EL PLASTICO - IM ZEICHEN EUROPAS

Leipzig - (02.05.2024) Drei Spieltage vor Schluss steht für die Rasenballsportler aufgrund der Ergebnisse von Dortmund und München in der Champions League fest, dass sie zum sechsten Mal in Folge an der Champions League teilnehmen werden und damit das selbst gesteckte Minimalziel erreicht wurde. Die Hoffenheimer hingegen müssen in den letzten Spielen noch möglichst viele Punkte holen, um Platz 7/8 und damit die Qualifikation für Europa zu erreichen.


Ausgangslage
Champions League Qualifikation in der Tasche, 5 Punkte Vorsprung auf Dortmund, 2 Punkte Rückstand auf Stuttgart und noch 6 Punkte bis zum neuen Punkterekord in der Bundesliga - das ist die Ausgangslage der Rasenballsportler vor dem 32. Spieltag. Eine Ausgangslage, die noch vor wenigen Wochen kaum vorstellbar war. Hier muss man dem Trainerteam um Marco Rose ein großes Lob aussprechen, das in kritischen Entscheidungen wie der Torwartfrage die richtige Wahl getroffen und es geschafft hat, den großen Umbruch, den es vor der Saison gab, so zu managen, dass man jetzt da steht, wo man steht.
Auch wenn die Qualifikation für die Königsklasse bereits feststeht, wird das Trainerteam die Mannschaft das Spiel gegen Hoffenheim nicht auf die leichte Schulter nehmen lassen und daher wohl auch weitgehend auf die Stammelf der letzten Wochen setzen. Dennoch ist davon auszugehen, dass Rose auch die Gelegenheit nutzen wird, einigen Spielern, die in den letzten Wochen nur wenige Minuten auf dem Platz standen und dem permanenten Siegesdruck zum Opfer fielen, Spielpraxis zu geben.
Die Rasenballsportler reisen nahezu in Bestbesetzung nach Hoffenheim. Kein Spieler oder Trainer muss eine Sperre absitzen und nur Chris Lenz und Eljif Elmas fallen angeschlagen bzw. krank aus.
1.000 Fans sind laut Pressekonferenz am Freitagabend in Hoffenheim dabei!
Der Gegner im Check
Während die ersten 5 Plätze bereits vergeben sind und nur noch die genaue Reihenfolge der Mannschaften offen ist, hat sich um Platz 6/7/8 ein offenes „Rennen“ zwischen 6 Mannschaften entwickelt, bei dem die TSG mit ihren 39 Punkten mittendrin ist. Abseits von Eintracht Frankfurt auf Platz 6 liegen zwischen diesen Teams nur wenige Punkte, so dass jeder Sieg und jede Niederlage schon großen Einfluss auf die Endplatzierung der jeweiligen Mannschaften haben kann.
Dass die Hoffenheimer überhaupt noch eine Chance auf das europäische Geschäft haben, liegt zum einen an der guten Hinrunde mit 24 Punkten und zum anderen an dem schwachen Mittelfeld der Liga, in dem sich alle Mannschaften immer wieder Aussetzer leisten und sich niemand entscheidend absetzen kann. Doch sollte es am Ende für die TSG reichen, dürfte das „Wie“ vielen im Umfeld der Hoffenheimer wahrscheinlich herzlich egal sein, denn nach 2021 dürfte man endlich wieder europäisch spielen.
40 Punkte galten irgendwann einmal als magische Marke im Abstiegskampf. In dieser Saison wird man nicht viel mehr als 40 Punkte benötigen, um nächstes Jahr Conference League spielen zu dürfen...
— Tobias Escher (@TobiasEscher) April 27, 2024
Das Spiel der Hoffenheimer zeichnet sich mit dem Ball durch ein effizientes Umschaltspiel nach hohem Ballgewinnen aus. In dieser Disziplin gehören sie zu den besten Mannschaften der Bundesliga. Maßgeblichen Anteil daran hat einer der Aufsteiger der Saison, Maximilian Beier, der mit seiner Schnelligkeit (35,45 km/h) und seinen Dribblings immer wieder für Gefahr sorgt. Mit 13 Treffern ist er bester Torschütze der Hoffenheimer in der Bundesliga und hat sich bereits auf die Zettel einiger größerer Vereine gespielt, darunter auch auf den der Leipziger.
Weitere Qualitäten der TSG zeigen sich unter anderem in den Luftduellen, wo sie ligaweit die drittmeisten Duelle für sich entscheiden, was angesichts des Kaders der Hoffenheimer nicht verwunderlich ist. Zur Stärke im Umschaltspiel und in der Luft kommt hinzu, dass die Kraichgauer mit 55 Toren zu den treffsichersten Mannschaften der Liga gehören und dabei sehr variabel im Torabschluss sind. Spektakuläre Tore, wie im letzten Spiel gegen Bochum, sind bei Hoffenheim in dieser Saison an der Tagesordnung.
Ein Tor wie ein Gemälde 😮💨🖼️ pic.twitter.com/YathHaKdws
— TSG Hoffenheim (@tsghoffenheim) April 30, 2024
Die Abhängigkeit von jenen spektakulären Momenten ist aber auch ein Problem der TSG in dieser Saison. Gelingt Kramaric, Stach und Co. keine individuell herausragende Aktion, fällt es den Hoffenheimern sichtlich schwer, aus eigenem Ballbesitz heraus Wege zum Torerfolg zu finden.
Das größte Problem der Kraichgauer ist jedoch die Arbeit gegen den Ball. Das Team von Pellegrino Matarazzo hat die meisten Torschüsse der Liga zugelassen und nach Darmstadt die zweitmeisten Gegentore insgesamt und nach Standards kassiert. Statistiken, die eher nach einem Abstiegskandidaten als nach einem Anwärter auf das europäische Geschäft klingen.
Spielvorschau
Auch gegen Hoffenheim wird Marco Rose auf das gewohnte 4-2-2-2 zurückgreifen. Die Startformation wird sich, wie bereits weiter oben im Text erläutert, nicht wesentlich von den Aufstellungen der letzten Wochen unterscheiden. Spieler, die eine Chance bekommen könnten, sind Baumgartner, Seiwald, Klostermann oder Bitshiabu. Vor allem Baumgartner kann sich aufgrund seiner guten Leistung gegen Dortmund gute Chancen auf einen Startelfeinsatz gegen sein Ex-Team ausrechnen.
Come for the Christoph #Baumgartner goal, stay for the celebration 🐬 pic.twitter.com/lNwpDcruqT
— RB Leipzig English (@RBLeipzig_EN) May 1, 2024
Pellegrino Matarazzo muss am Freitagabend den gelbgesperrten Tohumcu ersetzen. Für ihn dürfte Stach als Sechser hinter den beiden Achtern Kramaric und Prömel auflaufen. Ansonsten sind keine Änderungen in der Hoffenheimer Startelf im Vergleich zu den letzten Spielen zu erwarten.
Mögliche Aufstellungen:
Hoffenheim: Baumann – Kabak, Grillitsch, Drexler – Stach – Kaderabek, Prömel, Kramaric, Skov – Beier, Weghorst
Leipzig: Gulacsi – Henrichs, Orban, Lukeba, Raum – Seiwald, Haidara – Baumgartner, Xavi – Sesko, Openda
Die Fans können sich auf einen ereignisreichen Freitagabend im Stadion oder vor dem Fernseher freuen, bei dem es für die Leipziger zum einen darum geht, die Schwächen der Hoffenheimer Defensive durch die eigene Offensive um Xavi und Openda zu bestrafen und zum anderen darum, defensiv stets aktiv zu sein, um den Offensivspielern der TSG nicht die Möglichkeit zu geben, durch einen individuell herausragenden Moment ein Tor auf die Anzeigetafel zu bringen. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf Stach, Beier, aber auch, wie in fast jedem Spiel gegen Hoffenheim, auf Kramaric zu legen, dessen Qualitäten allseits bekannt sind.
Tipp: 4:2 für Leipzig. Ein torreicher Auftakt in den 32. Spieltag.
Was läuft wo?
Radio: http://bullenfunk.fm/
TV-Übertragung: DAZN
gNiklas
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https://www.rb-fans.de/artikel/20240501-vorbericht-hoffenheim.html
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