OHNE WOLF GEGEN WOLFSBURG – DA KOMMT KEIN SCHLAGER

Leipzig - (17.10.2019) Letzte Saison spielten sie noch gemeinsam für Salzburg und Österreich, jetzt fehlen sie gemeinsam: Hannes Wolf und Xaver Schlager müssen ihr Wiedersehen auf die Rückrunde verschieben.


Serienfans aufgepasst, sowohl die Dauerbrenner-Serien „Spitzenspiele in der Bundesliga“ als auch „Bullen gegen Wölfe“ werden am Samstag fortgesetzt. Das Spitzenspiel des achten Spieltags ist zugleich das zehnte Duell zwischen beiden Mannschaften: Unser geliebter Rasenballsportverein aus Leipzig trifft auf den VfL aus Wolfsburg. Die nächsten Fortsetzungen sind auch schon terminiert, in weniger als zwei Wochen trifft man bereits in Wolfsburg erneut zum Pokalfight aufeinander und ein Bundesligarückspiel gibt es in dieser Saison bekanntlich auch noch.
Situation Bullenherde
Nach einem überragenden Saisonstart musste man zuletzt eine Ernüchterung durch zwei Niederlagen und einem Unentschieden nacheinander hinnehmen. Nicht nur der Fakt, dass beide Niederlagen zu Hause eingefahren wurden, sondern auch die Art und Weise, wie diese Ergebnisse zustande gekommen sind, stellen ein großes Ärgernis dar. Die Punkte hätte man bei einer erträglichen Chancenverwertung auch komplett in Leipzig behalten können. Hätte...
Kurz gesagt, kann das Ziel jetzt nur sein, wieder dreifach im eigenen Wohnzimmer zu punkten. Optimistisch stimmt die Beobachtung, dass die Offensivleistung, mal abgesehen von der Abschlussqualität, gegen Leverkusen vor allem in der ersten Halbzeit wieder sehr gut war. Man spielt sich viele hochkarätige Chancen heraus. Alles andere kommt von alleine. Den Beweis dafür bitte am Samstag.
Darüber hinaus konnten sich die zuletzt erfolglosen Stürmer in den jeweiligen Nationalmannschaften belohnen: Timo Werner steuerte gegen Estland einen Treffer zum 0:3 bei, Yussuf Poulsen erzielte für Dänemark sogar das goldenen Tor gegen die Schweiz und selbst Matheus Cunha traf für Brasiliens U23, wenn auch nur per Elfmeter. Nur Patrik Schick konnte sich bei seinen Einsätzen für Tschechien nicht durch einen Treffer belohnen. Dafür kehrt er nun auch wieder verletzt zurück, so dass die Ausfallliste länger wird. Auf der steht, neben den Langzeitverletzten Wolf und Adams, seit dem Lyonspiel nun auch Konaté mit einem Muskelfaserriss. Kevin Kampl kehrte erfreulicherweise diese Woche ins Mannschaftstraining zurück, auch wenn mit einem Startelfeinsatz wohl noch nicht gerechnet werden kann. Ethan Ampadus leichte Gehirnerschütterung sollte keine längerfristige Auszeit auslösen, wird aber ein Debüteinsatz in dieser Woche verhindern.
Werner und Poulsen treffsicher in der Nationalelf.
Situation Wolfsrudel
Die Wölfe haben sich in der Sommerpause ebenfalls einen neuen Trainer gegönnt, der sein Rudel bisher sehr erfolgreich anleitet. Als einziges deutsches Team ist man noch ungeschlagen in allen Wettbewerben. Aber, und dieses „aber“ muss erlaubt sein, die Gegnerschaft, gegen die man bisher angetreten ist, klingt nicht unbedingt nach dem hohen deutschen (oder gar europäischen) Fußballadel. In der Bundesliga spielte man gegen die nach derzeitiger Tabelle auf Platz 10, 12, 13 sowie 15 bis 18 rangierenden Mannschaften. Von daher ist es jedem Wolfsburger selbst überlassen, ob man die bisherige Punkteausbeute als Erfolg betrachten oder sich eher über die verlorenen Punkte ärgern sollte. Die Wahrheit liegt sicher, wie so oft, irgendwo dazwischen.
Insgesamt stehen die Wolfsburger unter Oliver Glasner für einen typischen Pressingfußball aus der Rangnick-Schule (Glasner war zuvor Co-Trainer unter Roger Schmidt in Salzburg und Interimstrainer in Liefering) mit einer gut geordnete Defensive, die in den bisherigen Spielen lediglich vier Gegentore schlucken musste. Bemerkenswert insbesondere, weil der etatmäßige Stammtorwart Casteels seit dem vierten Spieltag verletzungsbedingt fehlt. Offensiv fehlt Wolfsburg hingegen noch ein wenig die Kreativität und die Durchschlagskraft, mit 10 Toren ist man die Mannschaft in der oberen Tabellenhälfte, die am wenigsten traf.
Die namhaftesten Wolfsburger Verstärkungen in der Transferperiode waren Xaver Schlager, Kevin Mbabu und João Victor. Letzterer konnte sich bereits einen Stammplatz erkämpfen, während Xaver Schlager das Wiedersehen mit den Ex-Salzburgern auf Leipziger Seite verletzungsbedingt versäumen wird. Daneben fehlen den Wolfsburgern auch noch Daniel Ginczek und Ignacio Camacho sowie nach der Länderspielpause auch noch Admir Mehmedi. Der starke Linksverteidiger Jérôme Roussillon ist mit Wadenproblemen fraglich.
Verletzungspech für die beiden Ex-Salzburger.
Erwartung
Zum ersten Mal diese Saison geht es gegen eine Mannschaft, die vor uns in der Tabelle steht und trotzdem sind wir sicherlich als Favorit zu betrachten. Entscheidend dürfte sein, dass es uns gelingt, die zuletzt gezeigte Chancenwucher wieder abzustellen und stattdessen die sich bietenden Gelegenheiten gnadenlos zu verwerten. Gegen die starke Wolfsburger Defensive darf man davon nicht so viele erwarten, andererseits sollten wir für diese auch den ersten richtigen Stresstest darstellen.
Die bisherige Bilanz (Bundesliga und Pokal) gegen Wolfsburg ist positiv, 5 Siegen stehen 1 Unentschieden und 3 Niederlagen gegenüber. Dies darf gern noch ein wenig aufgehübscht werden.
Für das Spiel wurden bisher bereits über 38.000 Karten verkauft. Da die Fans des VfL Wolfsburg ihr Kontingent nicht ausschöpften, wird der Oberrang über dem Gästesektor für Heimfans zum Verkauf freigegeben. Wer das Spiel trotzdem nicht im Stadion schauen kann, hat natürlich die Möglichkeit dies bei Sky zu tun oder der rein akustischen Variante im Fanradio zu lauschen. Wer die Informationen am liebsten schwarz auf weiß bekommt, wählt den Fanticker
RunderBall
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