Ausgangsposition

Nach dem enttäuschenden Ausscheiden in der Europa-League wurde beim Heimspiel gegen Mainz eine Reaktion der Mannschaft erwartet. Doch trotz unserer Heimstärke war Vorsicht geboten, denn Mainz besaß die zweitbeste Defensive der Liga und hatte einige gefährliche Angreifer in ihren Reihen. Der Spielstil der Gäste ähnelte zudem den Salzburgern sowie Freiburgern und gegen diese Truppen haben wir erfahrungsgemäß nicht gut ausgesehen.

Personalsituation

Bis auf Forsberg konnte Rangnick erneut auf alle Spieler zurückgreifen und schickte die erwartete Bundesliga-Elf auf den Rasen. Etwas überraschend kam lediglich die Entscheidung, mit einer 3er-Kette bzw. 5er-Kette aufzulaufen: 

Gulacsi - Klostermann, Konate, Orban, Upamecano, Halstenberg - Sabitzer, Demme, Kampl - Poulsen, Werner

Im Vergleich zum 1:1 gegen die 96er brachte FSV-Trainer Sandro Schwarz zwei Neue: Öztunali und Onisiwo verdrängen Kunde und Boetius auf die Bank.

Zentner - Bell Brosinski, Niakhate, Aaron - Gbamin, Latza, Öztunali - Onisiwo, Quaison - Mateta

Verlauf 1. Halbzeit

Pünktlich zu Spielbeginn setzte starker Schneefall in Leipzig an, der aber keinen Einfluss auf eine unterhaltsame Anfangsphase hatte. Halstenberg hatte die erste Großchance als er nach einer Ecke freistehend über das Tor köpfte. Auf der Gegenseite verhinderte Gulacsi den Rückstand, als Bell nach einem Freistoß das Kopfballduell gegen Orban gewann, aber unsere Nummer 1 stark auf der Linie parierte. In der 14. Minute hatte Kampl auf der rechten Seite sehr viel Platz, konnte in Ruhe flanken und Poulsen veredelte die Hereingabe sehenswert im Tor, die frühe 1:0 Führung für unsere Mannschaft nach einem sehenswerten Spielzug. Fünf Minuten später klingelte es erneut im Kasten der Mainzer und erneut war Poulsen der Torschütze. Mit schönem Direktspiel kombinierte sich unser Team in den Strafraum, Werner legte quer und Poulsen bedankte sich in der Mitte freistehend mit dem 2:0. Poulsen hatte sogar die Chance auf einen lupenreinen Hattrick, aber Zentner parierte gut im 1vs 1. Ab der 30. Minute kamen die Gäste immer besser ins Spiel und zeigten vor allem spielerisch, was sie drauf hatten. Wenig überraschend fiel in der 38. Minute auch der Anschlusstreffer, als Orban im Zentrum nach einer Flanke wegrutschte und dadurch Onisiwo freistehend einköpfen konnte. Halstenberg sah in dieser Situation auch nicht gut aus, er hatte zuvor die Chance den Ball vernünftig zu klären und die Flanke zu verhindern. RB war in dieser Phase aber viel zu passiv und im Verwaltungs-Modus. Das wurde entsprechend bestraft. Mit der 2:1 Führung ging es in die Pause. 

Verlauf 2. Halbzeit

Kampl blieb angeschlagen in der Kabine, dafür spielte nun Laimer im Mittelfeld. Die erste Chance nach der Pause hatten unsere Jungs, aber Orban köpft nach einer Demme-Flanke um Zentimeter am Pfosten vorbei. Danach gab es bis zur 60. Minute immer mal wieder kleinere Torchancen, die aber nicht wirklich gefährlich waren. Viel Leerlauf, Ballverluste und Foulspiele auf beiden Seiten. Ein Standard von Halstenberg brachte dann mal wieder Torgefahr, aber Orban verpasste am langen Pfosten nur knapp. Auch bei den Mainzern musste ein Standard herhalten, Maxxims Freistoß aus zentraler Position 20 Meter vor unserem Tor flog nur knapp am Querbalken vorbei. In der 75. Minute spielten die Mainzer einen katastrophalen Fehlpass im Spielaufbau direkt in die Füße von Demme. Der schaltete sofort um und spielte steil zu Werner. Unser Angreifer ließ seinen Gegenspieler austanzen und spielte zusätzlich noch Zentner aus. 3:1 - das war die Vorentscheidung an diesem 3. Advent.  Laimer hatte sogar noch die Chance auf das 4:1, bekam den Ball aber unglücklich als Abpraller von Zentner an den Fuß und von dort ins Aus. Besser machte es Werner kurz vor Spielende, der natürlich heute auch wieder einen Doppelpack erzielte - seinen sechsten insgesamt in der Liga. Vom linken Strafraumeck zirkelte er das Leder unhaltbar in den Winkel, was ne geile Bude und damit auch ein schöner Schlusspunkt am 3. Advent!

Fazit

Unser Team hatte starke 30 Minuten in der 1. Halbzeit und ging verdient 2:0 in Führung, danach folgten 15 schwächere Minuten und man fing sich den Anschlusstreffer. Das Ergebnis spiegelte sehr schön den Spielverlauf wieder. Nach der Pause bekämpften sich beide Teams erfolgreich im Mittelfeld und ließen aus dem Spiel heraus nur wenig zu. Erst nach der Einladung der Mainzer zum 3:1 sank der Blutdruck aller Beteiligten wieder und wir spielten die restlichen Minuten souverän herunter. Letztlich ein ganz wichtiger Sieg in der Bundesliga, denn dadurch halten wir Kontakt zu Gladbach und Bayern und haben uns ein kleines Polster auf die Konkurrenz erspielt.

Blick auf die Zuschauer

Unmittelbar nach Spielbeginn verließen mehr als 100 Fans den Fanblock, hauptsächlich aus dem Kreise der Red Aces und Rasenballisten. Dadurch klaffte im Fanblock über die gesamte Spieldauer eine große Lücke, die sich natürlich auch stimmungsmäßig bemerkbar machte. Hintergrund: Es war wohl eine Solidaritätsbekundung gegenüber jenen Fans, die durch den Einsatz von Pyrotechnik beim Spiel der RBL Frauen II gegen Roter Stern Hausverbot erhalten haben. Eine offizielle Erklärung steht aber noch aus. 

Zum Spiel gegen Mainz kamen sowieso nur 30.136 Anhänger. Das war nach dem Zuschauerrückgang in dieser Saison auch fast so erwartbar.

Ausblick

Viel Luft zum Durchschnaufen bleibt nicht, bereits am Mittwoch steht das überaus schwere Auswärtsspiel in München an. Ungünstig, gerade in der starken Phase des FCB auf diese Mannschaft zu treffen. Am kommenden Samstag steigt dann unser letztes Heimspiel der Saison gegen Werder Bremen. Anstoß ist 15:30 Uhr, es gibt noch ein paar tausend Karten für die Partie kurz vor Weihnachten. 

Rojiblanco

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