ROTE BULLEN GEGEN ROTE STERNE

Leipzig - (24.10.2023) Am Mittwochabend treffen unsere Rasenballsportler vor ausverkauftem Haus zum ersten Mal auf den serbischen Meister Roter Stern Belgrad, der von mindestens 2.000 Fans nach Leipzig begleitet wird. Mit einem Heimsieg gegen die Mannschaft von Marko Marin, der bei den Serben als Technischer Direktor in der Verantwortung steht, könnten sich die Roten Bullen in der Gruppe G in eine gute Ausgangslage vor den erwartet schweren Aufgaben in Belgrad und Manchester bringen.


Faninfos
Bevor wir zum sportlichen Teil kommen, noch ein paar Hinweise. Aktuell sind noch einige Karten in allen Stadionbereichen in der Ticketbörse erhältlich. Wer also noch spontan Lust auf einen Champions League Abend hat, hier ist eure Chance.
Wenn ihr mit dem Auto zum Spiel kommt, beachtet bitte, dass die Marschnerstraße in Richtung Norden gesperrt ist. Ihr müsst also gegebenenfalls eure Route anpassen und etwas mehr Zeit einplanen. Weitere Informationen findet ihr hier.
Die Polizei wird aufgrund der berüchtigten Belgrader Fans mit einem Großaufgebot rund um das Spiel präsent sein. Trotz dieses Polizeiaufgebots sollten alle Fans auf dem Weg zum und vom Stadion vermehrt auf ihre Sicherheit achten.
Ausgangslage
Nachdem die Mannschaft von Marco Rose in Darmstadt erfolgreich, aber in vielen Phasen ohne die nötige Überzeugung in den nächsten Block starten konnte, steht für die Rasenballsportler mit dem dritten Spieltag der Gruppenphase der Champions League das erste von zwei Heimspielen in dieser Woche an. RB geht mit einem Sieg und einer Niederlage als aktueller Zweiter der Gruppe G in diesen Spieltag und will mit einem weiteren Sieg in der heimischen Red Bull Arena diesen zweiten Platz festigen und sich vor den aus unterschiedlichen Gründen schwierigen Auswärtsspielen in Belgrad und Manchester in eine gute Ausgangsposition für das angestrebte Weiterkommen in der Königsklasse bringen.
Damit dies gelingt, sollte die Mannschaft wieder versuchen, mehr Kontrolle im Spiel zu erlangen, sich aus Pressingmomenten besser zu befreien und vorne die sich bietenden Chancen häufiger besser zu Ende zu spielen. Hier darf man gespannt sein, ob es Marco Rose trotz nur weniger Tage zwischen den Spielen gelingt, mit der Mannschaft an diesen Punkten zu arbeiten.
Ein Faktor, der für eine mögliche Leistungssteigerung spricht, ist die Rückkehr Xaver Schlagers, der in seiner Rolle einer der Schlüsselspieler der Mannschaft ist. Dani Olmo dürfte nach seinem Comeback in Darmstadt zwar noch keine Option für die Startelf sein, aber ebenso wie Henrichs und Haidara, die bereits in der Anfangsformation standen, durchaus ein Kandidat für ein paar Minuten mehr sein. Ansonsten sind trotz des sehr intensiven Spiels in Darmstadt keine weiteren Veränderungen auf der Verletztenliste zu erwarten.
Gegnercheck
Unser Gegner aus Belgrad wurde in der vergangenen Saison unter Milos Milojevic mit 20 Punkten Vorsprung mehr als souverän Meister und qualifizierte sich damit direkt für die Champions League. In der laufenden Saison befindet sich der Verein in der heimischen Liga derzeit nur in der Verfolgerrolle des Erzrivalen Partizan Belgrad. In der Champions League liegt man nach einer Niederlage gegen Manchester City und einem Unentschieden gegen Bern punkt- und torgleich mit den Young Boys auf dem dritten Platz.
Für die Ergebnisse der bisherigen Saison ist allerdings nicht mehr Milojevic, sondern Barak Bakhar verantwortlich. Der gebürtige Israeli übernahm zu Saisonbeginn das Traineramt bei Roter Stern, nachdem er in den drei Spielzeiten zuvor als Trainer von Maccabi Haifa jeweils am Saisonende die Meisterschaft feiern konnte. In Israel zeichnete sich Bakhar durch ein hohes Pressing mit einem 4-4-2 aus. Insgesamt gelang es ihm, bei Maccabi Haifa eine gute Mischung aus Offensiv- und Defensivfußball zu etablieren.
Leeds are looking for a manager to replace Marsch. Based on the potential candidates, it's clear that Leeds is looking for a manager who fits its high pressing DNA. There’s few out there better than Barak Bachar, a brave manager who brings the impossible to reality. pic.twitter.com/51gxj9bGm3
— Josh11 (@josh112388) February 16, 2023
Zu Beginn seiner neuen Herausforderung bei Roter Stern Belgrad muss Barak Bakhar allerdings erst einmal einen großen Umbruch managen, nachdem im Sommer 15 Spieler den Verein verlassen haben und 10 neue hinzugekommen sind. Zu den schwerwiegendsten Abgängen zählt der des kanadischen Nationaltorhüters Milan Borjan, der in der vergangenen Saison die Nummer eins im Belgrader Tor war und unter anderem in 17 Ligaspielen ohne Gegentor blieb. Weitere erwähnenswerte Abgänge sind der des vielversprechenden Innenverteidigers Strahinja Erakovic, der für 8 Millionen Euro nach Russland wechselte, und der Abgang des Torjägers Aleksandar Pesic, der in der vergangenen Saison 16 Tore erzielte, nach Ungarn. Bei den Neuzugängen ist einerseits der neue Torhüter der Serben, Omri Glazer, der von Hapoel Beer Sheva kam, zu nennen, aber andererseits auch Marko Stamenic und In-beom Hwang als neue feste Größen im zentralen Mittelfeld.
In den bisherigen Spielen in der serbischen Liga agierte Roter Stern häufig aus einer Dreierkette mit zwei Spitzen heraus, während man in den zwei Spielen in der Champions League in einer 4-2-3-1-Formation auflief. Wichtige Spieler für Bakhars System sind dabei neben den drei genannten Neuzugängen Mirko Ivanic, der als Spielmacher Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft ist und auch schon einige Scorerpunkte sammeln konnte, sowie der pfeilschnelle Außenstürmer Osman Bukari, der bereits in beiden Champions-League-Spielen einnetzen konnte und mit seinem guten Antritt für die gegnerischen Verteidiger immer eine Gefahr darstellt. Besonders diese Spieler gilt es im Auge zu behalten.
In der Champions League ist das Spiel der Belgrader erwartungsgemäß deutlich weniger auf ein dominantes Spiel mit dem Ball ausgerichtet als in der heimischen Liga. In den bisherigen zwei Spielen in der Königsklasse hatte man durchschnittlich nur 37% Ballbesitz, während man im nationalen Wettbewerb durchschnittlich 67% Ballbesitz hat. Auch das Pressingverhalten unterscheidet sich in den beiden Wettbewerben. In der Liga sieht man regelmäßig die für Bakhar typischen hohen mannorientierten Pressingmomente, während dies in der Champions League nur situativ der Fall war. Roter Stern agierte in der Champions League bisher zurückhaltender und war darauf bedacht, gut zu stehen und auf Fehler des Gegners zu lauern, um über die schnellen Spieler wie Bukari oder Mitrovic zu guten Umschaltmomenten zu kommen. In der letzten Reihe von Roter Stern ergaben sich trotz der defensiveren Herangehensweise einige Lücken, wo der Gegner aus Belgrader Sicht noch zu oft durch direkte Kombinationen zu gefährlichen Chancen kam, die teilweise nur durch gute Paraden des Torhüters vereitelt werden konnten. Auch die Standardverteidigung von Roter Stern ist noch ausbaufähig, hier wirkt einerseits der Torwart unsicher, andererseits scheint auch die Zuordnung nicht perfekt zu sein, wodurch die Gegner teilweise auch unbedrängt aufs Tor schießen können.
Spielvorschau
Gegen den serbischen Rekordmeister ist davon auszugehen, dass Marco Rose die bestmögliche Elf auf den Platz schicken wird. Daher sind im Vergleich zum Spiel gegen Darmstadt nur wenige Änderungen zu erwarten. Schlager dürfte wieder ins Zentrum rücken, wer neben ihm spielen wird, ist noch offen. Spielrhythmus und Erfahrung könnten hier noch den Ausschlag für Kampl geben. Im offensiven Mittelfeld könnte Baumgartner für Forsberg in die Startelf rücken, nachdem er nach seiner Einwechslung am Wochenende ordentlich Schwung gebracht hat und sich auch immer besser in die Mannschaft zu integrieren scheint. In der Sturmspitze ist Openda natürlich gesetzt. Man könnte zwar darüber nachdenken, Sesko für Poulsen spielen zu lassen. Allerdings dürften die Attribute, die Poulsen, der seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat, der Mannschaft gibt, in diesem Spiel wahrscheinlich sehr gefragt sein, was Rose dazu veranlassen wird, weiterhin auf das Duo Openda-Poulsen zu setzen.
Bis 2026!!!
— RB Leipzig (@RBLeipzig) October 24, 2023
Unser Rekordspieler Yussuf #Poulsen bleibt für weitere zwei Jahre bei #RBLeipzig. https://t.co/sRx1QvSi1y pic.twitter.com/5CQpt06LMi
Die Belgrader werden wahrscheinlich mit einer ähnlichen Formation wie gegen Bern und City auflaufen. Die Position im Sturm ist offen, aufgrund der aktuellen Form könnte Peter Olayinka gute Karten haben, aber auch Cherif Ndiaye ist hier denkbar. Im Mittelfeld stehen noch Fragezeichen hinter den wichtigen Spielern Osman Bukari und In-beom Hwang, die beide angeschlagen sind.
Mögliche Aufstellungen:
RB Leipzig: Blaswich – Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum – Schlager, Kampl – Simons, Baumgartner – Poulsen, Openda
Roter Stern Belgrad: Glazer – Mijailovic, Djiga, Dragovic, Rodic – Stamenic, Hwang– Bukari, Ivancic, Mitrovic – Olayinka
Die Fans auf beiden Seiten dürfen sich wohl auf ein attraktives Spiel freuen, in dem der Gast aus Belgrad wieder auf seine Umschaltaktionen lauern und die Spielgestaltung in die Hände der Leipziger legen wird. Wenn es RB in diesem Spiel gelingt, bei eigenem Ballbesitz individuelle und systematische Lösungen gegen einen körperlichen Gegner zu finden und gleichzeitig die Effektivität vor dem Tor beizubehalten, dann sollte hier das eine oder andere Tor fallen. Wenn zusätzlich defensiv noch die Absicherung gegen die schnellen Umschaltspieler der Belgrader gelingt, dann sollte die individuelle Qualität trotz der aktuell nicht allerbesten Form ausreichen, um hier den Sieg einfahren zu können.
Tipp: Die Rasenballsportler gewinnen das Spiel gegen den serbischen Rekordmeister mit 3:1 und holen nach dem Erfolg in Bern den zweiten Sieg in dieser Gruppe.
Was läuft wo?
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