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TRAUERFÄLLE ÜBERSCHATTEN HEIMSIEG

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Leipzig - (18.02.2024) Trauerfälle auf beiden Seiten überschatteten einen nie wirklich gefährdeten Leipziger Sieg gegen ein schwaches Mönchengladbach. Während die Fans auf den Rängen wegen Todesfällen schwiegen, schossen Xavi und Openda RBL bis auf einen Punkt an den BVB heran. Szene des Abends war aber das Lichtermeer, untermalt von Wir sind Leipzig Gesängen zum Ende des Spiels.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Die ärgerliche Niederlage gegen Real mit Magengrummeln verdaut, musste gegen die Borussen ein Sieg her, um den Anschluss an den BVB, die gegen Wolfsburg Punkte gelassen hatten und Stuttgart zu halten. Zumal Gladbach selbst ersatzgeschwächt ordentlich in der Krise steckte und wie Leipzig zuletzt nur wenige Siege eingefahren hatte.

Rose wechselte nur zweifach gegenüber dem Realspiel durch und brachte Haidara für Simakan, Henrichs rückte dafür auf die rechte Seite und Poulsen für Šeško.

 

Die Szene des Abends war keine auf dem Feld.

 

Dreisatz des Spiels

Die gedrückte Stimmung und das im Prinzip 90 Minuten ruhige Stadion führten zu einer merkwürdigen Atmosphäre, in der bedingt durch die Trauerfälle kein Funke überspringen konnte. Leipzig mit den deutlich besseren Chancen, Gladbach gelang über die gesamte Spielzeit kein einziger Abschluss, den Gulácsi halten musste. Xavis Extraklasse brachte die frühe Führung, danach schleppte sich die Begegnung lange dahin, ehe Opendas 2:0 nach schönem Pass von Schlager den Knoten lockerte. Da Gladbach wenig herausfordernd war und Leipzig spielerisch wie auch mannschaftlich nur bedingt überzeugen konnte, war es ein Schritt in die richtige Richtung, aber keinesfalls eine echte Trendwende.

 

Wie immer ruhte viel auf Xavis Schultern.

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Xavi: Mal wieder der beste Mann auf dem Feld und der Heilsbringer. Nicht auszumalen, was nach Nkunkus Abgang ohne die Leihe des Niederländers passiert wäre und auch schwer vorstellbar, wie das Team um Rouven Schröder einen etwaigen Abgang im Sommer kompensieren will. Gute Aktionen, an denen Xavi nicht beteiligt ist, sind recht selten, auch wenn es zumindest einige Ansätze gab (Olmo zeitweise oder die Kombination aus Schlager und Openda zum 2:0). Eine Zweikampfquote von fast 80% bei insgesamt 19 Duellen sieht man bei einem Offensivspieler auch nicht alle Tage.

Schlager: Immer noch der stabilste der Leipziger Doppel-Acht. Solide in den Zweikämpfen, wobei er da manchmal – wie die gesamte RBL Defensive – enger am Mann stehen kann, die meisten Pässe auf dem Feld, und 7 von 8 langen Pässen ins Ziel gebracht, darunter die Einleitung des 2:0.

Simakan: Kam früh für den verletzten Klostermann und war danach der beste Verteidiger. Untermauerte dies mit 11 von 13 gewonnenen Duellen, wobei er im Passspiel noch Luft nach oben hatte (76% Passquote). Sieben der 28 Leipziger Tacklings gingen auf sein Konto. Nur einmal war die Organisation im Zentrum nicht gut, als Siebatcheu in der 81. viel zu frei zum Kopfball hochsteigen konnte, wie alle Gladbacher an diesem Abend aber das Ziel verfehlte.

 

Simakan ersetzte den verletzten Klostermann und  war defensiv der beste Leipziger.

 

Luft nach oben

Insgesamt ein solider Auftritt, bei dem kein Kicker wirklich abfiel. Zu erwähnen sicherlich die maue Zweikampfquote von Openda (1/7), der die aber durch seinen sehr schlitzohrigen Treffer zum 2:0 kompensierte. Orbán gewann ungewohnterweise keines seiner zwei Duelle am Boden, Poulsen brachte in 67. Minuten nur vier Pässe zu seinen Mitspielern, davon aber immerhin den ersten zum 1:0 von Xavi, den ein technisch nicht so gut veranlagter Kicker aber wohl kaum hätte verarbeiten können, und einen weiteren, als er Xavi in der 18. Minute eine andere gute Möglichkeit auflegte. Insgesamt aber spielerisch zu wenig.

 

Tweet des Spiels

Rose fand nach dem Spiel die richtigen Worte.

 

Champagner statt Bier – die Fans

Keine einfache Situation für die Fans. Bei den Gladbachern am Vortag ein tödlicher Verkehrsunfall und bei Leipzig quasi mit dem Anpfiff ein leider nicht erfolgreicher Notarzteinsatz im Fanblock. Unser Mitgefühl den Hinterbliebenen!

Danach konnte natürlich keine Stimmung mehr aufkommen, weshalb auch die Stadionregie auf die Musik nach dem Spiel und die Mannschaft auf ein Feiern mit den Fans verzichtete. Die Szene des Abends: das Lichtermeer, das kurz vor Spielende das Stadion durchflutete, untermalt von andächtigen Wir sind Leipzig Gesängen.

 

Der Spiegel fand nicht die richtigen Worte.
     "Das weinerliche Gesicht von Xavi Simons, wenn er mal wieder in einem Zweikampf zu Boden gegangen ist, hat Potential, ihn zu einer Nervensäge der Liga zu machen." ... "Es war die Heiserkeit, die man dem Leipziger Stadionsprecher Tim Thoellke zu anderen Anlässen gern ab und zu gewünscht hätte."
Eigentlich galt der Spiegel einst als seriöses Blatt, im Kontext dieses Spiels im zweiten Teil des Artikels so gegen Leipziger Spieler wie auch Mitarbeiter, die in dieser Situation sehr gut reagierten, abzuledern, war mehr als unangebracht, geradezu pietätlos.

 

Pfeife des Spiels

Siebenter Einsatz für den Münsterländer Sören Storcks bei einem Leipziger Spiel. Zum fünften Mal gab es einen Sieg und nur zweimal ein Unentschieden. Storcks griff schön früh zum gelben Karton und gab den Gästen insgesamt fünf Verwarnungen, was oft berechtigt, manchmal aber etwas hart war (beispielsweise Koné gegen Xavi). Abseits von dieser Auffälligkeit ein relativ ruhiges Spiel, mit nur wenigen harten Fouls. Carvajal hätte bei ihm ggf. ne Rote gesehen – so unterschiedlich sind die Bewertungen der Schiedsrichter…

 

Klostermann fällt vorerst mit Muskelverletzung aus.

 

Aufgefallen

1)      Kein Schuss des Gegners aufs Tor, gerade im Hinblick auf die Gegentore, die RBL so in letzter Zeit hinnehmen musste, eine erfreuliche Statistik, die aber zu weiten Teilen auch an der Gladbacher Harmlosigkeit lag. Bei 15 Torschüssen keinen ins Ziel zu bringen ist auch selten, 15 Torschüsse zuzulassen, mehr, als Gladbach im Schnitt abgibt, war dann wieder auch nicht wirklich gut von RBL. Dennoch seit über einem Jahr das erste Mal, dass der Keeper nicht eingreifen musste, zuletzt Anfang Februar 2023 beim 0:0 in Köln. Diese Saison bildeten bisher Union und Gladbach in der Hinrunde mit nur einem Schuss aufs Tor die Schlusslichter der Leipziger Gegnerschaft,

2)      Die 15 Torschüsse zeigen auch, dass es defensiv weiter einige Lücken bei unseren Rasenballern gab. Bei den Kontersituationen hatten die Gegner oft zu viel Platz, war die Zweikampfführung nicht eng genug. Ein Konter nach einer Leipziger Ecke konnte durch nur einen Abwurf eingeleitet werden, hier zeigte sich auch, dass die Gladbacher Standardverteidigung mehr darauf setzte, schon Spieler für einen Gegenzug bereitzuhalten, während RBL oft mit Mann und Maus im Strafraum stand. Letzteres verhinderte aber nicht Siebatcheus gefährlichen Kopfball, hier schlief die gesamte Hintermannschaft.

 

Gutes Fohlen springt nur so hoch, wie es muss.

 

3)      Trotz der 9 Leipziger Abschlüsse gab es laut xG Wertung nur eine Großchance für RBL. Das kann man Anbetracht der guten Chancen von Xavi, Openda (das war die Großchance) und Šeško etwas anzweifeln, zeigt aber grundsätzlich, dass hier offensiv viel Luft nach oben war. Neben einer quasi torschussfreien Phase (22.-52.), die gut ein Drittel der Spielzeit einnahm, waren es die altbekannten Schwächen, die ins Auge fielen. Zu träger Spielaufbau, technische Mängel bei der Ballverarbeitung und ein teilweises fast schon inaktives Spiel ohne Ball (Freilaufen, Durchbrüche auf Außen).

 

Schlager mit einer starken Leistung im Zentrum.

 

4)      Mal wieder späte Wechsel von Rose, der in Sachen Kadermanagement in dieser Woche etwas Gegenwind bekam. So soll Lukeba etwas unzufrieden mit den Einsatzzeiten sein und Werner trat ein wenig aus England nach, wobei der ehemalige Goalgetter seine eigene Rolle in der mauen Hinrunde wohl etwas zu vergessen scheint. Jedenfalls fügten sich die Einwechselspieler gegen Gladbach gut ein, Baumgartner wirkte griffig und absolvierte und gewann einige Zweikämpfer, er und Šeško hatten jedoch mal wieder Abschlusspech. Lukeba und Seiwald waren defensiv auf der Höhe. Elmas blieb 90 Minuten auf der Bank und letztlich stellt sich die Frage, ob diese späten Wechsel der Breite des Kaders und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten gerecht werden.

5)      Kurzer Exkurs zum Thema Flanken. Gegen Real hatte ich kurz beschrieben, dass Flanken relativ blind geschlagen wurden und kaum flache, präzise Pässe in den Rücken der Abwehr gespielt wurden. Zeitweise wurde genau dies gegen Gladbach versucht, was auch zu Abschlüssen führte. Nach dem flankentechnisch starken Spiel von Raum gegen Frankfurt zum Ende der Hinrunde (7/19 Flanken kamen an) war es gegen Gladbach mit 3 von 9 die beste Quote Raums in der bisherigen Rückrunde. Funfact am Rande: Simakan und Henrichs warten in dieser Bundesligarückrunde immer noch auf ihre jeweils erste Flanke, die ihr Ziel erreicht. Zu ihrer teilweisen Rettung sei gesagt, dass sie auch nur wenige versuchen.

 

Bei Olmo sind stes gute Ansätze da, aber bis zur Topform ist es noch ein gutes Stück.

 

6)      Gladbach damit immer noch mit lediglich einem Auswärtssieg in dieser Saison (in Bochum), punktetechnisch wird das nur noch von Darmstadt und Mainz unterboten – übrigens die nächsten beiden Heimspielgegner, das ordnet zum einen die Leistung etwas ein und zeigt, dass auch die kommenden Heimpartien zwingend gewonnen werden müssen. Dies gilt auch für die Partien in Köln (16. der Heimtabelle) und Bochum (12. der Heimtabelle). Ziel muss es also sein, den März zum Siegermonat zu erklären.

7)      Statistisch gesehen war es quasi unmöglich dieses Spiel nicht zu gewinnen. Leipzig hatte seit Rangnicks Zweitligaaufstiegssaison jedes Spiel an einem 22. Spieltag gewonnen und auch die letzten zehn Spiele gegen einen Tabellen-13. alle erfolgreich bestritten. Dazu war RBL unter Storcks Leitung noch unbesiegt und blieb es somit auch.

 

Der Sieg darf nicht überbewertet werden.

 

Fazit & Ausblick

Positiv herauszuheben ist die ungefährdete Art und Weise, wie RBL den Sieg eingefahren hat. Dies lag aber weniger an der defensiven Stabilität oder an der spielerischen Klasse Leipzigs als am Unvermögen der Gladbacher, die keinen ihrer 15 Schüsse ins Ziel brachten. 15 Schüsse, die eine taktisch eher simpel gestrickte Elf auch durch die teils zu lasche Verteidigung Leipzig erst abgeben konnte. Auf der anderen Seite plätscherte das Spiel auch gegen die Borussia zeitweise auf niedrigem Niveau dahin, kein Dauerdruck und auch keine taktische Meisterleistung, eher die Klasse der Einzelspieler wie die von Xavi, die für den Sieg verantwortlich zeichnete.

Insofern ein Schritt nach vorn, aber eher ein kleinerer, denn ein großer und die Borussia einfach kein echter Maßstab. Gegen die Bayern kann Leipzig befreit aufspielen und hat eine recht solide Bilanz in den letzten Spielen hingelegt. Vielleicht ist gegen ein leicht kriselndes München da auch mehr drin. Wichtiger werden aber die Spiele danach in der Liga, wo das Siegen gegen mauernde Gegner Pflicht ist, etwas das schon in der besseren Hinrunde Leipzig teilweise schwergefallen ist.

Abschließend bleibt nur nochmal den Familien der beiden Verstorbenen unser Beileid auszusprechen und die gute Reaktion auf den Rängen zu würdigen! Ruhet in Frieden!

 

Das Bild des Abends.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Henrichs, Klostermann (23. Simakan), Orbán (C), Raum (78. Lukeba) – Haidara (67. Seiwald), Schlager – Xavi, Olmo (78. Baumgartner) – Openda, Poulsen (67. Šeško)
Bank: Blaswich – Bitshiabu, Elmas, Kampl
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Itakura (69. Friedrich), Elvedi, Wöber (56. Ngoumou) – Scally (56. Lainer), Reitz (85. Fukuda), Weigl, Kone, Netz – Hack (69. Honorat), Jordan
Bank: Olschowsky – Chiarodia, Herrmann, Ranos
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Tore: 1:0 Xavi (14.), 2:0 Openda (57.)
Torschüsse: 16 / 15
Schüsse aufs Tor: 9 / 0
expected Goals: 1,49 / 0,94
Passquote: 83% / 84%
Zweikampfquote: 58% / 42%
Ballbesitz: 49% / 51%
Laufleistung: 117,98 km / 117,47 km
Sprints: 284 / 271
Fouls: 12 / 13
Ecken: 8 / 4
Abseits: 1 / 1
Gelbe Karten: Schlager (4) / Elvedi, Itakura, Koné, Weigl, Jordan
Zuschauer: 44.822

Rumpelstilzchen


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