PRO UND KONTRA – TIMO WERNERS ZUKUNFT IN LEIPZIG

Leipzig - (06.03.2019) Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Timo Werner wird die Rasenballsportler mutmaßlich gen München verlassen. Unklar ist der Zeitpunkt und die Frage: Soll Timo Werner in der kommenden Saison noch für Leipzig spielen?


(PRO) Warum Timo Werner bis 2020 in Leipzig bleiben sollte
Timo Werner und RB Leipzig haben einen Vertrag geschlossen, einen Vertrag mit Laufzeit bis zum 30.06.2020. Der Vertrag gilt für den Spieler und den Verein.
Die Empörung ist groß, wenn sich Spieler trotz gültigen Vertrags von ihrem Verein wegstreiken. Die Fälle von Ousmane Dembelé und Pierre-Emerick Aubameyang, die so in der letzten Saison ihren Wechsel von Borussia Dortmund erzwangen, sind allgegenwärtig. Und in den Vorstandsetagen der Bundesligisten herrscht ungeteilte Einigkeit: Diese Fälle dürfen nicht zur Normalität werden.
Im Fall Timo Werner droht RB Leipzig ihm mit einer Saison auf der Tribüne, sollten Werner und Berater den Vertrag nicht verlängern bzw. nicht im Sommer 2019 gegen eine Ablösesumme um die 40 Mio. € wechseln. Die Basis bildet eine Aussage von Oliver Mintzlaff, dass man es sich wirtschaftlich nicht leisten könne mit Timo Werner in ein letztes Vertragsjahr zu gehen.
Was RB Leipzig mit den oben getätigten Aussagen macht, ist nichts anderes als das Schauspiel des „Wegstreikens“ mit verdrehten Rollen aufzuführen. Und es ist zugleich die letzte Patrone in einem Transfergeplänkel, bei dem man am wesentlich kürzeren Hebel sitzt.
Bevor das „Geplänkel“ in eine „Schlammschacht“ ausartet, bin ich der Meinung, dass man Timo Werner bis zum Vertragsende in Leipzig halten sollte.
Warum? Weil…
1.) Timo Werner in Topform die Mannschaft auf ein besseres Niveau bringt (ich gehe davon aus, dass Werners Form wieder ansteigt, wenn dieses Transfertheater endgültig geklärt ist).
2.) Mit Werner in der Mannschaft die Erfolgsaussichten im internationalen Wettbewerb (CL oder EL 2019/2020) bzw. die Aussicht auf Qualifikation für die Champions League für 2020/2021 größer sind. Dementsprechend würde man einen Teil der „verlorenen“ Ablösesumme kompensieren.
3.) Die Kombination mit Julian Nagelsmann als Cheftrainer interessant wird.
4.) Ich keine Schlammschlacht wegen eines Spielers haben will. Vertrag ist Vertrag.
5.) Timo Werner ist DAS Aushängeschild von RB Leipzig ist. Jung, dynamisch und der einzige DFB-Nationalspieler im Trikot von RB Leipzig.
Roter Brauser
(CONTRA) Warum RB Leipzig Timo Werner im Sommer 2019 verkaufen muss.
Leider deutet aktuell immer weniger auf eine Vertragsverlängerung von Timo Werner hin. Zu lange zieht sich die Posse um eine Vertragsverlängerung von ihm als das man ihm abnehmen würde, dass er in Leipzig eine Perspektive sieht. Das ist schade, weil er ideal zur Spielphilosophie passt und im Gegensatz zu einem Naby Keita eben nicht der herausragende Spieler ist, der deutlich über dem Niveau vom Rest des Teams steht, sondern noch sportlich hier die nächsten Schritte machen kann.
Was im März 2019 absolut nicht verständlich ist, warum Timo Werner nicht seinen Vertrag im Sommer 2018 verlängert hat mit einer fairen Ausstiegsklausel für mögliche Vereine ab 2019 oder 2020. Er hätte ein oder zwei Jahre mehr Gehalt bekommen und er als Spieler sowie RB Leipzig selbst hätten deutlich mehr Ruhe gehabt. Es wurde bei seinen letzten sportlichen Leistungen mehr als deutlich, dass ihn die täglichen Diskussionen um ihn ablenken von seiner eigentlichen Tätigkeit, dem Fußball spielen. Insofern sind die Diskussionen weder für ihn, noch für RB Leipzig gut.
Letztlich wäre die Ausstiegsklausel und die damit verbundenen Einnahmen für RB Leipzig auch ein Dankeschön von Timo. So hat RB Leipzig natürlich ihm sehr viel zu verdanken, aber es bleibt auch zu hinterfragen, ob er bei einem anderen Verein auch diese Entwicklung genommen hätte, weshalb auch Timo und sein Berater absolut dankbar sein können. Insofern wäre es für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation gewesen, wenn Timo seinen Vertrag mit Ausstiegsklausel verlängert hätte. Dem ist aber nicht so, weshalb man sich der aktuellen Situation stellen muss.
Zuletzt wurde immer stärker medial kolportiert, dass Timo Werner im Sinne seiner Vertragslaufzeit bis 2020 bleibt und dann ablösefrei geht. Das mag sportlich für die nächste Saison positiv sein, für die langfristige Vereinsentwicklung muss dies aber unbedingt vermieden werden. Die Darlehen des Vereins sind bis zum Jahr 2017 laut Bundesanzeiger auf 164 Mio. € gestiegen und wenn Timo Werner geht, braucht es einen möglichst gleichwertigen Ersatz, der vielleicht ebenfalls eine hohe Ablöse kosten könnte. Hier Timo und seinen Berater nur in die gute Ecke zu stellen, bleibt abzuwarten.
Sollten er und sein Berater wirklich einen ablösefreien Wechsel im Sommer 2020 anstreben, wird das Handgeld für Werner und seinen Berater umso höher sein und RB Leipzig steht ohne finanziellen Gegenwert da. Gewinner sind bei solch einem Wechsel, wie man es bspw. bei Leon Goretzka oder auch Robert Lewandowski bei Bayern sehen konnte, zunächst der aufnehmende Verein, der Spieler und der Berater. Der Verein, welcher wesentlich zur positiven Entwicklung beigetragen hat, ist dabei der klare Verlierer. Insofern ist es richtig, dass Oliver Mintzlaff sowie Ralf Rangnick hier hart bleiben, sollten Timo und sein Berater einen ablösefreien Wechsel anstreben. Dies darf, wie von beiden angekündigt, keine Option sein.
Jupp
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