AUCH GEGEN LYON PUNKTLOS!

Leipzig - (03.10.2019) Zweite Pleite in der englischen Woche! Nach dem Verlust der Tabellenführung in der Bundesliga stürzt RBL auch in der Champions League vom Platz an der Sonne. 2:0 Siegen die Gäste aus Lyon in Leipzig. Werner vergab beste Chancen.


Aufstellung
Nach dem Spitzenspiel ist vor der Champions League. Nachdem es gegen Schalke die erste Saisonpleite setzte, waren die Rasenballer in der Königsklasse gefordert. Nagelsmann wechselte dreimal durch und brachte den zuletzt gesperrten Laimer für Demme sowie Konaté für Mukiele und Klostermann für Forsberg. In der üblichen Dreierkette ging es gegen defensiv eingestellte Franzosen, die laut Aufstellung auf Konter lauern wollten. Lyon hatte schwachen Saisonstart hingelegt und erst am Wochenende erneut verloren (gegen Nantes). Neutrainer Sylvinho ließ neben Kapitän Denayer auch die Angreufer Dembelé und Traoré draußen, ebenso wie Reine-Adelaide.
Einmal aus den Augen gelassen und gleich getroffen: Depay.
So lief das Spiel
Leipzig begann druckvoll und hatte nach nur sechs Minuten die ersten 100% durch Werner. Klostermanns Flanke setzte der Angreifer aber neben den Pfosten. Besser machte es Lyon, die durch Depay nur fünf Minuten später ihren einzigen Schuss aufs Tor im ersten Durchgang verwerteten (11.). Konaté und Upamecano agierten vor dem Strafraum unglücklich und Topstürmer Depay ließ sich im Gegensatz zu Werner nicht zweimal bitten und netzte zum 1:0 für die Gäste ein.
In der Folge übernahm Leipzig die Kontrolle, ließ aber erneut beste Chancen durch Werner (23., allein vor dem Torwart über den Kasten gelupft) und Werner/Poulsen (34. Schuss und Kopfball mit spektakulärer Rettungstat durch einen französischen Abwehrspieler) ungenutzt.
Zur Pause konnte sich RBL den Vorwurf machen, zu viel Chancenwucher betrieben zu haben, in der Abwehr zu leichte Fehler gemacht zu haben und im Spielaufbau zu fahrig zu agieren. Allerdings gab es nach der Pause keine entsprechende Reaktion. Leipzigs Chancen waren nicht mehr so hochkarätig, besonders Sabitzer versuchte es nun vermehrt aus der Ferne.
In der 65. Dann der endgültige Genickschlag. Nach einem Rückpass hatte Mukiele, der zu Beginn des Spiels für den verletzten Konaté (Muskelfaserriss) eingewechselt wurde, einen totalen Blackout. Durch einen Übersteiger brachte er den eingewechselten Terrier ins Spiel, der Gulácsi umkurvte und mit dem zweiten Schuss aufs Tor von Lyon auf 2:0 erhöhte.
Eine Reaktion erfolgte nicht mehr. In den letzten 20 Spielminuten brachte RBL keinen Torschuss mehr zustande und musste so die zweite Pleite in Serie verdauen.
Auf den Rängen
Wunderschöne Choreo vor dem Spiel und im B-Block auch gefühlt eine höhere Mitmachquote als beim Kick gegen Schalke. Dafür gab es im weiten Stadionrund ab der 75. Eine gepflegte Massenflucht und Pfiffe nach dem Spiel (wohlgemerkt nach der zweiten Saisonniederlage). Manchmal scheinen die Vorurteile der Kritiker an Teilen der RB-Fanszene doch nicht so weit hergeholt…
Schöne Choreo, aber nach dem 2:0 leerte sich das Stadion zusehends.
Die drei Besten
Hier gepflegt „niemand“ zu nennen, wäre nicht so weit weg, zumindest vom Gefühl nach dem Spiel.
Auf der anderen Seite zeigte Laimer, warum er derzeit im Zentrum nicht wegzudenken ist. Umtriebig und viele Ballgewinne, allerdings auch viele leichte Ballverluste (Stock- und Passfehler). Als Lückenstopfer wichtig, im Aufbauspiel allerdings weiterhin ausbaufähig.
Daneben wäre noch Werner herauszuheben. Klar die Chancen versemmelte er, aber er musste sie sich auch erst erarbeiten. In einem schwachen Spiel auffälligster Offensivmann auf Leipziger Seite.
Laimer und Sabitzer noch mit den besten Anlagen.
Luft nach oben
Eigentlich so gut wie jeder. Besonders im Passspiel.
Gulácsi mit keinem guten Tag, in Topform hält er zumindest einen Ball. Werner, schon oben genannt, im Chancenwuchermodus und Mukiele mit einem Blackout wie bei einer Sonnenfinsternis.
„Schiri wir wechseln dich…“
Als Sahnekirsche obendrauf wäre noch der Schiedsrichter zu nennen. Die RBL Bank eckte ordentlich mit dem Schirigespann an. Sekora sah Rot, beide Trainer Gelb. Sah ein wenig nach gesteigertem Geltungsbedürfnis aus.
Fazit & Ausblick
Zwei Pleiten in Folge, das Publikum im Fluchtmodus und auf einmal wirkt der gute Saisonstart wie weggeblasen. Schwer verdaulich diese Pleite, zumal noch mehr als beim Schalkespiel verhinderbar, wenn Werner trifft und Mukiele den Ball leichtfertig abgibt. Obendrauf kommt die Verletzung von Konaté. Es könnte eine maximal gebrauchte Woche werden, denn nun kommt Leverkusen. Ein Team, was auch zwischen Genie und Wahnsinn schwankt. Vom BVB und Juve wurden der Werkself klar die Grenzen aufgezeigt, gegen die kleinen Teams war man dagegen erfolgreich. Soll die Woche nicht zum totalen punktetechnischen Desaster mutieren, muss bei Bayer ein Dreier her, bevor es in die Länderspielpause geht.
Mit der zweiten Pleite hat RBL nun auch in der Champions League den Platz an der Sonne verspielt. Mit einem Sieg hätte man schon mit einem Bein im Achtelfinale stehen können. Die Leichtfertigkeit und die vermeidbaren Fehler aus den letzten zwei Spielen fallen der Nagelsmann-Elf nun gewaltig auf die Füße. Da hilft es auch wenig, wenn man das bessere Team ist. Am Ende entscheiden die Punkte und die waren gegen Schalke und Lyon nicht vorhanden.
Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Konaté (24. Mukiele), Upamecano (66. Nkunku), Orban – Klostermann, Laimer, Haidara (58.Forsberg), Halstenberg – Sabitzer – Poulsen, Werner
Olympique Lyon: Lopes – Marcelo, Andersen, Marcal – Dubois, Tousart, Kone – Mendes, Aouar (87. Lucas) – Depay (79. Dembele), Terrier (69. Traore)
Schiedsrichter: José Luis Munuera Montero (Spanien)
Tore: 0:1 Depay (11.), 0:2 Terrier (65.)
Torschüsse: 17 / 11
Schüsse aufs Tor: 5 / 2
Passquote: 84% / 81%
Zweikampfquote: 48% / 52%
Ballbesitz: 55% / 45%
Laufleistung: 113,8 km / 110,8 km
Fouls: 7 / 6
Ecken: 5 / 4
Abseits: 1 / 3
Gelbe Karten: Orban, Upamecano, Haidara / –
Zuschauer: 40.194
Rumpelstilzchen
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20191003-spielbericht-lyon.html
- 2019/20
- Champions League
- Gruppenphase
- Heimniederlage
- Heimspiel
- Julian Nagelsmann
- Lyon
- Olympique Lyon
- Timo Werner