Da gibt es noch Potential

Werfen wir einen Blick auf die Hinrunde. Insgesamt ziemlich durchwachsen was unsere Nachwuchsbullen gezeigt und gespielt haben. Nachdem sie mit vier Siegen in Folge in der Bundesliga ziemlich gut gestartet sind, ging es eher Richtung zweite Tabellenhälfte, statt weiter nach oben. Insgesamt waren es sechs Liga-Spiele, in denen die U19-Kicker keinen Erfolg in Form von Punkten holen konnten. Erst Ende November gelang ihnen endlich ein Sieg gegen St. Pauli. Und selbst danach konnten sie sich in drei Partien vor der Winterpause nur noch gegen Cottbus mit einem 3:1 durchsetzen. Am Ende also nur 18 Punkte von 39 möglichen auf dem achten Tabellenplatz - ziemlich mager. Hinzu kommt, dass die Mannen von Trainer Alexander Blessin in der Hinrunde ja auch noch in der Youth League und im DFB- und Landespokal sich zu beweisen hatten. Allein im letzteren darf weiterhin mitgespielt werden. Aus den anderen beiden Wettbewerben mussten die Jungs sich leider schon verabschieden.

Borkowski ist derzeit der torgefährlichste Leipziger Nachwuchskicker.

Aber woran hat es gelegen?

Ja, die Frage, die man sich oft stellt. Woran hat‘s denn gelegen? Schließlich waren die Leipziger A-Junioren in der Vergangenheit oft erfolgreich. Letzte Spielzeit zum Beispiel waren sie am Ende Tabellendritter in der Staffel Nord/Nordost, gewannen den Landespokal und standen im Finale des DFB-Pokals in Potsdam. Diese Saison stehen die Sterne anscheinend anders. Sind es die Spieler, die nicht gut miteinander harmonieren? Ist es der Trainer, der undeutliche Anweisungen gibt? Wenn man sich die Spiele angeschaut hat, dann hat man oft gesehen, dass es im Spielaufbau nicht so ganz funktioniert hat, wie es eigentlich hätte sein sollen: Schnell, dynamisch, viel Balleroberung, herausgespielte Chancen und Tore. Die Ergebnisse sind nicht Anspruch von RB. Zwar sind die Leipziger Jungs oft gut ins Spiel gekommen, hatten aber nach zehn Minuten vergessen, wie Fußballspielen geht. Schlechtes Passspiel, wenig Ballbesitz und mehr Gegentore als eigene Treffer. Dennoch wollten gerade die Jungs in der Spitze zeigen, dass auch sie treffsicher sind. Viele gute Ideen waren dabei, nur leider kaum ein zielsicherer Abschluss. Doch der Wille war da. Und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg zum und ins Tor. Nur in zwei Spielen (Union, HSV) verloren sie zu null. In den anderen Partien konnten sie mindestens einen Treffer erzielen. Dennis Borkowksi ist mit acht Toren der aktuell beste Torschütze der U19. Gefolgt von Joscha Wosz (4 Tore), Mads Bidstrup, Noah Jean Holm und Tom Krauß (alle 3 Tore).

Auch in der Youth League hatten es die Leipziger schwer. In der Gruppe G waren sie die jüngste Mannschaft. Lyon, Zenit und Benfica profitierten alle drei durch ältere Spieler aus der U21 oder U23 und ließen unseren Nachwuchsbullen kaum eine Chance. Gegen so viel Erfahrung war es richtig schwer. Deswegen auch mehr Niederlagen als gewonnene Duelle. Lediglich gegen Zenit St. Petersburg konnten sie im Rückspiel 2:0 gewinnen, nachdem sie das Hinspiel mit einem Remis von 2:2 beendet hatten.

Im DFB-Pokal konnte man sich gegen Dortmund, dank Tom Krauß, weiterkämpfen. Der 18-Jährige verwandelte sicher zwei Elfmeter und brachte seine Mannschaft damit ins Achtelfinale. Den Traum vom Finale nahmen die Junioren des VfB Stuttgarts unseren Jungs. Ein deutliches 2:5 ließ die Leipziger Anfang Oktober fassungslos am Cottaweg zurück.

Bidstrup, von Knieproblemen geplagt.

Zerfaserte Saisonvorbereitung

Wenn man auf den Saisonstart zurückblickt, dann waren bei der Vorbereitung nicht alle Talente von den A-Junioren dabei. Sechs Spieler haben die Vorbereitung auf die Saison mit den Profis absolviert. Dazu gehören Tim Schreiber, Eric Martel, Joscha Wosz, Dennis Brokowski, Tom Krauß, Mads Bidstrup, Fabrice Hartmann und Frederik Jäkel. Die letzten vier Jungs waren bereits in der Saison 2018/2019 gesetzte Spieler unter Blessin. Auch wenn es eine sehr gute Erfahrung für die Jungs ist, bei den Profis mitzutrainieren und auch in den Testspielen auf dem Platz zu stehen, so haben sie natürlich auch sehr bei den Junioren gefehlt. Nicht einfach, auf zu "zwei" Mannschaften zu hören. Alle acht Talente bekamen in der Hinrunde viel Spielzeit und waren auch prägend für die die Spiele. Ausgenommen Bidstrup, welcher wegen Knieproblemen fast drei Monate geschont wurde. Ohne diese Jungs musste Blessin nun also seine Vorbereitungen für die jetzige Spielzeit treffen. Gerade in der Sommerpause ist es wichtig für eine Mannschaft, sich zu finden, um später gemeinsam die Partien erfolgreich zu bestreiten. Doch genau da fehlte wohl das gemeinsame Training, um das Zusammenspiel perfekter zu gestalten. Man ist hin und her gerissen. Zum einen sicher fantastisch in der 1. Mannschaft mit zu trainieren und ab und zu in der Aufstellung zu stehen. Zum anderen fehlen die Jungs, um sich einzuspielen und erfolgreiche Spiele zu bestreiten. Diese Grundlage fehlte unseren Junioren, um am Ende gut als Mannschaft agieren.

Da kommt die Winterpause gut gelegen. Drei Testspiele wurden von den A-Junioren bisher absolviert, allesamt erfolgreich (5:0, 3:1, 3:0). Auch im JuniorCup in Sindelfingen setzten sie sich sehr stark durch und wurden am Ende zweiter des Wettbewerbes. Das lässt hoffen. Ein Trainingslager ist auf Grund der wenigen Wochen bis zum Rückrundenstart nicht mehr machbar. Deshalb heißt es nun: Kräfte sammeln, Grundlagen schaffen, eine Mannschaft werden und mit voller Kraft in die Rückrunde starten. Am 1. Februar empfangen die Leipziger um 12 Uhr den Chemnitzer FC. Auch als Fans wollen wir die Nachwuchsbullen nach der Winterpause wieder kräftig unterstützen. Also kommt gerne vorbei!

rblene

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