HEIMAUFTAKT IN DER CHAMPIONS LEAGUE GEGEN OLYMPIQUE LYON!

Leipzig - (30.09.2019) Im ersten Heimspiel der Champions League-Gruppenphase trifft RB Leipzig auf Olympique Lyon. Die Rasenballsportler können dabei vor ausverkauftem Haus die letzte Heimpleite gegen Schalke vergessen machen und den aktuellen Stand in Gruppe G weiter zu ihren Gunsten ausbauen.


Der Gegner
Unser nächster Gegner Olympique Lyon dominierte in den Nullerjahren lange die Ligue 1 und stellte in dieser Zeit mit sieben aufeinanderfolgenden Meisterschaften in sieben Jahren einen französischen Rekord auf. Dies sind zugleich die einzigen sieben Meisterschaften der Vereinsgeschichte. Seit dem finanziellen Aufrüsten in Paris ist Lyon "nur" noch die Nummer zwei im Lande.
Der 1950 gegründete Club ist seit 1987 im Besitz des Geschäftsmannes Jean-Michel Aulas und spielt seit 1989 durchgehend in der ersten französischen Liga. Zu seinen weiteren Erfolgen gehören insgesamt fünf Titel im Coup de France, der Gewinn des Intertoto Cups 1997 sowie das Erreichen dreier Halbfinals in europäischen Wettbewerben.
#MondayMotivation
— RBoligei (@RBoligei) September 30, 2019
Das Gefühl, wenn du im Stadion bist, live die #ChampionsLeague–Hymne hörst und #DieRotenBullen 🔴⚪️ & #RBLFans12 🚩 belohnt werden für eine erfolgreiche Vorsaison... ❤️💪
Vorfreude auf das anstehende Heimspiel #RBLOL #RBLeipzig #UCL #Episode2 pic.twitter.com/ZjHBIIKDMA
Die Aufstellung
Der letztjährige Tabellendritte Lyon wird seit dieser Saison vom Brasilianer Silvio Mendes Campos Júnior (besser bekannt als Sylvinho) trainiert. Dieser war zuvor ausschließlich als Co-Trainer/Techniktrainer angestellt in Brasilien sowie bei Inter Mailand. Unter Sylvinho tritt Lyon in der Regel in einem 4-3-3 an.
Im Tor steht dabei Anthony Lopes, der seit dem zarten Alter von neun Jahren für seinen Heimatverein die Schuhe schnürt.
Die beiden Außenverteidiger sind links Youssouf Koné, dazu Léo Dubois auf der rechten Seite der Viererkette. In der Innenverteidigung spielen im Normalfall Kapitän Jason Denayer sowie Joachim Andersen. Letzterer ist ein Landsmann von Poulsen und war zuletzt gemeinsam mit diesem für die dänische Nationalmannschaft nominiert. Denayer ist allerdings nicht mit nach Leipzig geflogen und wird wohl durch den 32-jährigen Brasilianer Marcelo ersetzt.
Im Mittelfeld gibt in der Regel Lucas Tousart den defensiven Part. Bei der Besetzung der beiden Achterpositionen davor hat Trainer Sylvinho die Qual der Wahl. Zu Saisonbeginn spielten meist der Brasilianer Thiago Mendes sowie Houssem Aouar, aktuell DAS Nachwuchstalent in Frankreich schlechthin. Rekordeinkauf Jeff Reine-Adélaïde fand sich erst meist noch auf der Bank wieder, konnte aber zuletzt häufiger Einsatzminuten sammeln und machte beispielsweise in der Partie gegen Paris St. Germain ein starkes Spiel. Vereinfacht gesagt stehen dem Coach auf diesen Positionen ein spielstarker Brasilianer sowie das Mittelfeld der französischen U21-Nationalmannschaft zur Verfügung.
Im Angriff spielt mit Moussa Dembélé auf der Mittelstürmerposition gleich noch ein weiterer U21-Nationalspieler, der mit 6 Toren aus 7 Spielen die Torschützenliste anführt. Auf Linksaußen ist der Niederländer Memphis Depay gesetzt (niederländischer Nationalspieler und sehr stark gegen Deutschland), sein Gegenüber auf rechts ist der Burkiner Bertrand Traoré, den man noch von Ajax Amsterdam mit starken Leistungen kennt.
Olympique musste zu Saisonbeginn den schmerzhaften Abgang dreier Stammspieler verkraften. Linksverteidiger Mendy ging zu Real Madrid. Im Mittelfeld gab es einen Aderlass durch den Weggang von Fekir zu Betis Sevilla und Ndombélé nach Tottenham.
Allerdings hat der Verein auch Geld in die Hand genommen und u.a. für jeweils über 20 Millionen die bereits erwähnten Mittelfeldspieler Mendes und Reine-Adélaïde sowie Abwehrspieler Andersen verpflichtet.
Taktische Herangehensweise
Im beschriebenen 4-3-3 setzt Lyon als eines der besten Teams in Frankreich auf gepflegtes Kurzpassspiel mit kontrolliertem Ballbesitz als Ziel. Im Vergleich zu unserem letzten Champions League-Gegner Benfica ziehen sie allerdings ihr Pressing meist tiefer auf, demzufolge ist der Ballbesitz verstärkt in der eigenen Hälfte.
In der aktuellen Saison der League 1 konnte Olympique seine Stärken mit dem Ball noch nicht wie gewünscht auf den Platz bringen. Zum einen schaffen sie es bisher nur bedingt, den Ball im gegnerischen Drittel zu kontrollieren und daraus Torgefahr zu erzeugen. Zum anderen sind sie trotzdem – auf hohem Niveau – anfällig für Angriffe über die Außenbahnen. Und auch ihr Gegenpressing greift nicht so, wie es soll. Dadurch kommen sie weniger zu hohen Ballgewinnen im Vergleich zu aggressiveren, "klassischen" Gegenpressingmannschaften. Außerdem führt dies dazu, dass sie spielstarke Mannschaften nicht immer effektiv vom eigenen Tor fernhalten können. Dementsprechend sind sie auch mit einer – gemessen an der eigenen Qualität – mageren Ausbeute von neun Punkten aus acht Spielen in die Saison gestartet.
Dies sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Lyon trotzdem eine sehr starke Mannschaft auf den Platz bringt. Obwohl sie keine hohe Pressinglinie haben und tendenziell etwas tiefer den Ball kontrollieren, setzen sie Gegner situativ sehr wohl unter Druck. Sie sind – angefangen bei der Viererkette – durch die Bank mit passstarken Spielern besetzt. In einer ausgeglichenen Partie können individuell hoch veranlagte Angreifer wie Depay und Dembélé dann immer noch den Unterschied ausmachen.
Im Spitzenspiel gegen Paris St. Germain vor gut einer Woche haben sie lange Zeit gut gegengehalten und erst durch ein spätes Tor verloren. Sie haben gut mitgespielt und konnten mittels Passspiel und dank ihrer dribbelstarken Spieler häufig das Pariser Mittelfeld überbrücken.
Der Wasserstand am Cottaweg
Unsere bisher tolle Saison bekam am Samstag gegen Schalke den ersten Makel. Wer die Partie gesehen hat, der weiß, dass diese mit anderem Spielverlauf zu Beginn auch in unsere Richtung hätte kippen können, am Ende hat Schalke aber nicht unverdient gewonnen. Unser Team bekommt in jedem Fall die Chance es besser zu machen. Definitiv weiter fehlen werden Tyler Adams und Hannes Wolf. Beide sind bisher nicht im Mannschaftstraining. Kevin Kampl trainierte heute nach Rückkehr von einem Spezialisten aus der Schweiz individuell. Ein Einsatz für die Partie dürfte mit seinen Knöchelproblemen unwahrscheinlich sein. Im Gegensatz zum Spiel gegen Schalke wird Konrad Laimer nach seiner gelb-rot Sperre wieder im Kader und auch eine Option in der Startelf sein. Neuzugang Patrik Schick trainierte am heutigen Montag erstmals mit dem Team. Ob er bei lediglich einer Einheit mit dem Team eine Option für den Kader ist, darf bezweifelt werden.
Fazit:
Gemessen am Niveau der Champions League hat Lyon eine gut besetzte Mannschaft mit einigen wenigen Schwächen. RBL ist gegen den Ball sehr wohl in der Lage, durch gute Positionierung, entsprechendes Anlaufen und gutes Zweikampfverhalten Olympique Lyon vor Probleme zu stellen. Und wir sind auch fähig, uns bei eigenem Ballbesitz zu behaupten und Chancen zu erspielen. Allerdings muss dafür im Vergleich zum Schalkespiel eine Leistungssteigerung her.
Die Partie ist ausverkauft, in der Ticketbörse gibt es aber noch Rückläufer für die Partie. Wer also noch Gänsehaut beim Hören der Champions League-Hymne im eigenen Stadion bekommen und unser Team unterstützen will, es gibt noch Karten. Für Fans, die nicht ins Stadion können überträgt DAZN die Partie.
dabdab
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