UNGLÜCKLICHE NIEDERLAGE IN DORTMUND

Dortmund - (26.08.2018) Nach starken Beginn, gutem Spiel und zeitiger Führung in Dortmund, führten Pech und wieder Standardschwächen zum Punktverlust und zur unnötigen Niederlage. Alles in allem bot unser Team ein starke Leistung, sah aber bei den Gegentreffern taktisch nicht gut aus.


Schiedsrichter der Partie war immerhin Deniz Aytekin, der in der letzten Saison beim 2:3 Auswärtstriumph ebenso das Match leitete. Kein schlechtes Omen zumindest, hatte man teilweise in der Vergangenheit mit Schiedsrichteransetzungen und -Entscheidungen nicht immer Glück gehabt. In der Startelf von RB Leipzig standen letztendlich auch die zu erwartenden Akteure in Hinblick auf die Rotationsmöglichkeit zur EuroLeague. Da Willi Orban drei Tage zuvor gegen Luhansk spielte, musste in der Innenverteidigung logischerweise Dayot Upamecano ran. Nicht ganz einfach die Auswahl der Personalie, da er eine Woche zuvor im Pokalspiel gegen Viktoria Köln nicht gerade die beste Leistung darbot. Jedoch war diese Entscheidung aus belastungstechnischer Sicht vertretbar, wie auch die Wechsel im Mittelfeld und Angriff. Die am Donnerstag in Luhansk noch wegen Krankheit bzw. Verletzung fehlenden Augustin und Kampl rückten genauso in die Startelf, wie Péter Gulácsi zwischen den Pfosten, und das Duo Sabitzer/Forsberg über die Außen. Alles in allem eine starke Anfangsformation mit acht Veränderungen zum EuroLeague-Spiel in Luhansk – nur die vakante Frage lautete, ob alle Anwesenden rechtzeitig gesund und fit genug wurden, um gleich gegen einen unmittelbaren Kontrahenten um die internationalen Plätze mit ganzer Kraft Paroli bieten zu können.
Beim Gastgeber aus Dortmund war die Personalie Mario Götze überraschend, der ebenso auf der Reservebank Platz nahm, wie Neuzugang M. Wolf. Schlimmer traf es Julian Weigl und Alexander Isak, die erst gar nicht zum Kader gehörten. Publikumsliebling Shinji Kagawa war ebenso nicht dabei, wahrscheinlich steht ein Wechsel zum FC Sevilla an. Dafür begann die Partie mit Vizeweltmeister Witsel im Mittelfeld und einer qualitativ hochwertig besetzten Offensive mit Reus, Pulisic und Phillip, die schon von den Namen her für unsere Abwehrspieler große Sorgen bereiten könnten. Mit dem Heimvorteil und vor 80.000 Zuschauern im Rücken ging sicherlich die Borussia leicht favorisiert in die Partie. Aber auf Leipziger Seite war man gewillt mit mannschaftlicher Geschlossenheit nicht klein beizugeben und nach vorn seine Chance zu suchen, auch wenn die bisherigen Auftritte auswärts in der Europa League Qualifikation nicht gerade siegreich gestaltet werden konnten.
Paukenschlag in der Anfangsphase
Nach Anstoß des Gastgebers bekam die Dortmunder Abwehr den Ball durch einen Querschläger von Akanji nicht weg. Kampl hellwach gewann ein Kopfballduell vor dem Strafraum, leitete den Ball zum nebenstehenden Poulsen weiter und dieser blitzschnell per Hacke zu Augustin in den Strafraum, der allein vor Bürki auftauchte. Eiskalt vollstreckte er nach nur 30 Sekunden Spielzeit zur Leipziger Führung. Was für ein Beginn der Leipziger Rasenballer – Wahnsinn! Recht konsequent gingen dann auch unsere Roten Bullen weiter energisch die Partie an. Upamecano sah in der 6. Minute die erste Gelbe Karte, während Saracchi noch gerade so drum herum kam. Aber so hatte man von Beginn an sich Respekt verschafft und die erste viertel Stunde ohne Dortmunder Chance überstanden.
Ab der 16. Minute kam dann der BvB besser ins Spiel und erarbeitete sich über Klostermanns rechte Abwehrseite die ersten Chancen. In der 20. Minute war es dann soweit, als über gleicher Abwehrseite Schmelzer ungehindert flanken und zentral vor dem Tor Dahoud freistehend zum Ausgleich einköpfen konnte. Während parallel in der Sportschau die nächste Pokalrunde ausgelost und Hoffenheim als nächster Gegner bekanntgegeben wurde, sah man sich zusehends in der Leipziger Defensive in Bedrängnis. Trotzdem erholte man sich relativ schnell und stellte die Dortmunder mit hohem Pressing zusehends vor große Probleme. In der 27. Minute hatte schließlich wieder Augustin nach schöner Vorarbeit von Forsberg die erneute Führung auf den Fuß, als er allein nach der Steilpassvorlage vor Bürki auftauchte. Jedoch konnte diesmal der Dortmunder Schlussmann mit einem Reflex mit der linken Hand klären und somit vergab unser französischer Stürmer diese sehr gute Gelegenheit.
Zwei Standardgegentore kurz vor der Pause
Leider bewahrheitete sich diesmal das Gesetz im Fußball, wer seine Chance nicht nutzt, wird irgendwann bestraft. Bis dato spielte RB Leipzig sehr gut mit und war keineswegs unterlegen, sondern phasenweise sogar besser. Aber in der 39. Minute krätschte unnütz Konate vor dem Sechsener Pulisic um, so dass Reus sich den Ball zum nachfolgenden Standard bereitlegte. Dessen Hereingabe leitete Marcel Sabitzer so unglücklich per Kopf weiter, dass der Ball in die lange Torwartecke unhaltbar reintrudelte. Kein Spielglück in dieser Situation nach Eigentor in der 40. Spielminute per Standard so kurz vor der Pause. Aber es war noch nicht Schluss. Dortmund nahm noch einmal das Heft in der Hand und mit dem nächsten Angriff fiel das 3:1. Nach einer erneuten Standardsituation kam Delaney im Strafraum ungehindert zum Kopfball – diesen konnte Gulácsi im RB-Tor noch per Glanztat halten, dessen Abpraller jedoch Witsel spektakulär aus Nahdistanz zum 3:1 nutze. Wieder stand im Leipziger Strafraum nach einer Hereingabe und Flanke ein Spiel ungestört frei und konnte ungehindert einköpfen. Hier war die Zuordnung wie im vergangenen Jahr und in der Innenverteidigung nicht optimal gelöst, was der Gegner dann freistehend nutzte.
Kein Spielglück - Marcel Sabitzers unfreiwillige Kopfballverlängerung landet unhaltbar im Tor von Péter Gulácsi
RB macht das Spiel - BvB trifft zum 4:1 Endstand
Zur Pause reagierte Trainer Ralf Rangnick und brachte im Sturm Timo Werner ins Spiel und nahm dafür Marcel Sabitzer aus dem Mittelfeld. Das sollte sich in der Anfangsphase auch auszeichnen als Werner über links außen den Ball behauptete, in den Strafraum flankte und Klostermann per Direktabnahme am Fünfmeterraumeck direkt abschloss. Bürki verhinderte in diesem Moment erneut per Reflex einen schnellen Gegentreffer für sein Team. In der 53. Minute testete dann auch noch Emil Forsberg per Freistoß erneut den Dortmunder Schlussmann, dessen Abpraller aber kein Leipziger Spieler reaktionsschnell nutzen konnte.
Aber nach einem Ballverlust nach eigenem Eckball gab man Dortmund wieder die Gelegenheit zum Konter. Um ein Haar wäre in der 57. Spielminute das 4:1 gefallen als Reus über die linke Dortmunder Seite freigespielt wurde und dessen Hereingabe Dahoud jedoch über das Leipziger Tor drosch.
Trotzdem war RB in der zweiten Halbzeit insgesamt das spielgestaltende Team. Dortmund zog sich vor dem eigenen Strafraum zurück und überließ Leipzig den Ball. Torgefahr wurde aber nicht heraus gearbeitet und somit spielerisch nicht die richtigen Mittel angewendet gegen eine dichtgestaffelte Dortmunder Defensive. Vielmehr spielte der Spielstand den Dortmundern in die Karten und zogen den einen und anderen schnellen Konter auf. Zum Glück ist aber auch bei der Borussia noch nicht alles perfekt und somit konnte auch beim Gastgeber mit unpräzisen Zuspielen nichts Zählbares herausspringen. Auf der anderen Seite setzte Kampl in der Schlussphase mustergültig Werner ein – aber wiederum blieb Bürki im Dortmunder Tor der Sieger, wie auch beim Schuss von Bruma kurz vor Spielende. Passend zum gesamten Spiel fand das Match mit dem Dortmunder Konter zum 4:1 durch Reus sein Ende. Somit befindet sich Dortmund auf Platz 1 und RB Leipzig an letzter Stelle nach dem 1. Spieltag wieder.
Fazit
Nach starkem Spielbeginn und frühzeitigem Erfolgserlebnis brachte man sich unnütz auf die Verliererstraße. RB Leipzig bot über die gesamte Partie eine spielerisch gute Leistung, war oft im Ballbesitz, fing jedoch kurz vor der Pause überraschend zwei Gegentore. Das Spielglück war unseren Rasenballen in diesem Match nicht grad hold, aber in den entscheidenden Momenten fehlte auch einerseits die Kaltschnäuzigkeit und Effektivität vor dem Tor, wie auch andererseits nach einem Eckball, wie auch beim Eigentor, erneut Standards den Gegner auf die Siegstraße brachten.
Es war keineswegs eine schlechte Leistung unserer Leipziger Jungs, auf die sich in Zukunft aufbauen lässt. Ziel ist es nach Rangnicks Aussage, über die Saison hinweg konstant eine gute Leistung zu bieten und möchte somit die Stimmung und den Erfolg nicht gleich alles von diesem Spiel zum Saisonauftakt abhängig machen. Nach einem Zwei-Rückstand waren unsere Rasenballer in Durchgang Zwei spielbestimmend und sehr bemüht, fanden jedoch keine spielerischen, personellen und taktischen Mittel gegen den Dortmunder Defensivverbund, sich erfolgreich durchzusetzen. Letztendlich erinnerte die Spielweise mit Ballbesitz auch an die letzte Saison und ermöglichte somit dem Gegner ein schnelles Umschalt- und Konterspiel, bis hin zum Torerfolg.
Nun heißt es diese vermeidbare und unglückliche Niederlage abzuhaken und am Donnerstag im Play-Off-Rückspiel vor heimischen Publikum voll konzentriert gegen Luhansk aufzutreten und die Europa League Teilnahme festzumachen.
Statistik
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Diallo, Schmelzer – Delaney, Dahoud – C. Pulisic (Sancho), Witsel, Reus – Philipp (69. Wolf)
RB Leipzig: Gulácsi – Saracchi, Upamecano, Konaté, Klostermann – Demme (85. Bruma), Kampl – Forsberg, Sabitzer (45. Werner) – Augustin (Cunha), Poulsen
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 Augustin (1.), 1:1 Dahoud (21.), 2:1 Sabitzer (40. ET), 3:1 Witsel (43.), 4:1 Reus (91.)
Torschüsse: 10 / 11
Schüsse aufs Tor: 5 / 7
Passquote: 79,6% / 80,7%
Zweikampfquote: 43% / 57%
Ballbesitz: 48% / 52%
Laufstrecke: 118,8 km / 115,1 km
Sprints: 232 / 249
Intensive Läufe: 718 / 701
Fouls: 9 / 11
Ecken: 7 / 9
Abseits: 4 / 4
Ballbesitz: 46% / 54%
Gelbe Karten: Diallo, Dahoud / Upamecano, Saracchi
Zuschauer: 81.000 (ca. 2.000 RBL-Fans)
oligei
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- Borussia Dortmund
- Marcel Sabitzer
- Saison 2018/19