EIN MÄCHTIGER SCHRITT NACH VORN!

Sinsheim - (29.09.2018) Leipzig siegt in Hoffenheim. Poulsen macht den ersten Doppelpack seiner Karriere (mit den unmöglichsten Körperteilen). RBL ist zurück im Geschäft, mit der besten Punktausbeute aller Teams in den letzten fünf Spielen.


Alter vor Schönheit
Rangnick siegt bei seinem alten Arbeitgeber gegen seinen neuen Arbeitnehmer. Erstmals kehrte Rangnick zurück nach Hoffenheim und siegte mit einem 352 gegen Nagelsmanns 352 mit einer Spiegeltaktik. Es war die erste vierte Bundesligaheimniederlage von Nagelsmann. Ein Zeichen dafür, wie wertvoll dieser Sieg ist. Weder den Bayern noch Dortmund ist es in den letzten 2,5 Jahren gelungen hier zu gewinnen. Nach dem Sieg gegen Stuttgart ist es ein weiterer Schritt nach vorne für unsere Rasenballer, die mit dem Dreier so etwas wie das Team der Stunde sind. Denn keine Mannschaft holte in den letzten fünf Partien mehr Punkte als RBL. Punktgleich mit Bremen und Gladbach ist RBL nun zurück im Rennen um die Champions League Plätze, wer hätte das nach der bitteren Pleite gegen Salzburg gedacht…
Das erste von mindesten drei Trainerduellen ging an Rangnick.
Erst Latte dann Pfosten
Die gut 1000 mitgereisten RB-Fans sollten einen guten Beginn ihres Teams sehen. Leipzig stand defensiv sicher und agierte im Mittelfeld gefällig. Rangnicks Spiegeltaktik funktionierte auch defensiv und dies obwohl mit Saracchi, Laimer, Ilsanker und Konaté gerade in der Abwehr ordentlich durchgewechselt wurde. Viele Chancen gab es aber nicht, hier sorgte die TSG mit einer Doppelchance in der 19. für ein erstes Ausrufezeichen. Erst scheiterte Grillitsch an Gulácsi ehe Belfodils Kopfball von der Unterkante der Latte auf die Torlinie sprang. Durchatmen. Auch RBL hatte Chancen. Werner erst über den Kasten (24.) später dann gegen den Innenpfosten (43.). Besonders die Endphase der ersten Halbzeit gehörte RBL, ohne das die Rangnick-Elf sich für den guten Auswärtsauftritt belohnen konnte.
Die 1.000 mitgereisten Fans sahen ein gutes Spiel. Am Ende soll es eine Rauchentwicklung gegeben haben.
Das doppelte Paulchen!
Wie schon gegen Stuttgart gelang es Leipzig auch in der zweiten Halbzeit stark aufzuspielen. Die fünfte Halbzeit in Folge, die RBL nun konzentriert und ohne Schlafmützigkeit absolviert. Auch dies ein klares Zeichen. In der 53. Minute war es Poulsen, der die Bullen in Führung brachte. Werner setzte sich stark und robust gegen Posch durch und flankte in die Mitte, wo Poulsens Schuss abgefälscht wurde und so unhaltbar im Netz landete. Die Hoffenheimer reklamierten, aber Werners Duell gegen Posch war regelkonform.
Naglesmann wechselte jetzt zügig dreimal und die TSG übernahm kurz die Spielleitung. Aber nach einer Großchance von Szalai, dessen mittiger Schuss von Gulácsi geklärt werden konnte (65.), war es erneut Poulsen, der die TSG vor Probleme stellte. Sein Schuss in der 66. traf nur den Pfosten, es war bereits der vierte Aluminiumtreffer am heutigen Nachmittag (Werner, Poulsen, Kampl und Belfodil). Sieben Minuten später zielte der Däne besser und traf halb mit den Kronjuwelen, halb mit dem Oberschenkel zum 2:0 ins Tor. Vorausgegangen war eine passgenaue Flanke von Kampl, auch heute wieder das Herz des Leipziger Spiels. Die Zeichen standen nun klar auf Sieg, aber Hoffenheim drückte nochmal.
Zwar gehörte die Schlussphase den Gastgebern, mehr als ein spätes Elfmetertor sollte indes nicht mehr herausspringen. Ilsanker brachte in der Nachspielzeit Belfodil zu Fall, Kramaric verwandelte sicher. Zuvor hätte der eingewechslete Augustin aber auch den Deckel auf das Spiel machen können. So stand am Ende zwar erneut ein Gegentor aber auch der erste Auswärtssieg der Bundesligasaison.
Der Mann des Spiels: Poulsen.
Fazit
Ein ganz großer Schritt nach vorn. Viele wären vor dem Spiel mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, am Ende stand ein durchaus verdienter Sieg, der einzig durch den späten Elfmeter getrübt wurde. Hoffenheim sicher auch weit weg von der Bestform und der optimalen Aufstellung sowie mit wenig Glück im Abschluss (gerade, wenn der Kopfball im ersten durchgang drin gewesen wäre, hätte das Spiel eine andere Wendung nehmen können), insgesamt geht der Sieg nach diversen Latten- und Pfostentreffern aber in Ordnung. Poulsen mit seinem ersten Doppelpack der Mann des Spiels, ganz stark, sogar ein dritter Treffer wäre drin gewesen. Auch Rangnick sparte nicht mit Extralob für den Dänen, der sich zuletzt auch technisch verbessert zeigte.
Mit Rosenborg und Nürnberg hat man nun vermeintlich leichtere Aufgaben vor sich, bevor eine erneute Länderspielpause kommt. Hier gilt es den heutigen Sieg zu vergolden. Der FCN nach der 7:0 Niederlage in Dortmund heute mit einem 3:0 gegen Düsseldorf – eine ordentliche Schwankungsbreite, aber gegen einen Aufsteiger muss immer ein Heimsieg das Ziel sein. Gut, dass man gegen Trondheim etwas rotieren kann.
Statistik
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann (C) – Akpoguma, Hoogma, Posch - Kaderabek, Grillitsch (62. Grifo), Schulz – Bittencourt (57. Demirbay), Kramaric – Belfodil, Szalai (69. Joelinton)
RB Leipzig: Gulácsi – Konaté, Ilsanker, Upamecano – Laimer (68. Mukiele), Demme, Saracchi – Sabitzer, Kampl (C) – Poulsen (81. Cunha), Werner (68. Augustin
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 Poulsen (53.), 0:2 Poulsen (73.), 1:2 Kramaric (90.+3 FE)
Torschüsse: 13 / 18
Schüsse aufs Tor: 6 / 7
Passquote: 82,3% / 85,7%
Zweikampfquote: 57,2% / 42,8%
Ballbesitz: 54,2% / 45,8%
Laufstrecke: 120,7 km / 120,2 km
Sprints: 215 / 252
Intensive Läufe: 682 / 669
Fouls: 3 / 13
Ecken: 4 / 8
Abseits: 3 / 2
Gelbe Karten: Szalai / Ilsanker, Sabitzer, Konaté
Zuschauer: 28.115 (ca. 1.000 RBL-Fans)
Rumpelstilzchen
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https://www.rb-fans.de/artikel/20180929-spielbericht-hoffenheim.html
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