeiten wie auch die finanzielle Belastung
für die Fans wären. Nach drei sieglosen Partien vor heimischen Publikum bei jeweiligen
Minusgraden sind nun auch unsere Spieler an der Reihe bzw. in der Bringschuld,
um für alle Beteiligten und Fans am Ende dieser Heimspielserie für einen
versöhnlichen Abschluss zu sorgen. Über 110.000 Zuschauer kamen bei eisigen
Temperaturen zu den letzten drei Heimspielen. Nun aber können und wollen laut
bisher verkaufter Ticketquote deutlich weniger Fans die späte Anstoßzeit unter der
Woche wahrnehmen, so dass unser Team trotz wichtigem internationalem Achtelfinal-K.O.-Spiel
vor ungewohnt geringer Zuschauerzahl (etwas über 20.000 Zuschauer werden erwartet) in der Red Bull Arena antreten darf.
Da Zenit St. Petersburg für alle Beteiligten eine große Unbekannte darstellt, besteht hier die Herausforderung aber auch die Chance für unser Team, positiv das Spielgeschehen zu gestalten. Ähnlich wie beim Hinspiel gegen den SSC Neapel sollte die Gelegenheit im Angriffsspiel gesucht werden, denn dort sind unsere Stärken zu finden. Dass aber gerade unsere Power und Qualität in der Offensive stottert, belegen insbesondere die nackten Zahlen. Schoss das Quartett Werner-Forsberg-Sabitzer-Keita in der letzten Saison 45 Tore, so kommen in dieser Bundesligasaison diese vier Schlüsselspieler gerade mal auf 17 Treffer. Gründe gibt es sicherlich viele und es bleiben noch zwei Monate Zeit, hier die Quote aufzubessern. Jedoch ist ersichtlich geworden, dass diese vier Führungsspieler eher mehr Solisten als eine Einheit auf dem Platz waren. Gelinge Trainer Ralph Hasenhüttl seine Mannen entschlossener zum Torabschluss zu bewegen, auch mal aus der Ferne mit straffem Schuss als das zuletzt favorisierte Klein-Klein, sollte ein Grundstein vorhanden sein mehr Torgefahr ausüben zu können.
Optional dürfte es für ein paar Personalwechsel reichen, um die Belastung in den englischen Wochen auf mehrere Spieler besser zu verteilen. So könnten Bernardo, Konaté, Demme, Bruma und Poulsen wieder in die Startelf rücken und mit ihrer Frische für ausreichend Schwung sorgen. Das Offensivspiel zu beleben wäre eine wichtige Grundvoraussetzung, um die gute Defensivleistung der Petersburger zu knacken.
Mögliche Aufstellung RB Leipzig:
Gulacsi – Bernardo, Orban, Konaté, Klostermann – Keita, Demme – Bruma (Forsberg), Sabitzer – Werner, Poulsen (Augustin)
Für Kurzentschlossene gibt es noch genügend Tickets zu erwerben, um unser Team möglichst zahlreich zu unterstützen! Wir wünschen unserem Team bestes Gelingen, um mit einem Sieg eine gute Basis für das Rückspiel zu schaffen. Für Diejenigen, die nicht beim Spiel dabei sein können, gibt es auch die Möglichkeit die Partie im Liveticker oder über dem Bullenfunk zu verfolgen.
oligei
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https://www.rb-fans.de/artikel/20180307-vorbericht-zenit.html
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